@ Olaf BTL
Hallo Olaf, hier eine von hoffentlich mehreren Meinungen zu eurer BTL Diskussion. Im Nachhinein auf so eine umfangreiche Diskussion einzugehen, ist natürlich wesentlich schwieriger, als gleich mitdiskutieren zu dürfen. Deshalb fällt mein Beitrag dazu nun auch wesentlich kürzer und weniger detailliert aus.
Zu den einzelnen Nominierten, kann ich keine kompetente Aussage treffen, da ich einige von Ihnen zwar kenne, aber mir von einem ein-, zweimaligen Besuch kein Urteil für einen Award erlauben kann.
Thorsten hat zwar zurückgerudert, aber ich finde nicht, daß der Titel "Bildzeitungsniveau" hat. Es ist eine Frage und diese könnte am Ende auch positiv beantwortet werden. Natürlich schwingt eine Tendenz mit, aber ich kann die Kritik von Herrn Orscheidt
http://mixology.eu/aktuelles/debatte/gedankenschlurfen-die-gelehrte-fehde-wenn-bartender-streiten/
oder manchem Kommentierenden nicht ganz nachempfinden. Headlines sollen die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und zum weiterlesen animieren. Das ist hier in akzeptierbar seriöser Weise gelungen.
Ich finde den Eingangspost von Thorsten in seiner Kritik, sowohl von der Eingrenzung, als auch vom Inhalt klar und verständlich. Dem aufmerksamen Leser wird zugleich die eigentliche Problematik/Diskussionsgegenstand deutlich - es sind die Regularien für die Awards.
Herr Meyer geht schon in seinem ersten Post nicht auf Thorsten ein. Thorstens Kriterium war ja die seiner Meinung nach zu kurze Bewährungszeit von der Öffnung bis zur Nominierung. Nicht die Qualität der Nominierten.
JM geht hier schon in Verteidigungsstellung (für die gesamte Jury und den Beirat). Anschließend insistiert er während seiner gesamten Ausführungen immer und immer wieder (wir konnten nur amüsiert den Kopf schütteln) , daß Thorsten doch
seine Auswahl nennen soll. Ich weiß nicht was an Thorstens wiederholten Aussagen, er sei im jetzigen Zeitpunkt, aufgrund fehlender Marktbeobachtung und - analyse nicht in der Lage dazu, von JM nicht verstanden worden ist.
Leider hat dann Thorsten den Fehler gemacht sich drauf einzulassen. So konnte aufgrund der begrenzten Auswahl von Thorsten nur das rauskommen, auf was Herr Meyer hinaus wollte: die scheinbare Bestätigung der Awardkommission durch eine Übereinstimmung von 80% der Nominierten (Ich war zu faul zum nachrechnen). Der entscheidende Kritik-Punkt der Vergabekriterien - die Zeit - wurde so wieder aus den Augen verloren.
Und grundsätzlich wie Metallking und Freshman hier schon erwähnten: Kritik ist erlaubt und erhöht auch die Glaubwürdigkeit. Ob man bei negativer Kritik auch eine Lösung hat, steht nicht zur Debatte. Ich kann einen schlechten Drink/Burger/Pasta auch berechtigt kritisieren, ohne selbst hervorragend mixen/kochen können zu müssen.
Auch in deinem ersten Post wird die Problematik sehr deutlich. Die Regularien.
Was ist eine Hotelbar? oder weiter unten von Thorsten
Ab wie vielen Personen ist man ein Team im Sinne des Regelwerks?
Christina Schneiders Beitrag ist sehr aufschlußreich. Dieser wird später von Jörg Meyer als Beleidigung und Szene-Gossip (Geschwätz) bezeichnet. Falls die Situation aber der Wahrheit entspricht - von dem ich ausgehe - finde ich die Kritik mehr als berechtigt. Gerade die von ihr zitierten Awardregeln sprechen hier für sich. Unabhängig davon möchte ich persönlich, so ein Team und seinem Barbesitzer der anscheinend nichts dagegen tut, keinen Besuch mehr abstatten.
In einem weiteren Post macht Thorsten eigentlich alles klar und in direkter Beziehung zur Headline. Für mich schon ein Memo an Mixology. Ich hab's mal schnell rüberkopiert:
Dazu kommt welche Relevanz hat so ein Test wenn zum Beispiel die Herren Scholl und Meyer in die Bar X kommen? Jeder kennst die beiden Herren und sie werden sie natürlich einen erstklassigen Service bekommen! Wie könnte man diesen Test dann bewerten?!? Das ist dann wie bei Restaranttestern die jeder kennt und der Sternekoch sich dann besonders mühe gibt. Der Test ist dann einfach eine Farce! Das gleiche gilt für den neu gegründeten Jury-Beirat der Vorschläge in die Runde werfen darf! Alles Leute aus der Industrie die natürlich ähnlich behandelt werden wie die Herren aus der Jury und somit auch nicht Objektiv sein können! Zumal sie natürlich die Top-Bar mit ihren Produkten in den Ring schmeißen werden!
Was jetzt noch mit dazu kommt waren denn die Tester, wenn sie es denn gibt, auch im ganzen GSA-Land unterwegs?!? Also zum Beispiel in Bern, Innsbruck, Linz, Nürnberg oder Suttgart. ich glaube eher nicht.
