alkoholgehalt mit 99,9% alkohol erhöhen!?

brankochef

Neues Mitglied
ich könnte von einem freund 99,9% alkohol (ethanol) aus einem labor bekommen.
ich habe mir überlegt damit den alkoholgehalt von weniger lang haltbaren spirituosen (z.b. vermouth, cassis, liköre unter 20%) zu erhöhen und so eine höhere haltbarkeit bei zimmertemperatur zu erzielen.

die formel um den alkoholgehalt einer 0,7l flasche cassis von 16% auf 25% zu erhöhen lautet:

0,7 x 16 - 0,7 x 25 = 25y - 100y

y... die menge an 99,9% alkohol, die man zugeben muß.

y = 0,084l = 8,4cl

stimmt die formel?

ist die spirituose dann tatsächlich haltbarer, so wie gekaufte "original-25%-spirituosen"?

wie wirkt sich diese prozedur auf den geschmack aus?

mfg brankochef
 
[quote author=brankochef
stimmt die formel?

ist die spirituose dann tatsächlich haltbarer, so wie gekaufte "original-25%-spirituosen"?

wie wirkt sich diese prozedur auf den geschmack aus?

mfg brankochef
Das mit der Haltbarkeit könnte vielleicht noch hinhauen, aber mit dem Geschmack weiß ich nicht ob das so sinnvoll ist.
Da hätte ich eher 2 andere Vorschläge:
Trink Deine Liköre schneller aus, dann müssen Sie nich so lange haltbar sein
Stell die angefangenen Flaschen in den Kühlschrank, da passiert Ihnen auch nichts.
 
da hätte ich auch geschmckliche differencen ; das kannst bei likören mal versuchen die so 18-20% haben und die mal auf 22% strecken aber merh würdich mi nicht trauen
 
ich würd da grundsätlich nix rumpanschen, trink, wie Berti sagt, deine Liköre schneller aus und umgehe damit das Problem.
 
Naja ich kann nicht ganz nachvollziehen was du da genau rechnest.

Also mal abgesehen davon, dass es den Geschmack wahrscheinlich sehr verändert, hätte ich das so gerechnet:

Zielbedingung: 25 % Alk * 0,7l = 0,175 l Alk
Also sollen von 0,7l 0,175l Alkohol sein.

Dann musst du beachten, dass ja Flüssigkeit entnommen werden muss, um die Flasche aufzufüllen.
Die Menge x repräsentiert die dem Vermouth entnommene und danach durch 99,9% Äthanol (was für eine Geldverschwendung) wiederaufgefüllte Menge.
Also sieht die Gleichung dann so aus:
0,16 * (0,7l - x) + 0,999 * x = 0,175
also
0,063=0,839x
also
x ungefähr 0,075

Ergebnis: Der vollen Flasche 7,5cl Vermouth entnehmen und mit 99,9% Ethanol auffüllen!
 
Mal von geschmacklichen Bedenken abgesehen, solltest du von der Idee lieber die Finger lassen. In den meisten Laboren wird nicht mit "reinem" Ethanol gearbeitet, sondern mit "vergälltem" Ethanol, welchem ein geringer Anteil an unbekömmlichem/giftigem Alkohol zugesetzt wurde.

Dies wird bewußt gemacht, um eine Umgehung der Alkoholsteuer zu vermeiden ("reines" d.h. unvergälltes Ethanol ist sehr teuer), deshalb benutzen die meisten Labore das vergällte Ethanol, welches du auf keinen Fall trinken solltest.

Verdächtig hören sich auch die 99,9% Alkohol an, da "reines" Ethanol aus maximal 97% Alkohol & 3% Wasser bestehen, anders ist es gar nicht herzustellen.

Zitat aus Wikipedia:
Grundsätzlich unterliegt die Verwendung von Ethanol der Branntweinsteuer. Um zu verhindern, dass Ethanol ohne Entrichtung dieser Steuer als Genussmittel getrunken oder diesen beigefügt wird, wird es vergällt. Die Verwendung vergällten Ethanols ist dann im technischen Sektor (Druckerei, Lackherstellung, Reinigungsmittelproduktion, Kosmetik etc.) steuerfrei möglich. Vergällung bedeutet, dass Ethanol mit anderen Chemikalien, wie z. B. MEK (Methyl-Ethyl-Keton, Butanon-2 mit 2 weiteren branntweinsteuerrechtlich vorgeschriebenen Markierungskomponenten), Petrolether, Cyclohexan, Phthalsäurediethylester (Diethylphtalat) oder ähnlichem versetzt wird, um es für den menschlichen Genuss unbrauchbar zu machen.

Hol die lieber DeKuyper oder Marie Brizard Liköre, da haste gleich einen annehmbaren Alkoholgehalt.

Gruß Phipser
 
zunächst mal danke für die zahlreichen antworten!

