Planung Cocktail/Electro Swing Party

Arnachie

Neues Mitglied
Moin, ich hatte ja schonmal gepostet wegen der Party, bei der ich vielleicht euren professionellen Rat gebrauchen könnte.
Mal zu den Hintergrundinfos:
ich arbeite im Bar/Theken/Café Bereich Marstall-Mensa in Heidelberg. Ein etwas ungewöhnliche Mensa, die 12 h am Tag geöffnet hat und vom Angebot her überdurchschnittlich gut aufgestellt ist (es gibt verschiedene Biersorten, frisch gepresste Säfte, es gab schon Sushi am Buffet etc.). Auch Veranstaltungs-technisch ist sie ganz gut aufgestellt, z.B. wird sie der einzige Veranstalter von Public Viewing bei der EM in der Heidelberger Altstadt sein und es gibt immer zahlreiche größere und kleinere Parties, Kinoabende etc.
Das soll keine Werbung für meinen Arbeitgeber sein, sondern mehr den Rahmen klar machen, was ich meine, wenn ich sage "Mensa". Die Mitarbeiter wurden immer wieder dazu aufgerufen, Vorschläge für Parties etc. zu machen. Naja da es mich gelinde gesagt etwas gestört hat, dass wir immer diese furchtbaren Shatlers Cocktails verkaufen, habe ich vorgeschlagen eine Cocktail Party zu machen. Da für mich Cocktails und Jazz gut zusammengeht und gerade der Electro Swing Trend in Heidelberg "im Ankommen begriffen ist", wollte ich das verbinden: gute Cocktails, Electro Swing, vielleicht auch ein bisschen klassische 20er Jahre Musik.
Das ganze wird am 31.5. stattfinden, leider nicht wie erhofft, im wunderbaren Marstallcafé in der Altstadt, sondern im Café Botanik auf dem naturwissenschaftlichen Campus (Neuenheimer Feld). (Hier: http://www.uba-heidelberg.de/servlet/PB/menu/1363199/index.html?ROOT=1228422)
Publikum würde ich - Heidelbergtypisch - auf eher weiblich und studentisch einschätzen. Und auch - bei aller Liebe zu den Naturwissenschaftlern - eher geistes- oder sprachwissenschaftlich. Es ist für mich schwer zu sagen, wie viele zu der Veranstaltung kommen könnten. Da es auf dem Nat. Wiss. Campus ist, kann man kaum mit Laufkundschaft rechnen, sondern die, die kommen, haben sich bewusst dafür entschieden oder sie waren eh an dem Abend im Café Botanik unterwegs. Vielleicht werden es 50, vielleicht auch doppelt, dreimal oder halb so viel, schwer zu sagen.
Ich habe einige Fragen, ich fange mal an, meine Cocktail-Vorauswahl vorzustellen und ihr könnt ja mal was dazu sagen. Irgendwann nächste, spätestens übernächste Woche sollen die Zutaten bestellt werden, da wäre es gut, bis dahin vielleicht eure Meinung dazu zu hören.
Die Karte ist sehr gin-lastig, dazu kommt ein bisschen Rum und vielleicht Zitronenvodka (natürlich für den Cosmopolitan, wird ja sicherlich sehr damenlastig). Wir müssen ja keinen Gewinn erwirtschaften, deshalb werden sich die Preise zwischen 3 und 4 Euro bewegen, was aber auch bedeutet, dass wir keine High End Produkte nehmen können. Ich rechne damit, dass ich nur die Wahl zwischen Gordons oder Bombay 40% habe und dann natürlich zu letzteren greifen werden. Dennoch konnte ich lustigerweise meinen Chef von St. Germain überzeugen (da wäre auch die Frage, nach nem netten Cocktail).
Hier die Liste:
Klassisches:
Gimlet
Gin Fizz
Cosmpolitan
Daiquiri (mit Havanna 3)
Modisches:
Ingwer-Orangen-Gimlet
Vanity (das ist natürlich ein Zugeständnis an die Saftcocktailera, aber einen von der Sorte sollte man vielleicht haben und der hat zumindest von Aussehen etwas edles)
Gin Basil Smash
Chao Praya (ausm Cocktailian, unglaublich erfrischender Longdrink mit Minze, Koriander, Ingwer)
Erfrischendes:
Rob Collins (Tom Collins mit STG)
St. Tropez (Zitronenvodka 1/1 mit STG und Zitrone und Soda, für die HUGO Trinker)
London Buck mit Gurke
Culto a la vida (v.A. für den Synergieeffekt mit den Cranberrysaft)
Vielleicht:
Sophisticated Lady (nichtalkoholisch)
East End Cooler (STG, etwas Erdbeere, Gin, Zucker, Zitrone)
(Himbeer) Mojito

