Cocktailabend für 200 Gäste

KingPink

aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich wurde gefragt, ob ich bei einer Silberhochzeit mit ca. 200 Gästen Cocktails mixen würde.
Jetzt möchte ich ein vernünftiges Konzept für diesen Abend ausarbeiten.

Die Feier findet im August in einer großen Reithalle statt.
Publikum eher ländlich und feiert gerne. Bier-, Wein- und Longdrink-Trinker.

Ein Tresen wird mir gebaut mit allem was ich brauche.
Ich sehe das Ganze als große Chance mich zu vermarkten.
Mir würde es großen Spaß machen ab und an mal so einen Abend mit Cocktails zu begleiten.

Ich habe für so eine Anzahl an Gästen keinerlei Erfahrungswerte.

Fragen die sich mir stellen:
- Wie viele Personen trinken Cocktails?
-> Ich tippe auf 100 Leute, die mindestens einen Cocktail trinken.

- Wie viele Cocktails sollte man anbieten?
-> ca. 4-5 Cocktails sollten angemessen sein.

- Welche Cocktails sollte man anbieten?
-> Die Cocktails sollten zügig zubereitet werden können. 5 Cocktails, die alle geshaked werden müssen, könnten mir das Genick brechen, wenn eine hohe Nachfrage besteht.
Ich dachte an: Sloppy Joe's Mojito, Gin Basil Highball, Pina Colada + ein - zwei Sour (Williams, Amaretto, Whiskey)

- Stundenlohn oder Stückpreis?
-> Ich tendiere zum Stundenlohn, falls Cocktails gar nicht angenommen werden. Nur wie hoch?

- Stell ich die Spirituosen oder soll der Gastgeber alles einkaufen?
-> Am liebsten wäre es mir, wenn der Gastgeber die Flaschen kauft. Auf Kommission wird es bestimmt schwierig.


Würd mich freuen, wenn wir etwas Brainstorming betreiben könnten.
Auch wenn hier viele, so wie ich, nicht aus der Gastronomie kommen.

Danke schon mal!
 
Ich weiß nicht, ob es so schwierig ist auf Kommission einzukaufen. Bei meinem Getränkehändler ist das auch für Private möglich. Ich glaube mit 3% Abschlag, auf die Sachen die man zurückgibt.


MfG
 

Ich weiß nicht, ob es so schwierig ist auf Kommission einzukaufen. Bei meinem Getränkehändler ist das auch für Private möglich. Ich glaube mit 3% Abschlag, auf die Sachen die man zurückgibt.


Ich dachte dabei eher daran, dass meine 08/15 Getränkehändler vor Ort nicht die Spirituosen vorrätig haben, die ich gerne verwenden möchte. Wenn ich diese dann zurückgebe, werden Sie die sicherlich nicht los.
Daher muss ich ziemlich gut kalkulieren, was mir im Moment noch utopisch erscheint.
 
Stundenlohn klingt doch ganz gut, die Höhe würde ich vom grob taxierten Einkommen des Gastgebers abhängig machen...
Reithalle mit 200 Gästen klingt jedenfalls nicht gänzlich verarmt.:)

Getränke auf jeden Fall auf Kommission kaufen, und zwar Du. Der Gastgeber hat bestimmt schon genug zu tun.
Ausserdem kannst Du so die Zutaten auswählen. Dein Lieblingswhisky nicht vorhanden beim örtlichen Getränkehändler? Macht nichts, nimm anständigen Standard, es geht hier darum einen Haufen Leute zu bedienen, und nicht Deinen besten Freunden den ausgefallenen Single Cask/Small Batch zu kredenzen.

4-5 Cocktails reichen völlig als Auswahl. Die Gäste mögen Bier, Wein, Longdrinks? Gib ihnen was sie wollen, versuche Dich an dem Abend nicht als Missionar. Ein paar sours auf Nachfrage für die geübten Trinker anbieten ist prima.

Wie Du schon gesagt hast, mach einfache Drinks. Sloppy Joe's ist super, weil Premix. Pina Colada wäre mir schon zuviel Arbeit. Keine Caipirinha anbieten! Limetten am besten verstecken.

Ganz wichtig: Was ist mit dem Eis? Von der Tankstelle? Gibt es eine Kühltruhe? Wenn Du Crushed Ice benutzen willst, auf jeden Fall vorbereiten, bzw. kaufen.

Eventuell noch einen Sektcocktail, z.B. Bond Street Sparkler, die Damen lieben es. Wobei, vielleicht ein bißchen zuviel Aufwand und Sauerei mit den Brombeeren, aber so etwas in der Richtung.
 
Aus deiner Fragestellung höre ich raus, dass der Gastgeber / Veranstalter dir fachlich vertraut ("Konzept ausarbeiten", "wird mir gebaut mit allem was ich brauche") - den Ball würde ich aufnehmen. Also kein Stundenlohn - das ist was für Aushilfskräfte und Gläserspüler, unbewusst wird der Gastgeber deine Tätigkeit auch eher damit vergleichen, und da klingen 20 € / Std. schon viel. Zumal anders als in Bars kein Trinkgeld von den Gästen zu erwarten ist. Außerdem, was ist mit der Zeit, die du in diesem Foren-Thread, Erstellen der Karte, Einkaufen, Weg, Auf- und Abbau usw. verbringst? Wirkt doch pingelig, das ebenfalls stundenweise abzurechnen. Nee - wenn du "dich vermarkten" möchtest, nutze die Chance, sei mutig und denke unternehmerisch! Es wirkt doch viel professioneller, wenn der Gastgeber keinen Stress mit dem Einkauf hat, keine angebrochenen Reste zurückbehält (die doch, egal wie gut ihr plant, so unvermeidbar sind wie das Wetter vorhersehbar) und ein Rundum-Sorglos-Paket bekommt. Rechnest du nämlich drinkweise ab, wird er deine Preise unbewusst eher mit den üblichen (hohen) Gastro-Preisen vergleichen, die übrigen Faktoren deiner Kalkulation kennt er schließlich nicht. Und da ist Warenwert x Faktor 5 - 10 üblich. Jetzt rechne selbst, welchen Faktor du brauchst und wieviele leckere Drinks pro Stunde weggehen müssten, damit sich die Sache für dich lohnt! ;-)

Weiteres "Brainstorming":


  • [li]Unbedingt selbst einkaufen und möglichst auch dein eigenes Equipment (Shaker, Messer, ggf. Gläser usw.) mitbringen und zumindest selbst organisieren. Die Gastgeber kennen sich im Zweifel nicht aus, haben eh schon genug um die Ohren und wenn was schief geht oder fehlt, bist du am Ende doch derjenige, der es an der Theke ausbaden müsste.[/li]
    [li]Kommission: meiner Erfahrung nach bei Getränkehändlern auch bei Spirituosen kein Problem, wenn man's vorher klärt. Dafür sind die Handelsspannen viel zu interessant. Wer liefert die übrigen Getränke? Ggf. ist das, was du brauchst, dort im Sortiment. Und da ich dir eh von ausgefallenen Sachen abraten würde: ein paar Flaschen Standard-Spirtiuosen übrig behalten ist doch kein Problem, das meiste hält sich und geht dann halt beim nächsten Event weg, oder nach und nach an der Hausbar. Und bei Abrechnung pro Drink oder nach tatsächlichem Verbrauch kannst du zudem deine eigenen schon angebrochenen Falschen von zu Hause einsetzen.[/li]
    [li]Drink-Auswahl: klare Begrenzung und Sachen, die du schnell und in großer Menge produzieren kannst. Und getreu dem Spruch "Was der Bauer nicht kennt ...": keine Experimente, Mainstream statt "klassischer" Drinks. "Professor Langnickel" ist was für ruhige Bars mit Connaisseur-Publikum. Also: Gin Tonic (unbedingt!), Rum-Cola, Whisky-Cola, Campari-O, irgendwas leichtes wie Hugo oder Spritz oder ein einfacher Champagner-Drink wie Kir Royal (den würde ich, entgegen meiner Empfehlung unten, zu bekannten Marken zu greifen, durchaus mit Lidl-Champagner machen - es sei denn das Publikum ist wirklich "High Society"). Nicht mehr als 2 "unbekannte" Drinks, die den Leuten einen besonderen Kick liefern (Gin Basil Highball klingt z. B. schon super). Pina Colada: eher nicht, lieber was großes buntes saftiges. Tipp: gib neuen / unbekannten Drinks einen Namen, der zum Event / Anlass passt, "25 PS", "Twentyfive", "Silver Wedding", "Silver Unicorn" ... whatever. Oder einen Drink für "sie" und einen für "ihn", jeweils zu Ehren der Gastgeber benannt. Unbedingt auch an 1-2 alkoholfreie "Cocktails" denken. Sours & Varianten sind super, da vielseitig kombinierbar und mit jeder simplen Flasche, die du aus deiner Hausbar mitbringst, ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten, einige hast du ja schon genannt und verlängern kann man sie ja auch noch meistens.[/li]
    [li]Karte: unbedingt machen und reichlich vervielfältigen. Wird gern als Erinnerung mitgenommen. Gäste finden es toll, wenn darauf nicht nur der Drink-Name steht, sondern auch auch noch ein bisschen "drumherum". Noch besser, die Rezepte gleich mitliefern und natürlich deine Kontaktdaten. ;-)[/li]
    [li]Premix: Bei Drinks aus mehr als 2 Komponenten hat sich bewährt, die Menge, die sicher weggeht, als Premix vorzubereiten. Wenn der vorzeitig alle ist, spricht das eher für als gegen dich bzw. den Drink. Auch Zitrussäfte kann man bedenkenlos einige Stunden vorher pressen, das Aroma gewinnt sogar dabei. Entlastet dich ungemein beim ersten Ansturm. Natürlich nur das, was du sicher verbrauchen wirst. Frische Zitronen / Limetten trotzdem dabei haben, die kannst du dann im Verlauf des Abends immer noch pressen, sehen toll aus und falls doch nicht benötigt, halten sie sich gekühlt wochenlang.[/li]
    [li]Spirituosen: Im Zweifel tendieren die Leute zu den bekannten Marken, die sie aus der Werbung und dem Supermarkt kennen. Wenn du dich nicht ständig erklären möchtest, trink die Foren-Empfehlungen lieber selbst. Es ist zwar paradox, aber die Bacardi-Flasche schafft Vertrauen in die Qualität deiner Drinks. Außer bei Cocktail-Nerds natürlich. Aber die sind ja nicht deine Zielgruppe.[/li]
    [li]Kalkulation: wie gesagt am einfachsten pro Drink (Strichliste). Denk dran dir vorher auch Preise für Pur-Ausschank zu überlegen. Anhaltspunkt könnte die übliche Gastro-Kalkulation für Spirituosenausschank sein (Warenwert x Faktor 5-10), wobei darin natürlich wesentlich mehr Kosten stecken, als du tragen musst (z. B. Lokalmiete, Strom, Wasser, Abschreibungen, Sozialabgaben, abzuführende Umsatzsteuer etc.). Mit welchem Faktor du rechnest, hängt stark davon ab, wie du zu den Gastgebern stehst (bist du selbst auch "Gast"?), was in der Gegend preislich üblich ist, wie auf der Feier andere Getränke abgerechnet werden usw. Eine Alternative zur Kalkulation pro Drink wäre, für deine Arbeit einen Pauschalpreis für den ganzen Abend inkl. Auf/Abbau etc. zu vereinbaren und den Gastgeber dir die tatsächlich verbrauchten Spirituosen zahlen zu lassen (Flaschen-Füllstand vorher markieren und dann 1/4, 1/2, 3/4, 1/1 abrechnen), sowie zusätzlich Eis und eingekaufte Zitrusfrüchte.[/li]
    [li]Erwarteter Verbrauch: ganz ganz schwer zu sagen. Da wird dir der Gastgeber sicher eher helfen können als wir hier. Hängt ja auch davon ab, was es sonst so gibt, wie lang die Feier geht usw. Silberhochzeit auf dem Land klingt jedenfalls nach altersmäßig zwar gemischtem, aber im Schnitt doch eher einem Publikum in den "besten Jahren", darunter sicher viele, die noch fahren müssen. Frag die Gastgeber doch, was ihnen der Spaß summa summarum wert ist, dann hast du einen Anhaltspunkt. Bzw. ggf. auch eine ungefähre Ansage, wann die "Bar" an dem Abend schließen sollte.[/li]
    [li]Eis: Faustregel 200-250g / Drink, worauf das für geschüttelte Cocktails gilt. Für Longdrinks brauchst du im Schnitt weniger. Aber nichts ist blöder, als wenn einem vorzeitig das Eis ausgeht, insofern lieber großzügig einkaufen / bestellen.[/li]
    [li]Gläser: häufiger Engpass, sind genug in den richtigen Größen vorhanden, hast du Leute, die sie einsammeln, gibts einen Spüldienst?[/li]

