Maker's Mark nur mehr mit 42%?!?

Kuglblitz

Neues Mitglied
Auf www.facebook.com/makersmark tobt gerade ein kleiner Shitstorm, weil Maker's Mark in Zukunft nur mehr mit 42 statt mit 45 % abgefüllt werden soll.

Ich bin auch ziemlich verärgert darüber und hab's auf www.facebook.com/makersmark.deutschland schon angesprochen, bis dato ohne Antwort.
 
Ja sieht so aus als würde das stimmen. Ich hab mir überlegt ob ich noch eine Flasche mit 45% kaufen soll, aber ich werde einfach zum Elijah Craig greifen.
 
Ich habe mich hier ja schon des öfteren als Maker's Mark Fan geoutet, er macht meines Erachtens den aromatischsten Bourbon Old Fashioned.

Grundsätzlich bin ich enttäuscht über die angekündigte Reduzierung des Alkohlgehalts, das ist auf jeden Fall eine Qualitätseinbuße, inwiefern das geschmacklich einen Unterschied im Drink ausmacht müsste ich testen. Zunächst werden wohl die bereits ausgelieferten 45- Prozenter im Einzelhandel abverkauft werden, wenn dann die 42er kommen muss ich wohl den direkten Vergleich machen.

:(
 
Tatsache ist jedenfalls, dass 3 Prozent weniger Vol. absolut 6.67 Prozent weniger relativ zur 45%-Abfüllung ausmachen, was sich in Drinks, die ja noch extra Schmelzwasser bekommen, natürlich zeigen wird.
 
Es gibt noch andere Bourbons außer Maker's Mark. Seht es doch als Gelegenheit um neues kennen zu lernen.
 
Ich hab' ehrlich gesagt mehr Angst, dass das Beispiel Schule macht.
 
Was heißt Schule, in der BWL werden Produkte in ihrer Verbreitung und ihrem Potenzial bewertet

http://de.wikipedia.org/wiki/BCG-Matrix

Ein Produkt startet als Fragezeichen mit wenig Marktanteil und hohem Potenzial (Potenzial immer subjektiv zu sehen) und entwickelt sich im Optimalfall über ein Star zu einer Cashcow. Die Kuh wird dann gemolken.
Das ganze nennt sich Markt.
Man darf sich halt nicht versteifen, sondern muss die Augen offen lassen.

 
Aber besteht so ein Forum nicht gerade deswegen, um einen pointierten Kontrapunkt zur Macht der Masse darzustellen?
 
Ab wann soll der denn 42% haben?
Ist der so gut, dass es sich lohnt noch 1,2 Flaschen zu kaufen? Bin noch ziemlich am Anfang meines Barstockbaus und deswegen würde mir sowieso noch ein Whiskey fehlen.
 

Aber besteht so ein Forum nicht gerade deswegen, um einen pointierten Kontrapunkt zur Macht der Masse darzustellen?
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Eine interessante Aussage und insofern sicherlich richtig, als dass hier über Dinge diskutiert wird, die in den meisten Fällen auch nur im Rahmen des Forums von Bedeutung sind. Von daher macht es für mich Sinn, diese negative Entwicklung kritisch zu diskutieren, es jedoch nicht zu hoch zu hängen. Einen Anstoß für weitere Qualitätseinbußen bei anderen Herstellern sehe ich dadurch noch nicht.

Ist der so gut, dass es sich lohnt noch 1,2 Flaschen zu kaufen? Bin noch ziemlich am Anfang meines Barstockbaus und deswegen würde mir sowieso noch ein Whiskey fehlen.

Maker's Mark ist für mich eine gute Standardware zum fairen Preis, ich mochte ihn in Cocktails mit kräftigen Gegenspielern gerne. Ansonsten sagt mir von den üblichen Verdächtigen Elijah Craig sehr zu, Booker's sowieso. Demnächst wird das Bourbontasting aufgelöst, da kommen hoffentlich noch einige interessante Erkenntnisse bei heraus.
 


Aber besteht so ein Forum nicht gerade deswegen, um einen pointierten Kontrapunkt zur Macht der Masse darzustellen?
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Eine interessante Aussage und insofern sicherlich richtig, als dass hier über Dinge diskutiert wird, die in den meisten Fällen auch nur im Rahmen des Forums von Bedeutung sind. Von daher macht es für mich Sinn, diese negative Entwicklung kritisch zu diskutieren, es jedoch nicht zu hoch zu hängen. Einen Anstoß für weitere Qualitätseinbußen bei anderen Herstellern sehe ich dadurch noch nicht.
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Besser hät ichs nich sagen können. :)
 
Danke für die Info - das ist keine gute Nachricht :(

Einen Anstoß für weitere Qualitätseinbußen bei anderen Herstellern sehe ich dadurch noch nicht.

