Ingwerbier - Ginger Beer / alkoholfrei

Ich habe sie hier bestellt: http://gingerbeerplant.net/

Eine echte GBP-Kultur quasi mit "Brief und Siegel" (aber sehr teuer) bekommt man bei der DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen)
http://www.dsmz.de/microorganisms/html/strains/strain.dsm002484.html
EDIT: Die DMSZ hat die Ginger Beer Plant mitlerweile aus dem Angebot genommen.

GBP-Nerds tummeln sich hier: http://health.groups.yahoo.com/group/GingerBeerPlant/ ;)

 
Hallo Community,
hab den Thread mal ausgegraben um Erfahrungsberichte sowie die Handhabung der Ginger Beer Plant zu erfragen. Hoffe es passt hier rein und ihr könnt mir weiter helfen.
Hatte Guennik bereits ne PM geschrieben, allerdings bin ich mir nicht sicher ob / wie oft er on kommt.
Lg
 
Hat jemand von euch Erfahrungen damit Ginger Beer mit Alkohol herzustellen?
Das ist das dann die ursprĂŒngliche Variante, inklusive der GĂ€rung.
Kennt sich da jemand aus und kann mal eine Anleitung geben?
 
Was haltet ihr von folgendem Zubereitungsvorschlag? Ziel ist es ein ursprĂŒngliches Ingwerbier herzustellen, also mit Alkohol von rund 11%.

Zutaten:
1l Wasser
250g Zucker
150g Ingwer (ungeschÀlt)
6cl Zitronensaft
3g Hefe

Zubereitung:
1. Ingwer schÀlen und zerkleinern
2. Wasser aufkochen und Zucker darin auflösen
3. Ingwer und Zitronensaft dazu geben
4. abkĂŒhlen auf <30°C (~2h)
5. AbfĂŒllen in Flasche
6. Messung des Mostgewichts
7. Hefe rehydrieren (3min in leicht gesĂŒĂŸtem Wasser im Glas)
8. Hefe dazu geben und Flasche leicht verschließen (Druckabgabe)
9. 2d bei 20-25°C gÀren lassen
10. Filtrieren und umfĂŒllen in frische Flasche
11. Messung des Mostgewichtes
12. Im KĂŒhlschrank kĂŒhlen fĂŒr 2d (KlĂ€rung)
13. trinken

Alkoholgehalt ca. 11-12 vol/%

Habt ihr Anregungen oder VerbesserungsvorschlĂ€ge? Ich wĂŒrde dann mal versuchen das so zu machen...


Quellen die genutzt wurden zur Findung:
http://www.zfn.at/wiki/index.php/Ingwerbier
http://en.wikibooks.org/wiki/Cookbook:Ginger_beer
http://www.cocktailsoldfashioned.de/2009/03/ginger-beer/
http://www.scribd.com/doc/98648080/Fermentedtreasures-Ginger-Beer-Brewing
weitere
 
Mehr KohlensĂ€ure hastdu natĂŒrlich im GetrĂ€nk, wenn du die Flasche richtig verschließt - die sollte dann allerdings Druck gut vertragen, ich empfehle feste Plastikflaschen mit Schraubverschluss. Hier meine Erfahrungen:
http://trinklaune.de/2011/05/11/ginger-beer-selbst-gebraut-versuch-1/
 
Hier mal meine Erfahrungen: http://www.cocktailsoldfashioned.de/2009/03/ginger-beer/. Ich glaube aber nicht, dass du sonderlich viel ALkohol in das Ginger Beer bekommen wirst. Normalerweiße solltest du bei unter 1% bleiben, siehe http://biology.clc.uc.edu/fankhauser/Cheese/ROOTBEER_Jn0.htm#Alcohol_in_root_beer.
 
Die Idee mit dem "nicht ganz verschließen" ist ja die, dass bis zu einem bestimmten Druck die Flache immer hĂ€rter wird, und ab da der Druck entweichen kann. Besser wĂ€re ein Überdruckventil.

Die Alternative ist, dass die Flasche "nicht ganz verschlossen" ist fĂŒr 24h. Dann sollte die GĂ€rung langsam abklingen und die Flasche kann verschlossen werden. Vielleicht reicht das auch aus um ausreichend KohlensĂ€ure im GetrĂ€nk zu haben.

