Nachhaltige Cocktails

CocktailDreamer

Administrator
Teammitglied
Moin, mich würde interessieren: was versteht ihr unter dem Begriff "nachhaltige Cocktails". Cocktails, welche mit nachhaltigen Zutaten gemixt werden oder eher Cocktails die sich nachhaltig in Erinnerung bleiben oder etwas ganz anderes?
 
Weder noch, der Begriff existiert für mich nicht.
Meine Assoziation wäre, dass irgendein Marketingexperte meint, man müsste jetzt auch bei Cocktails auf den Zeitgeist aufspringen. Ich werde gerne eines besseren belehrt, aber bei Cocktailzutaten gilt doch nichts anderes als bei allen Lebensmitteln. Soll heißen Nachhaltig wäre es vor allem auf regionale und saisonale Produkte zurück zu greifen. Sicherlich eine interessante Herausforderung für Rezepttüftler, aber für mich wäre das eine zu große Einschränkung.
 
Zeitgeist spielt wohl eine große Rolle dabei. Hatte neulich von "Zero Waste Bars" - welche hauptsächlich aus recyclten Materialien bestehen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Nachfrage nach diesen Konzepten in Zukunft steigt, weil es eben den Zeitgeist trifft und weil sich bei aller Ideologie tatsächlich einige Dinge in Richtung Nachhaltigkeit optimieren lassen, sofern man sich nur die Zeit nimmt darüber nachzudenken. Cocktail-Rezepte mit regionalen Zutaten / regionale Bio oder Demeter Produkte werden dabei auch eine Rolle, gerade jüngeren Konsumenten spielen. Man sieht den Trend auch bei den Barristas, dort wird mit Milchersatzprodukten geschäumt, die Nachfragen veganer Substitution von Zutaten in Cocktails steigt auch an.

Vllt doch ein größerer Trend, getragen durch den Zeitgeist und dem damit verbundenen Wandel?
 
Das Wort "nachhaltigkeit" wird Dank intensivster Bemühungen nur noch mit Öko Gedöhns assoiziert. Da kommt es stark auf den Kontext an.
Für mich nicht mehr als eine Marketingfloskel.

Wenn man sich das Wort im Duden anschaut wird "nachhaltig" mit "auf längere Zeit stark auswirkend" definiert.

So gesehen haben wir sehr nachhaltig unseren Planeten verschmutzt.

Vllt doch ein größerer Trend, getragen durch den Zeitgeist und dem damit verbundenen Wandel?

Der Zeitgeist ist ein schönes Stichwort.
Da gab es viele Modeerscheinungen in der Vergangenheit. Solche Sachen kommen und gehen.

Dass Handlungsbedarf besteht ist unumstritten. Aber ob wir das mit Soja Milch trinken, Tofu essen und giftigen Papierstrohhalmen schaffen ist eher Fraglich. Für mich mehr ein Statement als wirklich nützlich.

Vegane Cocktails sind keine Kunst. Ich liebe tierische Produkte, aber in einen Cocktail kommt bei mir kaum eins.

Ich setze viel auf frisches Obst und Kräuter. Letzteres Jahreszeit bedingt aus dem eigenen Beet.
Regionale Zutaten erfordern ansonsten entsprechende Rezepte.
Da fallen ein Großteil der Säfte und Spirituosen weg.
Keine exotischen Fruchtsäfte, kein Bourbon, Scotch, alles Böse.
Regionaler Bourbon oder Rum der ernsthaft trinkbar gewesen wäre ist mir bislang noch nicht untergekommen.

