Drambuster
aktives Mitglied
Ich gebe zu, ich hatte Ressentiments. Bei meinem letzten Besuch war ich in einem Restaurant, für das man anstehen musste, um dann von einer eher militärisch bestimmenden, denn freundlichen Kellnerin an einen Vierertisch geführt zu werden, an dem bereits ein freundliches Leipziger Pärchen saß.
Die Speisekarte bot die mir befremdlich erscheinende Wahl zwischen Fertiggerichten und einer kleinen Tageskarte. Ich entschied mich für Schweinekotelett mit Erbsen und Sättigungsbeilage.
Rückblickend wäre ein Fertiggericht wohl die bessere Wahl gewesen, denn das Kotelett war zäh, die Erbsen angebrannt, der sättigende Kartoffelbrei ebenfalls.
Als kostenlose Beigabe spielte ein Duo, bestehend aus Klavier und Geige, beharrlich La Paloma. An andere Stücke kann ich mich jedenfalls nicht mehr erinnern, denn jedes Mal bei „ohé“ angekommen, traf der Geiger den Ton nicht.
Erlebnisse, die sich dauerhaft ins Gedächtnis brennen.
Nun, dieses Ereignis bezahlte ich allerdings nicht nur mit einem La-Paloma-Trauma, sondern auch in Mark der Deutschen Demokratischen Republik, und nur 29 Jahre später war ich bereit für einen neuen Versuch Leipzig zu erkunden.
Nach einem feinen Essen, an andere Stelle mehr darüber, abends in die Bar. Gleich gegenüber vom Hotel.
Das Brick's.
Im Keller, ohne Fenster. Also eine richtige Bar. Allerdings war die Inneneinrichtung direkt aus dem Filmplakat von „Cocktail“ mit Tom Cruise übernommen worden, viel Neon, bunte Tische und Barhockern von der Poco-Domäne.
Da aber auf dem Bildschirm 80er-Jahre Musikvideos in Dauerschleife liefen, scheint das wohl Teil des Konzepts zu sein. Auch der Barkeeper. Niemals vorher habe ich einen Mann mit Metallschlips gesehen. Eigentlich sagt man ja Krawatte, aber hier passt Schlips nun wirklich.
Die Karte ein Graus. Über hundert Positionen, und sehr viele Drinks mit Fruchtsäften. Auch Batida de Coco, andere längst verschwunden geglaubte Liköre, Sahne, Joghurt(!) und noch diverse andere Scheußlichkeiten waren zu sehen.
Ich hatte mir immer fest vorgenommen in einem solchen Moment die Karte wieder zuzuklappen, und mich höflich zu verabschieden.
Aber es war irgendwie nett. Metallschlips war freundlich und aufmerksam, und so bestellten wir zwei Standards, Manhattan und Old Fashioned, die gleich als „Upgrade“ mit Woodford Reserve (anstelle von Jim Beam) angeboten wurden, dann für 10 Euro statt sonst sieben.
Sauber gemixt, mit großen Eiswürfeln serviert, alles fein. Und trotzdem irgendwie schräg. Im Laufe der Zeit tauchten einzelne, offensichtliche Stammgäste auf, die definitiv schon die eine oder andere Kerbe auf den Barhocker gesessen hatten. Nun, so muss eine gute Bar sein, oder? Mit einer Flasche Bier in der Hand noch zu den Videos (Formel Eins) mitgewippt, und einen sehr kurzen Weg ins Hotel angetreten.
Nächsten Abend auf einen weiteren Drink.
Gegen halb 12 das Imperii betreten und freundlich darauf hingewiesen worden, dass die Bar schließt, wir aber gerne noch einen Drink serviert bekommen würden. Genau das wollten wir, und fanden zwar die Öffnungszeiten für eine Bar in einer Großstadt etwas kurz, aber an einem Dienstagabend darf man ja auch mal früher Schluss machen.
Helles Interieur, viel Holz mit ein wenig Industrialcharme, Kohlefaden-Glühlampen und so, aber sehr gemütlich.
Bijou Variante mit Tequila und Agave statt Gin, und einen Aviation, 10,50 und 10 Euro, beides sehr gut.
Nach uns kam noch ein durstiger Gast, der zwar den Hinweis auf den Feierabend, aber doch auch noch einen Gin Tonic bekam.