Nachdem ich gelesen habe ( ::) ), vermute ich, dass ich bei der Zitrone etwas höher gehen sollte und der Zucker schon gut eingestellt ist.

edit:
Zum Alkoholgehalt: Die Seite von dir (Junsas) nutzt nur sehr wenig Zucker und BÀcker Hefe. BÀcker-Hefe ist nicht darauf ausgerichtet Zucker in Alkohol umzusetzen und stirbt schnell ab. Weiterhin entstehen bei der GÀrung mit BÀckerhefe teils unangenehme Nebenprodukte. Ich hab vor Turbo-Hefe zu nutzen, die bis 16% vergÀren kann. (geist-im-glas.com)
Nach Berechnung sollte durch 200g Zucker je Liter (vorausgesetzt der wird nahezu vollstÀndig umgesetzt) 11-12 vol% Alkohol entstehen. Ich werde das mittels Oechslewage nachmessen. ;)
 
Wird wohl dann nĂ€chste Woche sein, die Hefe und die Oechslewage mĂŒssen noch verschickt werden. Hatte das alles ja schonmal hier vor Jahren, doch dann hab ich das Hobby des Bierherstellens aufgegeben... aber das Forum regt ja immer wieder zum Experimentieren und Bestellen an, furchtbar. ;)
 
Was haltet ihr von folgendem Zubereitungsvorschlag? Ziel ist es ein ursprĂŒngliches Ingwerbier herzustellen, also mit Alkohol von rund 11%.

Hier ist ein Rezept fĂŒr Ingwerbier mit 8.7% alcohol by volume. Hab mich jetzt nicht eingedacht in dein Experiment, aber vielleicht kannst du daraus ein paar Anregungen ĂŒbernehmen.

http://www.scribd.com/doc/98648080/Fermentedtreasures-Ginger-Beer-Brewing
 
Beim Sekt fĂŒhrt man zwei GĂ€rungen durch um sowohl viel Alkohol, als auch viel Kohlendioxid zu bekommen. Ich glaube kaum, dass es Dir in einem Schritt mit einem halbgeöffneten Deckel gelingen wird, das zu erreichen. Ich glaube aber auch nicht, dass ein "ursprĂŒngliches" Ingwerbier mit hohem Alkoholgehalt ĂŒbermĂ€ĂŸig sprudelig war, weil es bestimmt nur eine GĂ€rung gab...

Viel Erfolg beim Experimentieren!

Wie genau soll dein "ursprĂŒngliches Ingwerbier" mit 11% den sein? Alkoholgehalt 11%, klar. Soll es ĂŒberhaupt sprudeln? SĂŒĂŸ wie Limo oder eher trocken/herb? Eher klar oder trĂŒb?
Davon abhÀngig kann man dann versuchen die GÀrung passend zu steuern...
 
Danke fĂŒr den Link guennik, hab da gleich mal einige Anpassungen vorgenommen.

@realCOTO
Ja, das Risiko, dass es so nicht gelingt, sehe ich auch. Ich hab nur keine andere Lösung. Es sei denn ich mache es so wie beim Bier: 1. HauptgĂ€rung beenden 2. In Flasche abfĂŒllen (Resthefe vorhanden) und nochmal wenig Zucker dazu geben. Dann sollte es sprudeln und nicht zu hohen Druck haben. So werde ich es wohl machen.

Da ich selbst kein "ursprĂŒngliches Ingwerbier" getrunken habe, versuche ich mich an meiner eigenen Vorstellung zu orientieren:
- ~11% Alkohol
- wenig KohlensÀure (Versuch mit viel KohlensÀure ebenfalls)
- eher trocken, wenig SĂŒĂŸe (GĂ€rung kmpl. durchlaufen lassen)
- milchig

Ob trocken oder noch sĂŒĂŸ ist eine gute Frage. Ich nehme an, dass frĂŒher keine Turbo-Hefen vorhanden waren. Daher sollte die GĂ€rung langsam ausgelaufen sein, sodass die Hefe immer weniger Zucker umgesetzt hat und langsam gestorben ist. Das wiederum lĂ€sst vermuten, dass ein gewisser Anteil Restzucker vorhanden war.
 