@phipser: inwieweit es sich bei diesem laboralkohol um vergälltes ethanol handelt, muß ich erst in erfahrung bringen und gegebenfalls mein vorhaben unterlassen, ich will meine gäste und mich ja nicht vergiften. kosten würde mich das ganze nichts. ich bekäme den alkohol aus einem medizinischen/biologischem labor gratis. grundsätzlich versuche ich natürlich höherprozentige liköre zu kaufen, doch bei cassis bzw. vermouth z.b. gibt es einfach nichts über 16% bzw. 18% und gerade diese beiden werden bei mir nicht so häufig gebraucht. auch der platz im kühlschrank ist beschränkt.

@axim: du kommst auf 7,5cl zugabe auf eine 62,5cl flasche, ich auf 8,4cl zugabe auf eine 70cl flasche, ich habe dann natürlich eine flasche mit 78,4cl und du eine mit 70cl. ich denke unsere ergebnisse stimmen aber beide, zumindest schauen sie beide plausibel aus.

mfg brankochef
 
Ja stimmt ist auch richtig, habe es mal nachgerechnet. Aber wie die anderen erwähnt haben, dass mit dem vergällten Alkohol ist gefährlich. Und so teuer sind ja die Liköre nicht, sie halten ja trotzdem monatelang.
 
Laboralkohol ist aus steuerlichen Gründen vergällt. Leider genau damit man ihn nicht für Getränke benutzt :)
Und wenn er nicht vergällt ist kostet er das Labor normalerweise ähnlich viel wie in einer Apotheke.

Gruß Xaverin
 
Ähm, vielleicht hast du dich ja verhört aber eigentlich gibt's keinen Trinkbaren Alkohol mit 99,9%. Ich glaub so um die 96% sin die Grenze. der andere Muss(wie oben genannt) vergällt sein.
Aber grundsätzlich mach ich das gleiche das du vorhast, bloß halt mit 95%igem Weingeist, der schmeckt nach nix und verstärkt alles :o
 
soweit ich weiß verdunstet so hoch prozentiger alk(über 94prozent)sofort beim öffnen also is es unmöglich den irgentwo rein zu kriegen!
 
Wieso sollte der so schnell verdunsten? Also bei normaler Lagertemperatur? Schmelzpunkt ist -114,4 °C, Siedepunkt bei 78,37 °C?
 
Ein Topf voll Wasser ist ja auch gleich Leer wenn es anfängt zu kochen ;)
 
Ich denke mal, dass das etwas mit der Wasser-"Anziehung" (ich weiß nicht, ob der Begriff so treffend ist?) von reinem Alkohol zu tun hat. Also nicht unbedingt damit, dass der Alkohol schlagartig verdunstet. Sondern eher, dass er aus der Umgebungsluft soviel Wasser anzieht, dass er sich quasi selbst auf ca. 96% verdünnt.
(alles nur aus der Erinnerung - die Chemiker unter uns mögen mich bitte korrigieren!)
 
Alkohol bildet eine durch Destilation unmischbare Trennung bei 96%, die man zwar durch andere MEthoden (Entzug des Wassers) noch bis auf 100% aufkonzentrieren kann, aber ab dem Zeitpunkt wenn man über 96% liegt muss man den Alkohol unter Luftausschluss lagern, da er sonst wie schon ganz richtig gesagt Wasser aus der Luft aufnimmt und sich 'selbst verdünnt' mit der Zeit.
Die über 96% Reiheit liegenden Alkhole müssen nicht vergällt sein, sind aber im Laborbetrieb aus Kostengründen fast alle.
Ausgeschlossen davon sind die Lösungsmittel für die HPLC, die sind wirklich rein und wären trinkbar. Aber die sind shcon so teuer dass man lieber 96%igen Alkohol in der Apotheke kauft :)

Gruß Xavi
 
Ah, sehr gut zu wissen :)
Der Alkohol löst sich also nicht einfach "in Luft auf", sondern nur die Konzentration sinkt.
 
Ich denke mal, dass das etwas mit der Wasser-"Anziehung" (ich weiß nicht, ob der Begriff so treffend ist?) von reinem Alkohol zu tun hat. Also nicht unbedingt damit, dass der Alkohol schlagartig verdunstet. Sondern eher, dass er aus der Umgebungsluft soviel Wasser anzieht, dass er sich quasi selbst auf ca. 96% verdünnt.
(alles nur aus der Erinnerung - die Chemiker unter uns mögen mich bitte korrigieren!)
Hygroskopizität nennt man dieses Phänomen.
 