Generell zur Kalkulation: verkauf dich und das was du machst nicht unter Wert! M. E. machen das viele, die "nebenbei" auf Events mixen, weil sie gar nicht alle Kosten, die ein Profi selbstverständlich einkalkulieren würde, bedenken (z. B. das eigene Equipment oder das Know-How). Etwas anderes ist es natürlich im engeren Freundes- oder Bekanntenkreis ...

Übrigens kann es durchaus interessant sein, das Ganze nicht "schwarz" unter der Hand anzubieten, zumindest wenn es nicht dein letztes Event sein soll. Ein Gewerbeschein kostet nicht viel, du musst das Finanzamt nicht fürchten, kannst bei der Einkommenssteuer trotzdem ggf. Freibeträge für Gewinne aus dem Nebenerwerb nutzen und deine zu versteuernden Einnahmen umgekehrt durch Ausgaben für Equipment, Gläser, Wareneinkauf, Fachliteratur, Anfahrt usw. schmälern. Aber das ist ein weites Feld ...

Wäre cool, wenn du von deinen Erfahrungen berichtest. Viel Spaß beim Ganzen!
 
klasse beitrag mangomix

ich kann nur empfehlen sich nicht so auf die cocktails bzw deren auswahl zu konzentrieren...sondern mehr auf das "drumherum". ich hatte mich auch zu oft auf die drinks konzentriert

hier meine learnings/leitfragen:

* gibt es bei der veranstaltung ein rahmenprogramm/ablaufplan (hat man pausen zwischendurch)
* gibt es jemanden der gläser sammelt und/oder spült
* eis, eis, eis ... kostet nicht die welt ...es ist nur unglaublich ärgerlich wenn keins mehr vorhanden ist
* gibt es ein grosses eisfach in der nähe für z.b. eis und gläser
* analog zum eis ... limetten und zitronen (vorgepresst) diese gehen nach dem eis aus
* platz 3 von dingen die zu früh weg sind...zuckersirup...besser zuviel als zu wenig mitnehmen
* gibt es genug andere getränke und eventuell bereits jemanden der sich um diese drinks/getränke kümmert
* wieviel menschen stehen von vornherein fest, die definitiv keinen alkohol trinken können/werden
* allergien, schwangerschaften (kommt natürlich ganz darauf an was man mixen möchte)
* bei den drinks kann ich auch nur empfehlen auf bekanntes zu setzen...leute bekehren kann man sich für später aufheben
* drinkklassiker mit einem kleinen spin haben sich auch bewährt...gewürze...frische früchte...wirken wunder

mich würde auch der report hinterher interessieren...falls greifbar ein paar fotos von der vorbereitung bzw den aufbau deines arbeitsplatz
 
Danke mangomix + mojitoo + drambuster für die zahlreichen und ausführlichen Anmerkungen.
Ich werde diese kurzfristig für mich abklären und dann nochmal einen längeren Post schreiben.
 
Ich möchte nochmal auf eine evtl. Gewerbeanmeldung eingehen.
Die letzten Tage kam mir der Gedanke, dass diese 200-Mann Veranstaltung eine gute Chance wäre, sich einen Namen zu machen und erneut gebucht zu werden.
Ich würde mich also gerne als buchbaren mobilen Cocktailservice anbieten und zusätzlich in meiner eigenen Bar oder beim Kunden zuhause verschiedene Tastings und Cocktailkurse anbieten.
Gewerbeanmeldung an sich ist nicht das Problem. Jedoch benötige ich doch für jedes dieser Vorhaben eine Schanklizenz, richtig?
Zudem wären die Auflagen für die Nutzung meiner Bar als Tasting-Room vermutlich zu hoch. Geschweige denn das, was ich für Hintergrundmusik an die Gema abdrücken müsste.
Alles in allem erscheint es mir viel zu aufwendig für vllt. 10 Cocktailabende sowie 6 Kurse/Tastings pro Jahr so einen Aufriss zu machen.
Seh ich hier was verkehrt?
Hätte das gerne wasserdicht (Finanzamt, Ordnungsamt) als Nebenerwerb gemacht.
Ich kenne einen Spirituosenhändler, der ab und an Tastings macht. Brauch der eine Schanklizenz?

Bin über Vorschläge, wie ich mein Vorhaben doch noch realisieren kann, dankbar!
 
Schanklizenz scheint mir ein vielleicht regionaler Begriff. (oder Umgangssprachlich?) - Ich glaube wir reden hier von einer Gaststättenkonsession.

Eine Konsession ist an Ort und Person gebunden. Sprich: Du möchtest eine Bar eröffnen oder aber einen Tasting Room dann musst Du zum einem die Räume den gewerblichen Ansprüchen einer Gaststättenkonzession anpassen ( Versammlungsstättenverordnung, Fluchtwege ink Ausschilderung, Brandschutz, Auflage der Lebensmittelkontrolle (fliessend Wasser, getrennte Handwaschbecken etc) aussreichend Toiletten, eventuelle behindertengerecht, funktionierende Abluft mit an die Raumröße angepasster Leistung, Sozial Räume etc.

Darüber hinaus kommt neben den Ansprüchen an die Räume eine Prüfung deiner Person. Polizeiliches Führungszeugniss. Auskünfte von Finanzamt etc. Gesundeitszeugniss. etc

Das ist aber alles für Dein Vorhaben nicht notwendig.

Es gibt darüber hinaus sozusage die " Konzessionen auf Zeit". Wenn du z.B. Getränek auf einem Strassenfest verkaufen möchtest. Auch hier wir dein "Raum" geprüft, die Hygiene Vorschriften etc. dazu deine Person. Seit einiger Zeit müssen diese zeitlich begrenzten Konzession in einigen Bundesländern relative früh gestellt wernden (z.B. 8 wochen im voraus) - ansonsten drohen erhöhte Gebühren.

Grundsätzlich sind beide Konzessionsarten kostenpflicht. Bei einer "Festen" Konzession gibt es in den meisten Ballungsgebieten noch ungeahnte "Neben" Kosten. Z.:b zahlt man in Hamburg für jeweils 8 Sitzplätze ca. 15.000 € und mehr als "parkplatzablöse" (ohne das einem danach ein Parkplatz gehört) und 2000,00 € für einen Fahrrad Platz.

Aber wie gesagt, das brauchst du beides nicht.

Eine Gaststäätenkonession oder "Schanklizenz" brauchst Du nur, wenn du auch eine Gaststätte oder einen Ausschank betreibst. Sprich: Wenn Du alkoholische Getränke für "jedermann" gegen Geld abgibst.

Sowohl bie einem Catering für einen Auftrageger als auch bei Tastings in Deinen Räumen ist dies nicht unbedingt der Fall.

Wenn es sich bei dem Catering um eine "geschlossene Veranstaltung" handelt, gerade wenn du "Subunternehmer" und nicht ausführender Caterer (stellt die Räume etc) bist, brauchst du neben einer Gewerbeanmeldung und einen Gesundheitszeugniss keine Konzession beantragen. Gute AGB's bzw. Veranstaltungsveträge wären hilfreich - eine Versicherung die dich als Veranstalter in einem gewissen Rahmen absichert vielleicht sinnvoll.

Erfüllen musst du aber je nach Angebot und größe der Veranstaltung (solange es sich um eine Geschlossene Veranstaltung handelt), sämtliche Auflagen der Hygiene / Lebensmittelüberwachung).

Der Veranstlater der die Räume anbietet muss je nach Größe mehrere Auflagen erfüllen. Versammlungsstättenverordnung Brandschutz etc. Eine Konzession ist für die Räume im Rahmen einer geschlossenenen Veranstaltung nicht zwingend notwendig.

Ähnliches gilt für Deine Tastings. Dein Konzept muss eine Art "Geschlossene Veranstaltung" sein, eine Schulung bei der es um alkoholische Getränkee geht. Du verkaufst eine Dienstleistung - nicht aber direkter Verkauf von Alkohol. Diese wird mit einer Pauschale bezahlt. Du musst dann sehr wohl eventuelle Auflagen für Räume und Hygiene erfüllen, brauchst aber keine Konzession. Wenn die Anzahl der Gäste gering ist, musst du keine Versammlungsstätten Auflagen erfüllen. (Vergleichbar mit einer Agenture die eine Schulung in Ihren Räumen anbietet). Gema wirst Du technisch gesehen zahlen müssen - allerdings ist die Frage ob das jemals bei geschlossenen Veranstlatung jemand mitbekommt...

Bei vielen dieser Dinge zählt: Wo kein Kläger, da kein Richter. Sprich: Wenn du mit deinem Geldwerb niemandem auf die Füße tritts, wird sich keiner Beschweren. Wenn die einem z.B. örtlichen Gastronom oder Caterer Umsatz "wegnimmst", wird der sich dein Treiben genauer anschauen und eventuelle eine Beschwerde über Dich an die Behörden weiterleiten.

Von Mangomix Kalkulations Werten möchte ich dir abraten (Fakto x5 - x10) - Die sind selbst im "festen" Bar Gewerbe eher unrealistisch und im Catering meiner Meinung nach unbrauchbar.

Wichtig ist: Transparenz. Sowohl für den Kunden als auch für Dich. Im Catering werden i.d.R alle Module gesondert in Rechnung gestellt. Sprich: Betrag x (Wahlweise Stundenlohn oder Tagessatz) für jeden Bartender,Kosten der Planung, Kosten für Equipment und Transport etc, sowie verbrauchte Ware (die du selbstverständlich mit Aufschlag berechnest).

