Schwedenpunsch - Swedish Punch

Deliriumjack

Neues Mitglied
Beim Forumstreffen 2007 hatte ich eine Spirituose im Gepäck, die wohl den meisten im Forum unbekannt sein dürfte. In einigen meiner alten Cocktailbücher wurde nach „Schwedenpunsch“ bzw. „Swedish Punch“ verlangt. Also machte ich mich in den Tiefen des Internets auf die Suche nach diesem Was-auch-immer-es-ist?

Schnell fand ich heraus, dass Swedish Punch immer noch in Schweden produziert wird. Diverse schwedische Spezialitäten-Läden in Deutschland führen ihn jedoch nicht. Einer dieser Shops war letztendlich bereit mir eine Flasche aus Schweden zu besorgen. Allerdings zu einem abartigen Preis. Ich stecke ja wirklich gerne viel Geld in dieses Hobby, aber irgendwo ist auch mal Schluss. Also: Selber herstellen.

Des Weiteren fand ich heraus, dass Swedish Punch ganz einfach ausgedrückt gesüßter Arrak ist. Das süß hier mehr im Vordergrund steht als Arrak war auch schnell klar.

Bei Egullet wurde schon ausführlich über ein mögliches Rezept disskutiert. Letztendlich fand ich ein Rezept in einem Buch aus dem Jahr 1880. Da die älteste Quelle, die Swedish Punch erwähnt und die ich finden konnte, aus dem Jahr 1850 war, wollte ich lieber dem Rezept von 1880 vertrauen, als den neuen, für die ich keine Quelle kenne.

Eine alte Flaschen „Cederlunds Swedish Punch“ überzeugte mich schließlich. Und ich wusste in welche Richtung ich gehen wollte.

Aus den Überlegungen im Forum von EGullet habe ich mir dann meinen Schwedenpunsch zusammen gebastelt.


Damit ihr noch einen gewissen Anreiz habt, was man damit anstellen kann, hier einige Rezepte:


Dr.Cocktail
=========
1 Teil Swedish Punch
1 Teil Limettensaft

Variation: Limettensaft zu gleichen Teilen Orangensaft und Zitronensaft ersetzen.


Blondes Gift
=========
2cl Weinbrand
2cl Schwedenpunsch
2cl Curacao
Fill Up w/ Champagne

Boomerang
========
2cl Bourbon
2cl Schwedenpunsch
2cl Vermouth dry
dash Zitronensaft
dash Angostura Bitters

Cobenzl Vienna
===========
2cl Benedictine
2cl Schwedenpunsch
2cl Vermouth dry
2cl Vermouth sweet

May Blossom
=========
4cl Schwedenpunsch
2bl Grenadine
Saft einer Zitrone
Mit Soda auffüllen

Grand Slam
========
4,5cl Schwedenpunsch
2cl Vermouth dry
0,75cl Vermouth sweet
 
Ich bin auf folgenden Cocktail scharf:

Astor Cocktail
=========================
3cl Gin
2cl Swedish Punch
1 Spritzer Zitronensaft

Ausserdem soll Schwedenpunsch wunderbar zu Calvados passen. Da gibt es eine Menge Rezepte.
 
ist schwedenpunch nicht = schwedentrunk? das is doch das zeug, was sie dem armen tom gerhart in "ballermann6" verpassen wollen ;D
 
Genau Frank, trink ruhig Abführmittel wie Schwedentrunk.

Den gibt es in der Apotheke.
Er von besonders reinigender Wirkung...hehe ;)
 

Genau Frank, trink ruhig Abführmittel wie Schwedentrunk.

Den gibt es in der Apotheke.
Er von besonders reinigender Wirkung...hehe ;)

da ist er ja auch schon, mein alchy :-*

;)

in film war da noch gülle drin :P
 
Sehr qualifizierter Beitrag Frank. Wie oft hast du den Film gesehn, damit du dich noch an den Namen erinnern kannst? Obwohl nein, beantworte die Frage lieber nicht. Wir wollen doch nicht noch einen Thread mit Sachen zu müllen, die überhaupt nicht zum Thema passen. ;)
 
aber wenn wir hier scon im versuchslabor sind währe das rezept für schwedenpunsch auch nicht übel...
 
hmmm... hört sich interessant an.

