Suffering Bastard

Wie dem werten MOD vielleicht schon öfters aufgefallen sein mag, neige ich dazu, von Zeit zu Zeit meine gesamten Beiträge zu löschen. Philospohische Ansätze, persönliche Vorlieben bei der Betrachtung von "Haben und Sein" könnten hier vordergründig genannt werden, letzten Endes ist der Grund banal: Ich bin halt gerne Tresenschruber...
 
Bis jetzt war mir das noch nicht aufgefallen. Aber danke für den Hinweiß. Tuh mir doch aber den gefallen und lösch deine Beiträge dann ganz. Schön nämlich, wenn man etwas zum Suffering Bastard über die Suche hier im Forum findet - ärgerlich, wenn es sich um nichts weiter als einen dämlichen Smiley handelt
 
Jeder hat natürlich das Recht Beiträge zu ändern.
Das Löschen von Beitägen aber, Monate später, ist doof.

Im Archiv gibt es einen ganzen Thread, bei denen C.Ocktail heftig mitdiskutiert hat, andere haben darauf geantwortet, aber C.Ocktail hat nachträglich sämtliche seiner Beiträge gelöscht.
Ăśbrig bleibt eine Threadruine.
Effekt: der Thread und die Beiträge der anderen Forumsmitglieder sind nicht mehr so ganz verständlich...
weil (was fĂĽr eine BegrĂĽndung) eine Einzelperson "halt gerne Tresenschrubber" ist.
Sehr witzig... :mad:

Ich bin jetzt gerade mal gut zwei Monate regelmässig im Forum und würde schon Beiträge von mir verändern, Schnitzer glattpolieren und Äusserungen löschen.
Mache ich aber nicht, weil das schlechter Stil ist.
Wir sind nunmal Menschen mit Fehlern und Macken und immer eines Irrtums fähig.
Diese muss man bei anderen ertragen, aber auch bei sich selber...
"Nicht was, sondern wie du erträgst, ist von Belang." - Seneca d.Jüngere, Über die Vorsehung
 
Bis jetzt war mir das noch nicht aufgefallen. Aber danke für den Hinweiß. Tuh mir doch aber den gefallen und lösch deine Beiträge dann ganz. Schön nämlich, wenn man etwas zum Suffering Bastard über die Suche hier im Forum findet - ärgerlich, wenn es sich um nichts weiter als einen dämlichen Smiley handelt

Cocktailmexican - hätte es gerne komplett gelöscht, geht aber nicht, da ein Anfangsthema nie gelöscht werden kann. Da es nach Monaten keine Reaktion gab, nicht einmal eine Antwort, hab ich es gelöscht. Hab den Smiley raus genommen und füge den Text hier ein ... leider ist die Formatierung verloren gegangen.
GruĂź C.Ocktail
 
Es folgen einige Recherchen zum Suffering Bastard - einem wie ich denke alten, leicht vergessen Drink mit durchaus (geschichtlichem)
Potential- Leider läst das Forum keine langen Beiträge zu, deshalb in zwei Etappen:
Suffering Bastard,
angeregt durch die Diskussion ĂĽber Gurken Drinks, habe ich mich an einen alten Drink erinnert, den ich zum ersten mal von Archim F.
Eberhardt in der Old Fashion Bar in Hamburg serviert bekommen habe – der Suffering Bastard!.
Ich habe seine alten Karten wieder hervorgeholt und fand in unter anderem in den „OLD FASHION NEWS No. 16, kostenlose Publikation für
Freunde und Liebhaber feinster Tropfen sowie exotischer Mixturen aus geheimnisvollen Rezepten“ (ca.1998)
Seite 9 – „Rum and the Navy – Caribic and Tropics“
Suffering Bastard
Rum, Goldener Rum, Mandelmilch und Limette. Recipe: Shephards Hotelbar, Kairo 1923 – DM 21.00
Ich könnte schwören das Herr Eberhardt den Drink immer noch mit Ginger Ale (Beer?) getopt hat.
Als Dekoration gab es immer 3 bis 4 dünne Gurken Scheiben in das Glas und einen Minz Zweig- Das Glas ähnelte einem double old fashion
Glas. Der Geschmack war durch die Gurke einzigartig erfrischend – der Wirkung nach war es eher kein Erfrischungs Drink – meist diente er
uns, einen Abend vollends zu beenden.

