Genuss pur, aber wie?

grgraf

Neues Mitglied
Hallo Freunde der Cockteilkunst,

habe beim mitlesen im Forum nun schon öfters die Frage gesehen "welcher Tequilla, Rum, Wodka, etc. ist zum pur trinken am besten geeignet?".
Meine Frage wäre nun, wie sollte ich die ein oder andere Spirituose zu mir nehmen damit sich das Aroma am besten entfalten kann? Single Malts zum Beispiel werden gerne in einem Nosing-Glas ungekühlt und mit etwas Wasser verdünnt getrunken. Lässt sich das auch auf andere Spirituosen übertragen?

LG
Guenni
 
Nosing Gläser sind immer sehr gut geeignet - Egal für welche Spirituose.
Alle Spirituosen sollten bei Zimmertemperatur getrunken werden. Bei Kälte kannst du sonst sehr viele Aromen nicht wahrnehmen.
Genau so schlecht ist es, Gläser zu erwärmen. Totaler Blödsinn.
Die Sache mit dem Wasser kann funktionieren, muss aber nicht.
Mir hat das bis jetzt nur bei Spirituosen in Fassstärke etwas gebracht. Also jenseits der 40%.
 
Es kommt ja auch immer auf den Persönlichen Geschmack an.
Einen Ouzo, Raki oder sowas trinkt man nunmal Kalt, aber nicht Eiskalt.
Bei Sachen wie einem ordinären Obstler geht der Geschmack schon auseinander.
Sowas trinke ich lieber Kalt, einen guten Obstbrand dagegen wieder bei Zimmertemperatur.
Allerdings verdünne ich prinzipiell nichts mit Wasser, nehme lieber weniger.
Schöne Tequilas oder auch einen Rum immer nur bei Zimmertemperatur, falls es im Sommer zu heiß ist aber auch mal aus einem gekühlten Glas.
 
Allerdings verdünne ich prinzipiell nichts mit Wasser, nehme lieber weniger.

Das Wasser dient ja eher dazu die Schärfe vom Alkohol ein wenig zu reduzieren und so die Möglichkeit zu haben mehr oder andere Aromen zu schmecken/riechen.
 
Es kommt ja auch immer auf den Persönlichen Geschmack an.
Einen Ouzo, Raki oder sowas trinkt man nunmal Kalt, aber nicht Eiskalt.
Bei Sachen wie einem ordinären Obstler geht der Geschmack schon auseinander.
Sowas trinke ich lieber Kalt, einen guten Obstbrand dagegen wieder bei Zimmertemperatur.
Allerdings verdünne ich prinzipiell nichts mit Wasser, nehme lieber weniger.
Schöne Tequilas oder auch einen Rum immer nur bei Zimmertemperatur, falls es im Sommer zu heiß ist aber auch mal aus einem gekühlten Glas.
Dabei wird doch gerade Ouzo und Raki in ihren Heimatländern gerne mit etwas Wasser verdünnt :). Das ergibt dann eine milchige Trübung des Getränks. Ich habe gehört dass Raki aus diesem Grund in der Türkei auch oft als "Löwenmilch" bezeichnet wird.

LG
Guenni
 
Moin,

Genau so schlecht ist es, Gläser zu erwärmen. Totaler Blödsinn.

Bin mir da nicht wirklich sicher, ob ich das genauso sehe. Die Aromen kommen durch erwärmte Gläser halt deutlich direkter zur Geltung, der Alkoholgeruch leider aber auch... Kann man auf jeden Fall bei Brandy mal ausprobieren, mein Ding ist es allerdings ebenfalls nicht.

Grüße vom
Cardenal. :)
 
Ich denke mit dem Verdünnen sollte es jeder so handhaben, wie es dem eigenen Empfinden entspricht. Wenn dir eine Spirituose aufgrund einer starken alkoholischen Schärfe nicht schmeckt, dann verdünne sie.
Gerade wenn man mit dem "puren Genuss" beginnt und nicht an harten Alkohol gewöhnt, dann kann man mE durchaus etwas mehr verdünnen. Ich habe am Anfang auch Sachen mit 40% im Verhältnis 3:1 mit Leitungswasser verdünnt.

