Ich bin mal so frech und veröffentliche hier mal einen eMail Auszug von Stephan Berg:
"Zu zweiter Frage sei vorweg die Bemerkung erlaubt, dass ich nicht glaube das auch nur einer der geschätzten Cocktail & Dreams Leser jemals originalen Bokers Bitters probieren konnte. Es gibt auf der Welt 2 bekannte Flaschen, von denen sich eine in meinem Besitz befindet und ich mit dem Besitzer der anderen Flasche in freundschaftlichem Kontakt stehe.
Die von Ihnen zitierten Rezepturen die in verschiedenen alten Büchern kursieren, wurden von mir in den vergangenen Jahren mehrfach gestet und mit Original Bokers verglichen. Seien Sie versichert diese Rezepte haben nichts, aber auch gar nichts mit Bokers Bitters zu tun. Bokers Bitters war einer der Verkaufsschlager des späten 19 Jh. und zog eine Vielzahl an Immitatoren und Fälschungen nach sich.
Ich glaub' das ja, aber eine gewisse Spannbreite der Geschmacksabweichung hat man ja schon zwischen 2 Zitronen...
Ich habe vom Lesen des Jamie Boudreau Textes den Eindruck, dass er
-nach dem Probieren des Samples von Stephan Berg
-und mit der sehr alten Rezeptur
-und dem Tia Maria Zusatz
den Bokers Bitters ganz gut kopiert hat...
...I’ll give you the recipe to a brand of bitters that were probably more popular than even Angostura in Jerry Thomas’ day: Boker’s Bitters. (If you’re reading Jerry’s book and see a reference for Bogart’s bitters, they are actually one and the same. It’s a typo)
BOKER’S BITTERS (from Workshop Receipts, 1883)
1 ½ oz quassia
1 ½ oz calamus
1 ½ oz catechu (powdered)
1 oz cardamom
2 oz dried orange peel
Macerate for 10 days in 1 gallon strong whiskey, and then filter and add 2 gal. water.
Color with malva flowers.
UPDATE: After tasting an actual sample of the real deal (thanks Stephan) it came to my attention that the original Boker’s were sweeter with a definite coffee aftertaste. To this end I’ve decided to add 9 oz of Tia Maria (not Kahlua) to the batch in order make this replica more exacting. ...