Ja der Pushkin hat einen süßlichen und schweren Geschmack, was wohl von den Verwendeten Rohstoffen Melasse und Kartoffeln (auch Getreide ist dabei) als Basis kommt. Ein reiner Melassewodka ist noch etwas süßer und schwerer vom Aroma.
Wenn man es ganz genau nimmt gibt es nur drei verschiedene Rohstoffe für Basisspirituosen:
* Wein (verschiedene Rebsorten)
* Getreide (verschiedene Getreidearten)
* Zuckerpflanzen (Zuckerrohr, ev. kann man Kartoffeln und Agaven hier zuordnen ist aber biologisch sicher nicht ganz korrekt)
(vom Tequila ev. mal abgesehen)
Dabei zeigt sich das man die Verwendung auch geografisch zuordnen kann:
a) Südhalbkugel, bzw. südliche Nordhalbkugel
(Hawaii, Australien, Indischer Ozean, Afrika, Südmaerika, Mittelamerika)
Hier herschen Brände aus Zuckerpflanzen vor:
Cachaca, Rum
Grund ist leicht gefunden: Es gibt weder Getreide noch Wein
b) Dann kommen wir zum Rest der Welt: Nordhalbkugel
Hier herrschen Brände aus Getreide vor:
Wodka (Korn), Whisky, Whiskey
Grund: Sehr fruchtbar und Getreide ist genug da.
c) Gebiete mit viel Wein bzw. Weinkultur
Hier herrschen Brände aus Wein vor:
Brandy, Cognac, Armagnac, Pisco (Südhalbkugel aber gutes Weinbaugebiet in den Anden), Weinbrand, Brandy (Spanien), Grappa (Italien), Metaxa (Griechenland)
So leitet sich jedes Nationalgetränk von den Gegebenheiten der Region ab. Sieht man sogar Deutschland intern:
Norden: kein Wein, viel Getreide -> Korn (Wodka)
Westen, Südwesten: Wein -> Weinbrand
Bayern: Viel Obst anscheinend

-> Obstbrände, etwas Weinbrände
Tja Bier kann man halt nicht hochdestillieren ;D
In Fernost sind Brände aus Reis wiederum recht beliebt.
Nun möchten wir unseren Blick wieder auf das Getreide verengen:
Es gibt also:
Whisky
Whiskey
Wodka (Korn)
Die Unterschiede zwischen diesen Spirituosen liegen nur im Detail:
zwischen Wodka/Korn und Whisky/Whiskey liegt die Lagerung (Faßmaterial, Dauer) und ggf. das Verfahren (Pot Still, Continous), der Filterungsgrad (wenig/stark) und der Rohbrenngrad.
Während sich Kornwodka von Whisky eigentlich in allen Belangen unterscheidet bis auf ggf. das Ausgangsmaterial ist der Unterschied speziell bei Bacardi und Wodka sehr klein, bzw. nicht vorhanden oder in üblicher Markenabweichung.
Während andere Rums lang gelagert, niedrig gebrannt (ca. 75-80%) und wenig gefiltert werden wird Bacardi hoch gebrannt (ca. 90-96% -> wenig Aromaanteile) -> wie Wodka, gar nicht gelagert -> wie Wodka, das Verfahren ist auch continous und nicht pot still (wobei es selten auch pot still Wodkas gibt). Das Ausgangsmaterial ist bei einem Melassewodka ebenfalls gleich (Melasse). Bleibt also nur noch der Filterungsgrad, der bei Bacardi ebenfalls hoch ist. Viele westliche Wodkas werden vielleicht auch höher gefiltert aber polnische eher gleich und russische sicherlich weniger.
Wenn also bei allen für den Geschmack relevanten Herstellungsvorraussetzungen und beim Prozess genau wie bei Wodka gearbeitet wird (und nicht wie bei Rum) ist es doch nur logisch Bacardi bei den Wodkas einzuordnen. Das finde ich zumindest.
Einziger Unterschied wäre beim Bacardi Black auszumachen wegen der braunen Farbe (obwohl es auch schwarzen Wodka gibt -> Blavod Wodka) durch Zuckercoleur und ein paar wenigen nachträglich zugemischten Aromastoffen. Der Bacardi Black ist also ein speziell aromatisierter Wodka wenn man genau sein will. Der Light Dry kann ungesehen als (Melasse-) Wodka durchgehen.
Beim Cachaca sind die Unterschiede sicherlich stärker (als bei Bacardi). Erstens ist das Ausgangsmaterial anders: Zuckerrohrsaft statt Melasse und der Rohbrenngrad ist geringer, es wird wenig gefiltert und ggf. sogar gelagert (obwohl ihn die Lagerung eigentlich zu einem Zuckerrohrsaft-Rum macht). Cachaca liegt irgendwie so zwischen Rum und Wodka, wobei näher bei Rum als bei Wodka. Klar, jung und leicht wie Wodka, aber anderer Rohstoff und Herstellung wie bei Rum, abgesehen von der Lagerung (oder ggf. sogar etwas Lagerung).