Was meint ihr? Bitte bedenkt: es handelt sich um eine Kundschaft, die bisher vor allem 80er-Jahre Cocktails kennt und es handelt sich eher um eine Party. Außerdem habe ich keinen völligen Gestaltungsspielraum (könnte anders aussehen, wenn die Party gut läuft und später mal wiederholt werden sollte).
 
Wie seit ihr den Team-mäßig aufgestellt? Wieviele Personen müssen versorgt werden? Wie sieht es mit Spülen und Reinigen aus?

Auf den ersten Blick würde ich sagen:
Schraubt die Anzahl der Cocktails etwas runter. Für eine Uni-Party muss es nicht die riesen Auswahl sein.
Dann sage ich noch:
Es ist ein Uni-Party. Viel leckeres trinken, nie ohne Glas oder Flasche herumstehen und Spaß haben. Hier ist ein kurzer, starker Gimlet an dem ich vorsichtig in ruhiger Atmosphäre oder vor dem Kamin nippe falsch angesiedelt.

Denk immer daran was die Gäste haben wollen. In der Regel ist es eine spaßige Gesellschaft die nicht schon nach 2 Stunden besoffen nach Hause torkeln will, weil man sie mit Martinis, Gimlets und Manhattans abgefüllt hat. ;)
 
Wir werden nach dem 1. Mai mal ne Begehung in dem Café machen, ich war da nämlich seit es umgebaut worden ist (wurde Anfang 2012 fertig) nciht mehr. Ich habe gehört, die haben jetzt so Pager wie beim Vapiano, das könnte sich natürlich als praktisch herausstellen. Das normale Team des Cafés bleibt dort, das sind denke ich 3 Leute, die sich um den Verkauf (wir haben so Mensakarten zum bezahlen, das geht also schnell), ums Abspülen etc. mit kümmern können. Ich weiß nur nicht, ob die regulär die Küche auflassen oder die dann schon schließen. Wir werden wohl nur 2 Cocktailmixer sein und daran kann ich auch nichts mehr ändern. Das einzige, was ich vielleicht machen könnte ist einen von der Stammcrew noch ins shaken einweisen, der dann zu Stoßzeiten aushelfen kann. Tja wieviele es sein werden, kann ich nicht abschätzen, also so überhaupt nicht abschätzen, aber wenn die Leute kommen, die ich mobilisiere, dann werden es wohl schonmal 60.
Gimlet: naja siehste, das ist ein Unterschied: ich hab gar keinen Kamin, vielleicht habe ich auch andere Trinkgewohnheiten. Aber meine Kumpels habe ich so dermaßen auf den Gimlet getrimmt, dass die den - im Zweifelsfall, wenn sie sich nicht entscheiden können - immer bestellen. Aber natürlich sonst wird er natürlich vermutlich seltener bestellt.
 
Kannst du ein Verhältnis weibliche/männliche Teilnehmer schätzen? 55%/45% ist was ganz anderes als 75%/25% und mehr. Bist du selber weiblich?

Grundsätzlich schließe ich mich meinem Vorredner an - ich wünsche mir auf einer Uni-Party auch eher Longdrinks und günstige Sachen. Man ist ja nicht (nur) zum Trinken da, sondern zum Kennenlernen. Bei der Auswahl würde ich evtl. nur Cola oder Saft bestellen. Mir fehlen in der Liste ein wenig die "bekannten" Longdrinks, mit denen man nichts falsch macht - Gin & Tonic, Cuba Libre, SOTB (IBA-Version). Mojito und Gin Fizz seh ich ein deiner Liste, das ist schon mal ein guter Start.

