Damit einmal wieder das Thema: 'Absinth aber welcher ???' zum tragen kommt, ein paar Erfahrungen:
Absenthe de Provence 55 (oder so ähnlich):
Ne 0,7l Flasche um rund 20€, was will man da schon erwarten. Definitiv keinen authentischen Absinth. Anis-schwer, krautig, leicht bitter, diffus. Ein richtiges "Verbrauchsgut" zum Vor-Ver-Experimentieren, als Spuren in Longdrinks oder zum Besaufen. Bei (meinem) geringen Absinthverbrauch ist es sinvoll sich was besseres zu leisten.
Montmatre 65:
Bei 0,5l für 30€ erwartet man sich besseres. Und das bekommt man auch. Ein öl- und farbstofffreier Absinth mit recht wenig Anis. Er betäubt die Zunge kaum, man schmeckt den Wermut deutlich aber es ist keinesfalls gallbitter. Dennoch ist er bei weitem kein 'perfekter' Absinth, denn mir ist der Zitrusschalengeschmack zu stark ausgeprägt. Als Wiener musste ich diesen auf jeden Falls kaufen (z.B. Schnappsmuseum).
Mata Hari:
Hier handelt es sich um 0,5l 20€ anisfreien Absinth, ebenfalls aus Wien. Anisfrei finde ich immer toll, weil sonst würde ich ja zum Pastis greifen. Aber diese Flasche ist ihr Geld für meinen Geschack nicht wert. Zu alkoholisch für den tatsächlichen gehalt, zu bitter und irgendwie fehlt es an Tiefe.
Absinthe Jacques Senaux Black:
Recht teuer, 40-60€/0.7l aber durchaus interessant. Die Bezeichnung "wie schwarzer Samt" finde ich recht treffend, da sich dieses 85% Anis-Monster auf die Zunge und sie so benommen macht, dass man dieses Getränk gar nicht scharf finden kann. Die Kräuter treten logischerweise in den Hintergrund und sorgen nur dafür, dass eine anständige Komplexität ensteht, die den Jacques Senaux von einem hyper-staraken Anisee unterscheidet. Die Varianten Grün, Rot, Blau hatte ich auch mal getrunken, mein Wissen reicht allerdings nicht um sie anständig zu beschreiben. Grün schmeckt 'klassischer', Rot irgendwie scharf und ev. fruchtig, blau leicht und pafrumierter.
Die suche nach dem 'perfekten' Absinth geht weiter!