Am Ende des Tages wird Dir Dein gesunder Menschenverstand sagen, welche Kosten ein halbwegs normaler Gastgeber gerade für das Zusatzsmodul "Cocktails" bereit ist zu zahlen und im Gegenzug, ab welchem "Plus" sich diese Veranstaltung für Dich persönlich lohnt.

Grundsätzlich ist Catering, gerade wenn es größer wird, ein schwieriges Geschäft (fängt mit dem Personal und der korrekten Abrechnung an) und es wird in der Regel unterschätzt.

Einfacher hingegen scheint mir der Weg über Tasting / Cocktailabende einen interesanten Kundenstamm aufzubauen. Ich würde einmal oscomp fragen, wie er seine Gin Tasting abrechnet bzw. diese organisiert. Ich denke, in diesem Modell ist mit weniger Aufwandt, mehr "Spass bei der Arbeit" , mehr zu holen.

Grundsätzlich würde ich mit den örtlichen Behörden sprechen (Zur Not anonym oder über einen unbekannten Dritten) und mit denen meinen Plan für Tastings etc vorstellen und diese Fragen wie die das sehen. Eine Konzession ist dafür meines Wissen nicht notwendig.

Viel Erfolg
 
Von Mangomix Kalkulations Werten möchte ich dir abraten (Fakto x5 - x10) - Die sind selbst im "festen" Bar Gewerbe eher unrealistisch und im Catering meiner Meinung nach unbrauchbar.

Du hast völlig Recht, wenn du das als Empfehlung für KingPinks Einsatz oder Cocktail-Catering allgemein verstanden hast. Gemeint war es als (Vergleichs-)Maßstab (d. h. er wird natürlich darunter liegen) im Zusammenhang damit, dass ich für eine Abrechnung ggü. dem Gastgeber pro ausgeschenktem Getränk anstatt pro Arbeitsstunde plädiert habe. Übrigens, wenn ein Wirt Campari-O (4cl Campari, Marken-O-Saft) für 6 € ausschenkt, entspricht das in etwa Faktor 7 (Netto-VP/ Netto-Warenwert der Zutaten; ohne Schankverlust, Gemeinkosten etc.).
 

Ich möchte nochmal auf eine evtl. Gewerbeanmeldung eingehen.
Die letzten Tage kam mir der Gedanke, dass diese 200-Mann Veranstaltung eine gute Chance wäre, sich einen Namen zu machen und erneut gebucht zu werden.
Ich würde mich also gerne als buchbaren mobilen Cocktailservice anbieten und zusätzlich in meiner eigenen Bar oder beim Kunden zuhause verschiedene Tastings und Cocktailkurse anbieten.
Gewerbeanmeldung an sich ist nicht das Problem. Jedoch benötige ich doch für jedes dieser Vorhaben eine Schanklizenz, richtig?
Zudem wären die Auflagen für die Nutzung meiner Bar als Tasting-Room vermutlich zu hoch. Geschweige denn das, was ich für Hintergrundmusik an die Gema abdrücken müsste.
Alles in allem erscheint es mir viel zu aufwendig für vllt. 10 Cocktailabende sowie 6 Kurse/Tastings pro Jahr so einen Aufriss zu machen.
Seh ich hier was verkehrt?
Hätte das gerne wasserdicht (Finanzamt, Ordnungsamt) als Nebenerwerb gemacht.
Ich kenne einen Spirituosenhändler, der ab und an Tastings macht. Brauch der eine Schanklizenz?

Bin über Vorschläge, wie ich mein Vorhaben doch noch realisieren kann, dankbar!

Zur Konzession usw. kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Vieles ist zudem auf Länderebene geregelt (vgl. z. B. diese Linkliste), auch die Kommunen haben eigene Vorschriften. Aber wie schon festgestellt ist das Gaststättenrecht für dich wahrscheinlich nicht relevant, solange du nicht selbst einen (öffentlichen) Ausschank iSv. §1 GaststättenG betreibst. Betriebshaftpflichtversicherungen sind leider idR. ein (im Vergleich zur Privathaftpflicht) teurer Spaß, wie immer Abwägungssache, welche Risiken man einzugehen und zu tragen bereit ist. Sobald du selbst nach außen als Veranstalter auftrittst solltest du darüber nachdenken. Die von C.Ocktail angesprochene Unterscheidung zwischem klassischem Cocktail-Catering auf der einen und Cocktail-Kursen / Schulungen / Tastings mit geschlossenem Teilnehmerkreis auf der anderen Seite klingt auf den ersten Blick unerheblich, ist aber juristisch bedeutsam, zum Beispiel bei der Frage, ob ein Gewerbeschein nötig ist und auf welchem Formular du gegenüber dem Finanzamt deine nebenberuflichen Einkünfte erklärst. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind die Leute im FA (wenn man denn endlich den richtigen Ansprechpartner erwischt hat) sehr hilfsbereit, aber es lohnt sich natürlich, sich vorher umzuhören, um mit unbedachten Formulierungen keine schlafenden Hunde zu wecken. (Ich schick dir parallel noch ne PM!) Und wo wir schon beim Finanzamt sind: dank der Kleinunternehmerregelung kannst du dich von der Umsatzsteuer befreien lassen, d. h. du musst auf deine Rechnungen nicht noch 19 % draufschlagen bzw. keine USt an das FA abführen. Das spart nicht nur viel Verwaltungskram, sondern bietet dir gegenüber Wettbewerbern einen deutlichen Preisvorteil (vorausgesetzt, deine Kunden sind Privatleute, Vereine bzw. ihrerseits Kleinunternehmer ohne Vorsteuerabzug). Umgekehrt kannst du dir allerdings die selbst gezahlte MwSt. auf Wareneinkäufe, Equipment usw. nicht vom FA wiederholen bzw. verrechnen. Sofern du aber nicht gleich zu Beginn große Investitionen in ein paar Hoshizakis planst, profitierst du von der Regelung.

Noch ein Tipp: denk daran, dass du in deiner Einnahmenüberschussrechnung selbstverständlich alle betrieblichen Aufwendungen in Zusammenhang mit deiner nebenerwerblichen Tätigkeit berücksichtigst (neben dem Wareneinkauf sind das z. B. Reisekosten, Spesen bzw. Abwesenheitspauschalen, Aufwand für Weiterbildung wie Messebesuche, Cocktailbücher, Website, Werbematerial, Verwaltungskosten usw.). Viele Unternehmer unterschätzen die Möglichkeiten (und ich meine hier nur legale Dinge und keine Steuertricksereien!). Übrigens geht das alles meines Wissens sogar rückwirkend (ich denke da z. B. an die Aufwendungen im Zusammenhang mit deinem Bar-Bau). Versteuert werden deine Nebenerwerbs-Gewinne dann (solange du Einzelunternehmer bist) mit deinem gewöhnlichen Einkommenssteuertarif, bzw. umgekehrt mindern Verluste daraus deine Steuerlast.
Insofern muss es steuerlich gesehen kein Nachteil sein, wenn du das Ganze offiziell aufziehst und nicht "schwarz" machst. Wichtig ist nur, dass du nicht jahrelang nur Verluste produzierst und das Finanzamt so zu der Annahme führst, das Ganze als "Liebhaberei" einzustufen. Auf die Idee, ein teures Hobby steuermindernd als Nebenerwerb auszugeben, ist ja schon so mancher gekommen. Soviel ich weiß genügt es aber, wenn du binnen fünf Jahren Gewinne erzielst. Darüber hinaus gibt es im Einkommenssteuerrecht Freibeträge bei Tätigkeiten für gemeinnützige Einrichtungen usw. (die sog. Übungsleiterpauschale, 2.400 € / Jahr, evtl. kommt das auch in Frage, wenn du für einen Verein oder eine Kirchengemeinde was machst). Und keine Sorge, du musst dir jetzt noch nicht über alle Feinheiten der Buchführung und des Steuerrechts Gedanken machen, eine Anmeldung beim FA (von dem du dann eine Steuer-Nr. bekommst und das auch die Tätigkeit als gewerblich oder freiberuflich einstuft) + ggf. USt.-Befreiung genügt erstmal und bis zur Abgabe der ersten Steuererklärung für deinen Nebenerwerb in frühestens einem Jahr hast du noch viel Zeit, dich zu informieren. Auch bei einem kleinen Nebenerwerb bist du halt mir nix dir nix "Unternehmer" und es gibt jede Menge kleine Fallstricke, auf die man aufpassen muss. Aber auch tolle Chancen. Nutze die Möglichkeiten, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen, fast überall findest du z. B. Stammtische für kleine Selbstständige und Gründer und es gibt viele gute Beratungsangebote und Netzwerke. Puh, jetzt wollte ich dich aber eigentlich mit meinem ersten Beitrag ermuntern und nicht davon abhalten, es "professionell" aufzuziehen. Insofern denk gelegentlich auch an den guten alten Geheimrat Goethe, der sagte mal (sinngemäß): "Wenn man alle Gesetze studieren wollte, so hätte man gar keine Zeit, sie zu übertreten." ;-) Viel Spaß!
 
Vielen Dank für eure engagierte Hilfestellung.
Was Steuern angeht bin ich gut betreut, da ich zwei Steuerberater in meinem Bekanntenkreis habe. Aber selbst die sind sich nicht immer einig.
Wie es der Zufall so will, bin ich gerade aus beruflichen Gründen auf einem Seminar auf dem auch das Thema Existenzgründung behandelt wird. Businessplan wird also folgen. Auch, wenn ich keine Bank für ein Darlehen bemühen muss und das Risiko überschaubar ist, bin ich halt sehr an einer guten Planung interessiert.
Auszüge aus dem Businessplan stelle ich gerne für Interessierte zur Verfügung.
Parallel werde ich mich über das Thema Hygieneanforderungen und Gaststättenkonzession beim Amt sowie bei Forumsmitgliedern informieren.
Vermutlich werde ich mit Tastings und Cocktailkursen wohl auf die Dienstleistungsschiene gehen und dieses als Geschäftszweck angeben.
 
Z.:b zahlt man in Hamburg für jeweils 8 Sitzplätze ca. 15.000 € und mehr als "parkplatzablöse" (ohne das einem danach ein Parkplatz gehört) und 2000,00 € für einen Fahrrad Platz.

Bitte was? Was soll das heißen?

MfG
 
http://www.hk24.de/servicemarken/branchen/handelsplatz_hamburg/handelsrecht/368030/stellplatz.html
 
Das betrifft den Neubau von Gebäuden. Mietet man sich ein dürfte die Regelung nicht relevant sein ... Zumindest verstehe ich das so.
 
Das betrifft den Neubau von Gebäuden. Mietet man sich ein dürfte die Regelung nicht relevant sein ... Zumindest verstehe ich das so.

Würde ich aus so sehen


MfG
 
Ich denke, das Zauberwort heißt "Nutzungsänderung". Wenn ich das richtig verstehe, hängt die Anzahl der erforderlichen Parkplätze (bzw. der "Ablöse", wenn sie fehlen) von der Nutzung des Gebäudes ab. Bürofläche lt. Liste 1 Stellplatz pro 100 qm, bei Bars / Restaurants 1 pro 10 Sitzplätze, also deutlich mehr auf der gleichen Fläche. Nehmen wir also an, du willst 'ne Bar eröffnen und in der Location waren früher Büros, dann fehlen plötzlich Stellplätze. Ich gehe schwer davon aus, dass der Eigentümer dann eine entsprechende Ablöse zahlen muss und natürlich wird er sie an dich als Mieter weitergeben. Jetzt weiß ich, warum in letzter Zeit "Speakeasys" so im Trend sind: nix Prohibition, die Stellplatzverordnung ist Schuld ;)
 


In eine Bar fährt man per Taxi oder läuft!