Dabei spricht nichts gegen Ausprobieren von neuen Drinks. Ich sage auch nicht, dass der Gin Basil Smash und und der Rob Collins jetzt dem SOTB weichen sollen. Aber sie sollen halt eine Alternative und nicht die einzige Wahl darstellen. Die anspruchsvolleren Drinks könnt ihr dann auch ein wenig mehr bewerben, einen kurzen prägnanten Satz in die Karte neben den Namen setzen ("unglaublich erfrischender Longdrink mit Minze, Koriander, Ingwer" finde ich schon mal nicht schlecht).

Zum Gin: Warum nicht Finsbury Platinum? Der hat 47% und ist dennoch ein wenig günstiger als Bombay 40%.

Edit. Habe gerade den Vanity gegoogelt. Grenadine, Gin, Blue Curacao, Ananassaft. Is it just me oder hört sich das total eklig an? Als "Zugeständnis an die Saftcocktailera" würde ich dann doch den SOTB oder meinetwegen Campari-Orange bevorzugen. Und ich bin ein Saftcocktails liebendes Mädchen.

Außerdem hab ich erst jetzt gesehen, dass du 150 Personen als Maximalgrenze genannt hast. Dafür ist die Cocktailkarte zu umfangreich. Ich sage: acht Cocktails, nicht mehr. Lieber etwas mehr Abwechslung bei den Säften, Saftschorlen, Bier und Softdrinks.
 
...Tja wieviele es sein werden, kann ich nicht abschätzen, also so überhaupt nicht abschätzen, aber wenn die Leute kommen, die ich mobilisiere, dann werden es wohl schonmal 60.
...

60 Leute gleichzeitig im Café? 60 Leute die gleichzeitig ordern? Oder 60 Leute auf der ganzen Party?

Sry, wenn ich jetzt etwas blöd frage aber mit Uni-Partys verbinde ich immer: RIESIG, BILLIG, LAUT, AUSGELASSEN, CHAOTISCH.

Das sind dann 5.000 bis 10.000 Studenten auf einem Platz die an diversen Ständen billig und viel trinken, ausgelassen feiern und tanzen und ihren Spaß haben. Ich glaube du meinst aber etwas anderes mit deiner Party.
 
Öhm nein sooo groß soll die natürlich nicht werden. Beworben wird sie als "Cocktail Party". Deshalb rechne ich mit weniger Leuten. Es gibt ja doch eine große Anzahl an Konkurrenzveranstaltungen. Außerdem ist es für das faule Heidelberger Publikum natürlich ein wenig "ab vom Schuss". Also wenn die Sache sehr gut besucht wird, reden wir von 120 Leuten auf der ganzen Party. Ich rechne eher mit 40 - 80 mit Fluktuationen. (die dann auch nicht alle gleichzeitig bestellen) Aber wie gesagt: es gibt da keine Erfahrungswerte. Aber das wäre auch eine Frage: fällt euch ein einfacher Begrüßungsdrink ein, um einen eventuellen Ansturm die Spitze zu nehmen?
 
Begrüßungsdrink: ja, Gin & Tonic. Ich muss zugeben, ich mag ihn auch sehr gerne mit dem 37% Finsbury, irgendwie macht der sich im G&T ganz gut, obwohl er sonst nicht überzeugen konnte.
 
Ich würde keinen Begrüßungscocktail anbieten. Dazu musst du zum einen immer einen Mitarbeiter parat stehen haben um neue Gäste zu begrüßen. Du hast Kosten für Personen die reinkommen aber eventuell nix trinken wollen. Und Begrüßungscocktails treffen nie jedermanns Geschmack.
 