Hi Stout,

Du hast 2 Möglichkeiten, entweder Du fĂŒhrst die GĂ€rung so lange weiter, bis die Hefe den Alkoholtod stirbt oder Du begrenzt die Menge an Zucker und lĂ€sst sie den Hungertod sterben. Im zweiten Fall kannst Du nochmal ein Löffelchen voll Zucker nachgeben und in der Flasche eine zweite GĂ€rung fĂŒr die KohlensĂ€ure machen. Im ersten Fall kannst Du dafĂŒr problemlos nachsĂŒĂŸen. In beiden FĂ€llen kannst Du beim ersten GĂ€rschritt mit einem halbgeöffneten Deckel arbeiten oder mit einem GĂ€rröhrchen, damit kannst Du den GĂ€rfortschritt besser beobachten, jedenfalls sollte der Druck entweichen können, aber kein Sauerstoff nachkommen. Dabei entsteht natĂŒrlich auch KohlensĂ€ure, wobei davon nur ein bestimmter Anteil im Bier verbleibt, das meiste gast aus. Je kĂ€lter die FlĂŒssigkeit, desto mehr CO2 löst sich, aber desto schlechter arbeitet auch die Hefe. Zum Ende (nicht danach!) der GĂ€rung in den Keller stellen, dann bekommst Du vielleicht ein schön moussierendes Ingwerbeer.
Ein zweiter GĂ€rschritt fĂŒr KohlensĂ€ure geht besser mit Sauerstoff, also ruhig vorher krĂ€ftig umrĂŒhren.

Neue Plastikflaschen oder Glasflaschen mit BĂŒgelverschluss halten ca. 10 bar aus. Das kann aber mit leichten Gebrauchsspuren rapide runtergehen! Hefe stellt unter optimalen Bedingungen spĂ€testens bei ca. 8 bar den Betrieb ein. Ich vermute in 11% Alkohol deutlich frĂŒher. Ich empfehle Plastik, nicht weil es besser hĂ€lt, sonder weil Plastikflaschen weniger explodieren sondern eher reißen. Glassplitter, die durch die Gegend fliegen können sehr, sehr ĂŒbel enden.

Wieviel Alkohol vertrĂ€gt deine Hefe? IICH WÜRDE: ein paar Prozent darunter bleiben und den Zucker auf 9-10% berechnen (Ingwer und Zitrone liefern ja auch noch Zucker). Dann die GĂ€rung vollstĂ€ndig ablaufen lassen, evt. ein paar Tage in den Keller stellen, damit sich die Hefe absetzen und das Bier sich klĂ€ren kann. Dann probieren ggf. im Cocktail nachsĂŒĂŸen. Falls Du magst kannst Du dann ja noch eine zweite GĂ€rung durchfĂŒhren.

Was ĂŒbrigens auch gut geht ist KohlensĂ€ure mit dem Sodamax zufĂŒhren, falls vorhanden. Den muss man dann halt hinterher wieder reinigen...

GrĂŒĂŸe realCOTO
 
Hey, danke fĂŒr den ausfĂŒhrlichen Post.

In der Tat habe ich nun das Ingwer Bier in der Herstellung, seit gestern um genau zu sein.

IICH WÜRDE: ein paar Prozent darunter bleiben und den Zucker auf 9-10% berechnen (Ingwer und Zitrone liefern ja auch noch Zucker). Dann die GĂ€rung vollstĂ€ndig ablaufen lassen, evt. ein paar Tage in den Keller stellen, damit sich die Hefe absetzen und das Bier sich klĂ€ren kann. Dann probieren ggf. im Cocktail nachsĂŒĂŸen. Falls Du magst kannst Du dann ja noch eine zweite GĂ€rung durchfĂŒhren.
;)

Die von mir verwendete Hefe arbeitet bis 14-16%. Der Zucker ist im fertigen Ansatz auf ~68-70° Oechsle eingestellt, was rund 180g/l sind. Daraus ergibt sich ein realistischer Alkoholgehalt von ~10%(0° Oechsle am Ende). Die Hefe sollte dann noch wohl auf sein und in der zweiten GĂ€hrung eine kleine Zuckerzugabe in der geschlossenen Flasche zu KohlensĂ€ure umwandeln können (kĂŒhl gelagert).

Die Dauer der GÀrung betrÀgt 5-7d, wobei ich nach 6 Tagen schaue was noch an Zucker vorhanden ist und eventuell dann die NachgÀrung einleite.

Wegen dem GĂ€rröhrchen habe ich auch schon ĂŒberlegt, ist einfach "cooler" und sichert die Abgrenzung von der Luft. Mal sehen ob ich mir da was bastle und ein GĂ€rröhrchen in einen Deckel einbaue.