Ich gebe zu jemanden zu bewerten ist schon schwer und es wird immer Kritik geben ein perferktes System wird es niemals geben. Aber wie wäre es denn 5-10 anonyme Tester die wirklich keiner großartig kennt (zum Beispiel aus dem Cocktail & Dreams Forum weil die haben zum Teil mehr ahnung als mancher Bartender)durch die Lande zuschicken und sie das ganze dann bewerten lassen. Das ganze einmal in der Woche und einmal am Wochenende. das ist dann auf jedenfall objektiver!
Leider zeigen die Beiträge von Herrn Meier in ihrer Essenz, daß er nicht kritikfähig ist. Erstaunlich, daß es gerade in einer Diskussion so offen zu Tage tritt, die nur teilweise mit ihm zu tun hat. Unabhängig von sich widersprechenden und auch etwas arrogant wirkenden Aussagen - ich mag jetzt nicht alles kopieren - wie:
Im Ton vergreife ich mich meiner Meinung nicht
möchte ich klarstellen, das ich Kritik schätze, mag, ja liebe
Wenn hier dummes Geschwätzt mit Clickzahlen optimierten Überschriften gewünscht ist, ist das ebenfalls Eure/Deine Entscheidung.
Ansonsten, werter Thorsten, solltest Du Dir doch bei Deiner nächsten Kritik überlegen, ob die bereit bist, die ganze Distanz zu gehen.
Ganz dreist finde ich auf Triobars Hinweis hin:
Ich freue mich über Kritik. Diese wird auch sofort umgesetzt, siehe Duplais.
Dieser Fehler über den man gar nicht unterschiedlicher Meinung sein kann und der von 20 bis 30 Leuten ("sehr gut vernetzt" und alle vom Fach) allesamt über einen solchen Zeitraum nicht erkannt wurde ist milde gesagt peinlich und läßt bei einer so einfachen und klaren Sache, die Qualität der Mitarbeit dann doch in einem schlechten Bild erscheinen. Fehler passieren, wo jemand was tut, da passieren auch Fehler - keine Diskussion. Was mich beim Lesen aber gestört hat, daß Herr Meyer die "Blockung" von Duplais dann so verkauft, als hätte er auch eine andere Möglichkeit gehabt und hier auf bessere Argumente seitens der Kritiker gehört. Das war sicherlich die schlechteste Möglichkeit Kritikfähigkeit zu beweisen. Ansonsten wiederholt sich Herr Meyer in seinen Texten ständig, verteidigt angeblich beleidigte und angegriffene Kollegen oder Awardnominierte, Jury und Beirat. Interessant dagegen die Einblicke in die Nominierungsarbeit.
Zu einer fruchtbaren Diskussion mit einhergehender Akzeptanz berechtigter Kritikpunkte, intensiven Nachfragen von Verbesserungsvorschlägen, Offenlegung der Regularien (anscheinend sind die auch besser informierten Menschen nicht bekannt) hat es leider nicht gereicht. Vielleicht kommt das noch.
Das solche Nominierungen, gerade wenn sie flächenmäßig in dem Ausmaß sind, schwer sind, bezweifle ich nicht. Aber kurz gesagt, das System wie es Herr Meyer geschildert hat, halte ich für einen realistische und faire Beurteilung der GSA BarSzene für unbrauchbar. Es ist auch immer noch nicht deutlich geworden, ob durch die "hochvernetzten Jury- und Beiratsmitglieder" tatsächlich eine bestimmte neutrale Person einen Besuch vor Ort getätigt hat, oder durch HörenSagen ein Urteil getroffen wurden. Dies hängt natürlich auch mit den finanziellen Resourcen die man zur Verfügung stellt zusammen.
Ich persönlich sehe bei dem von Herrn Meyer propagierten, heutigen System durchaus die Gefahr/Versuchung der Klüngelei wie sie im Blog erwähnt wurde. Jeder der ehrlich ist wird dies zugeben müssen. Unabhängig davon stimme ich den Meinungen im Blog zu, das hierdurch keine aussagekräftige, ausgewogene Bewertung der GSA BarSzene möglich ist. Durch die von Herrn Meyer dargestellte Verfahrensweise und der berechtigten Kritik daran, werden die meisten ausgewählten Nominierten aber sicher nicht in ihrer Leistung herabgesetzt. Ich bin überzeugt, das sie mindestens zu den besten sagen wir 20 Bars in GSA oder im Einzelfall sogar Europa gehören und einen Preis verdienen.
Jetzt nachdem ich darüber etwas mehr weiß, sehe ich die Awards aber mit etwas anderen Augen. Jetzt fehlt mir das Gefühl der Objektivität und Ausgewogenheit. Mein Vorschlag an Mixology macht die Regularien transparent, verbessert Sie damit Sie eine breite/allgemeine Zustimmung finden, versucht objektiv bei der Bewertung vorzugehen, dann sind (fast) alle zufrieden. Einiges scheint bei Mixology auch noch unklar zu sein, einmal wird gesagt der Award ist von der Szene für die Szene, dann wieder wird die Verleihung aus Sichtweise des Gastes vorgenommen.
Trotz aller Kritik, schulden wir Herrn Meyer Dank, da so ausführliche Antworten auch ihre Zeit und Konzentration brauchen. Damit bilden sie auch die Grundlage für Diskussionen.