Danke schonmal für die Kommentare. Ich denke durch die Werbung soll klar werden, dass die Cocktails im Vordergrund stehen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Preise vermutlich unschlagbar sein werden. Von daher: nennen wir es "unter einem Motto stehenden Cocktail Abend mit der Option im Verlauf des Abends auch zu feiern."
Von der Werbung würde ich auch schätzen (leider kann ich das Plakat nicht hier hochladen, ist noch zu groß), dass sie deutlich mehr Frauen anspricht, ich selbst bin männlich btw. Aber Heidelberg ist eine Stadt mit deutlichem Frauen"überschuss".
Die Idee mit den Finsbury find ich gut, an den hatte ich zB gar nicht gedacht. Was meint ihr: Ausschließlich Finsbury oder für manche Drinks eher den Bombay?
Cuba Libre kann ich natürlich machen: Bier, Säfte, Cola, diverse nervige Trendgetränke sind alle im Grundbestand da. Ist die Frage, ob ichs auf die Karte schreiben soll. Gin & Tonic ist sicher auch ne gute Idee. Weiß nur nicht, ob der gut als Begrtüßungsdrink ist. Optimal wäre ein Drink, den man schonmal 10, 15 Minuten vor Beginn in irgendeiner Form vorbereiten kann.
Die Karte ist - ich will mich jetzt nicht loben - schon relativ ausgefuchst. Vielleicht poste ich mal einen Ausschnitt. Aber ich habe das auch genau so gemacht: Inhalte beschrieben, Geschmack beschrieben und kleingedruckt noch ein paar Details oder Hintergrundinformationen. Außerdem wollte ich manche Drinks pushen indem ich sie als "Bartenders Choice" ausschreibe.
Zum wichtigsten: ja ich sehe auch, dass es zu viel ist. Ich wollte zum Beispiel den St. Tropez herausnehmen, weil der doch arg nahe am Rob Collins dran ist. Spitzenargument vom Chef: "Ach bei dem Namen muss der drin bleiben". Dagegen fällt mir dann auch ncihts ein. Vanity sehe ich auch so, ich finde ihn auch nicht gerade lecker. Es wird halt bei Parties, die ich privat gemacht habe wegen der Farbe (besonders wenn man's als Farbverlauf macht) gerne mal genommen. Sex on the beach ist ein Drink mit dem ich mich nie beschäftigt habe, ich wollte ihn lieber vermeiden, vor allem weil ich keinen Bock hatte mich zu informieren, welches jetzt ein akzeptabler Pfirsichlikör sei. Aber man könnte natürlich überlegen, dass der wieder mit dem Cranberrysaft, den ich eh brauche, zubereitet wird. Hm vielleicht.
Satteln wir das Pferd mal von hinten auf: Welche Getränke sollten unbedingt drin bleiben?
 
Drin bleiben sollte alles was ne ordentliche Füllmenge hat und sommerlich daherkommt. ;-)

Idee: Cucumber Elderflower Collins (Achtung: etwas vorarbeiten, sonst könnte es zulange dauern)

Gin Basil Smash drin lassen.
 
Hm der sieht gut aus. Der müsste doch auch mit STG funktionieren? Weil man könnte ja so mit dem Drink schonmal den STG-Collins und vielleicht den London Buck ersetzen? Wieso soll der so lange dauern? Meinst du weil manche Rezepte die Gurke sehr klein hacken? Meiner Erfahrung nach funktioniert Gurke auch gut als Scheibe....
Große, große Frage ist ja noch: wie macht man es mit dem Basilikum. Wieviel braucht man, das ist halt ma echt schwer abzuschätzen. Wenn es hier Leute gäbe, die in ner Bar arbeiten würde mich interessieren, wie sie es mit dem Basilikum handhaben (und eigentlich auch bei der Minze, der Koriander macht mir keine Sorgen, der wird nicht leer gehen). Wieviel Basilikum und in welcher Form (vielleicht ist der frisch abgepackte praktischer als so ein Topf zB).
 
Zum Pfirsichlikör kann ich nicht so viel sagen, die beiden bekannten (PeachTree und Pepino Peach) habe ich nicht probiert. Da du ohnehin keinen normalen Wodka, sondern nur Zitronenwodka in deinem Bestand hast, ist der SOTB vielleicht tatsächlich nicht so optimal. Es sei denn, du machst dir die Mühe, Zitronenwodka selbst zu aromatisieren. Für mich wären SOTB oder Gin Tonic / Gin Fizz definitiv das erste, was ich in einer Bar ordern würde. Damit kann man schon mal die Bar ein wenig einschätzen, ohne gleich 'nen Riesen-Fehlschuss zu landen, wie ich das bei Margaritas und Martinis schon erlebt habe.
 
Wobei der geneigte Mixology Leser durfte ja neulich lernen: "Ein Martini vergibt, ein Gin & Tonic nie." ;D
BTW: ich hab hier mal ein Screenshot von dem Poster gemacht. Wie man sieht gibts durchaus verschiedene Signale, manches deutet auf eine Party hin, anderes auf einen eher gemütlich-dekadenten Abend (zum Beispiel: Start um 20 Uhr, keine vernünftige Party startet um 20 Uhr).
 