Interessant wird am Ende der Geschmack. Es gibt da einfach so viele Prozessparameter die man anpassen kann, dass ich mir noch nicht sicher bin ob der jetzt gewÀhlte Ablauf(gibts spÀter hier) passend ist.



 
Bin gespannt auf Deinen Bericht. Ingwerbier selbst machen geistert mir ja auch schon ne Weile im Kopf rum... es juckt in den Fingern.

GrĂŒĂŸe realCOTO
 
OK ich hab ebenfalls einen Versuch gestartet mit ein paar Resten, die hier noch rumlagen.

80g geschÀlter, frischer Ingwer
15g Zitronenschale (von 1 Zitrone)
50g Zitronensaft
80g Zucker
pĂŒriert, mit etwas Wasser aufgekocht und in einer 1L Flasche (mit Alkohol ausgespĂŒlt) auf ca. 3/4 (wg. evt. Schaumbildung) mit abgekochtem Wasser aufgefĂŒllt. AbkĂŒhlen lassen und mit etwas "Turbohefe" versetzt. Taktik: halbverscholssener Deckel. Flasche steht sicherheitshalber in einer SchĂŒssel.

Ich werde das jetzt durchgÀren lassen und dann eine zweite FlaschengÀrung versuchen.
Mal sehen wie's ausgeht.

GrĂŒĂŸe
realCOTO
 
Kurzes Zwischenergebnis von mir:

Resultat ist trinkbar, aber erinnert eher an Wein. Die Hefe hat den Zucker komplett umgesetzt und leichte Hefe + Ingwer sind vorhanden, gleichzeitig ist es leicht sĂ€uerlich, entfernt wie ein sehr leichter Wein. Dabei ist der Ingwer zu schwach ausgeprĂ€gt. Die Zutaten und den Ablauf poste ich morgen. Ändern muss ich wohl die Menge des Ingwers und die Zuckermenge oder die GĂ€rzeit. Denn das "Ingwerbier" hier vor mir hat ganze 11,5% Alkohol... ;)
Auch die NachgĂ€rung hab ich zu kurz kommen lassen. Die Lagerung nach dem Verschließen muss definitiv lĂ€nger als 2 Tage sein um genĂŒgend Kohlendioxid zu lösen.

Bis auf diese Punkte war der Ablauf ein Erfolg. Nun geht es an das Abstimmen. Morgen wird neu angesetzt.
 
Zutaten:
IngwerstĂŒck mit 120g
30cl simple syrup
75cl Wasser
6cl Zitronensaft
3g Turbohefe (Alcotec Vodka Star)

Zubereitung:
1. Ingwer(grob geschÀlt und in Scheiben geschnitten =100g), Sirup, Wasser und Zitrone in Standmixer bearbeiten
2. BrĂŒhe in Flasche geben
3. Hefe rehydrieren und in Flasche geben, gut schĂŒtteln, Deckel halboffen
4. 1d bei Raumtemperatur ziehen und gÀren lassen
5. durch Teesieb in neue Flasche abseihen und weitere 3d gÀren lassen
6. weitere 4cl simple syrup dazugeben und flasche 12-24h verschlossen bei Raumtemperatur stehen lassen (wird sehr hart)
7. 2d in KĂŒhlschrank zur Ruhe kommen lassen

Resultat:
- 11,5% Alkohol (80° Oechsle umgesetzt!)
- leicht trĂŒb
- Hefe am Boden abgesetzt, aber auch im Glas
- wenig KohlensÀure
- keine SĂŒĂŸe
- minimale SĂ€ure
- wenig Ingwer
- wenig SchÀrfe im Abgang
- fast keine alkoholische Note

Maßnahmen:
- mehr Ingwer und/oder diesen spÀter entfernen
- mehr Zucker oder verkĂŒrzte GĂ€rzeit (dann entweder mehr Alkohol und sĂŒĂŸ oder weniger Alkohol und sĂŒĂŸ)
- mehr Zitrone
- lÀnger nachgÀren lassen
- lÀnger reifen lassen
- evtl. nach der HauptgÀrung die Hefe grob herausfiltern
- evtl. BrĂŒhe kurz aufkochen


Flasche steht sicherheitshalber in einer SchĂŒssel.
Ich werde das jetzt durchgÀren lassen und dann eine zweite FlaschengÀrung versuchen.