Ich würde einfach erst mal pur probieren und dann schrittweise nach Belieben verdünnen.
 


Es kommt ja auch immer auf den Persönlichen Geschmack an.
Einen Ouzo, Raki oder sowas trinkt man nunmal Kalt, aber nicht Eiskalt.
Allerdings verdünne ich prinzipiell nichts mit Wasser, nehme lieber weniger.
[/quote]
Dabei wird doch gerade Ouzo und Raki in ihren Heimatländern gerne mit etwas Wasser verdünnt :). Das ergibt dann eine milchige Trübung des Getränks. Ich habe gehört dass Raki aus diesem Grund in der Türkei auch oft als "Löwenmilch" bezeichnet wird.
[/quote]

Mag ja sein, deswegen trinke ich es lieber trotzdem ohne Wasser...in die Heimatländer will ich ja auch gar nicht fahren...
 
Ich habe am Anfang auch Sachen mit 40% im Verhältnis 3:1 mit Leitungswasser verdünnt.

Hast du dann noch irgendwas geschmeckt? :D Normaler Weise macht man das Tropfenweise aus einer Pipette.
 
Mir hat's für den Anfang gereicht.
Mittlerweile wäre mir das auch zu dünn. ;D

Ich denke es kommt ganz drauf an, aber ich hatte im Vorfeld noch nie harten Alkohol pur getrunken, wenn dann nur in Longdrinks oder Saftcocktails vermischt. Da ist die Toleranzgrenze vielleicht einfach etwas niedriger. ;)
 
Also ich hätte es auch net gedacht, aber es ist wirklich Gewöhnungssache. Habe vor kurzem einen Single Malt mit Fassstärke (54%) getrunken und er hat überhaupt nicht sprittig oder stark nach Alkohol geschmeckt, ganz im Gegenteil, das war einer der leckersten Single Malts die ich je getrunken habe. Vor einem Jahr habe ich mich bei 40% noch geschüttelt ;D
Ich empfehle dir auch am Anfang das ganze nur tropfenweise zu verdünnen, sonst ist ganz schnell das Aroma weg. Ansonsten hilft nur üben, üben, üben ;)
 
Um das ganze noch einmal aufzugreifen, welche Gläser benutzt ihr für welche Spirituose?

Ich benutze zum Testen nur die Grappa Kelche. Ausnahme Whisky da kommen die Nosing Gläser zum Einsatz die Kelchförmig sind. Ich hoffe ihr wisst was ich meine :D
 
http://whisky24.de/glaeser/zglblen01e_2.jpg

Das hier, bei jeder Spirituose.
 
genau die benutz ich wirklich nur für whisky :D
 
genau die benutz ich wirklich nur für whisky :D
Und warum das denn?
Diese Form ist doch für Aromen von Spirituosen allgemein wie geschaffen, ein Grappakelch ist doch über ein langes Stück nach oben immer weiter offen - wie sollen da die Aromen angesammelt werden?
 
Die Gläser oben sind die Besten meiner Meinung nach allerdings nicht nur für Whisky geeignet.

Hab mich ein bißche durchgelesen. Ich finde nicht das es beim verdünnen von Spirituosen um den Alkohol geht, den der kann bei falcher Verdünnung mit Wasser sehr schnell dominant werden. Eigentlich geht es mehr darum weitere Aromen aus der Spirituose zu bekommen.

Im allgemeine würde ich zu dem noch sagen, dass man sich durchaus ein großes Glas mit Wasser zum Genuß von puren Spirituosen daneben stellen sollte. Zum einen der Gesundheit willen und zum anderen bekommt man weitere Aromen der Spirituose mit wenn man nach dem Genuß der Spirituose ein Schluck Wasser trinkt.(Zum Whisky ist dies sowieso nicht zu diskutieren hier gehört ein Glas Wasser dazu).
Gruß Fabian
 
Habe ebenfalls die oben abgebildeten "Whisky"-Gläser. Zur Info: Sie heißen "The Glencairn Glass", allerdings haben meine unten unterm Fuß den Namen des Glases oder nen Firmennamen stehen. Gibt es die auch komplett ohne irgendeine "Werbung"?
 