Nach was schmeckt denn das so? Arrak sagt mir nix. Kenne ich nicht.
kann mir das jemand mal beschrieben?
 
Rezept habe ich oben editiert. Aber in dem Link zum Egullet Forum stehen auch sehr viele Rezepte drin.

Was den Arrak angeht, so verweise ich auch auf das Forum bzw. (Asche auf mein Haupt) Wikipedia. Mir fehlt momentan einfach die Zeit ausführlich zu schreiben.
 
Ich habe da was:

Arrak - allgemein:
Der Name Arrak kommt aus dem Arabischen (von arabisch 'araq: „Schweiß“), er wurde für alle alkoholischen Getränke des Orients gebraucht. Arrak gilt als das sortenreichste alkoholische Getränk der Welt. Denn als Arrak werden Branntweine vom Nahen Osten bis zu den Philipinen bezeichnet,obwohl sie aus sehr verschiedenen Ausgangsprodukten hergestellt werden. Nach Deutschland wird fast ausschließlich Batavia-Arrak aus Java (Indonesien) importiert. Gute Qualitäten kommen von der Westküste Indiens, aus Sri Lanka und Thailand. Die in unserem Sinne "echten Arraks" werden durch Vergärung und anschließende Destillation von Reis, Zuckerrohr-Melasse oder zuckerhaltigen Pflanzensäften nach verschiedenen Verfahren hergestellt. Bei den Pflanzensäften spielt der Palmwein, gewonnen aus den Blütenkolben der Kokospalme, eine besondere Rolle. In Indien zum Beispiel wird Reis zum Keimen gebracht, zur Verzuckerung schwach erwärmt, mit Palmwein versetzt und vergoren. Auf Java wird mit Hilfe von Hefe- und Schimmelpilzkulturen gearbeitet. Die Vergärung beginnt nach dem Zusatz von Zurckerrohr-Melasse und Palmwein, das Endprodukt erinnert dadurch geschmacklich an Rum. Durch lange Lagerung in Eichenholzfässern wird der Geschmack des Arraks verfeinert und seine Farbe vertieft.

Arrak aus dem Nahen Osten:
Was ist dieser Arrak eigentlich? Nach orientalischer Tradition: die Medizin schlechthin – sowohl innerlich, wie auch äußerlich anzuwenden! Es ist in der Regel ein Tresterschnaps aus Weintrauben (z.T. aber auch Datteln), ähnlich dem italienischen Grappa, allerdings versetzt mit Anis und damit vom Geschmack her ähnlich dem türkischen Raki, dem griechischen Ouzo und sogar ein wenig dem französischen Pastis oder Ricard.

Natürlich gibt es den Arrak auch schon ab 40 Volumenprozent Alkohol, aber der wirkliche Arrak beginnt ab 50 Umdrehungen; er muss also brennen. Versetzt wird er mit Wasser und Eis, wodurch das im Alkohol gelöste Anis ausflockt und eine milchig weise Flüssigkeit entstehen lässt, wovon der Arrak auch seinen Kosenamen „Milch der Weisheit“ ererbt hat.

Er ist eine Art Standardgetränk: so wie man in Deutschland eben Bier trinkt, in Frankreich oder Italien zuerst mal Wein, so trinkt man in den Ländern des Nahen Ostens, insbesondere natürlich unter den Christen dort, eben erst einmal Arrak. Zu Tabbuleeh, dem beliebten Petersiliensalat, wird er besonders gerne gereicht und auch getrunken, nicht nur weil beide vom Geschmack her sich ideal ergänzen und wunderbar zusammenpassen, sondern auch, weil die Petersilie sehr viel vom Alkohol aufnimmt. Aber auch zu jedem anderen Essen passt er gut.

