Martini Dry Cockail - als Pre-Batch

Old Sour

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Ich wollte mal das Thema Pre-Batchen von Martinis zur Diskussion stellen, besonders für den Hausgebrauch. Für alle, die es nicht kennen: Pre-Batchen bedeutet, man mischt den Drinks schon vorab in einer grösseren Flasche und lagert diese dann gekühlt. Das hat einige klare Vorteile, aber auch einen grossen Nachteil, der mir persönlich wehtut.

Erst zum Nachteil: Die Ästhetik der Zubereitung fällt komplett weg. Zum perfekten Martini-Erlebnis gehört eben auch das Ritual dazu. Das Klirren des Eises im Rührglas, das präzise Abmessen der Zutaten, das langsame, meditative Rühren, wie der Gin und Wermut sich vermählen, und schliesslich das elegante Abseihen in das eiskalte Glas. Wenn der Martini schon fertig gemischt aus dem Kühlschrank kommt, ist das zwar effizient, aber das Handwerk, die Vorfreude ist futsch. Man verliert ein Stück weit das "Zeremoniell" der Cocktailzubereitung, das für viele (mich eingeschlossen) einen wichtigen Teil des Genusses ausmacht.

Ein paar Vorteile:
Der Wermut ist länger haltbar: Offener Wermut oxidiert mit der Zeit und verliert an Frische. Im Batch, gemischt mit dem höherprozentigen Gin und im Kühlschrank gelagert, ist der Wermut wesentlich stabiler und länger haltbar, ohne dass der Martini an Qualität einbüsst.

Sofort griffbereit: Nach dem Mittagessen im Home-Office braucht man den gewissen Kick, um wieder in die die Arbeit zu finden, oder man hat am Feierabend Lust auf einen perfekten Martini? Die Flasche steht eisgekühlt im Kühlschrank, man giesst ein, garniert – fertig ist der perfekte Martini, ohne großen Aufwand.

Einmal dein ideales Verhältnis von Gin zu Wermut gefunden, schmeckt jeder Martini aus dem Batch exakt gleich. Keine Abweichungen, keine Fehler beim Abmessen – einfach pure Konsistenz auf höchstem Niveau.

Wichtig ist, dass man nebst dem Gin und Wermut auch noch das Schmelzwasser zugibt. Als Faustregel ungefähr 20%.

20cl Gin
10cl trockener Wermut
6 cl Wasser
Ich gebe gern noch einen Dash Triple-Sec hinzu.
-->alles in eine Glasflasche abfüllen und kalt stellen.

Geheimtipp für alle, die es noch kälter und samtiger mögen: Lagert man den Pre-Batch statt im Kühlschrank im Gefrierschrank, gefriert der Martini durch den hohen Alkoholgehalt nicht komplett, sondern bekommt eine unglaublich cremige, fast sirupartige Konsistenz. Man kann ihn dann direkt aus dem Gefrierfach ins Glas seihen, kurz garnieren – und hat einen ultra-kalten Martini mit einer einzigartigen Textur.

Etwas Köstlicheres kann man sich für den Sommer nicht wünschen!
 

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