'Nabend Brankochef
Also wenn es sich bei deinem Vorhaben tatsächlich nur um eine Menge von 7,5 bzw. 8,4 cl pro Flasche handelt, dann würde ich an deiner Stelle einfach Weingeist aus der Apotheke nehmen, bevor du dir 'ne Flasche Likör mit ungeniessbarem Sprit versaust.
Wie sich die Zugabe von Weingeist in einen "fertigen" Likör auf den Geschmack auswirkt kann ich Dir nicht sagen.
Bisher habe ich zwei mal Brombeerlikör selbst gemacht. Zum ansetzten benutze ich einen einfachen Binenbrand (40%).
Beim zweiten Versuch habe ich gleich Weingeist mit dazugekippt um den Likör ein bisschen stärker zu bekommen als den ersten.

Der einzige Unterschied zwischen den beiden Likören ist nun die Stärke, geschmacklich sind sie beide gut.

Was dir auf jeden Fall pasieren kann ist, dass wenn du in den nächsten Wochen nach dem zusammenkippen den Alkohol ein bisschen stechend herausschmeckst, das müsste sich aber wieder geben wenn du ihn einfach 2-3 Monate :o stehen lässt.

Schöne Grüsse Hoss
 
Wie Ihr schon treffend bemerkt habt, ist es recht ungesund Labor Ethanol zu verwenden!
Ich verwehre mich eh dagegen - so zu panschen. Vermouth ist ein Weinaperitif - und ich finde es irgendwie befremdlich dass man ihn aufspriten möchte (jedenfalls mehr als der eigentliche Hersteller).

Auch Weingeist ist nicht der Weisheit letzter Schluss - sonst würden Vodka Hersteller nur noch Weingeist als Basisverwenden ;D
Einen qualitativ angemessenen Vodka könnte man ja verwenden - was jedoch nicht viel bringt weil es die Kosten explodieren lässt! (vermouth ist ja wirklich nicht allzu teuer).

Wie wäre es denn mit Weinvakumierungsverschlüsse? Da der Vermouth und Liqueur vor allem oxidiert, wäre Dir damit am besten geholfen...
 


Wie wäre es denn mit Weinvakumierungsverschlüsse? Da der Vermouth und Liqueur vor allem oxidiert, wäre Dir damit am besten geholfen...

Das klingt toll, ist so etwas teuer? Wird dann die Luft von Hand "rausgepumpt" und das ganze luftdicht verschlossen, oder wie funktioniert das? Wäre bei meinem niedrigen Vermouthverbrauch evtl. eine Anschaffung wert!
 
Es gibt verschiedene Systeme - für Dich (also im privatem Gebrauch) würde sich am besten eine Handpumpe eignen! Die Verschlüsse sind ein wenig teuer - aber das armotisiert sich ja irgendwann ;)
Wenn Du eine Stufe höher gehen möchtest kannst Du auch einen FoodSaver kaufen (so eine Vakumierungsmaschine) - die gibt es teilweise auch mit Bottlestopper. Dann kannst Du auch Deine Safteiswürfel vakumieren, oder aber frisches Obst (für Daiquiri, Margarita) etc.
 
So eine Handpumpe wäre wohl interessant! Was kostet so etwas denn? Und wo bekomme ich das?
 
Ich habe gerade mal danach gesucht und mit ca. 10€ bist Du mit einem Set für Pumpe + 2 Verschlüsse dabei. 3 Weitere Verschlüsse ca. 6€.

Wie gut die Qualität von gerade dem was ich gefunden habe ist fraglich (die Fackelmann Produkte sind zwar nicht schlecht, aber teils etwas mittelmäßig von nder Qualität her wie ich finde) aber funktionieren sollte das eigentlich schon damit...

Hier mal ein paar Links als Beispiel:
Das oder das oder auch das.
 
Denkt daran dass Ihr damit kein industrielles Vakuum erzeugen könnt! Braucht Ihr aber auch gar nicht - die Liköre und Vermouths behalten dadurch wesentlich länger ihr Aroma (schlecht sollten Vermouth und Liköre eh nicht werden...)
 
Gebe ich Dir vollkommen recht. Ewig halten Die Sachen damit natürlich nicht. Aber in der WErbung zu den Dingern steht ja manchmal auch drin dass man den Wein dann halt gut eine Woche länger ohne geschmackliche Verluste aufbewahren kann. Daran kann man ja shcon gut abschätzen dass man die Zeit um einiges vervielfachen kann aber nicht auf ewig verlängert.

Meiner schätzung nach dürfte man mit so einen System in etwa auf 0,1 - 0,2 Bar kommen und somit auf ein Fünftel bis ein Zehntel drücken und im Gleichen Verhältniss die Lebenszeit der Spirituosen verlängern.

Gruß Xaverin
 
Danke für die Links!
Ich denke ich probiere dass mal aus! Zumindest mit meinen Martinis, die haben nur 15% und ich brauche da alle paar Wochen mal ein paar cl...
Werde dann wohl die Pumpe von WMF kaufen, ich denke mal da sollte ich hoffentlich eine gute Qualität bekommen!
 

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