Um das genaue Rezept zu bekommen, begann ich zu Recherchieren: hier die Ergebnisse:
In der Ausgabe 2/99 der Zeitschrift „Die Bar“* stellt Johnny Hübner, seinerzeit Barkeeper im „Christiansen’s Fine Drinks & Cocktails“
Hamburg, diesen Drink auf Seite 50 vor:
(Zitat „Die Bar“ Anfang)
„Suffering Bastard
Immer mehr von unseren Gästen verlangen zur Zeit Drinks auf Rum Basis. Einer unserer Stammgäste fragte, ob wir einen starken Rumdrink
mit dem Namen Suffering Bastard mixen könnten. Da der Gast das Rezept kannte, was eigentlich selten ist, und alle Zutaten zur Verfügung
standen, haben ich ihm meinen ersten Suffering Bastard gemixt. Ein wirklich starker Drink mit ungewöhnlichen Zutaten. Mein Chef hat sofort
in seinen Büchern geblättert und so weiß ich jetzt auch ein wenig über die Geschichte. Geboren wurde er im Shepards Hotel in Cario,
Ă„gypten, irgenwann zwischen den Weltkriegen. Waren wohl mal wieder Soldaten, die sich die Mischung mit einem Barkeeper zusammen
ausgedacht haben. Die Gurken im Drink dienten nicht nur als Geschmacksträger, sonder unterstützen den auch das Kaltbeleiben des Drinks.
Wir sind inzwischen sogar auf eine Zigarettenmarke mit dem Namen Shepards Hotel gestoßen die bieten wir unseren Gästen als Zugabe an.
... und so wird er gemacht. In einem Double old Fashion Glas eine halbierte Limone pressen, zur Hälfte mit Crushed Ice bedecken. Den Rest
Crushed Iche, 3 cl Myer’s Rum, 3 cl Mount Gay Rum, 2 cl frischer Limonensaft und einen knappen Zentiliter Giffard Mandelsirup gut
durchmixen und ins Glas füllen. Mit einem Barlöffel unterheben und die halbe Limone nach oben ziehen. Nun kommen so viele
Gurkenscheiben zwischen crushed ice und Glaswand bis alles gut isoliert ist. Ein BĂĽschel Minze auf den Drink. mit 73% Rum floaten, mit
Trinkhalm servieren.“ (Zitat Ende)
Beim Erscheinen des Artikels 1999 musste ich schmunzeln... hatte ich Johnny doch oft in der Old Fashion Bar einen Suffering Bastard trinken
sehen - vielleicht hatte er bei jenem Gast seinen ersten SF gemixt, getrunken hatte er schon viele bei Herrn Eberhardt. Bei Christiansen
wurde der Drink wirklich mit vielen Gurkenscheiben „isoliert“ – was gelegentlich dazu führte, das der Drink sehr Gurken lastig war –
Geschmackssache!
Um dem Drink noch einmal auf dem Grund zu gehen habe ich die mir zur VerfĂĽgung stehenden BĂĽcher durchgeschaut. Mein erster Tip:
Trader vics „Book of Food and Drink 1946“ und Bartenders Guider 1947 sowie Victors Memoaren – allesamt Fehlanzeige. Die meisten der mir
bekannten Standardwerke haben den Suffering Bastard nicht gelistet. Vor 19030/40, wo der Rum Einzug in die Barliteratur hielt, war es
eher unwahrscheinlich. In sehr neuen Ausgaben wurde ich fĂĽndig
1. Buch: „Tiki Drinks“ by ADAM Rocke, surrey Books 2000:
Auszug:
Seite 61
1,5 oz. light rum, 1,5 oz. dark rum, 1 tablesthingy Curacao, 0,25-0,5 teeathingy sugar, juice of 1 lime
Fill a a cocktail shaker with ice, add ingredients, and shake well. Strain into an ice filled old fashion glas, add lime halves and garnish with
cucumber peel.
Auszug ende.
2. Buch: The great Tiki drink book by Jennifer Trainer Thompson with Nancy Thomas –
TEN SPEED PRESS 2002
Auszug: „This nineteeth-cntury gem was named at Shepheard’s Hotel in Cairo when a few Brits at the bar christened their drinks as such
after misunderstanding the bartender’s comment about his „poo, suffering bar steward“. Slightly astringent and almost bobbly, this drink is
refreshing on a hot day. The lack of rum sets it apart from many tiki drinks
1,5 ounces gin, 1/2 ounce bourbon, 3 ounces ginger ale, juice of 1/2 lime, spring of mint for garnish
Pour the drink ingredients into an ice.filled glass. Cover with a cocktail shaker, shake briefly to blend and garnish with the mint“ Auszug
ENDE
Damit war meinen Literatur nahezu erschöft – Die anschließende Suche im Netz ergab folgendes
1.Suchstation:
www.cocktaildb.com - Fehlanzeige
2. Suchstation:
http://www.webtender.com/db/drink/3564
Ingredients 1 oz Gin, 1 oz Rum, 1/2 oz Lime juice, 1 dash Bitters, 1 oz Ginger ale, IceMixing instructions: Pour ingredients into a glass. Stir.
Drink.
3.Suchsation
http://www.geocities.com/johnaugus/sufferingbastards.html
Auszug“This Suffering Bastard was supposedly created at Shepheard's Hotel in Cairo. Hearing this made me think more of Amelia Peabody
than anything even remotely tiki, but that can't be helped.
1 oz Gin
1 oz Rum
3 oz Ginger Ale
dash of Bitters
juice of 1/2 Lime
Shake everything except the ginger ale with ice, strain into an ice-filled tumbler, and garnish with a mint sprig. (Adjust quantities to taste.)
A fellow Sandlapper recommended using Blemheim ginger ale. I love Blemheim, but I don't know how easy it is to come by in other states.
(You poor, benighted creatures!)
Someone called for bourbon instead of rum, but I question that, because I found a letter by an American Field Service volunteer online,
dated April 3, 1943, which says, "At Shepheard's they have a rum and gin drink called 'Sufferin Bastard' and very appropriate; it's a stiffy."
Auszug Ende – Interessant ist hier die Verbindung von Gin & Rum und eine damit verbunde Quellenangabe aus dem Jahre 1943
4.Suchstation: helz TIKI
http://www.hsqotd.com/tiki/
unter Drinks – Suffering Bastzard findet man eine Fotographie von Trader Vic’s Pacifis Island Cookbook, 1968
Suffering Bastard
In an double old-fashion glass with shaved ice:
Juice of 1 whole lime- save 1 shell
1 dash rock candy syrup
1 dash orgeat syup
1 dash orange curacao
1 ounce light rum
2 ounces dark rum
Filll glass with shaved ice. Top with metal shaker dand sahke drink
dekorate with lime shell and fresh mint. Rest nicht leserlich
Fortsetzung 2. Teil
 