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Den Cucumber Collins gibt es unter verschiedenen Namen und verschiedenen Rezepturen. Darunter auch einige mit St. Germain. Meiner Meinung nach kommt da aber nur Mist raus und du verpulverst deinen teuren Likör.

Mach es so:


Cucumber Elderflower Collins
5cl Gin, 2cl Holunderblütensirup (d'arbo), 3cl Zitronensaft, 1,5cm Scheibe Gurke, 6cl Soda
Zubereitung: Muddel – Shake – Double Strain – Aufgießen mit Soda - umrühren
Garnitur: Zitronenscheibe, Gurkenscheibe
Glas: Longdrink
 
Hm hört sich nach nen guten Verwendungszweck für nen Hendricks an.... Vielleicht hab ich noch genug dafür in der Flasche....
Btw: hier mal einen Ausschnitt aus der Karte. Leider musste ich den etwas zusammenkopieren und ein paar Sachen sind abgeschnitten und die Bilder sind nicht in der optimalen Auflösung, aber man bekommt ne Idee.
 

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Jupps Hendricks funktioniert gut, ist aber kein Muss. Ein etwas leichterer Gin funktioniert für die Sommertage auch gut.
 
Ich rühre weiter die Werbetrommel für SOTB (und damit für den Einkauf von Wodka und Pfirsichlikör): Der Blue Lagoon schmeckt mit einem Pfirsichliköranteil deutlich besser als die Standard-Variante, und hat dazu noch 'ne hübsche Farbe. Ich habe ihn gerade mit blau gefärbtem Cointreau (den Cointreau hast du ja eh für den Cosmo eingeplant) und selbstgemachter Zitronenlimo gemacht. Schmeckt (dafür, dass es Wodka mit Limo ist) ganz anständig, erfrischend und ohne diesen seifigen Beigeschmack, wie ich ihn sonst kenne.
 
Hm Alsterwasser,
ich muss ehrlich zugeben, ich hab Vorurteile bei Cocktailnamen mit Kopulationsbezug (ekligstes Beispiel ist sicher der wunderbare "Sperma des Barmanns"), aber auf der anderen Seite muss ich zugeben: ich hab noch nie bewusst einen SOTB getrunken. Ist natürlich vielleicht sogar der sinnvollere "Frauendrink" als der Cosmopolitan, da letzterer herber schmeckt, als sich das der typische Sex in the city Zuschauer wohl vorstellt.
 
Das stimmt allerdings, ich muss auch jedes Mal innerlich die Augen verdrehen, wenn ich ihn bestelle oder für meine Freunde mixe.
Kannst ihn ja "Spring Break" nennen. Zumindest wurde das Original angeblich bei einem Spring Break entwickelt und zuerst ausgeschenkt. Dann eben als Kommentar dazuschreiben, dass es die Originalversion des SOTB ist.
Das mit dem Cosmo seh ich ähnlich - er ist doch um einiges herber, als man zuerst denkt, und die Balance ist auch nicht so leicht gefunden. Ich mixe da immer etwas weniger Limettensaft rein und hänge ein Limettenscheibchen als Deko an den Cocktailspitz, damit man die Säure selbst kontrollieren kann, sonst ist das für viele schon zu heftig. Edit: Wenn du Himbeersirup da hast, kannst du vielleicht die "alte" Version des Cosmo mit Gin, Himbeersirup und Zitronensaft ausprobieren.

@oscomp: Das ist ein Wodkadrink, der sehr fruchtig und sommerlich schmeckt und den meisten bekannt ist. So wie der Topicstarter seine Kundschaft beschrieben hat, wird er sie vor den Kopf stoßen, falls er gar keine fruchtigen Longdrinks anbietet, und den SOTB halte ich für einen sehr guten Vertreter, der außerdem mit wenigen Zutaten auskommt. Da hätte ich die Verwunderung über den Blue Lagoon, der tatsächlich meistens nur hochprozentiges Zuckerwasser ist, schon eher verstanden.

 
Hm ja, ich habe halt den "Culto a la vida" dabei, der ist n schöner, wenn auch unspektakulärer Longdrink mit 6 cl Rum, 1,5 cl Limette und ner größeren Menge Cranberrrysaft. Der ist halt deshalb gut, weil man die Zutaten schon hat und ja zusätzlich eher die Stimmung in die Richtung ging: Getränke rauskürzen. Und da wäre ja die Frage: für welche Getränke sollte der SOTB hereingenommen werden.
 
