Aus gegebenem Anlass grab ich den hier mal aus.
Gestern Abend lecker Essen gewesen ( http://www.maloiseau-restaurant.de/, gehobene Preislage, aber gab was zu feiern. Definitiv der beste Franzose in Wiesbaden und näherer Umgebung.)
Danach noch bißchen auf den Bus warten müssen und an der Nova Lounge vorbeigekommen.
Sieht von aussen ja ganz nett aus, also rein, ich habe nach einem Blick auf den Barstock und die überraschend umfangreiche, aber uninspirierte Karte von den Cocktails Abstand genommen und ein Bier geordert. Freundin bestellt sich tapfer einen Manhattan...
Der kommt in einem Tumbler mit crushed Ice (!), ist verdächtig hell und hat Schaum. Freundin ist konsterniert und trifft mit weiblicher Intuition sofort die richtige Entscheidung: "Den lass ich zurückgehen!"
Der "Mensch-hinter-dem-Bartresen" ist verwirrt und packt zur Entschuldigung die verwendeten Zutaten auf die Theke: Martini rosso (meinetwegen), dann hatte ich auf Jim Beam getippt, aber es war: Southern Comfort! :

Und Riemerschmid Orangenbitter.
Der Schaum käme vom shaken, meinte der sichtlich überforderte Mann. Stimmt, aber vemutlich von den Resten die sich vom vorherigen Drink noch drin befanden.
Fazit: Vielen Dank Nova Lounge, da weiß man gut zubereitete Drinks doch noch mehr zu würdigen. Ach so, 8 Euro 50 wurden übrigens für diesen "Manhattan" aufgerufen.
---
Gleich der nächste "Bloßniewieder-Tipp": Die Bar im Crowne Plaza.
Wurde von einer Kollegin meiner Freundin empfohlen: "Ihr trinkt doch gerne Cocktails, da soll ein neuer Barkeeper sein, ist wohl der diesjährige Cocktail-Weltmeister!"
Äha, was soll das sein? DBU? Diageo? Kleintierzüchter Erbenheim? Sonstwas? Wüsst' ich aber doch. (Ach hätt' ich mal gegoogelt 8) )
Nach Kinobesuch an einem Samstag rein, etwa halb elf. Totentanz. Zwei einsame Rotweintrinker und wir.
Freundliche Restaurantfachfrauazubine klärt uns auf, Gäste wären hauptsächlich Amerikaner von der nahegelegenen US-Base und Messebesucher, Wiesbadener kämen eigentlich nicht, deswegen ist es am Wochenende so leer. Und darum hat der Barkeeper am Wochenende frei, aber sie könne uns auch etwas mixen, Rezepte wären ja da.
Spätestens hier sagt man danke schön und wünscht noch einen netten Abend. Aber nein, ich wurde überredet...
Ich breite gnädig den Mantel des Schweigens über die verkosteten Drinks aus, nur soviel: Sie hat sich bemüht.

Positiver Nebeneffekt: Ich konnte noch Auto fahren.

(Die zwei Cocktails kosteten 10 und 12 Euro)
Der Meistertitel des Barkeepers kommt übrigens vom Flairbartending, ergo mache ich keinen Wiederholungsbesuch unter der Woche. 8)
--
Zum Schluß noch etwas positives über Wiesbaden: Eine gute BAR, die den Namen verdient! Das Manoamano in der Taunusstraße. http://www.manoamano-bar.de/
Rührglas auf Eis, Topzutaten, gute Barkarte, netter Service und jemand hinter dem Tresen, der offensichtlich Liebe zum Beruf hat. Leider so sehr, dass der Laden zu bleibt wenn er nicht da ist, aber vielleicht besser so. Siehe Crowne Plaza.