dominik du hast george dickel erwähnt, der no. 12 ist meiner meinung nach der beste whisky (ja ganz schottisch ohne "e")nordamerikas!
es sind allerdings flaschen mit 43% und welche mit 45% alkoholgehalt auf dem markt (ebay & diverse online shops).
ich hatte bis jetzt nur 2 flaschen vom 45%igen und daher fehlt mir der vergleich.
kannst du als profi einem amateur erklären warum das so ist bzw. ob es unterschiede gibt?
Warum nicht :
?
Hallo Brankochef,
ganz kann ich Deine Meinung nicht teilen - Dickel ist wohl sehr anständig - aber zu den Spitzenspirituosen würde ich ihn nicht zählen - hast Du schon mal Knob Creek oder Noah's Mill getrunken?
Den Unterschied zwischen Stärken könnte Dir fast besser ein Blendmaster aus der Industrie erklären, da sie aber eventuell nur auf die Tür des Sparbeauftragten des Unternehmens zeigen würden, versuche ich es einmal auf den Punkt zu bringen:
Whiskey (oder auch Whisky - je nach dem von wo und wem) kommt mit ca. 55 - 65% aus dem Fass - je nach Alter und Location...
Diesen Whiskey gibt es sehr selten schon zu kaufen - in Schottland heisst das Cask Strength , in US Barrel Proof. Da der Whiskey zum einen recht teuer andererseits auch schlecht pur zu trinken ist, werden die normaleren Qualitäten auf Trinkstärke gebracht. Die optimale Stärke ist jedoch sehr diskutabel - jedoch würde ich sagen: eher zu stark als zu schwach - Wasser kann man im Notfall immernoch hinzugeben.
Allgemein gilt (in den US) 45% als Optimum - 43% ist jedoch auch noch angemessen. lediglich darunter (40%) wird es schwierig - jedenfalls für einen Premium Bourbon/Rye/Tennessee (Jack Daniels hatte das Thema, als die Jungs mit Rotstift ihn von 43 auf 40 verdünnt haben - damit mehr Profit und weniger Geschmack erreicht haben).
Viele gute Bourbon haben auch einen Abv von 50.5% das sind die "klassischen" 101°proof. Weil man American Whiskey gerne auf Eis trinkt, hat das durchaus große Vorteile!
Beim Mixen ist es auch so, dass je stärker (die gleiche Basis), desto besser. Wenn man es sich bis zum Ende durchdenkt, ist in einem 43% Whiskey einfach mehr Wasser drin als in einem 50%! Und wer möchte schon Wasser in seinem Cocktail?
Aber lassen wir mal das Mixen beiseite und sprechen vom pur trinken (ohne Eis, ohne Wasser) - der Gaumen und die Zunge sind einfach nur bis einer bestimmten Alkoholgehalt fähig, Nuancen zu schmecken. Das heisst, dass der gleiche Sprit mit unterschiedlich Stärken komplett anders schmecken kann. Mir ist das bei Bombay Sapphire beim Blindtest aufgefallen - die 40% Version hat komplett anders geschmeckt als die 47% Version!
Lange Rede kurzer Sinn - wenn man die Möglichkeit hat, sollte man möglichst die stärkere Version wählen, wenn es denn die gleiche Spirituose ist (ist beim overproof Rum nicht so!!!)
Beim Purtrinken, kann man durchaus mit Wasser verdünnen (oder einen Eiswürfel zugeben...)
Verschiedene Spirituosen verhalten sich sehr unterschiedlich bei verschiedenen Alkoholstufen... Heute bin ich ein wenig geschafft - ich hoffe, ich konnte jedoch trotzdem Licht im Dunklen schaffen...
So long!
Dominik MJ