An sich würde ich ja sagen: SOTB rein, Culto a la vida raus. Leider hab ich für heute schon genug Alk getrunken, sonst würde ich den "Culto" vielleicht ausprobieren. Aber Cranberry+Limette hört sich für mich viel zu sauer an. Da spreche ich aber als Bargast, viele hier werden vielleicht sagen: jeder Rumdrink ist besser als ein Wodkadrink.
Aaaber: ich habe gerade den Cosmo in der Gin-Version mit pürierten TK-Himbeeren gemacht und würde sogar empfehlen, diese Version zu machen und nicht die Wodka-Version. Die Farbe ist sogar schöner und der Geschmack runder. Außerdem kannst du dann komplett ohne Wodka auskommen. Den Gin hast du ja schon fest eingeplant, Himbeeren (für den Himbeer-Mojito) ebenfalls. Den SOTB dann auch nicht ins Programm aufnehmen. Der Cranberrysaft muss dann auch nicht gekauft werden, Culto a la vida also auch raus.
Den Cointreau musst du für den Gin-Cosmo dann trotzdem kaufen. Vielleicht wär das ja die Existenzberechtigung für den Vanity, da der Cointreau eh da ist und nur eingefärbt werden muss. Allerdings wird die Karte so viel zu einseitig, mir fehlt da wenigstens ein safthaltiger Drink. Wenn kein SOTB, dann wenigstens Ananassaft mit Rum als Longdrink oder Caribbean Sunrise.
 
Also bei uns in der Bar (okay, ist eher ne Kneipe, in die ich versuche, ein bisschen Cocktail-Kultur reinzubringen) verwenden wir abgepackte, frische Minze aus dem Großmarkt (findest du dort bei den Gewürzen).
Ist meiner Meinung nach ganz brauchbar.
Habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade bei jüngerer und cocktailunerfahrener Kundschaft der SotB sehr gut ankommt.
Zum Einen, weil ihn viele schon kennen, zum anderen, weil er eben doch noch recht süß ist.
Ich würde mir auch echt überlegen, den mit auf zu nehmen.
Als Pfirsichlikör nehm ich immer den Peachtree. Hatte auch mal den Pepino, fand ich aber damals im direkten vergleich einen Tick schlechter.
Viel Erfolg bei eurer Party!

P.S. Ich studiere (hoffentlich^^) ab Herbst auch in Heidelberg :-)
 
Ich wollte gerade schon wieder so einen beissenden Kommentar loslassen und bevor ich den Titel 'Foren-Troll' verliehen bekomme, antworte ich doch mal ernsthaft:

Jeder von uns macht eine Entwicklung durch. Mein erstes hier gepostetes Rezept enthielt noch Maracujasaft und so um die Zeit (2008) kaufte ich wohl auch meine letzte Flasche Wodka.

Inzwischen habe ich auf einigen Veranstaltungen gemixt - vom Geburtstag mit 15 Personen bis zum Betriebsfest mit 300 Personen. Am interessantesten finde ich die Entwicklung des Betriebsfestes. Dort hatten wir 2007~2008 sogar den SOTB auf der Karte! Mittlerweile haben wir nur noch vorgepressten Zitronensaft und Limettensaft à la minute.

Wenn Du sagst, dass bei jüngerer und cocktailunerfahrener Kundschaft der SotB sehr gut ankommt, dann hast Du ganz sicher recht, gibst dieser Klientel aber nicht die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Als ich auf dem Betriebsfest statt des SOTB wie im Vorjahr plötzlich einen Pisco Sour anbot, erschien mir das zunächst auch gewagt. Es gab wohl auch bei den Gästen die eine oder andere Schrecksekunde. Letztlich hatte ich am Ende aber mehr Pisco Sour machen müssen als im Vorjahr noch SOTB. Hatte ich auch nicht erwartet, war aber so ;)
 