Also ab ins Brick's!
Und was war die Begrüßung von Herrn Metallschlips?
„Hallo! Dasselbe wie gestern?“
Hach!
Die Speisekarte bot die mir befremdlich erscheinende Wahl zwischen Fertiggerichten und einer kleinen Tageskarte. Ich entschied mich für Schweinekotelett mit Erbsen und Sättigungsbeilage.
Rückblickend wäre ein Fertiggericht wohl die bessere Wahl gewesen, denn das Kotelett war zäh, die Erbsen angebrannt, der sättigende Kartoffelbrei ebenfalls.
Als kostenlose Beigabe spielte ein Duo, bestehend aus Klavier und Geige, beharrlich La Paloma. An andere Stücke kann ich mich jedenfalls nicht mehr erinnern, denn jedes Mal bei „ohé“ angekommen, traf der Geiger den Ton nicht.
Erlebnisse, die sich dauerhaft ins Gedächtnis brennen.
Nun, dieses Ereignis bezahlte ich allerdings nicht nur mit einem La-Paloma-Trauma, sondern auch in Mark der Deutschen Demokratischen Republik, und nur 29 Jahre später war ich bereit für einen neuen Versuch Leipzig zu erkunden.
Nach einem feinen Essen, an andere Stelle mehr darüber, abends in die Bar. Gleich gegenüber vom Hotel.
Das Brick's.
Im Keller, ohne Fenster. Also eine richtige Bar. Allerdings war die Inneneinrichtung direkt aus dem Filmplakat von „Cocktail“ mit Tom Cruise übernommen worden, viel Neon, bunte Tische und Barhockern von der Poco-Domäne.
Da aber auf dem Bildschirm 80er-Jahre Musikvideos in Dauerschleife liefen, scheint das wohl Teil des Konzepts zu sein. Auch der Barkeeper. Niemals vorher habe ich einen Mann mit Metallschlips gesehen. Eigentlich sagt man ja Krawatte, aber hier passt Schlips nun wirklich.
Die Karte ein Graus. Über hundert Positionen, und sehr viele Drinks mit Fruchtsäften. Auch Batida de Coco, andere längst verschwunden geglaubte Liköre, Sahne, Joghurt(!) und noch diverse andere Scheußlichkeiten waren zu sehen.
Ich hatte mir immer fest vorgenommen in einem solchen Moment die Karte wieder zuzuklappen, und mich höflich zu verabschieden.
Aber es war irgendwie nett. Metallschlips war freundlich und aufmerksam, und so bestellten wir zwei Standards, Manhattan und Old Fashioned, die gleich als „Upgrade“ mit Woodford Reserve (anstelle von Jim Beam) angeboten wurden, dann für 10 Euro statt sonst sieben.
Sauber gemixt, mit großen Eiswürfeln serviert, alles fein. Und trotzdem irgendwie schräg. Im Laufe der Zeit tauchten einzelne, offensichtliche Stammgäste auf, die definitiv schon die eine oder andere Kerbe auf den Barhocker gesessen hatten. Nun, so muss eine gute Bar sein, oder? Mit einer Flasche Bier in der Hand noch zu den Videos (Formel Eins) mitgewippt, und einen sehr kurzen Weg ins Hotel angetreten.
Nächsten Abend auf einen weiteren Drink.
Gegen halb 12 das Imperii betreten und freundlich darauf hingewiesen worden, dass die Bar schließt, wir aber gerne noch einen Drink serviert bekommen würden. Genau das wollten wir, und fanden zwar die Öffnungszeiten für eine Bar in einer Großstadt etwas kurz, aber an einem Dienstagabend darf man ja auch mal früher Schluss machen.
Helles Interieur, viel Holz mit ein wenig Industrialcharme, Kohlefaden-Glühlampen und so, aber sehr gemütlich.
Bijou Variante mit Tequila und Agave statt Gin, und einen Aviation, 10,50 und 10 Euro, beides sehr gut.
Nach uns kam noch ein durstiger Gast, der zwar den Hinweis auf den Feierabend, aber doch auch noch einen Gin Tonic bekam.
Also ab ins Brick's!
Und was war die Begrüßung von Herrn Metallschlips?
„Hallo! Dasselbe wie gestern?“
Hach!