Dein Ablauf kommt mir bekannt vor. So Ă€hnlich (siehe oben) wars bei mir auch. Die SchĂŒssel kannst du weg lassen. Hatte ich auch erst aber die ist nicht notwendig. Wann möchtest du den Ingwer rausnehmen aus der BrĂŒhe?
 

AnhÀnge

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Dein Ablauf kommt mir bekannt vor. So Ă€hnlich (siehe oben) wars bei mir auch. Die SchĂŒssel kannst du weg lassen. Hatte ich auch erst aber die ist nicht notwendig. Wann möchtest du den Ingwer rausnehmen aus der BrĂŒhe?

Ich hab die Turbohefe von einen Freund bekommen und davon einfach mal ein paar Körnchen reingeworfen. Bisher konnte ich noch keine VerĂ€nderung, die auf eine einsetzende GĂ€rung hindeutet feststellen, vielleicht ist die schon tot... solange die BrĂŒhe aber auch noch nicht schimmelt hab ich noch Hoffnung. Hast Du viel vom GĂ€rprozess mitbekommen?

Ich hatte vor den Ingwer bis zum Ende der GĂ€rung drinzulassen. Dann filtern, probieren, evt. ruhen lassen (fĂŒr feinere Schwebstoffe) und dann mit einer genauen Zuckermenge fĂŒr die zweite GĂ€rung versetzen (sodass ich bei 3-5 bar Druck lande, allerdings hab ich mir noch nicht ĂŒberlegt, wie ich das genau ausrechne...)

GrĂŒĂŸe
realCOTO
 
Wenn du nur ein paar Körnchen reingeworfen hast kann das dauern. Ich habe einmal ein Ginger Beer 10 Tage fermentieren lassen. Es war sehr kalt wo es gestanden hat und ich habe bewusst extrem wenig Hefe genommen. War dann aber sehr scharf und klasse ;D
 
Turbohefe war schon mit NĂ€hrsalz vermischt, von der Mischung hab ich ca. einen halben gestrichenen Teelöffel reingetan. Besonders warm ist's bei mir in der KĂŒche auch nicht (fĂŒr mich: zum GlĂŒck). Von daher ist mir schon auch klar, dass das noch ein paar Tage dauern kann... ich warte einfach mal ab, was noch so passiert.

Welches Ginger Beer ist denn der Benchmark, was SchÀrfe etc. angeht?
 
3-5 bar Druck könnte etwas viel des Guten sein.... 4,5 - 6 bar hat Champagner, und schau, wie fett die Flaschen sein mĂŒssen, die diesem Druck widerstehen...
 
Meines Wissen halten die sogar mehr aus, normale PET Flaschen 8-10 Bar und eine Kola Flasche hat sogar 20 Bar bei mir ausgehalten. Dabei sollte man aber darauf achten das die Deckel in Ordung sind da das der Schwachpunkt ist.
 
Die normalen Mehrwegflaschen halten 10Bar aus.
Bei cre.fm gab es letztlich ein Podcast ĂŒber Bierbrauen. Dort gibt es bestimmt viele nĂŒtzliche links/tipps.
 
Ich hab die Turbohefe von einen Freund bekommen und davon einfach mal ein paar Körnchen reingeworfen. Bisher konnte ich noch keine VerĂ€nderung, die auf eine einsetzende GĂ€rung hindeutet feststellen, vielleicht ist die schon tot... solange die BrĂŒhe aber auch noch nicht schimmelt hab ich noch Hoffnung. Hast Du viel vom GĂ€rprozess mitbekommen?
Die Hefe sollte vor dem HinzufĂŒgen schon rehydriert werden. Dazu ein Glas mit lauwarmen Wasser halbvoll machen, leicht zuckern und die Hefe inkl. der Hefenahrung (bei Turbohefe) hinzufĂŒgen, umrĂŒhren und 5 min stehen lassen. Dei Hefe sollte dann vollstĂ€ndig gelöst sein. Diese Lösung dann in die BrĂŒhe geben und gut vermengen. Hast du das so gemacht?

Vom GĂ€rprozess habe ich sehr viel mitbekommen. Zum einen riecht man es und zum anderen war eine starke Blasenbildung vorhanden. Die OberflĂ€che der FlĂŒssigkeit kam eine ganze Zeit lang nicht zur Ruhe aufgrund der Blasen und Verwirbelungen.

Zum Messen kann ich dir eine Oechslewaage empfehlen. Damit kannst du kontrollieren wieviel Restzucker noch vorhanden ist.