Ich achte sehr wohl darauf was auf meinen Teller kommt. Aber mit Maß und Ziel. Und beim Thema Cocktails sehe ich für mich, und auch in meinem Bekanntenkreis absolut keinen Bedarf für diese Richtung.
Vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt dafür😅
 
Zeitgeist spielt wohl eine große Rolle dabei. Hatte neulich von "Zero Waste Bars" - welche hauptsächlich aus recyclten Materialien bestehen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Nachfrage nach diesen Konzepten in Zukunft steigt, weil es eben den Zeitgeist trifft und weil sich bei aller Ideologie tatsächlich einige Dinge in Richtung Nachhaltigkeit optimieren lassen, sofern man sich nur die Zeit nimmt darüber nachzudenken. Cocktail-Rezepte mit regionalen Zutaten / regionale Bio oder Demeter Produkte werden dabei auch eine Rolle, gerade jüngeren Konsumenten spielen. Man sieht den Trend auch bei den Barristas, dort wird mit Milchersatzprodukten geschäumt, die Nachfragen veganer Substitution von Zutaten in Cocktails steigt auch an.

Vllt doch ein größerer Trend, getragen durch den Zeitgeist und dem damit verbundenen Wandel?
Ich will das gar nicht diskreditieren. Wenn jemand seine Bar nach dem Konzept eröffnet fände ich das interessant und würde auch hingehen.
Nur sehe ich in der (Heim)Bar nicht den Produzent großer Müllmengen oder großes Potenzial für eine "Veganisierung". Die Verpackungsmaterialien der Hauptzutaten sind Glas, was seit jeher recycled wird. Tierische Produkte verwende ich äußerst selten für Cocktails. Und bspw. Eiweiß wird auch teilweise schon ersetzt. Aquafaba kann man hier mittlerweile im Supermarkt kaufen. Und in reinen Cocktail Bars und von Leuten die sich dem Hobby verschrieben haben, werden die Zutaten in der Regel auch eher hochwertig (also durchaus Bio) sein. Ich verwende Bio Zitronen und Orangen wegen der Zesten und würde nicht anfangen beim Saft zu sparen, wenn ich bspw. einen €20+ Rum vermixxe.
Kann schon sein, dass ich in einer Bubble lebe und das auch ganz anders gehandhabt wird. Aber nachhaltige Cocktails klingt für mich erst mal wie veganer Reis. Irgendwie selbsterklärend und kein zusätzliches Qualitätssiegel.
Am ehesten sehe ich den Ansatz noch bei den Spirituosen, da könnte man die Herstellungsbedingungen hinterfragen. Und ganz allgemein, warum man in Deutschland einen Gin aus Japan trinken muss. Wobei ich das auch jedem gönne.
 
Für meine Zwecke erschließt sich der quantitative Nutzen zu diesem Thema nicht. Anders gesagt, ich saufe zu wenig. Aber meine Eiswürfel waren seit jeher rückstandslos abbaubar ;)
Ich sehe es als eine Marketing-Masche, ein Versuch sich von der Konkurrenz/Masse zu differenzieren und kann es nicht besser ausdrücken als meine Vorredner.
Dabei fällt mir auch ein alter Scherz von Otto Walkes ein. Er trennte damals im Film einen Teebeutel in Klammer, Faden, Papierschildchen, Beutel und Tee auf zwecks Recycling.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ggf. spielt das Thema auch mehr eine Rolle, wenn es um Festivals, Großveranstaltungen oder Massentourismus geht, wo bislang eher auf Plastikbecher und Einwegutensilien, Rührer und Schirmchen und sowas gesetzt wurde und man dort nach Lösungen sucht, sich den Müllbergen zu entsagen. Dort würde es durchaus Sinn machen oder?
 
In so einem Rahmen sind ökologische Lösungen sicher zu bevorzugen. Leider lässt sich auf offenen Veranstaltungen manches aus Sicherheitsgründen nicht vermeiden. Mir ist das Konzept bei Festivals aber bisher noch nicht so untergekommen wie bei Bars.
 

Ähnliche Beiträge im Cocktail-Forum

G
Antworten
18
Aufrufe
7K
A
Antworten
11
Aufrufe
5K
Arikael
A
Antworten
29
Aufrufe
18K
Arikael
A
Zurück
Oben