Der unerfahrene europäische Gast sollte vorsichtig sein und sich eher der Tradition seiner Gastgeber anschließen und zugleich mit dem Arrak nebenher Mineralwasser trinken und nicht, der eigenen Gewohnheit folgend, Wein oder Bier: Der Arrak kann teuflische Konsequenzen zeitigen, wenn man ihn in seiner Wirkmächtigkeit unterschätzen sollte. Dennoch, keine Angst: Es ist ein hervorragendes Getränk, wohlschmeckend und erfrischend, auch untertags, auch am Strand und gerade zu allem, was vom Grill kommt.

Dass der Arrak etwas Besonderes ist, wird auch an einem anderen kleinen Moment deutlich: Prostet man sich zu, mit Bier z.B. oder Wein, so geschieht das mit dem Wort „sachteen“ – vergleichbar unserem „zum Wohl“ – oder mit „kässack“ – einem für uns nicht so leicht übersetzbaren Begriff, abgeleitet von „käss“, Glas. Stößt man aber mit Arrak an, dann wird im Libanon, in Syrien und in Jordanien dafür ein eigenes Wort verwendet, das nur für den Arrak reserviert ist und auch nur im Zusammenhang mit ihm zur Anwendung kommt: „möhabba“. Möhabba meint in diesen wenigen Buchstaben den ganzen Vorgang des Arraktrinkens „mit allen Sinnen“: In „möhabba“ steckt das körperliche Spüren des Arrak, wenn man das Glas in die Hand nimmt, steckt das Hören des Arrak, wenn man das Glas beim Zuprosten auf den Tisch aufklopft, steckt das Sehen des Arrak, wenn das Glas wieder erhoben wird, steckt das Riechen des Arrak, wenn man das Glas an die Nase und an den Mund führt und es steckt darin das Schmecken des Arraks, wenn dieser im Mund sein Aroma entfaltet. Und .... in diesem „möhabba“ steckt auch noch das Leuchten der Augen dessen, der den Arrak genießt, sein Wohlempfinden und Glücklichsein. Arrak zu genießen ist also ein ganzheitliches Geschehen und durchaus auch Kult und auf alle Fälle mehr als eben einfach nur Trinken.

aus: Arrak - und was man wissen muss
Eine alte, nicht mehr verfügbare Internetinformation

siehe auch:
www.theartofdrink.com/blog/2006/10/batavia-arrack.php
 
also auch son Aniskrams ...

brauche ich also nicht :P
Stehe überhaupt nicht auf den Geschmack
 
Ich hasse Anis, aber der Arrak, den du hier bekommst schmeckt idR nicht nach Anis.
 
hm. Das ist dann natürlich wieder was anderes.
Werde erstmal abwarten, was es hier so für Rezepte gibt und ob man die Pulle überhaupt irgendwo herbekommt ... :)
Morgen gibts erstmal nen Fläschchen Zitronenlikör
 
Repeal Day Post:
www.repealday.org
http://spiritsandcocktails.wordpress.com


VOLSTEAD COCKTAIL (überarbeitet)
4,5cl Rye
1,5cl Swedish Punch
2cl Orangensaft
1,5cl Grenadine
1 Spritzer Absinth
Auf Eis shaken und in ein gekühltes Cocktailspitz
abseihen
 
Verschickste den Schwedenpunsch (nach good old Austria) ev. auch oder gibt´s den nur als Selbstabholung?
 
Natürlich versende ich den auch. Ich weiß nicht genau wie es mit den Versandkosten nach AUT aussieht, aber kann ich gerne in Erfahrung bringen. Ich vermute aber mal, dass es sich eher lohnen würde, wenn sich einige aus Östereich zusammen tun und mehrere Flaschen bestellen. (Bzw. evtl. das Falernum noch dazu). Dann lohnt sich das wohl eher.