Ich auch nicht - weil es kein "Anstoß" ist, sondern (leider) die Fortsetzung eines Trends, den wir seit vielen Jahren beobachten. Früher gab es in Deutschland keinen Likör unter 30% - heute nähern sich die meisten der 15%-Marke, die die EU-Spirituosenverordnung als Mindestgehalt vorschreibt. Die Hersteller begründen es mit "veränderten Konsumgewohnheiten"; wahrer Grund dürfte die Ersparnis bei der Branntweinsteuer sein. Alkohol ist zwar schon ein sehr billiger Rohstoff, aber Wasser ist eben noch billiger, und wird vor allem nicht doppelt besteuert (Branntwein: 13,02 €/Liter + 19% MWSt). Unter 15% zu gehen lohnt sich wiederum nicht, denn ab da würde die noch höhere Alkopop-Steuer greifen und jede Ersparnis bei der Branntweinsteuer aufwiegen. Ausnahme: weinhaltige Getränke, die gelten nämlich weder als Alkopops, noch wird Branntweinsteuer fällig. Diese verlockende Lücke hat beispielsweise Bacardi genutzt und Herstellverfahren und Alkoholgehalt bei einigen Wermuts der Marke "Martini" entsprechend angepasst. Seitdem sind's zwar keine "Wermuts" mehr, aber wen kümmert das schon ... der Marge dürfte es gut getan haben (Ersparnis: >1,60 € pro Flasche!). Demgegenüber erscheinen 33 Cent Steuerersparnis pro 0,7l-Fl. Maker's Mark nicht viel, aber evtl. entscheidend für die Kalkulation, um z.B. beim Endverbraucher einen Schwellenpreis (wie 19,99 €) zu halten.

Änderungen beim Alkoholgehalt gab und gibt es übrigens in der ganzen Branche, fast immer ging es abwärts. Die 40/47%-Diskussion beim Bombay Saphhire kennen viele, auch die Senkungen bei zahlreichen Likören von Bols / De Kuyper / Boudier in den letzten 10 Jahren haben wir noch in Erinnerung. Im Kahlúa senkte man vor ca. 8 Jahren den Alkoholgehalt sogar um ein Viertel (von 25,5 auf 20%), im Borghetti von 31 auf 25%, Southern Comfort hatte mal 50% (heute: 35%), Jack Daniels Black Label wurde früher mit 43% abgefüllt, Kirschwasser hatte vor 50 Jahren meist 50%, Pernod 45 % (heute 40%). Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen ...

Wir haben sogar einen eigenen Thread für dieses Phänomen: Aufgepasst beim Einkauf!
 
Für alle, die bei facebook sind:
www.facebook.com/BoycottToSaveMakersMark
 
http://chuckcowdery.blogspot.de/2013/02/why-is-makers-mark-watering-its-whiskey.html
 
Ich kann mich Mangomix nur anschließen.

2 kleine Anmerkungen:

Jack Daniel's Old No. 7 hatte sogar mal 45% vol. und Southern Comfort gab es schon immer und gibt es auch immer noch mit 50% vol. Das ist eine Sonderabfüllung, die in D aber schwer zu finden ist. Die Supermarkt Version hatte mal 43% vol., sank auf 40% vol. und von 40 über 38 dann auf 35% vol. Die 43% Version ist die einzige derer aus dem Supermarkt, der ich nach heutigem Maßstab noch eine gute Qualität zusprechen würde.

Beim Rum hatte Coruba NPU früher 44% vol., heute sind es noch 40%. Diese Entwicklung setzte also schon vor sehr langer Zeit an. Bis es die nächste erwischt ist es eig. nur ne Zeitfrage...
 
Schlechte Langzeitplanung wird ausgeglichen.
In erster Linie wird der Geschmacksunterschied wirklich kaum erkennbar sein, davon ist schwer auszugehen.
Bedenklich ist jedoch, dass in dieser Zeit des aufgeklärten Kunden so scheinheilig mit dieser Veränderung umgegangen wird.
Der Kunde muss ein im Wert effektiv gesunkenes Produkt hinnehmen, weil nicht rechtzeitig expandiert wurde, man jetzt aber die potentiellen Absätze trotzdem einfahren möchte.
Vor allem wird man wohl kaum zurück auf die ursprüngliche Qualität gehen, sobald das Defizit ausgeglichen wird.

Verdächtig wird dadurch das wahnsinnige Aufgebot an Schulungen und Veranstaltungen von Marker´s Mark aktuell...bekommt leider in dem Zusammenhang einen faden Beigeschmack und erregt den Charakter eines Ablenkungsmanövers.
Speziell wenn man bedenkt, wie Maker´s Mark das Traditions- und Qualitätsbewusstsein nach außen trägt, ist das einfach zu konträr.

 
http://chuckcowdery.blogspot.de/2013/02/why-is-makers-mark-watering-its-whiskey.html

Kreative Argumentation, das muss man denen lassen. Mit der gleichen Maker's Mark-Logik könnte man doch auch an der Bar jeden Drink mit Leitungswasser strecken. In die Karte schreibt man:

"Geschätzte Kunden, wir verlängern zukünftig unsere Drinks mit Wasser! Und das nicht etwa, weil Wasser gesünder wäre als Alkohol, oder weniger kostet, neeeeein, wir tun das völlig uneigennützig Ihnen zuliebe! Mit jedem Shakerinhalt können wir jetzt nämlich doppelt so viele Gästegläser füllen wie früher! Doppelt so viele Gäste kommen in den Genuss unserer beliebten, ober-tollen Drinks! So sind auch Sie öfters an der Reihe! Ist das nicht super? Und das allerbeste, wir erhöhen nicht mal den Preis!"
 