[/quote]

Nicht in den Augen eines Staates, der dringend Geld braucht ;)


MfG
[/quote]

Also fährt man mit Auto und trinkt keinen Alkohol - keine Branntweinsteuer für den Staat. Schade! :D
 



In eine Bar fährt man per Taxi oder läuft!

[/quote]

Nicht in den Augen eines Staates, der dringend Geld braucht ;)


MfG
[/quote]

Also fährt man mit Auto und trinkt keinen Alkohol - keine Branntweinsteuer für den Staat. Schade! :D
[/quote]

Nein nein. Man fährt mit dem Auto und trinkt Alkohol: Einnahmen für den Parkplatz, Einnahmen durch Branntweinsteuer und Einnahmen durch die Strafe fürs Trinken unter Alkoholeinfluss. SO wird man am effektivstzen geschröpft :)


MfG
 
Hallo,

ich melde mich mal wieder.
Das erste Tasting ist vorbei. Die Gastgeber haben sich für Cocktails entschieden:

- Caipirinha
- Sex on the Beach
- Blue Hawaii
- Dark 'n' Stormy
- Gin & Tonic
- Whiskey Sour
- Paloma

+ zwei alkoholfreie Cocktails.

Jetzt meine Frage:
Welche alkoholfreien Cocktails würdet ihr empfehlen?
Ipanema + Sex on the Beach Variante ohne Alkohol?

Es läuft so, dass ich alles einkaufen werde.
Gläser stellt der Gastgeber. Werden wohl Standard 0,2l Gläser werden.
Es kommen 220 Gäste von jung bis alt.

Ich gehe davon aus, dass ca. 190 Gäste Alkohol trinken werden.
Jetzt bin ich etwas überfordert mit meiner Einkaufsliste, da ich schlecht einschätzen kann, wie viele Cocktails von jeder Sorte getrunken werden. Insgesamt gehe ich von ca. 400 - 500 Cocktails aus.
Von der Verteilung in folgender Reihenfolge:

1. Caipirinha - 140 Stück
2. Sex on the Beach - 110 Stück
3. Blue Hawaii - 90 Stück
4. Dark 'n' Stormy - 50 Stück
5. Gin & Tonic - 40 Stück
6. Paloma - 40 Stück
7. Whiskey Sour - 30 Stück

Bin ich auf dem Holzweg oder seht ihr das ähnlich?

 
Hallo,


1. Caipirinha - 140 Stück
2. Sex on the Beach - 110 Stück
3. Blue Hawaii - 90 Stück
4. Dark 'n' Stormy - 50 Stück
5. Gin & Tonic - 40 Stück
6. Paloma - 40 Stück
7. Whiskey Sour - 30 Stück

Bin ich auf dem Holzweg oder seht ihr das ähnlich?

Der Gedanke, dass die Leute wohl eher bekanntes nehmen werden, fiel ja schon. Die bekanntesten Drinks werden wohl Caipi und SotB sein. Whisky (Sour) hat auch immer seine Anhänger, sowie der G&T. Paloma und Blue Hawaii sind für die meisten sicherlich unbekannt, aber bei den Namen werden sicherlich einige mal kosten wollen. Dark'n'Stormy ist ein ganz eigenes Thema, das sehr von Qualität lebt und vor allem: Nicht jedem schmeckt, bzw sogar wenigen (meiner Erfahrung nach), da Ginger Beer einfach unerwartet anders schmeckt und diese Schärfe in einem eigentlich süßen Getränk so einige verschrecken mag.
Außerdem brauchst du dann ja Cachaca, Wodka, Blue Curacao, White Rum, Dark Rum, Gin, Whisky und Tequila als Spirituosen, also einmal quer durch die Bank 8 Sorten + Filler (Tonic, Grapefruitsaft, Ginger Beer etc.) Ohne Kommission wird das relativ sicher ein Griff ins Klo bei der Flaschenmenge...

Alles in allem wird das nicht einfach, so denke ich.
Whisky Sour (auch pur/on the rocks?) und G&T (einfacher und bekannter Longdrink!) würde höher bewerten, wohingegen so exotische Dinge wie der Blue Hawaii und der D'n'S denkbar weniger Anhänger finden werden.
Zudem wird viel übrig bleiben und die Flaschenmenge wirklich schlecht schätzbar. Vielleicht sind auf der Party viele Caipiverachter, die dann nach dem Essen aber alle einen Whisky wollen. Dementsprechend lege ich für meinen Teil Kommisionskauf an Herz.

 
Unsere lokalen Getränkemärkte können nicht alles besorgen.
Eigentlich nur das Standardprogramm.

Schnaps ist auch weniger das Problem.
Nur keine Lust auf 100 Limetten sitzen zu bleiben.
Aber wüsste nicht, dass man so etwas auf Kommision kaufen kann.
 
Vorneweg: ich habe keine Ahnung von großen Events oder davon was derzeit Hip ist. Aber ein Gedanke: Warum denn Blue Hawai den wahrscheinlich keiner kennt und nicht statdessen Swimming Pool oder Pina Colada? Die beiden dürfte jeder kennen und vom Geschmack her sind die sich doch eh alle 3 recht ähnlich...
 
Zu sahnig im Hochsommer.
Blue Hawaii seh ich auch besser als den Swimming Pool.
Pina Colada müsste ich im Blender machen für ein gutes Resultat.
 
Bei meinem Getränkehändler (Wien) ist Kommisionskauf möglich, bei ca 2-3% Abschlag von den zurückgegebenen Sachen.


MfG
 
Ich will mich mal dazu äußern, auch wenn ich gleich gesteinigt werde.

Aber ich würde (und das könnte ich dem Gastgeber auch erklären und am Getränk verdeutlichen) wenige frische Limetten besorgen. Mehr zur Deko und nicht zum Mixen. Eher fertigen Limetten- und Zitronensaft. Ich benutze Pulco.
Ich weiß alles Mist und kein Vergleich zu frischem Zeug etc.
ABER was passiert, wenn an dem Abend die Gäste fast nur Sex on the Beach trinken oder nur Gin-Tonic. Bleibst du dann auf hunderte Limetten und Zitronen sitzen? Wie viele sollen denn gekauft werden.... unkalkulierbar, außer mit einer großen Reserve? Oder stört es nicht, wenn man Getränke um 23uhr von der Karte streichen muss? Mich persönlich würde es stören, also Vorrat. Auch schneller zu verarbeiten, falls Andrang herrscht.
Ich bin dafür zu Öko und meine Supermärkte/Getränkehändler in der Stadt würden nicht so viele zurücknehmen, auch wenn man vorher verhandelt. Und bin zu pfennigfuchserig als dass ich mir einen Getränkelieferservice suche, der Kommission anbietet und dann aber hohe Preise bei den Spirituosen hat.

Punkt 2.:
Ich würde bestellen. Ja steinigt mich (siehe Öko).

Vorteile:
Widerrufsrecht (Kommission)
seeeehr gute Preise/Angebote (vielleicht gar nicht nötig zurückzusenden, für nächste Party)
vielleicht sogar noch Rabatt bei höherer Einkaufssumme (kommt auf Shop an)

Nachteile:
Aufwand wenn viel übrig bleibt (Pakete zur Post)

kleiner Zusatzvorteil:
Man könnte so spezielleres Zeug (passender Rum/Tequila etc. oder andere Getränkeauswahl und Triple Sec oder sowas spezielleres) kaufen, was in meinen Augen eher den Geschmack beeinflusst als frische Limette.

zu den Getränken:

Paloma, Dark & Stormy habe ich selbst noch nicht probiert aber würde es gerne. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis schaue, bin ich aber auch ein sehr aufschlussreicher Cocktailtrinker und der Großteil würde bei der Karte wahrscheinlich zu 60% Caipi, 20% Sex on the Beach und die anderen neugierigen Gäste würden den Rest probieren.
Ich finde einfach Caipi langweilig. Klar lecker, aber bei meinen Cocktailabenden fanden die außergewöhnlichen Cocktails große Zustimmung und nen Caipi kennt halt jeder. Daher wäre ich unmotiviert den anzubieten, weil man bei dem die Kunst (also deine Cocktailerfahrung/-kentniss) nicht erkennt.
Aber schwierig immer eine Karte aufzustellen.

7 Getränke ist auf jeden Fall nicht zu wenig an Auswahl aber auch nicht zu viel. Eher problematisch in meinen Augen, dass man wirklich so viele unterschiedliche Hauptspirituosen braucht. Man kann mit Rum und Gin zum Beispiel ordentlich Auswahl anbieten.
Aber wenn natürlich die Geschwindigkeit wichtig ist beim Bedienen sind einfache Cocktails wie der Caipi top. Da kann man nix gegen sagen.

Auf keinen Fall Pina Colada, weil wie du schon meintest mit Blender und Sahne im Sommer. ziemlich Aufwand find ich.


Ist ein schwieriges Thema und ich glaube eh nicht, dass mein Vorschlag umgesetzt wird. Vielleicht auch zu kurzfristig und zu unkonventionell. Aber im Zuge des sich merkenden Internets wollte ich doch diesen Beitrag verfassen, sodass der nächste "Cocktailabend für x Gäste"-Interessierte auch mal eine andere alternative Vorgehensweise bekommt, wenn er im Internet sucht.

Wenn du halt vor hast, das als eine Art Start zu sehen für einen mobilen Cocktaildienst, dann zeig den Gästen was du kannst - siehe Getränkeauswahl und speziellere Getränke.
Dann kannst du natürlich auch immer frische Limetten kaufen um professioneller aufzutreten.
 

... Ich benutze Pulco. ...

... Daher wäre ich unmotiviert den anzubieten, weil man bei dem die Kunst (also deine Cocktailerfahrung/-kentniss) nicht erkennt. ...

Das beißt sich in meinen Augen schon.
Ich mach es eher aus dem Spaßfaktor heraus und will mir keineswegs untreu werden - daher verwende ich nur frischen Zitrussaft.

Ich bin mir nun bei fast allen Zutaten sicher.
Aus Kostengründen schwanke ich beim Whiskey Sour zwischen Makers u Elijah.
Beim Tequila für die Paloma tendiere ich zum El Jimador.

Bei den Fillern nehme ich wegen des Kostenfaktors Schweppes. Lediglich beim Dark n Stormy Thomas Henry.

Ansonsten stehen Tanqueray, Finlandia, Peach Tree, Bacardi, Goslings und Velho Barreiro Gold auf dem Zettel.

Könnt ihr das so unterstreichen?

 
... daher verwende ich nur frischen Zitrussaft.[/quote]
http://www.smilie-harvester.de/smilies/ThumbsUp/4aa81a0.png

Könnt ihr das so unterstreichen?[/quote]Jupp!
 