Ja gibt es im OnlineVersand sind aber ein bißchen teurer.
 
Und warum das denn?
Keine Ahnung das habe ich mir so angewöhnt, aber ich würde sagen, dass der Hauptgrund ist, dass ich abends gerne mal einen Whisky pur trinke, aber nicht so häufig einen Tequila oder Rum.

Diese Form ist doch für Aromen von Spirituosen allgemein wie geschaffen, ein Grappakelch ist doch über ein langes Stück nach oben immer weiter offen - wie sollen da die Aromen angesammelt werden?
Ein Grappakelch hat eine Kugelform unten und öffnet sich dann in einem Kelch. Ich finde diese Form weitaus besser dafür geeignet, dass sich darin Aromastoffe sammeln. Zum besseren Verständniss:
Grappakelch

Durch die Kugel Kelch Kombination entsteht für geringe Mengen von 2cl - 4cl eine bessere Aromaentwicklung als bei größeren Nosinggläsern.
Deswegen benutze ich wohl bei allen anderen Spirituosen diese Gläser zum testen.
 
da hab ich ja nochmal Glück gehabt.

So eine Art Grappakelche hab ich hier. Dann brauche ich mir nicht extra Nosing oder Glencairn Gläser kaufen.

Aber mal aus Interesse: Wo habt ihr eure her und wie teuer waren sie?
 
The Whisky Store - 6 Glencairn Gläser für 20 Euro

Aber mich hat das Grappa-Glas immernoch nicht überzeugt, ich muss mir mal selber eines zulegen und den Unterschied "erfassen".
 
Ich möchte niemanden in seiner drinkweise kritisieren aber warum heißt das Glas wohl Grappaglas. Ist genauso wie wenn man Rotwein aus nem Weißweinglas trinkt.
Ich finde das richtige Glas rundet das Getränk erst richtig ab und da bleibt in der Regel nur ein Nosing Glas oder eines mit ähnlicher Form.
 
Es gibt Unterschiede. Ein Rotweinglas und ein Weißweinglas haben eben physikalische Grundsätze warum dieses besonders für das selbige Getränk geeignet ist.
Ich kann einen Cognac Schwenker auch ohne Probleme für ein Whisky Tasting nehmen, weil die phsysikalischen Vorraussetzungen hier gleich sind. (Viel Raum, enge Öffnung, leichte Handwärme)
Das Grappaglas ist für mich eine Hilfe beim ersten Verkosten,aber keine Alternative für ein "Genuss-Glas".
Das mag jetzt falsch rübergekommen sein.
 
Während der eine Whisky in Glas1 gut rüberkommt, brilliert der andere in Glas2. Allerdings empfiehlt sich in meinen Augen für alle Spirituosen ein Nosingglas wie oben abgebildet.

Zum Grappa-Glas
Grappa-Gläser haben für viele Nasen eine zu kleine Öffnung und überdies eine zu kleine Oberfläche, an der der Whisky verdunsten kann, weshalb auch sie sich nicht wirklich für Whisky eignen.
Quelle: http://whisky.pasp.de/glas.php
Schon oft gelesen, gehört.

zum Cognac-Glas
hier habe ich auch schon einiges negatives gehört. Kann mich jetzt aber nicht mehr erinnern ::)

Was auch geht, sind Sherry-Gläser.

Hier noch ein interessanter Artikel zu Gläsern
http://www.whiskybotschafter.com/downloads/glas_ist_keine_glueckssache.pdf

und zum Wasser
http://www.whiskybotschafter.com/downloads/ein_schuss_fuer_mehr_genuss.pdf
 
Ich bin ja wirklich ein nerd in diesem Bereich... Aber je Spirituose unterschiedliche Gläser halte ich für reine Geldschneiderei. MIt einem guten Degustationsglas fährt man sehr gut.
 