5 Suchstation – jetzt wird es interessant:
http://www.maltadvocate.com/html/wr_steward.html
Classic: Whisky related
The Poor Suffering Bar Steward_by Gary Regan _ _
The New York Times, February 29, 2004: “SCIALOM, Joe. Internationally acclaimed mixologist and creator of the Suffering Bastard.” The
obituary went on to say that Joe would be sorely missed by his family, but gave no clue as to where he lived or died. I had a mission. I had
to discover how to make a Suffering Bastard, and hopefully I’d find out something about Joe Scialom along the way.
Google turned up no results whatsoever when I plugged Joe’s name into their search engine, but the words suffering and bastard, when
entered in that order, surrounded by quotation marks, yielded “about 805 in 0.13 seconds.” I was onto something.
Webtender.com offered a recipe that called for gin, rum, lime juice, bitters, and ginger ale, and several other cocktail-related sites gave
similar formulas for the Suffering Bastard, so I thought I should perhaps consult some of my old cocktail books. Trader Vic Bergeron, the
restaurateur who helped forward the Tiki-Bar movement started by Donn the Beachcomber in 1934, wrote a couple of cocktail recipe books,
and I had a feeling that the Suffering Bastard was perhaps served at one of his joints. I have only his first tome, though, published in 1948,
and there was no sign of the drink there. Next I consulted the index in Beachbum Berry’s Grog Log (1998), a fine compilation of tropical
drink recipes written by Jeff Berry and Annene Kaye. My search, looking under “Rum Drinks” and “Gin Drinks,” yielded naught. Time to go
back to my Google search.
Cocktail.com sported a recipe for the drink and a little additional information: “Served at the Rongovian Embassy, Trumansburg, New York,
sadly out of business.” I got even more information at barnonedrinks.com where I found a recipe submitted by a certain John Lara, who
thoughtfully added, “The series of drinks, Suffering Bastard, Dying Bastard, Dead Bastard is from the Rongovian Embassy to the USA, a
weird bar in Trumansburg, New York. Only a few have done the series and found their car. Generally you end up waking up on a golf course
somewhere.” What’s this? There’s more than just one bastard out there? Three bastard drinks from one bar?
While all this was going down I received a phone call from my good friend Doctor Cocktail, a drink maven in Los Angeles. “You’ll never
believe this,” I told him, and went on to spill the story about the three bastards from the Rongovian Embassy. “No,” he said, “The Suffering
Bastard is a drink from Trader Vic.” Turned out that Bergeron did, indeed, include a recipe for the drink in his 1972 book, Trader Vic’s
Bartender’s Guide (revised), but it was a mundane affair, calling for Trader Vic’s Mai-Tai “Mix,” according to Doc. We decided that the
Rongovian Embassy story was far more interesting.
I heard from Doc one more time in regard to the trio of bastards. He e-mailed to inform me that the Suffering Bastard was included in
Beachbum Berry’s Grog Log, but the drink was listed under “Bourbon Drinks,” since their Suffering Bastard contained bourbon—not the rum
found in the other recipes. And underneath the formula was a short history lesson: “From Shepheard’s Hotel, Cairo, Egypt, Circa 1950.”
The book went on to tell the story about The Suffering Bastard. It supposedly started out as The Suffering Bar Steward, words supposedly
uttered by a harried bartender at Shepheard’s bar, and misheard, and subsequently bastardized, so to speak, by a group of British military
