Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker und sein Team im Kampf gegen die Professionellen
Undercover 5*Hotelbar-Besuch Berlin
Freitag gegen 20.00 Uhr traf ich mein Hotelbar-Besuchsteam
bestehend aus vier Kollegen und mir.
Trafen uns in einer bekannten italienischen Pizzabude,
die den Kumpels von Jesus namensanhängig geworden ist.
So saß mann beisammen und überlegte welche Bar die richtige sein könnte,
überraschenderweise sagten alle 4 Kollegen obwohl nicht in der Stadt heimisch.
Das die Newton-Bar klasse sein soll, hatte noch nicht soviel über die Newtonbar
besonderes gehört, aber mein Besuchsteam hatte es schon beschlossen;
also nichts wie ab in die Newton-Bar.
Newton-Bar
Freitag 21.30 Uhr
Die Bar empfing uns mit geöffneten Türen und angenehmer Musik,
sehr elegant verteilen sich die fotogenen Meisterwerke des Namensgebers
der Bar. Der Tresen und das Interieur der Bar sind gediegen
und alles andere als billig.
Die Barkarte präsentierte solide Cocktailkultur zu gehobenen Preisen,
insgesamt ein stimmiger Eindruck.
Wir gruppierten uns in einer lockeren Runde um den Tresen herum
und versuchten die erste Runde zu bestellen.
Der überaus coole und bestimmt wahnsinnig trendige Barmann,
war aber leider in einer umfassende philosophischen Betrachtungsweise der üppige Charakterauslage
einer allzu jungen Dame verfallen.
Ich winkte hektischer und ein anderer Barmann schien mein Anliegen erkannt zu haben und schlenderte rüber zu uns.
Wir bestellten drei Mojito und zwei Caipis,
ohne die Karte gesehen zu haben - an die dachte der andere Barmann wohl nicht, als er mit leeren Händen zu uns kam.
Unsere Bestellung war nicht sonderlich einfallsreich,
aber man darf auch nicht zuviel von Versicherungstypen erwarten.
Lässig lungerten wir am Tresen herum und waren angenehm überrascht wie zügig die Drinks uns doch erreichten.
Während wir an den solide gemixten Drinks schlürften,
füllte sich langsam die Bar. Das Publikum gut gemischt,
die Herren meist so ab 30 und im Anzug oder vermeintlich
cooler Joop-Jeans/R.L.-Shirt Kombi. Die Damen waren reichlich vertreten und so zwischen 25-35 der Grossteil die da alleine da waren. Das ist eine Besonderheit im Newton, die sich allerdings nicht auf die Qualität der Drinks niederschlägt, auch wenn diese ebenfalls käuflich sind. Auffällig viele einzelne Frauen sitzen oder stehen oft an der Bar oder an exponierten Tischen.
Es handelt sich um optisch sehr gut aussehende Businessfrauen, die vor allem einzelne Männer bzw Männer die ohne weibliche Begleitung da sind, gerne in Gespräche verwickeln.
Und genau an solch eine Dame verloren wir dann auch unser erster
Testteammitglied.
Wir kompensierten den Verlust tapfer in dem er die erste und zweite Runde auf seine Rechnung nahm und mit der dame lächelnd verschwand...
Wir orderten nun einen Mai Tai, einen Kir Royal, einen Singapore Sling und einen Hurricane, wieder ohne Karte da diese anscheinend sehr gut gepflegt wird und nur ungern an Gäste verteilt wird - oder diese verschwinden ähnlich schnell wie die Damen.
Mein Mai Tai, keinesfalls mein bester, dafür war die Mandel zu massig im Glas gelandet, die Süsse hatte man dann wohl noch mit zuviel Zitronensaft begrenzen wollen was aber nur zu einem unangenehmen stechenden Säureton verhalf.
Der Kir war okay, wenn man so etwas halt gerne trinkt.
Beim Singapore Sling war nach meiner meinung der Cherryanteil zu hoch, aber mein Kollege war begeistert. Der Hurricane begraben unter viel zu viel Eis war nur noch ein laues Windchen und die Enttäuschung der Runde. Aus Angst noch einen weiteren kollegen zu verlieren,
oder noch so etwas wässeriges wie den Hurricane zu bekommen verliessen wir die Newton-Bar (oder wie ein kollege meinte...sie könnte auch Nutten-Bar heissen).
Fazit Newton-Bar:
Kein Wunder das diese Bar so hoch von alleinreisenden Geschäftsmännern frequentiert ist,
der Service ist nicht proffessionell und ausschlaggebend für den Abend, aber die Proffessionellen haben einen ausschlaggebenden Service und bieten eine tolle Begleitung für den Abend.
Drinks und Extras der Bar scheinen auf gutem Niveau -
der dann aber doch die Raffinesse fehlt.
Freitag 22.45 Uhr
LeBar
Fröhlich lachend verliessen wir das Taxi und stolperten ins
LeBar, vorm Tresen die selben langweiligen Wesen wie wir mit dem selben Anspruch: wir trinken - wir zahlen - also unterhaltet uns.
Hinter dem Tresen ein professionelles Team das sich dieser Anforderung tapfer stellte.
Aufgrund von Insiderberichten über einen super Gin-Contest hatte ich diese Bar ausgesucht. Die Bar zeigt sich gediegen und der Tresen ist der zentrale Blickfang des Raumes. Ich persönlich mag es nicht wenn Gläser und Flaschen den Barkeeper oben und unten einrahmen, das fand ich auch schon in der Newton-Bar störend.
Ich bestellte einen Hendricks-Tonic, während die anderen die Barkarte studierten. Sie versuchten auf mein Anraten hin ebenfalls Hendricks-Tonic, wenig später servierte uns eine junge Dame souverän unsere Drinks und blieb auch beim höflichen angraben meines Kollegen überaus gelassen und liebreizend.