Danke Oscomp,
ich glaube an eine ähnliche Richtung habe ich auch gedacht. Wenn man so will und man gerne pathetisch formuliert: da sehe ich auch einen gewissen pädagogischen Auftrag. Die Party ist so konzipiert, dass die Leute sich ermutigt sehen sollen, auch mal etwas neues kennenzulernen. Wenn ich die gewünschte Atmoshpäre andeuten wollte, würde ich auf einen Ausschnitt aus dem wunderbaren Boardwalk Empire hinweisen: http://www.youtube.com/watch?v=4weoiY5jj_Y
Einige Leute werden - hoffentlich - im klassischen Schick kommen, es wird Projektionen mit Tanzszenen aus den 20ern geben, es läuft nette jazzlastige Musik und man freut sich darüber, Cocktails zu trinken, die man so nicht kennt, vielleicht wird irgendwo auch ein Pokerset herumliegen. Das hat eben vielleicht was Exklusives (ohne das es dabei um Geld geht, denn es ist ja recht bezahlbar). Was ich sagen will: es soll nicht die klassische Studentenparty sein, die den Massengeschmack bedient, sondern eher die Leute "auf den Geschmack bringen" soll. Das geht natürlich nicht von 0 auf 100, ich werde keine Manhattens reichen. Und das ist eben die Abwägung: wieviel Kompromiss muss man machen und wann muss man auch mal was riskieren. Hier wäre ich sehr interessiert an deinen Erfahrungen, oscomp. Was meisnst du denn zu Karte? Wie groß waren deine Karten meistens? Was würdest du rauslassen? Was kann man gut drin lassen?
@alsterwasser und chris-saup:
ich bin ja auch gar nicht abgeneigt, zumindest 1, 2 "Zugeständnis-Cocktails" zu machen. Was ich mir beim SOTB denke: er passt halt doch eher in die 90er und ich will ja eine Atmosphäre Richtung 20er, 30er machen. Das heißt natürlich nicht, dass die Cocktails aus dieser Era stammen, aber das sie doch vielleicht nicht sichtbar aus einer anderen Era stammen sollten. Oder geht es nur mir so, dass ich den Drink mit 90er Jahre Diskos verbinde?
 
So ich muss die Tage mal zu Potte kommen mit meiner aktualisierten Getränkeliste.
Zwischenstand sieht so aus:

Gimlet
Gin Fizz
Gn Basil Smash
(Cucumber) Cosmopolitan (da für ihn extra geworben wurde)
Black Elderflower Collins
St. Tropez/Rob Fizz
Sex on the Beach (immer noch unschlüssig)
Alkoholfrei: Sophisticated Lady.
Was denkt ihr?

Achja: wieviel Gin würdet ihr bestellen? Ich rechne zZ mit irgendwas zwischen 7 und 9 Liter.
 
Moin,
wer morgen (zufällig) in der Nähe von Heidelberg ist: ab 20 Uhr kann man sich davon überzeugen ob die 10 Liter Gin (es ist doch Bombay 47% geworden) reichen und darf auch zum Schleuderpreis von 4 - 5 Euro am Verbrauch teilhaben.
Im Café Botanik (http://veranstaltungen.meinestadt.de/heidelberg/location-detail/513551) wird das ganze stattfinden. Würde mich freuen gegebenenfalls auch jemanden vom Forum bedienen zu dürfen.
 
