Immer Diskussionen mit der Eismenge in Cocktails

Stritty

Neues Mitglied
Hallo.

Ich habe mit freunden immer die diskussion uber meine eismenge in Cocktails. Ich sollte nicht so viel eis reinmachen, dann hat man mehr vom cocktail und mehr Flüssigkeit. Ich argumentiere dann immer das durch das viele eis die grundtemperatur stark sinkt, was ja dazu führt das der cocktail nicht verwässert.

Wie argumentiere ich noch?
Stimmt denn meine Argumentation?
Woran erkenne ich zuviel eis?
Woran erkenne ich zu wenig eis?
Konnt ihr mir sagen wieviel eis bei den folgenden cocktails absolut normal sind?

1. Caipi
2. Coconut Kiss
3. Cuba Libre
4. Pina Colada

Oder geht das nach glas?
1. Tumbler
2. Hurricane Glas

Ich bin so verunsichert, das glaubt mir ja keiner.
Auch kann ich diese argumentation" Da ist doch dann so wenig Flüssigkeit drin" nicht wirklich gegenargumentieren.

Es geht mir halt darum die cocktails so originalgetreu wie irgendwie moglich zu machen, und wenn ich wusste welche eismengen jetzt "original" so sind, wie vom erfinder ausgedacht, dann konnte ich damit argumentieren das alles andere alles ist nur nicht ein guter cocktail, da die eismenge halt überhaupt nicht stimmt.

Versteht ihr?
Danke fur eure Hilfe
 
Was meinst du mit zu viel Eis? Beim shaken oder im Glas?
Zum Thema wie viel Eis beim Shaken gibt es einen interessanten Artikel von Mixology:
http://mixology.eu/cocktails/trends_und_innovation/eiskalt-geschuttelt-eine-mixologische-versuchsreihe/

Wenn es um die Glasfüllmenge geht, kommt es darauf an was für ein Eis du verwendest:

Crushed Ice?
Würde ich zum Beispiel nur bei Zombie und etc. verwenden und auch die Caipi (geshaked) auf Eiswürfel servieren.

Kleine oder große Eiswürfel? Direkt aus der Gefriertruhe?
Im allgemeinen kühlen große kalte (-18°) Eiswürfel schneller und verwässern langsamer. Das ist zumindest die weit verbreitete Meinung ob es am Ende wirklich so ist lasse ich mal dahin gestellt.

Prinzipiell kann man schon zu viel Eis in einen Cocktail packen, aber wenn das Eis kalt und nicht angetaut ist, macht das in den ersten Minuten nichts aus. Ich würde einfach so viel Eis in die Gläser füllen, dass es noch ansprechend aussieht.
Des Weiteren sind der Coconut Kiss und die Pina Colada relativ unkritisch was Verwässerung angeht. Was nicht bedeuten soll das man auch wässrige angetaute Eiswürfel verwendet, aber ob 5 oder 8 Eiswürfel macht hier weniger den Unterschied. Zum Cuba Libre: lass doch jeden selbst entscheiden wie viel Eiswürfel er in seinen Longdrink möchte. Ich persönlich würde in ein Highballglas 4 - 5 normal große Eiswürfel geben.

 
Es geht um das leidige Thema, dass ein Gast gerne weniger Eis in seinem Drink haben möchte weil er glaubt dadurch mehr Spirituose zu erhalten (zum selben Preis). Quasi ein Cuba Libre ohne Eis und gleich das Cola und Limette auch weg und mit Rum vollmachen :-X
 
Kenn ich: "Einen Havana Club 7 bitte als Cuba Libre, aber ohne Limettensaft und nur ein Eiswürfel" ...
 
"zu viel Eis" im Drink ist gar nicht möglich, zumindest nicht in Drinks die mit Eis serviert werden ;)

Ich gehe davon aus dass du (Stritty) deine Frage auf den privaten Bereich beziehst und von privaten Freunden den Vorwurf des zuvielen Eises kassierst. Deshalb bitte weiterhin den Drinks sehr großzügig Eis beigeben und lieber mehrere davon servieren.

Zu deinen Drinkbeispielen:

1. Caipirinha

hier fülle ich das Glas (nachdem die Limette mit dem Zucker gemuddelt wurde) komplett bis unter den Rand mit kleinen Eiswürfeln auf und fülle dann noch so viel Cachaca nach wie in das Glas passt

Bei diesem Drink sage ich: so viel Eis wie möglich!

2. Coconut Kiss

Diesen Drink habe ich noch nicht gemacht, wenn würde ihn so machen:

Das Gästeglas komlett mit crushed Eis auffüllen und den geschüttelten Drinkk darübergießen.

Auch hier würde ich sagen: so viel Eis wie möglich!

3. Cuba Libre

das Longdrinkglas komplett mit Eiswürfeln auffüllen, dann die übrigen Zutaten hinzugeben

Auch hier sage ich: soviel Eis wie möglich!

4. Pina Colada

Hier verwende ich eine Eismenge die (gecrushed) dem halben Glasinhalt entspricht
 
Am besten servierst du deine Drinks straight up, also ohne Eis, dann erübrigt sich die Diskussion. ;-)

Aber im Ernst: Die Menge an Spirituosen bleibt ja ohnehin gleich, das Eis im Glas hat primär die Aufgabe, den Drink kühl zu halten. Zudem sieht es auch schön und appetitlich aus. Und wenn das Eis eine gute Qualität besitzt (kalt, trocken, nicht zu klein), dann verwässert es den Drink auch nicht.

Für mich heißt die Formel: Glasgröße - Spirituosenmenge (- Filler) = Eismenge.