Das sehe ich exakt genauso.
Ich bin auch für eine ausgefeilte Trinkkultur, aber die Gläserfrage ist völlig überzüchtet und von Seiten der Gläserproduzenten eingesetztes Marketing.
 
Riedel biete sogar unterschiedliche Gläser für VSOP- und XO-Cognacs aus der Sommelier-Serie an... Jeweils 35,00 € das Glas ;D
 
Was für ein schöner Aufhänger für eine Persiflage...
 
Ich hab für alle Spirituosen das besagte Riedel VSOP Glas. Schaut top aus und funktioniert auch bei allem.

Schön an diesem Glas ist der vergleichsweise große Kelch. :) Ich hab noch zwei einfache Nosing-Gläser von Leonardo.

Wenn man in beiden Gläsern die selbe spirituose gibt ist wirklich ein Unterschied auszumachen - wirklich erstaunlich.
 
Das liegt weit mehr an deiner inneren Erwartungshaltung, der unterschiedlich großen Oberfläche der Gläser und an der Glasdicke, als an der Glasform.

Die Gläserfrage ist z.T. hochgezüchteter Humbug, um neue und mehr Gläser zu verkaufen. - Des Kaisers neue Kleider.
 
Das finde ich, stimmt nicht universell. Rotweinglas und Weißweinglas haben beide ihre Daseins-berechtigung. Auch ein Cognac Schwenker oder Sektkelch ist nicht zu verachten. Natürlich gibt es Leute die es auf die Spitze treiben und für unterschiedliche Rotweinsorten unterschiedliche Gläser haben, aber grundsätzlich ist das ganze "Gläsermodell" berechtigt.
 
Das bezweifle ich auch nicht, Jigger.
Aber die GlasFORM ist meiner Ansicht nach weniger relevant, als die unterschiedliche Größe der Glasoberfläche, die wiederum Einfluss auf die Temperatur des Trinkgutes hat.
Bei diesen ganzen Untersuchungen, bei denen es um die Bündelung und Freisetzung von Aromen geht, abhängig von der Glasform... - Da wird einfach oft nur gelogen...
 
Zu den unterschiedlichen Rotweingläsern habe ich mal einen Bericht im TV gesehen. Dort wurde dagestellt, wie durch die verschiedenen Glastypen unterschiedliche Trinkbewegungen verursacht und somit andere Mundregionen angesprochen werden. Bspw. legt man bei Gläsern mit einer kleineren Öffnung und einem längeren Kelch den Kopf viel weiter in den Nacken, als bei Gläsern die eine große Öffnung und einen eher kurzen Kelch haben.
Mit Computersimulationen haben sie dann durchgespielt auf welche Zungenregionen die Flüssigkeit trifft. Da Rotwein bekanntlich nicht gleich Rotwein ist, sollen sich daraus angeblich durchaus geschmackliche Unterschiede ergeben. Ob diese für einen nicht ganz so geschulten Gaumen noch erkennbar sind, ist eine andere Frage.

Der Bericht war recht interessant, konnte mich aber trotzdem nicht davon überzeugen, mir eine größere Gläsersammlung anzulegen. ;)

Letztendlich ist es für mich aber nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Ästhetik. Einen Single Malt will ich einfach nicht aus einem Tumbler trinken und ein Weizen auch nicht aus einem Bierhumpen.
 
Zu den unterschiedlichen Rotweingläsern habe ich mal einen Bericht im TV gesehen. Dort wurde dagestellt, wie durch die verschiedenen Glastypen unterschiedliche Trinkbewegungen verursacht und somit andere Mundregionen angesprochen werden. Bspw. legt man bei Gläsern mit einer kleineren Öffnung und einem längeren Kelch den Kopf viel weiter in den Nacken, als bei Gläsern die eine große Öffnung und einen eher kurzen Kelch haben.
Mit Computersimulationen haben sie dann durchgespielt auf welche Zungenregionen die Flüssigkeit trifft. Da Rotwein bekanntlich nicht gleich Rotwein ist, sollen sich daraus angeblich durchaus geschmackliche Unterschiede ergeben. Ob diese für einen nicht ganz so geschulten Gaumen noch erkennbar sind, ist eine andere Frage.

