Zuerst ein Dank an oscomp für all die Mühe und die lehrreichen Erfahrungen, die ich machen konnte. –
So ein Online-Blind Tasting ist ein echtes Highlight im „Forumsleben“ für mich.
Ich möchte mich wie immer outen.
Ich bin Tester 2.
Ich finde es wichtig, die Ergebnisse zu diskutieren. Nur so lernen wir voneinander.
Dieses Verkostung war mein zweites online-Reposado Tasting und vielleicht das interessanteste bisher für mich persönlich.
Mein interner Maßstab zur Beurteilung der Reposados war derselbe wie letztes Mal:
Mein internes Bewertungsschema ( mein Geschmacksurteil)
war dies: Je näher der Tequila an ein Anejo-Upgrade herankam, desto besser.
Die Fruchtigkeit bleibt ja zumindest beim Reposado als Konstante im Hintergrund.
Abwertung gab es bei mir bei starker alkoholischer Schärfe (Sprittigkeit)
[/quote]
Falls ihr auch solche Kriterien habt, schreibt bitte darüber. Speziell würde ich gerne etwas von Tester 9 und vielleicht noch 10 hören, mit deren Punktevergabe ich recht gut klar komme...
Wenn man den Maßstab anlegt:
Welcher passt gut in Tommys Margarita?
kommt es natürlich u. U. zu einer etwas anderen Reihenfolge.
Geschmack kann man nicht wirklich objektivieren.
[/quote]
Der Maßstab: „Was schmeckt gut im Mix?“ führt natürlich zu anderen Ergebnissen.
Auch das Kriterium nach einem ausgewogenen Holz zu Frucht Verhältnis
oder das Kriterium der Authenzität / Typizität oder des Charakters
wären für mich angemessene Prüfsteine.
Meine Leitlinie war, wie gesagt, die Nähe zum Anejo.
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Zum Ergebnis:
Meine Lieblings-Tequilas
Nr. 2 Amate habe ich hier schon immer wärmstens empfohlen. Ich liebe ihn.
Wenn ich Besuch habe, gebe ich manchmal den Gästen verdeckt den Amate zum Probieren.
Sie sollen raten, um welche Art von Spirituose es sich handelt…
Das Erstaunen bei der Auflösung ist jedes mal groß.
So kann Tequila auch schmecken.
Kein typischer Tequila, aber ein toller Brand zum pur trinken.
An oscomp schrieb ich:
Ganz klar vorne war bei mir Nr.2
In der Holz-Frucht Balance klar auf der Holzseite, sodaß er schon Anejoqualität zeigt
und seine Tequilaabstammung ein wenig im Hintergrund ist.
Aber nichtsdestotrotz ist er so Vanille-karamellig und so angenehm und ansprechend, dass ich 10 Punkte geben musste.
Schlicht und einfach der leckerste von allen, aber nicht für alle Drinks geeignet.
Herradura (Nr.6) war bei mir auch beim ersten Tasting ganz, ganz vorne. Mein Spitzenreiter damals.
Er wäre auch meine Empfehlung für den Mix. Ein ganz prachtvolles Produkt!
An oscomp schrieb ich:
Nr. 6 war ähnlich gelagert. Ein sehr weicher Tequila.
Gute Frucht, viel Holz, aber leicht bitter. Trotzdem ein echter Gewinner. 8-9 Punkte.
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Interessant war das Tasting für mich vor allem, weil ich an Siete Leguas (Nr. 5) und Ocho (Nr.1) gescheitert bin.
Ich habe beide Produkte zu Hause, kenne sie, mag sie und vermixe sie.
Meine Punkte Vergabe wird ihnen nicht gerecht.
Nichtsdestotrotz habe ich sie runtergepunktet.
Dazu stehe ich. - Etwas zum Nachdenken… -
Nr.8 - Jose Cuervo tradicional - ist wirklich nicht mein Ding.
An oscomp schrieb ich:
Die Miesen 1, 5 und 8
Was soll ich sagen? Sprittig, Klebstofftöne, kaum Reifetöne, bitter....
5 war zwar fruchtig, aber der chemische Unterton und der gesamte Auftritt haben mir gar nicht gefallen: 2Punkte.
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Meine persönliches „Mittelfeld“ waren zum einen der 1800 (Nr.6), Arette (Nr.3) und Charro (Nr.7)
Das sind gute Produkte, die mich aber weder nach oben noch nach unten aufgeregt haben.
Der 1800 kratzt an meiner Oberklasse, liefert aber keinen echten Kaufgrund.
Ich habe mich oscomp gegenüber ausführlich geäußert:
Mit Nr. 4 habe ich mich sehr schwer getan mit der Benotung, weil ich hin und hergerissen war. Mal 9 Punkte, mal 6 Punkte.
Nr.4 war vordergründig schön. Eine frische Nase, Vanille Töne, fein fruchtig, leicht würzig scharf. Sehr schöne Holztöne. Frucht/Holz Verhältnis ausgewogen. So weit, so gut. Aber ein Geschmackseindruck ist mehr als die Summe der Einzeltöne. Er kickt mich nicht richtig, im Gegenteil ich finde ihn ganz subjektiv etwas oberflächlich...
Er ist gut, hat echtes Potential, ist wirklich eine Empfehlung, aber er ist kein ganz Großer mit Tendenz zur Mittelklasse. Deshalb max. 8 Punkte.
Arette gehört für mich in Spitzenfeld, war äußerst angenehm, ist aber durch die mangelnde Anejo-Nähe von mir runtergestuft worden. - Charro fand ich okay, aber etwas unausgewogen, unharmonisch.
Mein Text an oscomp:
3 war klasse. Hat mir sehr gut gefallen. Er hätte locker 9 Punkte verdient, aber wo sind die Reifetöne?
Tolle Fruchtnase, schöner angenehmer Fruchtgeschmack.
Aber von einem Repo erwarte ich mehr.
Ich erwarte auch die weiche milde des Holzes und die fehlte mir sehr.
Ich müsste für einen Repo eigentlich viel weniger Punkte geben, aber Nr.3 war einfach lecker und ist ein gutes Produkt.
Somit leider nur max. 6 Punkte für die schöne Fruchtigkeit.
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Nr 7. war... tja , ok, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ordentlich!
Nase: Rosinen. Blumiger Geschmack. Zuviel Holz, zu schlappe Frucht.