Wobei das Glas natürlich nicht randvoll gefüllt werden soll, bei Drinks wie dem Old Fashioned oder dem Negroni, die ich gerne mit einem großen Iceball im Tubler serviere, schon gar nicht.

Wobei: manchen Gästen macht man es immer falsch. Bei mir meinte kürzlich eine Freundin, ich solle doch nicht so viel Eis in den Shaker geben. Da muss man halt durch. ^-^
 
Hallo Stritty,

bei der Eismenge kommt es immer auf den Drink, die Zubereitungsart und darauf an, welches Eis (Würfelgröße, Temperatur) du verwendest. Und darauf, wieviel Eis noch im Eimer ist ;) ... sprich, ein bisschen mehr oder weniger ist meistens ziemlich egal.

Für Longdrinks und Highballs, die du im Gästeglas baust (wie Cuba Libre) sei lieber großzügig, denn es muss viel Flüssigkeit schnell runtergekühlt, und später auch noch ein Weilchen kalt gehalten werden. Also ruhig das Glas mit Eiswürfeln füllen (sind ja eh nur 3 oder 4 bei großen 3x3x3-Würfeln), Zutaten rein, rühren und ggf. zum Schluss noch nen Würfel obendrauf. Wenn aber jemand partout weniger Eis möchte, wozu diskutieren? Vielleicht mag er seinen Drink einfach weniger kalt.

Shortdrinks brauchen soviel Eis zum Shaken, dass das Ergebnis einerseits knackig kalt (i.d.R. unter 0 Grad), andererseits nicht zu stark verwässert ist. Letzteres ist je nach Drink mal mehr, mal weniger wünschenswert. Die Versuchsreihen in der Mixology fand ich dazu sehr aufschlussreich, sie zeigen auch, dass "mehr" Eis nicht automatisch besser ist. Mir fällt oft auf, dass die viele Anfänger tendenziell zu wenig Eis verwenden (mag auch damit zusammenhängen, dass man in normalen Haushalten nicht so viel hat), so nach dem Motto "wenn es beim Shaken nicht komplett geschmolzen ist, war es zu viel" ;-). Das ist natürlich Quatsch. Ich halte es aber umgekehrt auch für überflüssig, das Eis im Boston-Shaker bis über den Rand zu stapeln, um einen winzigen Shortdrink zu mixen, wie man es manchmal sieht. Zumal ich eh lieber im 2tlg-Metallshaker mixe ;) Müsste ich eine Faustregel formulieren, würde ich sagen: vom Volumen her etwa doppelt soviel Eis wie Flüssigkeit reicht völlig. Bei doppelt gefrosteten, großen 3x3x3cm-Eiswürfeln wären das ein halbes Dutzend für 8cl Zutaten.

Für gerührte Drinks nimmst du eher mehr als weniger Eis, damit der Drink im dickwandigen Rührglas schnell genug kühlt.

Für geblendete Drinks (wie Pina Colada) passt dadid123's Faustregel gut, halber Glasinhalt Crushed Ice zum Blenden, und ggf. nach dem Eingießen noch frisches Crushed Eis oder (kühlt länger) Eiswürfel in den fertigen Drink. Caipi: wenn mit Crushed Ice, fülle ich dem Tumbler auch bis oben hin, und gieße dann die Cachaca drüber, inzwischen shake ich den Drink aber auch sehr gerne mit Eiswürfeln. Ausnahmsweise kann man die dann auch direkt mit ins Gästeglas geben. Richtig viel Eis braucht ein Mint Julep.

Viele Grüße, Mangomix
 
Immer soviel kaltes Eis wie möglich. Sowohl beim Shaken, als ach im Gästeglas (falls nicht straight up).

In den letzten Jahren war es noch oft der Fall, dass solche Kommentare kamen (meist ging es darum, dass im Gästeglas "zuviel" Eis sei). Mittlerweile höre ich es eigentlich nur noch ganz selten. In der klassischen Bar gar nicht, eigentlich nur noch an der Clubbar.

Wenn es an der klassischen Bar vorkommt erkläre ich, dass wir bestrebt sind jeden Cocktail in der bestmöglichen Qualität und unseren hohen Ansprüchen der Gäste (und unserer eigenen) entsprechend zu produzieren und zu servieren.
Dies ist mit einem mangelnden Einsatz von kaltem Eis nicht möglich. Bisher hat das jeder verstanden und es kommt auch meist von Leuten die das erste Mal in klassischen Bars sind und eben nur Saftschubserlbars kennen, die Cuba Libres mit 3 Eiswürfel servieren.

Im Club zeigen wir dann ganz einfach die Ausgiesser und sagen, es ändert sich nichts an der Sprituosenmenge, lediglich der Drink verwässert in der Hitze innerhalb weniger Minuten. Die Unverbesserlichen dürfen sich aber gern mit halbvollen Longdrinkgläsern begnügen, da helfen selbst unser für nen Club ungewöhnliches Volleis wenig.
 
Okay danke. Dann habe ich ja mit der eismenge nichts verkehrt gemacht.

Herzlichen dank fur die vielen guten langen und sehr konstruktiven Beiträge hier.

Ich werde weiterhin viel eis verwenden, um die bestmogliche Qualität bei mir privat zu garantieren.

Und ich diskutiere mit meinen freunden auch nicht mehr, denn es gibt die cocktails so wie diese sich gehören. Wenn jemand seinen cuba libre mit mangosirup möchte, mache ich diesen nicht. Und mit dem eis bin ich jetzt auch konsequenter, dank euch.
Thumbs up.
 

Ähnliche Beiträge im Cocktail-Forum

Antworten
12
Aufrufe
11K
herb66
H
H
Antworten
1
Aufrufe
4K
Zurück
Oben