 
Die Hefe sollte vor dem HinzufĂŒgen schon rehydriert werden. Dazu ein Glas mit lauwarmen Wasser halbvoll machen, leicht zuckern und die Hefe inkl. der Hefenahrung (bei Turbohefe) hinzufĂŒgen, umrĂŒhren und 5 min stehen lassen. Dei Hefe sollte dann vollstĂ€ndig gelöst sein. Diese Lösung dann in die BrĂŒhe geben und gut vermengen. Hast du das so gemacht?

Nein, ich war zu faul und hab die Hefe einfach direkt in mein Ingwerbeer gekippt, als dieses noch gut handwarm war (ca. 35 °C), hat sich dort dann vollstÀndig gelöst... war ein fast'n'dirty Ansatz, ich geb's ja zu.

Wenn sich heute abend immer noch nichts getan hat, geb ich noch mehr Hefe zu und rehydrier sie vorher nach deiner Anleitung.

Eine Öchsle-Waage misst die Dichte, daraus auf den Zuckergehalt zu schließen geht nur indirekt und mit entsprechender Erfahrung. Ich werd einfach darauf vertrauen, dass die Hefe schon allen Zucker auffuttert bevor sie die Vitalfunktionen herunterfĂ€hrt. Lasse es ggf. etwas lĂ€nger stehen.

GrĂŒĂŸe
realCOTO
 
Update:
Grundlage fĂŒr meine Zuckerzugabe zur zweiten GĂ€rung ist: "Champagner: Fakten, Daten, HintergrĂŒnde" von Klaus RĂ€dle (viel bei Google verfĂŒgbar!). Hefelösung plus 24 g/L Zucker ergibt 8bar Champagner. Druckaufbau (alles ungefĂ€hr): 50% nach 8 Tagen, 90% nach 15 Tagen, 100% nach >26 Tagen (gemessen bei vermutlich 10 °C)

Also werde ich den Zucker auf 70% reduzieren und eine gute Woche nachgĂ€ren lassen (Zimmer ca. 20 °C, ggf. gegen Ende auch im KĂŒhlschrank). Zugabe heute Abend (PrĂŒfung auf GĂ€rende lĂ€uft gerade noch).
 
Keine Angst, dass die Flasche zerberstet zerbirst?
(http://de.wiktionary.org/wiki/zerbersten_%28Konjugation%29)
 
Ich hab jetzt 12g Zucker und nochmals ein paar Körnchen Hefe zur Sicherheit zugegeben (Ingwer davor abfiltriert und Bodensatz aus Hefe durch dekantieren einigermaßen entfernt). Um die Flasche mach ich mir eher weniger Sorgen, wenn dann geht wohl der Deckel flöten. Wenn's mir unheimlich wird, pack ich's in KĂŒhlschrank (Sicherheitswanne und Beutel sind vorhanden).
Geschmacklich hatte es eine angenehme IngwerschÀrfe, daneben aber ein paar Bitternoten, noch nicht so richtig lecker, aber das muss man dann evt. noch mit Zucker abschmecken...

EDIT: Ich hab 0,7-0,8 L FlĂŒssigkeit, ohne das hilft die Angabe von 12g Zucker ja wenig...
 
Ich ziehe hier mal ein Fazit:
Bin mit meinem Ingwerbier durchaus zufrieden. Es ist schön sprudelig (vergleichbar mit kĂ€uflicher Limo/Wasser etc.), die Flasche hat das super mitgemacht. Das hat also gut funktioniert. (zweite GĂ€rung: 1 Woche bei Raumtemperatur, dann in KĂŒhlschrank vor dem Öffnen). Die Hefe hat sich unten abgesetzt und da ich oben in der Flasche noch 0,2L Luft hatte, ist auch nix ĂŒbergeschĂ€umt oder so.
Geschmack: Es ist erwartungsgemĂ€ĂŸ eher herb, daher mische ich es vor dem trinken mit etwas Zuckersirup und frischem Zitronensaft. Es hat eine leichte Bitternote, die ich der mitfermentierten Zitronenschale zuordnen zu können glaube. Ansonsten ist die IngwerschĂ€rfe sehr prĂ€sent und dominant, ich finds so gut.

NĂ€chstes mal versuch ich vllt ein einigermaßen alkoholarmes Ingwerbier. Insgesamt ist es auf alle FĂ€lle lohnenswert, und auch nicht so aufwendig.