Genau diese Art von "Untersuchungen" meine ich.
Das ist absoluter Humbug und wider besseres Wissen.
Das ist gelogen.
Bei passender Gelegenheit werde ich das auch noch erläutern, warum ich so denke.

Das ästhetische Argument allerdings finde ich überzeugend.
 
Ich denke, dass man viele Gläsertypen braucht:

Weißwein
Rotwein (hier evtl. sogar zwei Formen)
Champagner
Wasser
usw. usf.


Was ich schwachsinnig finde, ist, für verschiedene Spirituosen (wie Whisky, Rum, Tequila, Cognac) verschiedene Gläser zu kaufen. Ein Degustationsglas reicht aus. Cognacschwenker braucht man nicht...
 
Exakt.

Ich möchte nicht missverstanden werden.
Ich habe nichts gegen verschiedene Gläsertypen.
Ich bin Gläsersammler. Die rechte Gläserwahl ist Teil unserer Trinkkultur.
Ich bin aber entschieden gegen ein aufgeblähtes Gläsersortiment,
welches auf fadenscheinigen Begründungen aufbaut.
 
auf der privaten seite sehe ich das problem mit den teuren gläser nicht so. die cocktailmixerei im high-end bereich ist schon per se teuer. warum nicht noch 1-2 teure gläser? wenn man schon perfektionistisch mit den zutaten umgeht, warum dann dort sparen?

in der bar ist es ja grundsätzlich kein grosses problem, da die gläser je nach absatzmenge vom importeur gestellt werden. wir haben zig nosing-gläser (die oben erwähnten) von talisker, obwohl ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern kann, wann ich das letzte mal einen talisker verkauft habe. wenn ein gast etwas pur verkosten möchte ist er schon mal sehr angetan vom nosing-glas und dass ich ihm die spirituose nicht in einem tumbler vorsetze wie andernorts. darüber, dass noch talisker draufsteht, hat sich noch niemand beschwert.
 
also ich denke mir reichen die Grappakelche erstmal.

Viell schieße ich mir ja ein paar schönere günstig bei Ebay.
 
auf der privaten seite sehe ich das problem mit den teuren gläser nicht so. die cocktailmixerei im high-end bereich ist schon per se teuer. warum nicht noch 1-2 teure gläser? wenn man schon perfektionistisch mit den zutaten umgeht, warum dann dort sparen?

Weil Geld ausgeben, kein Selbstzweck ist.

Ein Glas speziell fur XO Cognac, ist genauso sinnvoll wie ein Super-Hyper-Ultra Wodka für 60 €.
Der Gegenwert fehlt. Beides kann man sich sparen...
 
irgendwas ist hier komisch:

Schaut euch mal das Glas an:
http://cgi.ebay.de/Nosing-Glas-Glenmorangie-Single-Highland-Malt_W0QQitemZ320330806808QQcmdZViewItemQQptZReklame_Werbung?hash=item320330806808&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=66%3A2|65%3A1|39%3A1|240%3A1318

Ist das ein Nosing Glas?

Weil mein GRappakelch sieht ähnlich aus...
 
was wer wertschätzt ist unterschiedlich.
würd ich mir ja auch nicht kaufen, aber gerade bei einem solch exklusiven hobby bzw. einer solch potenten kundengruppe, die sich "ihre spirituose" nur im korrekten glas genehmigt, sind die glaskosten nebensache.

ein stammkunde in der bar war fan von jonny walker blue label. war nicht im sortiment, aber er garantierte einen bestimmten absatz (jeden 2.tag ein glas, selten 2) und so wurde blue label angeschafft. ab dann kam er mit seiner tasche, packte seine eignene, sorgfältig eingepackten gläser aus und genoss "seinen" blue label. der hat sehr wohl einen gegenwert im glas gesehen. ob der jetzt einfach nur fanatisch war oder nicht ist nicht an mir, aber es gibt sehr wohl leute die das schätzen.

und im gegensatz zur spirituose ist das glas meist länger haltbar bei sorgfältiger handhabung
 
Ich glaube wir meinen das Gleiche, reden aber aneinander vor bei:

Subjektiv kann so manches "Spezialglas" wertvoll und wichtig sein, objektiv ist es Blödsinn...
 