Welche Argumentation oder Scheinargumentation auch immer: mit 42% lassen sich weder ein Old Fashioned, noch ein Mint Julep noch ein guter Manhattan machen. Wozu dann noch Maker's Mark?
 
Haha, perfekte Replik Mangomix...
___________________

...und Kuglblitz Frage impliziert bereits die Antwort.
 
"Geschätzte Kunden, wir verlängern zukünftig unsere Drinks mit Wasser! Und das nicht etwa, weil Wasser gesünder wäre als Alkohol, oder weniger kostet, neeeeein, wir tun das völlig uneigennützig Ihnen zuliebe! Mit jedem Shakerinhalt können wir jetzt nämlich doppelt so viele Gästegläser füllen wie früher! Doppelt so viele Gäste kommen in den Genuss unserer beliebten, ober-tollen Drinks! So sind auch Sie öfters an der Reihe! Ist das nicht super? Und das allerbeste, wir erhöhen nicht mal den Preis!"

Wunderbare Analogie. Gefällt mir!!
 
Das war doch bei Zigaretten auch so. Als die Packungen alle kleiner wurden war bei JohnPlayer ein Zettel drin wo u.A. draufstand: "Weniger ist manchmal mehr!" - Und damit war begründet, dass es für den gleichen Preis weniger gab. ::) ::)
 
btw, es war doch im August/September 2011 im Prinzip das selbe Spiel mit Buffalo Trace (von 45% auf 40% ABV). 45% mittlerweile bei Barfish ausgelistet und z.B. bei TWE auch nicht mehr erhältlich.

Ich wollte damals eigentlich mal Buffalo Trace kaufen, habs deswegen aber dann gelassen und auf MM und EC12 zurückgegriffen.










 

http://www.makersmark.com/#!/live-feed/news/34-you-spoke-we-listened

http://www.facebook.com/makersmark/posts/10151430509928334

You spoke. We listened. And we’re sincerely sorry we let you down.

So effective immediately, we are reversing our decision to lower the ABV of Maker’s Mark, and resuming production at 45% alcohol by volume (90 proof). Just like we’ve made it since the very beginning.
[/quote]
:)

dass es dazu kommen würde hatte ich erwartet, aber dass es so schnell geht nicht
 
Es gab verhemente Proteste aus Connaisseur-, Whiskeylieberhaber- und vor allem Bartenderkreisen.
Ein Hoch auf die moderne Technologie...ohne diese hätte man nicht so schnell, soviel Druck ausüben können!
 
Ja, das ist mal eine gut Nachricht!

Und ein schönes Beispiel, dass Kundenproteste wirken können. :)
 
Ich kann mich aber irgendwie nicht dem Eindruck erwehren, dass das genau so erwünscht war.

Zumindest profitiert MM wohl in jedem Fall von der Geschichte.

Entweder man verwässert den Whiskey und keine S** interessiert's; dann kann man die Gewinnmarge ein wenig erhöhen.
Oder - und der Fall ist ja nun eingetreten - es gibt massig Proteste, worauf man scheinbar reumütig die Ankündigung den Alkoholgehalt zu senken revidiert und sich ob der "Demokratisierung der Produktqualität" und seiner Authenzität (Just like we’ve made it since the very beginning) feiern lässt (so lässt sich bestimmt toll eine eventuelle Preissteigerung rechtfertigen).
 
...oder man jetzt damit eine Preisteigerung besser begründen kann :)

Schließlich musste man ja bei 45% bleiben :)

Trotzdem habe ich lieber ne Preiserhöhung als eine Reduktion. Denn diese nimmt mir Möglichkeiten.
 
Ich kann mich aber irgendwie nicht dem Eindruck erwehren, dass das genau so erwünscht war.

Zumindest profitiert das C&D Forum wohl in jedem Fall von der Geschichte.

Entweder regt man sich auf, dass MM total starrsinnig ist und seine Käuferschaft ignoriert obwohl sie es doch sin, die das Geld bringen.
Oder - und der Fall ist ja nun eingetreten - MM gibt nach und man regt sich über eine pot. Preissteigerung auf.
Das ist doch alles Schikane und dient nur dazu das C&D Forum mehr in den Blickpunkt zu rücken.

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Sorry für den Guttenberg ;)
 
Erinnert mich spontan an die Bahlsen-Weihnachtsgebäck-Aktion. ;D

Aber ich bin kein Fan von Verschwörungstheorien, ich glaube man hat die Resonanz schlicht und ergreifend unterschätzt. Bei Buffalo Trace hats ja auch niemanden gestört.
 

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