Soweit, GrĂŒĂŸe
realCOTO

 
Hab eben einen neuen Ansatz gestartet.
Hier die Einzelheiten. Ich bin gespannt ob ich so mehr Ingweraroma ins Beer bekomme und ob es endlich richtig schön scharf wird.

Zutaten: (in Klammern = VerÀnderung zum 1. Ansatz)
IngwerstĂŒck mit 150g (Anteil 5% => 7,5%)
35cl simple syrup (Anteil 25% => 34%)
50cl Wasser (Anteil 64% => 49,5%)
9cl Zitronensaft (Anteil 5% => 9%)
3g Turbohefe (Alcotec Vodka Star)

Zubereitung:
1. Ingwer(in Scheiben geschnitten), Sirup, und Zitrone in Standmixer pĂŒrieren
2. BrĂŒhe in Flasche geben
3. Hefe rehydrieren
4. Wassermenge(Hefewasser + restliches Wasser) in Flasche geben
5. gut schĂŒtteln, Deckel halboffen
6. 6d bei Raumtemperatur ziehen und gÀren lassen
7. durch Teesieb in neue Flasche abseihen
8. 6cl simple syrup dazugeben und flasche 3d verschlossen bei Raumtemperatur stehen lassen (wird sehr hart)
9. 5d in KĂŒhlschrank zur Ruhe kommen lassen
 

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Fortsetzung:
 

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War dir dein Bier nicht ingwerig genug?
Mit einer Woche durchziehen wirds klappen. Ich hab meinen abfiltrierten Ingwermatsch mal gekostet, der war mild, da wÀre nichtmehr mehr rauszuholen gewesen.

Viel Erfolg mit dem zweiten Ansatz, warum hast du den Zuckeranteil erhöht?

GrĂŒĂŸe
realCOTO
 
Nein, war nur ne leichte Note von Ingwer vorhanden. Es war auch nicht scharf genug. Siehe meine Beschreibung hier: http://www.cocktaildreams.de/smf/index.php?topic=5304.msg170760#msg170760

Ich bin gespannt ob die Woche das Ergebnis bringt, was ich mir vorstelle. Bei dir scheint es gut funktioniert zu haben. ^^

Zuckeranteil hab ich erhöht da die Hefe sich sonst langweilt. ;)
Das was ich nun verwendet habe ist das Maximum, was die Hefe vertrĂ€gt. Bisher war keine alkoholische SchĂ€rfe vorhanden, jedenfalls nur ganz wenig. Und ich möchte schon, dass die Kombination von Ingwer-SchĂ€rfe und Alkohol-SchĂ€rfe gut zusammen passt. Da nun mehr SchĂ€rfe vom Ingwer drin sein sollte kann also auch die SchĂ€rfe vom Alkohol stĂ€rker werden. Denn beim ersten Ansatz war die SchĂ€rfe vom Alkohol zwar wenig, aber hat gut zum Rest gepasst, da da auch nicht viel vom Ingwer rĂŒber gekommen ist. Da wird sich nun ja hoffentlich Ă€ndern. ;)
 
Resultate ALT vs. NEU:
ALT - 11,5% Alkohol (80° Oechsle umgesetzt!)
NEU - 15,9% Alkohol (110° Oechsle umgesetzt!!!)

ALT - leicht trĂŒb
NEU - leicht trĂŒb

ALT - Hefe am Boden abgesetzt, aber auch im Glas
NEU - Hefe am Boden abgesetzt, aber auch im Glas

ALT - wenig KohlensÀure
NEU - keine KohlensÀure --> keine NachgÀrung möglich da Hefe tot! Zugabe von Hefe brachte keine Besserung da der Alkoholgehalt zu hoch war.
=> weniger Zucker verwenden!

ALT - keine SĂŒĂŸe
NEU - keine SĂŒĂŸe

ALT - minimale SĂ€ure
NEU - SĂ€ure ok

ALT - wenig Ingwer
NEU - ordentlich Ingwer!

ALT - wenig SchÀrfe im Abgang
NEU - ordentlich SchÀrfe im Abgang

ALT - fast keine alkoholische Note
NEU - alkoholische Note erkennbar, noch nicht störend da SchÀrfe damit "spielt"

Fazit NEU:
Insgesamt ist das Ergebnis gut ausgefallen. Leider ist die Hefe in dem Sud nicht mehr am Leben, sodass eine NachgĂ€rung fĂŒr die KohlensĂ€urebildung und -lösung im Ingwerbier nicht möglich war. Ich hab es zwar versucht doch es ist nicht mehr zur GĂ€rung gekommen. Daher war dieser Versuch nun leicht gesĂŒĂŸt (8cl/0,9l), was auch gut gepasst hat.