types. There was no mention of Joe Scialom, though. I was beginning to feel sorry for the poor bastard.
A Google search for “Rongovian Embassy” led me to therongo.com, a web site that informed me that this joint was once again in business,
but not much more information was there save for their phone number, so I called, chatted to Mike Schott, a convivial bartender, and
eventually I got the ear of Susan Elardo, a long-time manager of this quirky joint that features live music, Mexican food, and three bastard
drinks on the cocktail list.
Elardo guided me to Alex Brooks, the man who opened the Rongovian Embassy in 1973. He now lives in Maine, is retired from the
hospitality industry, and pursues his hobby of painting to pass the time. Brooks chuckled when I mentioned the drinks, but he wasn’t really
sure where the recipes came from, and he’d never heard of Joe Scialom.
Months passed. I was lost. I was suffering, too. This story had so much promise, but I’d reached a dead end. God took pity on me, though,
and made me look through the 2002 book, Esquire Drinks, by David Wondrich, when I was looking for an entirely unrelated cocktail. Lo and
behold—Wondrich had covered the Suffering Bastard. And he covered Joe Scialom, too.
Turns out that Joe was, indeed, the bar steward at the Shepheard’s Hotel in Cairo that Beachbum Berry mentioned in his Grog Log. Esquire
magazine reported on the man, and the drink, in 1947. Scialom created the drink as a hangover cure—“to be un-hung, you must be redrunk”
the book tells us—and its original name was, indeed, The Suffering Bar Steward.
Rest easy, Joe Scialom. Your suffering is over. Lucky bastard.
The Suffering Bastard
Adapted from a recipe in Esquire Drinks: An Opinionated & Irreverent Guide to Drinking by David Wondrich 2002.
1 ounze bourbon
1 ounce Gin
1 teasthingy fresh lime juice
1 dash Angostura biters
Ginger Ale
2 springs fresh mint
Fill a cocktail shaker two-thirds full of ice and addd the bourbon, gin, lime juice and bitters. Shake for approximately 15 seconds. Strain into
an ice filled coolins glas. Top with the ginger ale, and add the garnish
Fazit: Was ist nun ein Suffering Bastard – Rum oder Gin oder Bourbon – Gurke oder nicht – Bitter , wenn ja welche - Ginger Ale ja oder
nein. Gary Regean hat nicht ganz recht – auch Victor Bergeron hat diesen Drink schon 1968 genannt. Wer kennt ein älteres Zeitzeugnis?
geht er wirklich wie von Herrn Eberhardt dokumentiert bis ins Jahr 1923 zurück, was Garys Recherche gänzlich in Frage stellen würde?
Fragen über Fragen – bin für jeden weiterführenden Hinweis dankbar
C.Ocktail
* „Die Bar“ von 1981 bis 1999/2000 wurde diese Zeitschrift vom LPV Lebensmittel Praxis Verlag Neuwied GmbH (Unternehmensgruppe
Handelsblatt) in Neuwied herausgegeben. Neben der Zeitschrift „Drinks“ war es eine der bekanntesten deutschsprachigen Zeitschriften für
den deutschsprachigen Raum
P.S. FundstĂĽcke beim Surfen
Barkarte Bayrischer Hof - TRADER VIC:
http://www.bayerischerhof.de/resources/_docs/en/cocktailkarte_trader.pdf#search=%22suffering%20bastard%20shepherd%22
Vergleich Shepherds & Beachbum Berry's Grog Log
http://llandryn.net/blog/2003/09/three_sheets_to_the_wind.html
Suffering Bastard ist auch ein Name fĂĽr einen TIKI MUG von Trader Vic
http://www.paradisefoundonline.com/site/745816/product/ba512f
und einen TIKI Dekanter
http://www.tikifarm.com/tradervics.htm
neues Buch: Tiki Road Trip in north America
http://www.roadtripamerica.com/read/Tiki-Road-Trip.htm
2. Episode des TIKI Podcast TIKIBARTV
Suffering Bastard
http://www.tikibartv.com/tikibar_display.php?pver=qh&vid=5
 
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