Es ist vollbracht.
Gestern war das Fest mit ca 210 Gästen.
Schätzungsweise wurden ca. 350-400 Cocktails getrunken.
Etwa in folgender Reihenfolge:
1. Sex on the Beach
2. Caipirinha
3. Blue Hawaii
dann kam erstmal nix
Whiskey Sour, Dark & Stormy, Paloma teilten sich die hinteren Ränge.
Abgeschlagen: Gin & Tonic

Zudem noch außerhalb der Karte etliche Long Island und ein paar Tequila Sunrises.

Worauf ich erst noch verzichten wollte: alkoholfreie Cocktails.
Gott sei dank, habe ich noch Cinderella auf die Karte genommen. Wurde oft nachgefragt.
Genauso wie "alkoholfreie Caipis".

Einige Gedanken:
- 0,2l Gläser sind eigentlich zu klein
- ich habe aus "Angst" zu großzügig geplant
- Free Pouring ist ein Muss (Gäste schätzen es; Andrang erfordert ist)
- man muss seinen eigenen Geschmacks-Anspruch zurückschrauben
- Caipi eher süß: 6/3 anstatt 6/2
- Musste nur einmal(!!) gg. Stößeln u braunen Rohrzucker argumentieren


War auf jeden Fall eine tolle Erfahrung und hat Spaß gemacht.
Die Feier ging bis 06:30 Uhr. Ich war von 20:30 Uhr da.
Zwischen 22:00 - 02:00 Uhr war der höchste Andrang.
Aber: Jedes Wochenende muss ich das nicht haben. Merke jeden Teil meines Körpers.
Als Bürohengst bin ich eher nicht gewohnt 10 Stunden zu stehen. :)
 
Gratuliere zu deinem Erfolg! Deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Ich hatte immer 0,3lt Becher/Gläser aufwärts und zuviel an Ware ist besser als zuwenig, glaub mir.
Das Pouring bevorzugt bzw. geschätzt wird ist ironisch, beim jiggern kriegt man nie weniger, aber daran musst du dich gewöhnen. Ebenso an diverse geschmackliche Entgleisungen von Gästen. Es gibt Events für die Börse und Events für den Gaumen ;)
 
Das Pouring bevorzugt bzw. geschätzt wird ist ironisch, beim jiggern kriegt man nie weniger, aber daran musst du dich gewöhnen.
Wo findet sich darin die Ironie? Allein schon die Tatsache, dass man beim Blue Hawaiian zwei Spirits gleichzeitig eingießen kann macht Free Pouring in meinen Augen schon effizienter. Ich hab' neulich auch mal auf einer Hochzeit mit ~90 Gästen Bartender gespielt (etwas umfangreichere Karte, aber auch mit bewusstem Verzicht auf Caipi, Mojito oder nicht Gebautes) und wenn ich da angefangen hätte, meine Spirituosen erst einmal in Jigger zu schütten, wäre ich wahrscheinlich nach zwanzig Minuten von einem lynchwütigen Mob zerfleischt worden.

Das kann man in meinen Augen Sahne und Kokossirup beim Pina Colada/Swimming Pool machen, aber nicht für 100% der Drinks.

Ich weiß nicht, ob das hier so reinpasst, aber vielleicht interessiert sich ja auch nochmal jemand für weitere Erfahrungen. Gerade was Kleinigkeiten angeht. Also kurz zu meiner ersten "Cocktails für relativ viele Menschen"-Erfahrung

ANGEBOT
Angeboten wurde eine relativ breite Karte bestehend aus
- Adios Motherf***er
- Blue Hawaiian
- Blue Lagoon
- Cuba Libre
- Gin Tonic
- Long Island
- Mai Tai (in komplett unoriginaler Form)
- Pina Colada
- Planter's Punch
- Sea Breeze
- Swimming Pool
- Tequila Sunrise

Dazu fünf alkoholfreie (Cardinal Punch, Gentle Sea Breeze, Shirley Temple, Summertime Soda, Virgin Colada).

ORGANISATION
Eingekauft hat das Hochzeitspaar nach von mir zusammengestellter Einkaufsliste; selbige war gerade bei den Säften (!) ziemlich gut gemeint. Man übersieht schnell, dass man für einen Cocktail vielleicht insgesamt 80-160 ml Saft braucht, da kommt man ne Weile hin mit einer Flasche. Ananas > O > Grapefruit > Cranberry

Wir haben es so gehandhabt, dass zu den Hauptspirituosen je drei Güteklassen eingekauft wurden. In diesem Fall z.B. Puschkin, Parliament und ein Alpha Noble oder bspw. Old Pascas, Brugal Blanco und ein Appleton Estate 12y. Spart - glaube ich - ganz gut Geld, und wenn man mal ehrlich ist: Im Long Island oder Adios MF braucht man keinen Grey Goose oder Monkey 47.

ERFAHRUNG
Die ganze Aktion ist ziemlich gut angekommen - also falls hier jemand noch überlegen sollte: Cocktails sind in meinen Augen eine super Idee für jede Hochzeit. Ist was Soziales, Lockeres, Besonderes.

Für mich war es das erste Mal "Vollzeitbeschäftigung" mit Cocktails, bisher hatte ich immer nur kleinere private Abende mit 5-10 Gästen bemixt. Das brachte natürlich eine Menge Stress mit sich, der aber durchaus Spaß gemacht hat. Letzten Endes hatte ich von 18 bis 3 Uhr eine kurze nachmitternächtliche Verschnaufpause, in der ich eine Kleinigkeit Essen in mich hineinschieben konnte.

Grundsätzlich hatten wir jedenfalls wohl ein gutes Händchen mit der Cocktailauswahl: Alle Angebote wurden recht gleichmäßig frequentiert. Wenn ich etwas rausgeschmissen hätte, dann den Blue Lagoon, den Sea Breeze und seine alkoholfreie Entsprechung.

ZU BEDENKENDES
Ich habe an jenem Abend aus Mangel an besserem Wissen so ziemlich alles als One Man Show gemacht – bis auf das Abwaschen der Gläser. Das beinhaltete ein stetiges Eisholen (alle 2kg - es gab kein Bar-Eisfach, nur einen Eiseimer...), Früchte aus dem Lager holen (begrenzter Platz) sowie diese zur Garnitur zurechtschnippeln. Machbar war's - auch ohne allzu unchristliche Wartezeiten, aber mein Rücken hat auch zwei Tage später noch leichte Zeichen von Unmut deutlich gemacht. Mein rechter Handballen übrigens ebenso (bitte, liebe potentielle Nachfolger: vor der Veranstaltung sichergehen, dass man weiß, wo die Shaker/Glasverbindung ihren Sweet Spot hat).

Im Nachhinein würde ich sagen: Nächstes Mal nicht ohne Assistenz zumindest für die Fleißtätigkeiten. Oder einfach eine besser ausgestattete Bar - geht auch.

- Free Pouring ist in meinen Augen ein Muss. Jigger habe ich nur für Sirup benutzt, weil ich bis dato versäumt hatte, die Dinger ausgießerfähig zu machen. Nächstes Mal würde ich das dann auch fast weglassen.

- Gut, bei weniger Cocktails versteht sich das von selbst, aber: Auswendig können sollte man die Cocktails im Idealfall schon alle. Da ich die alkoholfreien zum ersten Mal auf der Karte hatte, musste ich zwischendurch auf einen kleinen Spickzettel linsen und kann sagen: Angenehmer ist es ohne. Einiges automatisiert und memorisiert sich schnell, anderes nicht so. Einen von den alkoholfreien hab ich glaub ich an dem Abend in gefühlt 73 Varianten ausgeschenkt. War aber okay, schmeckte glaub ich trotzdem.

- Nicht Fahrer sein! Man kommt, so jedenfalls meine Erfahrung dort, sowieso nicht zum Vieltrinken, aber wenn man die ganze Zeit so phänomenale Cocktails zubereitet, macht es keinen Spaß, sich dann zwischendurch auf ein Glas Cola zurückzuziehen. Gut. Man sollte jetzt vielleicht auch nicht unbedingt Long Island als Ersatz fungieren lassen. Aber nur vom Prinzip her.

- "Gutes" Eis. Wenn die Bar keine eigene Eisproduktion hat, sollte man tunlichst darauf achten, gutes Eis zu organisieren. Aus heimischer Erfahrung kann ich nur davon abraten, Eis blind zu kaufen - das führt schnell dazu, dass man am Ende statt Cubed Ice Crushed Ice hat, weil man einen einzigen, irreparabel verschmolzenen Klumpen erhalten hat, den man erstmal mit archaischer Inbrunst verprügeln muss, bevor er sich in undefinierbare Einzelteile verwandelt. Jedenfalls wenn man das Eis für kleinere Veranstaltungen noch direkt aus der Truhe kauft - wenn man es sich, wie hier angesetzt, auf Kommission liefern lässt, kann man nur hoffen. Das lief aber bei mir alles sehr entspannt.

- Spaß haben! Jaaa, cheesy. Aber auch wenn es eine undankbare Menge Stress war, wenn man sich davon nicht einnehmen lässt, macht das Ganze viel Spaß - die Gäste waren ganz glücklich, einen Ausweg aus dem Wein/Bier-Standard zu haben und teilten dies auch mit viel Enthusiasmus regelmäßig mit.

Der Uhrzeit nach zu schließen bezweifle ich irgendwie, dass der Beitrag irgendeinen konkreten Nutzen für die Allgemeinwelt mit sich bringt, aber naja, Schaden zufügen wird er ihr wohl auch nicht.

Beste Grüße
 


Das Pouring bevorzugt bzw. geschätzt wird ist ironisch, beim jiggern kriegt man nie weniger, aber daran musst du dich gewöhnen.
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Wo findet sich darin die Ironie? Allein schon die Tatsache, dass man beim Blue Hawaiian zwei Spirits gleichzeitig eingießen kann macht Free Pouring in meinen Augen schon effizienter. Ich hab' neulich auch mal auf einer Hochzeit mit ~90 Gästen Bartender gespielt (etwas umfangreichere Karte, aber auch mit bewusstem Verzicht auf Caipi, Mojito oder nicht Gebautes) und wenn ich da angefangen hätte, meine Spirituosen erst einmal in Jigger zu schütten, wäre ich wahrscheinlich nach zwanzig Minuten von einem lynchwütigen Mob zerfleischt worden.

- Free Pouring ist in meinen Augen ein Muss. Jigger habe ich nur für Sirup benutzt, weil ich bis dato versäumt hatte, die Dinger ausgießerfähig zu machen. Nächstes Mal würde ich das dann auch fast weglassen.
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Einmal davon abgesehen, dass ich es für unnötig halte von jeder Spirituose drei "Klassen" anzubieten und lieber auf eine preiswerte, aber dafür gute Flasche pro Kategorie setzen würde, kann ich dir hier nur wiedersprechen!

Es gibt ein zwei gute Bars die das Free Pouring perfekt beherrschen und das sind die Goldene Bar in München und das Employees Only in New York (nur beispielhaft). Das liegt aber an der vielen Übung der professionellen Barkeeper!

Will man als Hobbymixer oder als semiprofessioneller Barkeeper, wozu ich mich jetzt einfach mal rechne, eine einigermaßen gleichmäßige Qualität erreichen MUSS man Jigger einsetzen! Noch dazu wenn du wie von dir beschrieben für andere Leute "arbeitest" und diese damit die Rechnung tragen ist es einfach unverantwortlich diese Art der Kostenkontrolle aus der Hand zu geben!