Hier noch ein Link mit vielen Rezepten:

http://cocktaildb.com/ingr_detail?_action_query=1&id=253


Einige hab ich oben auch nochmal editiert.
 
Ich wäre durchaus an beiden, also auch Falernum, interessiert. Daher bitte lass mich wissen was der Versand kosten würde.
 
Wie schauts denn mit Falernum?
Hat den irgendwer noch zu verkaufen?

Weiß gar nicht mehr wer das war :)
 
Meld dich bei Crackone, wird dir da besser weiterhelfen können.

Forgotten Flavours Falernum ist ein hervorragender Rumlikör mit Limettenschale, Nelke, Piment etc.
 
Ich hole diesen Thread zum Swedish Punch von Crackone und Cocktailmexican mal hervor.

Hier stehen ja bereits ne Menge Rezepte drin, doch stellt sich mir gerade die Frage, welche wohl die Besten sind.

Ich habe nur einen relativ wenig FF Swedish Punch hier stehen (vlt 100ml) und will die nicht für mittelklassige Rezepte verschwenden, die mir dann eventuell gar nicht schmecken.

Daher: Habt ihr ein Lieblingsrezept?
 
Mein Lieblingsrezept ist definitiv der Speakeasy von TeeBo, der sich gerade im C&D Revisionsprozess befindet:

5 cl Rye (oder auch 1919 Rum)
2 cl Ginger of the Indies
1 cl Swedish Punch
2 Dashes BCB Berlin Bitter

Stir, strain, Zitronen Zeste
 
Hmm, ich war ganz zufrieden mit Paychaud's / Creole Bitter. Aber nen normaler Bitter sollte es, reduziert verwendet ganz gut tun. Ich finde, dass der Berlin Bitter ne fruchtige fast Kirschige note hat, wenn Dir da in Deinem Schrank etwas zu einfällt...
 
Besser nicht, das Kernaroma dürfte zu intensiv werden bei dem Gewicht ;D
 
Ihre Feinmotorik:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Asian_elephant_eating02_-_melbourne_zoo.jpg
;D
 
@ Hannibal: Puh, ich glaube ich muss mir nen größeren Bildschirm zulegen.

Hat auch nicht sooo viel mit dem eigentlichen Thema zu tun. ;)

 
@ Hannibal: Puh, ich glaube ich muss mir nen größeren Bildschirm zulegen.

Hat auch nicht sooo viel mit dem eigentlichen Thema zu tun. ;)

^^ aber bitte jetzt nicht mit dem Riesenbild in den kleinen Chat kommen ;D
 
Kann man diese BCB Bitters eig. mit irgendwas vergleichen/ersetzen?
Hi, hab auch den BCB Bitter hier und mich erinnert er irgendwie etwas an Pflaumen. Von Fee Brothers gibt's doch einen Plum Bitters, vielleicht kommt der hin... Wenn man ihn irgendwo finden sollte.

Grüße Matthias
 


Kann man diese BCB Bitters eig. mit irgendwas vergleichen/ersetzen?
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Hi, hab auch den BCB Bitter hier und mich erinnert er irgendwie etwas an Pflaumen. Von Fee Brothers gibt's doch einen Plum Bitters, vielleicht kommt der hin... Wenn man ihn irgendwo finden sollte.

Grüße Matthias
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Da dürfte es leichter sein, an den BCB Bitters zu kommen - der ja trotz Limitierung auf 500 Stück sowohl bei Cocktailian, als auch bei Barfish erhältlich ist. Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es sich immer noch um Restbestände handelt. Der Repeal Bitters war ja auch in Nullkommanix weg.
 
Da dürfte es leichter sein, an den BCB Bitters zu kommen

Ja hab ich auch gerade feststellen müssen. Plum Bitters gibts zur Zeit nur bei whiskyexchange. Aber noch hab ich ja die BCB Bitters und wenn die dann leer sind gibt es vielleicht die anderen auch bei uns. :)
 
Der hält länger, ich hab vil 10 Tropfen gebraucht, bisher. Es ist halt speziell und sehr intensiv.
 