Aber wer schmeckt schon objektiv?
Klar - die ganze Gläserphilosophie ist äußerst fragwürdig.
Ein Degustationsglas und gut is (bzw. mehr für Tastings mit mehreren Produkten)

Aber wenn man selbst daran glaubt, dass der Rum aus dem XO-Cognac-Riesen-Schwenker besser schmeckt als aus dem kleinen Glencairn-Glas dann tut er das für denjenigen auch subjektiv.

Aber die Debatte der subjektivität des Geschmacks hatten wir ja schon mal :)
 
Nicht nur die Oberfläche ist entscheidend, auch die Öffnung.
Ich denke, dass gewisse Spirituosen je nach Glas anders wahrgenommen werden und abgesehen vom Riedel Glas sind diese Tasting/port/sherry/was auch immer gläser nicht so teuer

JimBeam:
Grappakelche haben einen sehr schmalen Hals und im Verhältnis dazu einen dicken Bauch.
Grappagläser haben einen zu kleine Oberfläche und zu kleine Öffnung (ob man einen Unterschied merkt weiss ich nicht, kanns mir aber gut vorstellen).
 
das grundsätzliche problem wurde aber noch nicht aufgegriffen. was nützt es, wenn die spirituose in dem wasweissich-glas besser schmeckt als sonstwie? das würde bedeuten, dass in zukunft dieser spirit immer in diesem glas serviert werden würde, da es in einem anderen glas sonst "unrein" schmeckt.

in dem sinn ist das spezial-tasting-glas nur insofern massgebend, dass wir ein ergebnis unter optimalen bedingungen (analaog perfekte testumgebung für ein auto, zahnpasta, fischstäbchen) erreicht haben, was in der alltäglichen bar-praxis wohl nie vorkommen wird.
 
Ich möchte begründen, warum ich so kritisch gegenüber der Gläserfrage bin.

Ich selbe verfüge über ein recht umfangreiches Sortiment
verschiedener Riedelgläser und finde das auch gut so.

Mein Weißwein macht es sich im Weissweinglas behaglich.
Meine Rotweine in 2 verschiedenen Rotweingläsern.
Mein Grappa läuft in ein Grappaglas usw.
Glaskultur ist ein Teil der Trinkkultur.
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Die Wahrnehmung eines Reizes (in unserem Fall eines Geschmacks) ist Studiengebiet der Psychophysik.
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychophysik
Diese beschäftigt sich mit der Untersuchung der Beziehungen zwischen physikalischen Reizen und der subjektiven Wahrnehmung.
Du nimmst den Geschmack desselben Getränkes in einem roten Raum anders wahr als in einem grünen Raum. Bei Sonnenschein im Strassencafe anders als bei Sonnenschein auf der Gartenterasse...usw.

Das Glas (sowie deine Erwartungshaltung) spielt dabei natürlich auch eine grosse Rolle. Dazu habe ich ja weiter oben schon was geschrieben.
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In der NZZ Folio 02/92 kann man folgendes lesen:

"Wein und Zunge sind die Parameter in der Theorie des rührigen Glasfabrikanten böhmischen Ursprungs. Denn jeder Weintyp weist unterschiedliche Ausprägungen der wesentlichen Inhaltsstoffe wie Säure, Süsse, Gerb- und Bitterstoffe auf. Und die menschliche Zunge ist ebenfalls dergestalt geartet, dass sie die verschiedenen Geschmacksstoffe vor allem an bestimmten Stellen registriert, nämlich: an der Zungenspitze die Süsse, am mittleren Rand die Säure und weiter hinten die Bitterstoffe. Daraus lässt sich nun laut Riedel folgern, dass bei der Konzeption eines Glases zu berücksichtigen ist, dass der Wein nicht einfach in den Mund fliesst, sondern auf die für seine Eigenschaften prädestinierten sensiblen Stellen auf der Zunge. Riedel: «Der Wein muss auf die Zunge springen. Und das Sprungbrett dazu ist der spezifische Neigungswinkel der Glaswand zur Öffnung des Kelches.» "
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Ich zitiere nochmal nagaster:

Zu den unterschiedlichen Rotweingläsern habe ich mal einen Bericht im TV gesehen. Dort wurde dagestellt, wie durch die verschiedenen Glastypen unterschiedliche Trinkbewegungen verursacht und somit andere Mundregionen angesprochen werden. Bspw. legt man bei Gläsern mit einer kleineren Öffnung und einem längeren Kelch den Kopf viel weiter in den Nacken, als bei Gläsern die eine große Öffnung und einen eher kurzen Kelch haben.
Mit Computersimulationen haben sie dann durchgespielt auf welche Zungenregionen die Flüssigkeit trifft. Da Rotwein bekanntlich nicht gleich Rotwein ist, sollen sich daraus angeblich durchaus geschmackliche Unterschiede ergeben. Ob diese für einen nicht ganz so geschulten Gaumen noch erkennbar sind, ist eine andere Frage.
Ich kenne diese Untersuchung. Nagaster hat die wesentlichen Fakten gut wiedergegeben.
Hier wird also behauptet, daß "durch die verschiedenen Glastypen unterschiedliche Trinkbewegungen verursacht und somit andere Mundregionen angesprochen werden. ... Mit Computersimulationen haben sie dann durchgespielt auf welche Zungenregionen die Flüssigkeit trifft."


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Diese schöne Theorie der Zungenregionen www.kfandrey.de/uf/ssb/Zunge-farbig.jpg
steht noch heute in Schulbücher, wird vielerorts nachgeplappert, insbesondere von Gläserherstellern - s.o. - ist aber objektiv ;) falsch.

Die Rezeptoren für die verschiedenen Geschmacksqualitäten sind weitgehend gleichmässig
über die ganze Zunge verteilt.

Wer hier also mit der Größe der Glasöffnung, Nackenbewegungen, Neigungswinkel und Zungenregionen argumentiert, irrt.

Wenn man dann auch noch Computersimulationen zu diesem Gedankengebilde durchführt, dem unterstelle ich - Verklagt mich doch, Gläserhersteller! ;D - bewusste Täuschung und geplante Irreführung.
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Fazit:
-Das Glas beeinflusst das Geschmacksempfinden.
-Glas-Vielfalt in Grösse und Form macht Sinn.
-Traue nicht der Argumentation von Gläserherstellern.
 
Sehr schöner Post. Bin mit dir absolut einer Meinung.

Um das alte Argument der 4 Geschmackszonen nochmal völlig zu entkräften: Der Mensch kann nicht nur 4 Geschmacksrichtungen erkennen sonder 6 (Ich kannte bisher nur 5, aber Wikipedia sagte es gibt 6). Ob die Geschmacksrichtungen Umami und fettig allerdings für uns eine große Rolle spielen wag ich zu bezweifeln.
 
Ob die Geschmacksrichtungen Umami und fettig allerdings für uns eine große Rolle spielen wag ich zu bezweifeln.

Sie sind subtiler und nicht so präsent.

Diese Geschmacksqualitäten erklären aber, warum eine Eiweisshaube dem Pisco Sour so gut tut und warum der Ramos Gin Fizz so lecker ist.
Auch die Beliebtheit einer Pina Colada mit Kokosfett und Sahne, erklärt sich so...
 
Da kann ich nur zustimmen, ich denke jedoch die Art und Weise, wie ein Getränk in den Mund fließt ist sehr entscheidend.

Aus einem Saftglas kann man die Menge schlecht regulieren, sowas ist eher auf Quantität ausgelegt, ein Cocktailspitz ist durch seine Schräge deutlich besser zu regeln. Eben für qualitätsbewusstes trinken.
Natürlich ist auch die Glasgröße entscheidend, danach trinkt man auch in anderen Geschwindigkeiten.
 