Ich behaupte mal mit dem richtigen Jigger plus Ausgießer ist man genauso schnell wie beim "Freepouring". Dein Argument, dass mein zwei Sachen gleichzeitig "Pouren" kann, kann ich einfach nicht gelten lassen weil du hier einfach nur ein Zufallsprodukt erzeugst! Bei der von dir beschriebenen Auswahl an Cocktails mag das nicht ins Gewicht fallen weil du ja schon beschreibst bis zu 120 ml Saft pro Drink zu verwenden, der dann viele Unstimmigkeiten ausgleichen kann. Aber probiere doch einfach mal drei Whisky Sours free zu pouren, am besten Zitronensaft und Whisky gleichzeitig...

Ich als Bartender habe inzwischen eine dicke Haut, gegen die von der Systemgastronomie geprägte Meinung, dass Free Pouring "professioneller" wäre entwickelt. Sicher kommt es immer auf den Rahmen an in dem die Veranstaltung stattfindet, bei Studentenparties oder Messeaufträgen, wo es leider viel zu oft um das Betrinken geht, sehe ich es ein, dass Free Pouring angemessen sein kann.
Aber vor allem bei Hochzeiten, bei denen der persönliche Kontakt zu den Gästen gegeben ist, kann man etwas tun um die vorherrschende Meinung zu zerstreuen. Man muss den Gästen einfach erklären, dass sie nur Vorteile durch das Abmessen haben. Wer das nicht tut und trotzdem lieber Free pourt sucht sich meiner Meinung nach einfach nur die bequemere Lösung!

 
Einmal davon abgesehen, dass ich es für unnötig halte von jeder Spirituose drei "Klassen" anzubieten und lieber auf eine preiswerte, aber dafür gute Flasche pro Kategorie setzen würde, kann ich dir hier nur wiedersprechen!
Ich würde keinen G&T mit der gleichen Spirituose ausschenken wollen, die auch im Long Island oder AMF drin ist. Finde ich auf der einen Seite Verschwendung und auf der anderen ungenutztes Potential. So hat man durch die günstigere Wahl nach unten mehr Luft nach oben.

Es gibt ein zwei gute Bars die das Free Pouring perfekt beherrschen und das sind die Goldene Bar in München und das Employees Only in New York (nur beispielhaft). Das liegt aber an der vielen Übung der professionellen Barkeeper!

Will man als Hobbymixer oder als semiprofessioneller Barkeeper, wozu ich mich jetzt einfach mal rechne, eine einigermaßen gleichmäßige Qualität erreichen MUSS man Jigger einsetzen! Noch dazu wenn du wie von dir beschrieben für andere Leute "arbeitest" und diese damit die Rechnung tragen ist es einfach unverantwortlich diese Art der Kostenkontrolle aus der Hand zu geben!

Ich behaupte mal mit dem richtigen Jigger plus Ausgießer ist man genauso schnell wie beim "Freepouring". Dein Argument, dass mein zwei Sachen gleichzeitig "Pouren" kann, kann ich einfach nicht gelten lassen weil du hier einfach nur ein Zufallsprodukt erzeugst! Bei der von dir beschriebenen Auswahl an Cocktails mag das nicht ins Gewicht fallen weil du ja schon beschreibst bis zu 120 ml Saft pro Drink zu verwenden, der dann viele Unstimmigkeiten ausgleichen kann. Aber probiere doch einfach mal drei Whisky Sours free zu pouren, am besten Zitronensaft und Whisky gleichzeitig...
"Zufallsprodukt" finde ich relativ anmaßend. Ich habe in der Woche bevor ich den Job hatte regelmäßig "two-counts" auf der Küchenwaage ausprobiert und eine maximale Toleranz von 38-42ml finde ich bei der in meinen Augen nicht zu leugnenden Zeitersparnis absolut akzeptabel. Ein Jigger ist auch nicht immer exakt gleich voll.

Ich als Bartender habe inzwischen eine dicke Haut, gegen die von der Systemgastronomie geprägte Meinung, dass Free Pouring "professioneller" wäre entwickelt. Sicher kommt es immer auf den Rahmen an in dem die Veranstaltung stattfindet, bei Studentenparties oder Messeaufträgen, wo es leider viel zu oft um das Betrinken geht, sehe ich es ein, dass Free Pouring angemessen sein kann.
Entschuldigung, aber der Analogieschluss zwischen Free Pouring und sinnbefreitem Besaufen ist ja wohl hart an der Grenze zur Realsatire.
Aber vor allem bei Hochzeiten, bei denen der persönliche Kontakt zu den Gästen gegeben ist, kann man etwas tun um die vorherrschende Meinung zu zerstreuen. Man muss den Gästen einfach erklären, dass sie nur Vorteile durch das Abmessen haben. Wer das nicht tut und trotzdem lieber Free pourt sucht sich meiner Meinung nach einfach nur die bequemere Lösung!
Welche mehreren ("nur") Vorteile, außer dass der Drink jedes Mal exakt gleich ausfällt, wären das? Für mich ist das Theoretisiererei. Ich kann von der eigenen Erfahrung des Auftrags sagen, dass ich schon mit Freepouring ziemlich ausgelastet war – wenn ich jetzt noch jeden Long Island mit 4 Jiggern gemacht hätte, wären wahrscheinlich 70% der Gäste wieder auf Wein und Bier umgestiegen.
 
Das entwickelt sich wieder zu einer dieser herrlichen Diskussionen.
Ich hoffe es bleibt spannend und sachlich.
Mag ich mich hier einmischen? Naja, ich tue es ja bereits.

Ich traue mich mal und gehe noch einen Schritt weiter:
Welcher Cocktail von der Liste war denn für den Genuss da?
Wie schnell wurden die Gläser geleert?

Hätte ich diese Cocktailliste gesehen, dann hätte ich dich nur gefragt, wie du den Gin & Tonic machst und hätte diesen im Zweifel wohl genommen. Selbst Gordon's und Schweppes, frisch auf Eis, mit Zitronenspalte kann ganz ordentlich sein.
Besser wohl als fast jeder "Cocktail" der sosnt noch auf dieser Karte steht.

Ich stelle mal die frage, wofür die beiden Drinks Long Island Iced Tea und Adios MF da sein sollen...
Genau, das schmeckt richtig vorzüglich elegent. In der "richtigen" Kombination ist's dann wenigstens nicht mehr fies und man kann damit was genau machen? Ja was bitte, außer sich zu besaufen? Ich verstehe diese Drinks nicht, was soll das?

Ok, nicht ausarten lassenn.
Das "Zufallsprodukt" von MJMs Kommentar sehe ich nicht als "anmaßend" an.
Mache mal drei davon. Spät am Abend, nach gewissem Betrieb.

Bei dem Begriff "two-counts" musst du mir auf die Sprünge helfen. Zweiteiler? Also einfache Longdrinks? Und bei denen hast du dich mit etwa 4cl vermessen? In einem schmalen hohen Glas mit konstant gutem Eis? Wie geht das, das sieht man doch mit bloßem Auge? Das musst du bitte mal (viel) näher erläutern, ist nicht böse gemeint, mich interessiert das.

Deinen Satz "Entschuldigung, aber der Analogieschluss zwischen Free Pouring und sinnbefreitem Besaufen ist ja wohl hart an der Grenze zur Realsatire." kann ich leider auch so nicht unterschreiben und muss MJM wieder recht geben.
FreePouring damit es schneller geht bedeutet in der Regel, damit man schneller voll ist.
Also saufen statt genießen. Oder verlässt du auch eine Gastronomie, wenn du nicht nach 5 Minuten dein perfekt gegartes Fleisch bekommst?

Bist du schon mal in einer "richtigen" höherwertigeren Cocktailbar gewesen? Zu dritt an einem Tisch am Wochenende und dann habt ihr bestellt. Wie lange dauert das wohl?

Auch dies kann man den Hochzeitsgästen rüberbringen. Gute Drinks sind perfekte Handarbeit. Handwerkschaftliches Geschick, das ein wenig Zeit nun mal benötigt. Sonst kann man ja auch Fertigcocktails nehmen oder so.

Wenn es schnell gehen muss, dann kann auch ich nur das Boilerman-Bar-Konzept empfehlen.
Thermokiste mit Logdrinkgläsern fertig mit Eis gefüllt vorbereiten und zack. Dann gibt es eben nur einfacherer Longdrinks oder Highballs, was großartig anderes war ja auch nicht in deinem Repertoire (kein einfacher Sour, nix. Bitte auch um das Mai Tai Rezept. Auch schreibst du von nur gebauten Sachen?).
Dann gibt es noch eine Bowle oder einen Punsch dazu und die Coladas (wenn es denn sein muss) werden batch-weise geblendet - prima!

Aber zum Wesentlichen: Jiggern kann und sollte man meiner Meinung nach immer.

Was mich aber auch noch interessert:
Wie hast du die jeweiligen drinks gemacht, welche wurden geschüttelt und in welcher Art Shaker?
Braucht man wirklich 4 Kokos-Ananas-Drinks auf der Karte und so viel alkoholfreies? Oder war das alkoholfreie eh nur Saft+Saft+Saft+Sirup in ein Glas mit Eis kippen?

Ich hoffe sehr, du fühlst dich jetzt nicht missverstanden oder angegeriffen.
Hier im Forum wird aber meist der langsamere und hochwertigere Weg bevorzugt. FreePouring, AMF oder Puschkin finden da keinen Platz.
 
Freunde haben letztes Jahr geheiratet und mit rund 120 Personen gefeiert. Es gab Wein, Bier, Softdrinks und zwei Cocktails bzw. Longdrinks. Einen modifizierten Dark & Stormy und etwas leichteres auf Pimms-Basis (was genau weiß ich nicht mehr). Er mag Rum, sie mag Pimms - beide Cocktails hatten ausgedachte Namen die sich auf das Brautpaar bezogen. Puren Alkohol gab es nicht.

Mehr muss es meiner Meinung nach auch gar nicht sein! Bei so "einfachen" Drinks wäre dann auch Free Pouring okay. Ansonsten sollte immer abgemessen werden …

Die Feier war übrigens grandios.
 
Guten Abend.

Vielleicht muss ich das Pferd von hinten aufzäumen: Ich verstehe die Begeisterung für Perfektion, für das perfekte Mischverhältnis und auch für die Prämisse, dieses auch in möglichst exakter Form beizubehalten. Als Dienstleister – der ich auf solch einer Veranstaltung einfach bin – muss ich mich doch aber auch fragen: Was davon will in erster Linie ich? Was hingegen wollen bzw. priorisieren meine Gäste?