Was dieser nun allerdings vollkommen missverstand.
Prächtig unterhielt Lanninger am Tresen eine Gruppe junger Damen mit leicht gefrusteten Typen im Schlepptau. Er hatte sein Barteam und seine Bar gut im Griff und jeder Gast wurde mittels Blickkontakt von ihm hofiert, die Damen vielleicht ein wenig mehr.
Mein Kollege wahrscheinlich von der Barfrau noch ganz angetan lud ein zur nächsten Runde, wahrscheinlich nur damit sie ihn nicht verlässt, den unsere Drinks waren gerade mal zur Hälfte leer. Aber so etwas stört einen ja nicht wirklich -
maximal ist das ein problem für die Leber.
ich bestellte einen gimlet, die anderen wählten Swimmingpool, Pina colada (beide wollten damit ein eventuelles Hungergefühl bekämpfen) und unser Spender einen LIIT.
Alle Drinks waren gut getroffen und wir waren zufrieden damit.
Lanninger schlenderte bei uns vorbei und übte seinen herzlichen aber kurzen Smalltalk auch bei uns. Eine Bar in der wir uns gut aufgehoben fühlten was die Getränke und den Service anging,
speziell den Service befand mein Kollege der uns dann auch nicht mehr zur nächsten Station der Trunkenheit folgte.
Aber uns anderen fehlte es uns dann doch ein wenig am rechten Publikum mit dem man sich amüsieren könne.
Fazit: LeBar
Eine Bar die sich durch gute Drinks und netten Service am späten abend auszeichnete, aber in der an diesem Abend leider keine richtige stimmung aufkam.
Samstag 00.05 Uhr
Harrys New York Bar
Den Samstag fröhlich begiessend erreichten wir Harrys New York Bar,
eine bar die in ganz Berlin bekannt geworden ist wenn auch eher durch Service der anderen Art und ihrem alten Barchef Herrn Lanninger.
In Harrys New York Bar weht noch der Chrom leder Charme der 80iger.
Die Bar war voll mit Leuten die begeistert dem Pianisten lauschten.
Chris hiess er wohl an diesem Abend und er zauberte eine dichte musikalische Atmosphäre von Sting über Billy Joel bis hin zu Coldplay.
Das Publikum war begeistert und von dieser Atmosphäre liessen wir uns gerne anstecken. Also ran an den tresen und mal kurz die Barhocker zur Seite geschoben --- s t o p ---
das sah leichter aus als es war...jeder dieser verfluchten Misthocker wog ja locker 35-40 kg. Also zerrte ich eher wie so ein halbbesoffener Sklavenarbeiter an diesem Ungetüm. Mein standing in der Bar war natürlich gleich futsch, die dame neben mir lächelte und sagte dann:
wohl zum ersten mal hier! mein erster Gedanke war, sobald ich wieder Luft habe werde ich ihr sagen das ich eine bar zum trinken suche und nicht zum Stühle zerren. Wurden jedoch charmant von einem jungenhaften Bartender begrüsst der uns sagte er hasse diese Hocker auch. Also dann gleich mal bestellt die erste runde 2 mai Tai und ein Dirty Harry. Es war voll mit menschen denen es anzusehen war, das sie hier des öfteren verweilen und das auch gerne.
Unsere Drinks erreichten uns flink und wir hatten wenig auszusetzen, die raffinesse fehlte aber die gemixten Kreationen waren solide.
das publikum war im Altersgefüge 30+ und die dame von vorhin mit der überflüssigen bemerkung lächelte uns freudig zu. Ich freute mich schon innerlich wieder nicht zu zahlen, weil wir bestimmt noch einen aus dem team verlieren würden. Also höflich zurückgegrinst und gleich noch eine Runde bestellt. Dies mal einen Mojito und einen Hurricane sowie einen LIIT. Der Hurricane erwiess sich inzwischen als ein wahrer Gedankenverwirrbler und der von mir nur kurz angenippte LIIT hatte auch viel drehbares potential, der Mojito war nett aber vielleicht auch nicht mehr wirklich testbar für mich.
Die 35iger Sekretärin mit dem losen mundwerk schaltete sich immer massiver in unsere unterhaltsame aber wenig informativen Wortfetzen, die wir in den Raum warfen und es für eine Unterhaltung hielten. Nach dem ich auf Toilette war, was einen massiv angetrunkenen schon einiges abverlangt (der weg war weit);
kam ich zurück und die Sekretärin lungerte auf meinem Platz und sabberte auf der Unterlippe meines Kollegen herum. Mein anderer Kollege war weg und ich erhielt irgendein seltsames Angebot von den beiden in sich verbissenen. Ich setze mich zum Pianomann und lauschte eine weile der Musik und nachdem mein anderer kollege nicht wieder auftauchte, entschied ich mich für den selben U-Boot Trick und tauchte einfach ab. Rechnung überliess ich dem Firmenkonto der Beissattacke, der sich bis heute nicht mehr bei mir gemeldet hat.
Frank bitte melde dich...
möchte so ungern bei deiner Frau nach dir nachfragen müssen.
Fazit: Harrys New York Bar
Eine Bar die stadtbekannt ist, aber keineswegs schlecht ist.
Musik, Atmosphäre und Service waren einwandfrei und auch die Drinks waren gehobener Standard an einem genussvollen Abend.
Wäre man in Champagner-Spendierlaune gewesen hätte man viel leute auch intensiver kennenlernen können.
Mein besonderes Lob gilt aber der Musik,
wären die Drinks wie die Musik gewesen wäre ich nur schwer weggekommen dort.