Nur falls es interessiert, eine kleine Nachlese zu der Party.
Zuerst einmal: die Vorzeichen waren nicht so gut. Kurz vorher sind in diesem Café Botanik, dass halt etwas außerhalb, auf dem naturwissenschaftlichen Campus der Uni liegt, mehrere Parties geflobbt und die Mitarbeiter vom Café vor Ort sagten uns auch vorraus, dass das nichts werden wird. Dann hat's ja geregnet und der Nahverkehr ist dort nicht so besonders (letzter Bus glaube kurz nach 0 Uhr) und es war ja noch Deutschland Spiel. Deshalb wurde mir leider nur 1 Mitmischer an die Seite gestellt (neben den 4 Leuten, die eh im Café arbeiten).
Aber es wurde ein voller Erfolg von meiner Seite aus. Die Leute waren am Ende gut betrunken und 8,5 L Gin und etwa 1,5 L Zitronenvodka sind weg gekommen. Ich habe leider kaum was mitbekommen von der Atmosphäre, aber die Leute waren wohl zufrieden. Die Leute haben -teilweise recht professionell - getanzt und haben die Cocktails gut genossen. Am Besten ist unser thai-mojito, den wir Botanik umgetauft haben angekommen
5 cl Gin
Stück Ingwer zermuddled
3 cl Limette
2 cl Zucker
2-3 Zweige Minze
2-3 Zweige Koriander
Soda
Dabei ist aber aufgefallen, dass die lieben Leute vom Einkauf am Equipment gespart hatten. Die Limetten waren total untauglich (zu hart), die Zitronenpressen aus Plastik und das schlimmste war der Muddler, an dem ich aber Mitschuld trage: http://www.barstuff.de/barstoessel-moerser/edelstahl-kunststoff-barstossel-20-8cm.html Der ist soooo scheiße: meine Mitmischerin und ich hatten offene Hände (was toll kommt, wenn der Zitronensaft drauftropft).
Was mir aber aufgefallen ist: das Konzept "Party" verträgt sich doch besser mit dem Konzept "richtige Cocktails" als man denkt. Klar, wir hatten jetzt keine absolute Cocktail-Offenbahrung dabei, aber doch schon besser als der Partycocktaildurchschnitt. Es hat niemand, wirklich niemand nach Cocktails mit Saft, Kokos oder Ähnlichem gefragt, stattdessen wollten manche schon einen dry Martini bestellen. Insgesamt konnte ich den Leuten glaube Lust machen auf Cocktails in dieser Art und ich denke, die Veranstaltung wird im Herbst wiederholt werden.
Es gibt halt auch viele, die sich beschweren, dass in Heidelberg nichts geht und da muss man eben auch mal selbst die Sachen in die Hand nehmen. Hat mir auf jedenfall Spaß gemacht.
 
Kling nach einem wirklich vollem Erfolg! Sehr guter Bericht und weiter so. :D
 
Freut mich für euch dass die Party so ein Erfolg war!

Nach ca. 200 gemuddelten Cocktails darf man glaube ich nicht dem Stößel die Schuld für offene Hände in die Schuhe schieben ;D

Und ja, wenn es bei uns langsam Sommer wird dann wird's in Brasilien Winter, und die Qualität der Limetten ist dann nicht immer so schön reif und saftig wie der Cocktalian sich das wünscht >:(
 
Danke! Ich habe noch drei Fragen, bevor der Thread endgültig den Untiefen der digitalen Vergessen anheim gegeben werden kann.
Zu den Limetten: ich habe privat immer nur schlechte Erfahrungen mit brasilianischen Limetten gemacht. Ganz gut haben die mexikanischen funktioniert, die man in 6er Schalen im Rewe kriegt. Die sind meistens schön ins gelbliche gehend, haben einen besseren Geschmack und sind leicht zu pressen.
Dazu: wie machen das die Barprofis mit Vorbestellungen im Großmarkt? Woher weiß man vorher, welche Qualität die Limetten haben? Gibts da ne Daumenregel? Zum Beispiel Mexico > Brasilien oder ähnliches?
Dann zum Equipment: ich habe mir schon nach 10 Cocktails mir die Hände total aufgeschnitten. Könnt ihr Muddler empfehlen, die a) hygienisch sind (also nicht aus Holz) und b) schonend für die Hände auch nach mehreren "Muddle-Vorgängen"?
Dann: Zitronen- und Limetten vorpressen oder nicht? Ich stelle mir vor, dass es nicht so toll ist, wenn der Zitronensaft 2 Stunden steht, oder wie macht ihr das?
Und zuletzt: habt ihr ne praktische Idee für solche Parties, bei denen es keine Bedienung gibt und die Leute also direkt vor der Bar Schlange stehen? Wie kann man den Wartevorgang angenehmer gestalten und habt ihr ne Technik, wie ihr die Reihenfolge der Drinks an die Reihenfolge der Bestellungen anpasst? Leider konnte hat der Trick mit dem Kassenbon nicht genutzt, weil auf dem nur "Cocktail 4 Euro" oder "Cocktail 5 Euro" drauf stand.
 
Ich verwende den hier, wobei ich damit aber noch nie viele Cocktails hintereinander gemacht habe. Aber Vorsicht! Der ist echt riesengroß :)
Und wenn du zB so eine Zitronenpresse verwendest, ist das Vorpressen gar nicht nötig. (würd ich wirklich nicht machen)

MfG
 
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