Zu der Genussfrage: Meiner bescheidenen Meinung nach könnte man davon (wenn man's denn mag) alles bis auf Long Island und AMF für den Genuss trinken. Halt bezogen auf das Genussempfinden des Durchschnittsbürgers und nicht für das des langjährigen Cocktailfachmanns. Aber wie gesagt: Für den mixt man doch auch nicht bei einem fast 100köpfigen gemischten Publikum auf einer Hochzeitsparty, in der die Cocktails vielmehr eine unterstützende als eine abendfüllende Position einnehmen. Also ich persönlich jedenfalls tue das nicht nicht. Bei Long Island und AMF gebe ich dir natürlich Recht – von der Genussseite betrachtet, "verstehe" ich diese Drinks auch nicht. Ist halt viel Alkohol, von dem man möglichst wenig schmeckt. Wird aber gerne bestellt. ;-)

Für den G&T wurden übrigens Tanqueray und Thomas Henry eingesetzt – ich bin selbst kein großer Freund bitterer Drinks, daher kann ich das schwer beurteilen – hielt es aber für eine Kombination, mit der man recht wenig falsch machen konnte. In den Kommentaren schwingt ein leichter Hauch von "Du hast anscheinend aber auch schlichtweg keine Ahnung, also passt schon" mit, was ich sicherlich anhand der Cocktailliste niemandem verübeln kann – aber noch einmal: Nur weil ich es selbst "besser weiß", kann und will ich das nicht dem Rest der Menschheit aufzwingen.

Ein "two-count " ist der mir bekannte Begriff aus dem Free Pouring dafür, "zwei Zähleinheiten" einer Spirituose irgendwo hineinzugießen – á jeweils 20 ml. Daher auch der Kommentar mit der Toleranz +/- 2 ml (bei der Messmenge eines Idealwerts von 40 ml halt).

Free Pouring, damit es schneller geht, heißt bei mir einfach: Wenn 50 Leute an der Bar stehen und auf ihren Drink warten, habe ich (auf einer Hochzeitsparty!) irgendetwas falsch gemacht. Ich habe als "richtige" Cocktailbar nur das Oscar's in Hannover im Angebot, falls das hier im Forum zählt. Da wird auch "free-gepourt" und es geht auch bei viel Kundschaft vergleichsweise zügig.

Ich hoffe, bei den ganzen Fragen nicht den Überblick verloren zu haben. Wie meinst du das mit "wie hast du die Drinks gemacht"? Das meiste ist wie gesagt im Gästeglas gebaut und teilweise halt geschüttelt worden. In einem stinknormalen Boston Tin. :x "Brauchen" ist sicherlich immer Ansichtssache. Wir wollten eine nicht allzugroße Auswahl an Spirituosensorten verwenden und haben dann anhand dieser Auswahl geschaut, welche Cocktails sich dafür anbieten. Tropische Drinks "gehen" nach meiner Erfahrung immer gut – daher so viele davon. So viel Alkoholfreies, weil nur ein Teil der Gäste in der Nähe übernachtet hat und der Rest noch nach Hause fahren musste. Schwank aus meinem Leben: Ich bin Vegetarier und rege mich gerne über die "Minderheitendiskriminierung" auf deutschen Speisekarten auf. Vor diesem Hintergrund hatte ich mit dem Hochzeitspaar darüber gesprochen und wir hatten uns darauf geeinigt, den relativ vielen Fahrern auch eine einigermaßen vielseitige Auswahl anzubieten. Tut ja keinem weh – wenn's nicht getrunken worden wäre, wär's halt nicht getrunken worden.

Ich fand die alkoholfreien auch nicht allzu stupide. Aber auch das ist sicherlich Ansichtssache.

Beste Grüße
 
... – aber noch einmal: Nur weil ich es selbst "besser weiß", kann und will ich das nicht dem Rest der Menschheit aufzwingen.
...

This.

Jiggern wäre bei mir unmöglich gewesen.
400 Cocktails waren einfach zu viel als Amateur.

Und ich muss sagen:
Jiggern wirkt für Leute, die nichts mit Cocktails zu tun haben, einfach nur unprofessionell.
Da kommen Gedanken wie:
- Ist der zu geizig mit den Spirituosen?
- Kann der die Rezepte nicht auswendig?
- Macht der das zum ersten Mal?

Bei den Saftcocktails ist es auch unerheblich für den Laiengaumen, ob 1cl mehr oder weniger.

 

Jiggern wäre bei mir unmöglich gewesen.
400 Cocktails waren einfach zu viel als Amateur.[/quote]Das sehe ich ein. Aber Übung macht den Meister ;)

Und ich muss sagen:
Jiggern wirkt für Leute, die nichts mit Cocktails zu tun haben, einfach nur unprofessionell.
Da kommen Gedanken wie:
- Ist der zu geizig mit den Spirituosen?[/quote]Da würde ich gern zurückfragen, ob sich der- oder diejenige beim Kochen n Rezepte hält oder da variiert. Einfach mal einen Löffel Tabasco mehr kann doch nicht schaden!
- Kann der die Rezepte nicht auswendig?[/quote]Idioten. Wie kann man, nur weil ein Jigger genutzt wird, zu diesem Schluss kommen?
 

Und ich muss sagen:
Jiggern wirkt für Leute, die nichts mit Cocktails zu tun haben, einfach nur unprofessionell.
Da kommen Gedanken wie:
- Ist der zu geizig mit den Spirituosen?[/quote]Da würde ich gern zurückfragen, ob sich der- oder diejenige beim Kochen n Rezepte hält oder da variiert. Einfach mal einen Löffel Tabasco mehr kann doch nicht schaden![/quote]

Bei einem Rezept mit viel Sahne mag auch der Löffel Tabasco egal sein.
Ähnlich wie bei einem Cocktailrezept mit viel Saft.


- Kann der die Rezepte nicht auswendig?[/quote]Idioten. Wie kann man, nur weil ein Jigger genutzt wird, zu diesem Schluss kommen?
[/quote]

Hab ich mich auch gefragt. Aber festgestellt, dass das oft der erste Gedanke ist bei den Leuten.
Mir geht es bestimmt bei vielen Dingen genauso auf denen ich kein Nerd bin.
Und ich finde das sollte man halt nicht vergessen.

Im Endeffekt ist es ein leidiges Geschmacksthema.
Geschmäcker sind halt verschieden.
Ob ich einen Blue Hawaii jigger oder nicht, er bleibt ein relativ eindimensionaler Cocktail, den ich egal wie, privat nicht trinken würde. Den Gästen schmeckt er.
 
Den Gästen würde sicher auch ein Horses Neck oder ein Gin Basil Smash schmecken … man muss sie nur anbieten!

Das ist genau der Punkt, den ich so wichtig finde!
Unwissende Gäste vorsichtig an leichte, aber gute drinks heranführen!
Das ist so einfach.
Und ich finde, genau das ist wichtig, wenn man gehobenere Barkulutur in der breiten Masse etablieren möchte.
Gutes anbieten und keine LIIT oder AMF.
Das hat für mich nichts mit missionieren zu tun und die Leute würden es mit Freuden annehmen.
Das ein oder andere Wort/Gespräch noch dazu - perfekt.
 
Ein wichtiger Punkt der sich auf lange Sicht bezahlt macht.
Wer nichts besseres kennt wird nichts besseres verlangen, ergo wird nichts besseres angeboten. Man nehme nur die Bevormundung des Konsumenten in vielen Supermärkten. Es wird z.B. in Österreich in keinem Supermarkt ein vernünftiger Tequila (ich rede nicht von High-End sondern lediglich 100% Agave) angeboten. Daher kennen die Leute nur Mist, kaufen nur Mist und trinken nur Mist. Es wird daher auch immer nur Mist im Supermarkt geben.
Auf der anderen Seite ist es manchmal sehr aufreibend wenn man ein Musterexemplar von 'Vollpfosten' am Tresen stehen hat ::)
 
Mann kann auch mit Jigger genausoschnell arbeiten, wie mit Free Pouring, wenn man den Anspruch hat, dass die Drinks schmecken sollen.
Leute die beim Jiggern die Nase rümpfen zu belehren ist eh verschwendete Zeit...ein Glück kommen solche Personen auch nur sehr selten vor.
 
Hi Max,

sorry falls mein Beitrag etwas unfreundlich daher kam. Da hast du vielleicht einfach nur einen Wunden Punkt getroffen. ;)

Du hast natürlich recht, dass es im Long Island und ähnlichem nicht auf die Qualität der Spirituose ankommt. Aber allgemein bringt eine begrenzte, dafür vom Preisleistungsverhältnis bessere Auswahl nur Vorteile.

Mit Zufallsprodukt meine ich, dass es auch mir schwer fallen würde ohne Abmessen drei gleich schmeckende Drinks hinzubekommen. Auch wenn es nur so etwas Einfaches wie ein Sour ist. Deswegen sehe ich das Free Pouring auch wenn es schnelle gehen muss, als nicht vertretbar an. Es mag sein, dass man es mit viel Übung gut hinbekommt, aber wäre es dann nicht einfacher und schneller gleich einen Jigger zu verwenden?

Mit dem Vergleich Freepouring mit dem Wunsch sich zu betrinken war unter keinen Umständen deine Hochzeitsgesellschaft gemeint! Hier habe ich aus eigener Erfahrung gesprochen. Vor allem wenn die Preise billig sind oder gar umsonst ist es den meisten Leuten völlig egal was sie da in sich hineinstürzen. Hier würde "sogar" ich ;) vom Freepouring absehen. Aber zum Glück kommen diese Art von Aufträgen eher selten vor.

Das Aufklären über das Abmessen macht natürlich nur Sinn wenn man auch Drinks anbietet bei dem der Alkohol als Geschmackskomponente eingesetzt wird. Ansonsten ist es natürlich sinnlos.

Wie du schon selbst beschrieben hast, ist es sicher gut wenn man sich bei solchen Aufträgen von weiteren Personen unterstützen lässt, z.B. Eis, Früchte, Nachschub holen. Dann hat man auch mehr Zeit um sich um die Gäste und Drinks zu kümmern. Ich persönlich habe sogar bei meinen Geburtstagsparties im kleinen Kreis von 15 Leuten immer einen zweiten Barkeeper, weil ich mich sonst gar nicht mehr mit meinen Gästen unterhalten könnte.
 
Auch, wenn Deine Feier schon etwas vorbei ist, möchte ich nochmal meinen Senf dazu geben.
Die letzten Jahre habe ich immer Veranstaltungen mit 80-120 Gästen gemacht und immer (fast) alle Drinks gejiggert. Auf Nachfrage reichte ein "ich möchte, dass jeder Drink gleich gut und präzise ist" aus, so dass später bei frei gepourten Longdrinks die Leute nachfragten, warum der jetzt nicht so genau sein muss. Und mit ein bisschen Übung ist man mit Ausgießer und Jigger kaum langsamer als nur frei gepourt. Mehrere Flaschen auf einmal? Ich mache lieber gute Drinks und werfe ja auch keine Flaschen für die Show.

Außerdem mag ich es, wenn man zum Beispiel 6cl benötigt und dann mit dem 5er Jigger diese abmisst, zum Gast schaut und dann noch ein 1 cl dazu tut. Der Gast denkt er bekommt etwas extra und freut sich, statt dessen bekommt er "nur" einen vorher so ausprobierten, balancierten und leckeren Drink.