-Glas-Vielfalt in Grösse und Form macht Sinn.

Täusche ich mich, oder hattest Du gerade vor kurzem erst einen längeren Post über die Verwendung vom Anglizismen und der Vermeidung selbiger niedergeschrieben?
Sinn machen - ist Englisch "make sense" im Deutschen heißt es "Sinn ergeben" oder "ist sinnvoll"

Trotzdem ein sehr spannender und ausführlicher Post zum Thema - finde es toll, dass sich hier so umfassend und ganzheitliche mit den Themen auseinandergesetzt wird. Es ist eben nicht nur das Zusammenschütte(l)n einiger Zutaten und ein bißchen Deko oben drauf...
 
In der Tat kommt der Ausdruck "Sinn machen" aus dem Englischen.


Aber Sprache darf niemals als starr betrachtet werden!

Sprache ist dynamisch und wird durch die Gesellschaft, durch die Sprecher verändert. Konventionen werden aufgeweicht, durch neue ersetzt und wieder abgeschafft. Man denke nur an alte Texte - die Rechtschreibung war eine ganz andere und erscheint uns heute falsch, doch wenn man immer auf dem "Alten" gepocht hätte sähe es heute vielleicht noch immer so aus. Tut es aber nicht - und da man es so kennt ist das auch kein Problem.

Ich halte das ständige Auftreten von Ausdrücken wie "No Go" für viel viel schlimmer als zu sagen, eine Sache "mache Sinn".
Denn Alchemyst hat nicht geschrieben: "Glas-Vielfalt in Grösse und Form makes sense."
Das wäre allerdings fatal. Bevor man sich an so etwas aufhängt kann man sich eher über das falsch geschriebene "Grösse" beschweren. Tut aber keiner - weil es auch nicht sein muss. Ein paar Fehler macht jeder beim Tippen, na und? Nur sollten die Texte leserlich bleiben. Aber sich über solche Formulierungen zu "beschweren"/sie anzumerken, halte ich für starke Haarspalterei.


Nur meine Meinung dazu - ich denke, man kann es auch übertreiben Stevee.
 
*zing* das Haar sei gespalten

Du hast schon recht. Lass uns leserlich bleiben und zum Thema Genuss zurückkehren. :)

Sinn machen ist mein Lieblingszwiebelfisch, deswegen stößt es mir sehr leicht sauer auf, was wiederum dem Genuss wenig förderlich ist, oder so...
 

...Sie heißen "The Glencairn Glass", allerdings haben meine unten unterm Fuß den Namen des Glases oder nen Firmennamen stehen. Gibt es die auch komplett ohne irgendeine "Werbung"?
[/quote]
Ja gibt es im OnlineVersand sind aber ein bißchen teurer.
[/quote]

Kann mir jemand Shops nennen, wo man die Glencairn Gläser OHNE Schriftzug "Werbung" kaufen kann?

 
gibt es nicht - die Firma steht halt drauf. Genau wie auf jedem Spiegelau- oder Riedel-Glas.
 
gibt es nicht - die Firma steht halt drauf. Genau wie auf jedem Spiegelau- oder Riedel-Glas.

Mhh, Homes hat das Gegenteil behauptet.

Gibt es noch irgendjemanden, der eine der beide Aussagen bestätigen kann?
 
Naja zumindest der Schriftzug am Boden fällt doch nicht wirklich auf oder...

http://www.gastrobedarf-brennpaste-bis-weinkuehler.de/whisky-glas-trinkglas-the-glencairn-glass-whisky-glas-stoelzle-2-stueckwhisky-whiskey-schnapsglas.html

ist ja in dem sinne keine Werbung für irgendwas.
 
Wenn man von der Seite schaut sieht man den Schriftzug nicht.

Wenn man schräg von oben schaut sieht man ihn noch normal.

Aber wenn man von oben schaut, dann springt einem der Schriftzug quasi ins Auge. Hervorgerufen durch den gewölbten Glasboden, der wie eine richtig gute Lupe funktioniert.
 

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