FĂŒr das nĂ€chste Mal:
- alle Zutaten bis auf den Zucker unverÀndert lassen
- Zucker auf 27cl Àndern -> ca. 12% Alkohol nach Berechnung
- NachgĂ€rung erfolgreich mit 13g Zucker durchfĂŒhren

Der nÀchste Ansatz erfolgt dann Ende nÀchster Woche.

MfG
Stout
 
Nachdem ich nun auch unter die Ginger Beer Brauer gehe (Jeffrey Morgenthaler Rezept):
Was haltet ihr von der Idee, den GĂ€rungsprozess im Dampfdrucktopf vorzunehmen? Es ist sicher und der Druck kann kontrolliert abgebaut werden.
 
Willst du danach in Flaschen abfĂŒllen? Dabei geht dir der Überdruck vermutlich wieder verloren und das Ginger Beer dĂŒrfte eher schal ausfallen, da das CO2 nicht in ausreichender Menge gelöst bleibt.
 
Ich bin gespannt. Hab auch schon mit den gedanken gespielt eins zu machen....
 
Ich hbae den Gedanken sogar auch schon weiter verfolgt und es stehen schon BĂŒgelflaschen bei mir rum...
An einen Entsafter komme ich leihweise ran und n TĂŒtchen Monnshiner's Choice liegt heir ebenfalls...
 
Aktueller Stand: das Ingwer Beer steht nun seit 24 h in der Duschkabine (2 x 1,5l Plastikflaschen, 4 x 0,25 l BĂŒgeflaschen) und hat schon etwas Druck aufgebaut. Morgen Abend kommt - sofern die Flaschen noch heil sind - dann die Stunde der Wahrheit.

Spannend war ĂŒbrigens der Hefekauf bei www.weintechnologie.at im SĂŒden von Wien, denn da wurde mir erst so richtig bewusst, wie entscheidend Hefe fĂŒr die QualitĂ€t eines alkoholischen Produktes ist. Alle reden immer nur von Trauben, Lagen oder JahrgĂ€ngen, die arme Hefe wird aber praktisch nie erwĂ€hnt.
 
Spannend war ĂŒbrigens der Hefekauf bei www.weintechnologie.at im SĂŒden von Wien, denn da wurde mir erst so richtig bewusst, wie entscheidend Hefe fĂŒr die QualitĂ€t eines alkoholischen Produktes ist.

Oh ja, ich erinnere mich an meine ersten Versuche mit Backhefe :D.

Kam dein Dampfdrucktopf jetzt zum Einsatz?
 
Bei Wein wird der Hefe schon große Bedeutung beigemessen. Ebenso kennt man's von Whiskeys!
 
Also in so einem kleinen Rahmen spricht ĂŒberhaupt nichts gegen Backhefe...
 
Ich vermute die Hefe spielt bei diesem Rezept tatsÀchlich eine untergeordnete Rolle, da die GÀrung schon wieder gestoppt wird, nachdem sie gerade erst in Fahrt gekommen ist.
Anders dĂŒrfte es sich verhalten, wenn man ein alkoholisches Ginger Beer herstellt, bei dem man die Hefe zu Ende gĂ€ren lĂ€sst. WĂ€re mal einen Versuch wert.
 
Nachdem meine Speakeasy-Party (die war der Anlass fĂŒrs Ginger Beer brauen) nun vorbei ist, kann ich sagen, dass das eigene Ginger Beer ein voller Erfolg war. Ich habe ca. 3,5 l davon gemacht, alles in FlaschengĂ€rung. Getrunken wurden immerhin fast 3 l, jenes von Fever-Tree, das ich ebenfalls anbot, wurde dagegen kaum angerĂŒhrt. ;D

Die KohlensĂ€ure ist sehr schön eingebunden, die SchĂ€rfe des frischen Ingwers kommt deutlich, aber angenehm durch. Hat echt Spaß gemacht. :D
 
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grgraf Braudokumentation: Alkoholisches Ginger Beer Versuchslabor 34
E Ginger Ale Versuchslabor 12

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