Die Drinkauswahl passe ich bei solchen Evnt meist so an, dass fast kein bekannter Name auf der Karte erscheint und deswegen eine einseitige Nachfrage nur selten entsteht. Lieber berate ich die Leute kurz, was sie denn möchten und ehrlich gesagt, nachdem die ersten 10 Dark&Stormy raus sind, kann man hier in die Massenproduktion einsteigen. Sie lieben diesen Drink! :)

Hier die Liste für das nächste Event:
Cocktails:
Aperol Sour
Ti Punch
Brooklyn Lamp
Trader Vic’s Grog
Negroni
Old Cuban

Longdrinks:
Dark & Stormy
Horse's Neck
Campari O
Sloppy Joe Mojito
Hendrick’s Gin & Tonic

Wir haben es dieses Jahr aufgeteilt in 2 Kategorien Cocktails und Longdrinks, wobei einer (wir arbeiten zu dritt) nur Longdrinks macht und die anderen beiden sich auf die Cocktails spezialisieren. Klar ist, dass man seine Rezepte auswendig kennen muss, wobei wir trotzdem einen Spickzettel irgendwo rumliegen haben, damit man notfalls drauf schauen muss.
Die Gästen schätzen das Konzept sehr, neue Drinks zu fairen Preisen probieren zu können und kaum einer wünscht sich den LIIT oder eine Pina Colada - und wenn, dann haben wir leider keine Cola oder Sahne da, aber immer gleich eine Empfehlung für den Gast. Die Gäste freuen sich immer über ein kleines Gespräch mit uns oder genießen es, wenn man ein paar Sätze zum Hintergrund des Drinks sagen kann. Deswegen achten wir drauf immer den Kopf oben zu haben und die Gäste anzusehen und nicht sture Produktionsmaschinen zu sein. Kurzes Gespräch ist meiner Ansicht nach wesentlich wichtiger als extrem hohe Geschwindigkeit.
 
Ich würde mich gerne an dieses Thema anhängen, da auch für mich das Angebot im Raum steht, für die alkoholischen Getränke auf einer großen Veranstaltung zu sorgen.

Es wird 250-300 Gäste im Alter von Anfang 20 bis Mitte 30 geben.
In der Vergangenheit wurde eine mobile Bar beauftragt, mit deren Leistung man aber zunehmend unzufrieden war.
Es wurden um die 1000 alkoholischen Cocktails ausgeschenkt, für nichtalkoholische Alternativen war und wird voraussichtlich auch dieses Jahr wieder gesorgt sein, worum ich mich jedoch nicht kümmern muss.

Mir erscheint somit die Kategorie Longdrink/Highball aus unterschiedlichen Gründen am sinnvollsten.
Die Zubereitung sollte flott von der Hand gehen, ohne dass die Qualität der Getränke zu sehr darunter leidet.
Es werden weniger Zutaten und regelmäßig zu spülende Werkzeuge benötigt.
Filler, wie mit Eis vorbestückte Gläser, können vorgekühlt werden.
Das reduzierte Getränkevolumen ist in Tanzpausen schnell ausgetrunken, wodurch Gläser nicht mit auf die Tanzfläche genommen werden müssen und somit nicht im Spülzyklus fehlen und hoffentlich zu später Stunde seltener zu Bruch gehen.

Organisatorisch dachte ich an 2-3 jiggernde Bartender sowie eine weitere Person für das Einsammeln von Gläsern, Bestücken der Spülmaschine, des Kühl- und Gefrierschranks mit Fillern und Gläsern samt Eiswürfeln, sowie dem Vorbereiten von Zitrussäften und Premixes.
Spülmaschine, Kühl- und Gefrierschrank würden von einem Caterer gemietet werden.

Unsicher bin ich mir bei der Beschaffung des Eis und der Menge zu mietender Gläser.
Ich habe bereits mit Hoshizaki Kontakt aufgenommen, da ich die Gäste gerne mit Eiskugeln im Boilerman Style überraschen würde, jedoch bleibt die Frage, ob es lohnt bzw. möglich ist eine Maschine zu mieten, oder ob es in der Umgebung einen Gastronomen mit entsprechender Maschine gibt, von dem man das Eis abkaufen kann, was mir lieber wäre.
Die Kugeln sind auf der Herstellerseite mit 45g/Stück angegeben und bei 0,2l Gläser würde ich entsprechend von 90g/Drink ausgehen, jedoch benötige ich natürlich einen Puffer, sowie Eis zur Bestückung der Vorratsbehälter für Zitrussäfte, Premixes und Dekoration.
Ich hätte somit fürs erste 150kg veranschlagt.
Was die Gläser angeht, so dachte ich an eine Kalkulation von 1,5 bis 2 Gläser pro Gast, also 450-600 Stück, ob man mit dieser Menge die Dauer, die ein Glas vom Ausschank, über das Einsammeln, das Spülen bis hin zum Abk- und Vorkühlen benötigt, abdecken kann, kann ich jedoch nicht einschätzen und wäre um Erfahrungen sehr dankbar.

Was die angebotenen Drinks angeht, so habe ich mir folgende 8 herausgesucht, die ich an einem der Veranstaltung zuvorgehenden Abend vorstellen und nach dem Konzept - eine Flasche Spirituose pro Drink, so lange der Vorrat reicht - anbieten möchte.
Im Anschluss soll von den hierbei erwarteten 30-40 Gästen bewertet werden, welche Drinks ihnen am besten gefallen haben, so dass auf der Hauptveranstaltung schließlich die 4 beliebtesten angeboten werden können.
Bei der Auswahl habe ich ziemlich schamlos beim Boilerman abgekupfert ;) mit dem Ziel verschiedene Spirituosen abzudecken und mit Ausnahme des G&T eher Unbekanntes oder in Form des Sloppy Joe's Mojito eine Abwandlung des Üblichen anzubieten.
Um die Kosten im Rahmen zu halten, habe ich versucht Spirituosen um die 20€/l zu wählen, entsprechend bin ich offen für Alternativvorschläge mit vertretbarer Qualität bei Rum und Whisky.

Gin Basil Highball mit Finsbury Platinum
Gin & Tonic mit Finsbury Platinum und Thomas Henry Tonic Water
Sloppy Joe's Mojito mit Bacardi Gold (ist hierbei im Übrigen die Variante mit 37,5% oder 40% gemeint?) und Darbo Granatapfelsirup
Dark 'n Stormy mit Gosling Black Seal und Thomas Henry Spicy Ginger
Paloma mit Topanito Blanco und Paloma Pink Grapefruit
El Diablo mit Topanito Blanco, Giffard Imperial und Thomas Henry Ginger Ale
Horse's Neck With A Kick mit Maker's Mark, Thomas Henry Ginger Ale und Angostura Bitters
Moscow Mule mit Green Mark Wheat und Thomas Henry Spicy Ginger

Über Kritik, Anregung und Ideen würde ich mich freuen :)
 
Klingt in meinen Ohren wirklich super! Aber bei 20€/l wird sich der Maker's Mark wohl nicht ausgehen. Ich zahl für 0.7l 24€, also 34€/l
Dafür bist du aber beim Green Mark und beim Finsbury je ca 5€ drunter, dürfte sich also ausgleichen :)

MfG
 
Der nette Herr von Hoshizaki und ich haben es geschafft eine volle Woche aneinander vorbei zu telefonieren, mal schauen was die neue Woche bringt. :D

Der Auftraggeber hat mir inzwischen mitgeteilt, dass auf der Veranstaltung nicht gespült wird, es werden vom Caterer schlicht so viele Gläser geliehen, wie Drinks veranschlagt werden.
Soll mir nur recht sein, nimmt es doch die Aufgabe ab, die richtige Anzahl benötigter Gläser zu kalkulieren und spart es der Arbeitskraft im Hintergrund das Einsammeln der Gläser sowie das Be- und Entladen der Spülmaschine.

Was die Spirituosen betrifft, werde ich beim Bourbon wohl auf Four Roses ausweichen und statt dem Gosling auf den Old Vatted Demerara Rum zurückgreifen.
Unschlüssig bin ich mir bei der Alternative für Bacardi Gold.
Herr Meyer schlägt den Reserva oder Blanco aus dem gleichen Hause vor, jedoch verbinde ich mit einem Mojito Kuba und hätte deshalb zunächst an Havana Club Blanco, Ron Varadero Blanco oder Caney Carta Blanca Superior gedacht.
Ideen, Anregung, Kritik?
 
Zwar nicht aus Kuba, sondern aus Venezuela, aber vielleicht wäre Pampero Blanco was für dich. Kostet 10€

MfG
 
So, die nächste Veranstaltung mit 200 Gästen liegt hinter mir.

Ein paar Cliffnotes:
- von der Spüle über Eis bis zu den Gläsern habe ich alles selber gestellt
- 2 Bartender, 2 Spüler/Kellner (Gläser einsammeln)
- 7 Cocktails mit, einer ohne Alkohol
- Caipi, Blue Hawaii, Sex on the Beach, Long Island, Dark n Stormy, Horse's Neck, El Diablo + Cinderella
- DnS, HN und Diablo haben andere auf die Gastgeber bezogene Namen bekommen -> beste Idee, Drinks liefen sehr gut
- Resonanz: "endlich auch mal Männercocktails" (Handwerkerfirma war Gastgeber)
- 18:00 - 05:00 Präsenz gezeigt. Stoßzeit nachm Essen ca. 20:30 bis 00:30 Uhr -> kaum nach oben geguckt
- ca. 600 Cocktails rausgegeben
- einige Anfragen, ob man mich/uns buchen kann

-> vollends zufrieden

Idee: Tatsächlich Nebengewerbe anmelden. Gibt es da nun bestimmte Voraussetzungen? Ausschankerlaubnis, wenn ich einem geschlossenen Personenkreis Alkohol anbiete? Hygienevorschriften?

Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Schanklizenz dürfte in deinem Fall keine Rolle spielen

Eine Schanklizenz wird benötigt, wenn man einen barähnlichen Betrieb eröffnen möchte.
Da du aber nur eine Dienstleistung anbietest und nicht einzelne Cocktails verkaufst, und dies ausserdem nicht in deinen eigenen Räumen sondern bei deinen Kunden, brauchst du meiner Ansicht nach keine Schanklizenz.

Bei uns in der Firma ist es zb auch so. Am Tag der offenen Tür macht ein lokaler Verein den Getränkestand mit Bier, Wein und co und die brauchen dafür eine Schanklizenz.
Am Sommerfest der Firma, wo die Getränke nichts kosten und die Azubis die Bar schmeissen, brauchen wir keine Schanklizenz.

Hygienevorschriften müsstest du mal beim Ordnungsamt anfragen, aber am besten keine schlafenden Hunde wecken und die frage offen formulieren, sprich "was muss ich beachten?"

Nebengewerbe bzw ein Gewerbe an sich solltest du auf jeden fall anmelden, wenn du noch keines hast, denn man kann ja als Privatperson nicht Xtausende € einnahmen haben und trotzdem so tun als sei man Privatperson, schliesslich ist das was du machst kein Freundschaftsdienst etc mehr, sondern du hast ja Gewinnerzielungsabsicht und handelst gewerbeähnlich.
 
Schanklizenz scheint für klassisches Cocktailcatering verzichtbar zu sein, nicht aber die lebensrechtlichen Unterweisungen, siehe z.B. Hinweise der IHK Hamburg. Bei Nebenerwerb nicht vergessen, über eine Umsatzsteuerbefreiung nach der Kleinunternehmerregelung nachzudenken, jedenfalls wenn du eher private Kunden hast, die ihrerseits keine Vorsteuer geltend machen können, und deinerseits keine großen Investitionen tätigst.
 
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