Stimmt, kann ich bestätigen. Ich mag ihn wirklich sehr, aber setze ihn nur selten ein. Das Fläschchen wird und wird nicht leerer. Kann aber auch ein bißchen an der Angst liegen, dass er irgendwann weg ist und man ihn dann nicht mehr nachbekommt ::)
 
Und ich muss bis 2033 warten bis ich einen bekomm... :(
 
BTT Swedish Punch

für den Doctor Cocktail habe ich mittlerweile 4 (Haupt-)Rezepte entdeckt. Welches ist euer Liebling

Variante 1 (Trader Vic, Ted Haigh)
==============
2 oz Jamaican Rum
1 oz Swedish Punch
1 oz Limette


Variante 2 (FF Seite, Herkunft??)
============
5 cl Swedish Punch
3 cl Limette
3 cl Orange


Variante 3 (Old Waldorf Astoria)
===========
3 cl Swedish Punch
3 cl Limette


Variante 4 (Savoy)
=========
2/3 Swedish Punch
1/3 Zitrone oder Limette
 
Mit FF Swedenpunsch funktioniert die Jamaicarumvariante nur schwer, mit 1-2 cl kann man ein ganz gutes Ergebnis erlangen, aber an die Variante mit Orangensaft kommt der nicht ran.
Nur Limettensaft geht sicher auch.
 
Gibt es denn eine Variante für den Volstead Cocktail, optimiert für FF Swedish Punch?

Volstead Cocktail
===========
Rye
Swedish Punch
Orange Juice
Grenadine
Anisette/Pastis/Absinthe
 
Hier ist mein Rezept für Swedish Punch: ;)

Arrak Infusion:
250ml Bativia Arrak (Boven's Original Arrak 58%)
500ml Demerara Rum (El Dorado 5)
8 Scheiben Bio Zitronen
1/2 Vanille Schote
2g Muskat
2 - 3 Macis
Zitronen in Scheiben schneiden und mit restlichen Zutaten für 1 - 2 Tage in einem Einmachglas ziehen lassen.

Tee Mix:
1 Teelöffel Schweden Punsch Kräuter
3 Teelöffel Yunan Tee
2 Zerstoßene Kardamom Körner
300g Bio Rohrzucker
Tee mit 300ml Wasser aufkochen und 10min ziehen lassen, abseihen und mit dem Zucker vermischen.

Nach zwei Tagen beide Flüssigkeiten mischen und durch einen Kaffeefilter filtrieren. In Flaschen abfüllen und mindestens 1 Woche ruhen lassen vor Verwendung.
 
Das hier war mein damaliges Rezept:

Swedish Punch (adaptiert vom Underhill Punsch IIIa /
http://forums.egullet.org/index.php?/topic/82827-buying-making-using-swedish-punsch/page__view__findpost__p__1610979__s__ee189bff4be50700fbbdc7751815aa56)

200 ml Rum
100 ml Arrack (Batavia / van Oosten)
100 ml Wasser
1 TL schwarzer, chinesischer Tee
126 ml Rohrohrzucker
1 Prise Kardamon
1,5 Zitronen, dünn geschnitten und entkernt

Zitrone in einen lebensmittelechten, wiederverschließbaren Behälter geben. Rum und Arrack drübergeben, für mindestens 8 Stunden kaltstellen.

Wasser erhitzen und Tee sowie Kardamon für 6 Minuten reingeben. Filtern um Teeblätter etc. rauszubekommen.

Zucker im heißem Tee auflösen, auf Raumtemperatur abkühlen lassen, in den Kühlschrank stellen.

Nach 8 Stunden Rum und Arrack von der Zitrone entfernen, ohne diese auszudrücken.

Teesirup und Rum/Arrack-Gemisch zusammenschütten. Filtern und in einer sauberen Flaschen mindestens eine Nacht stehen lassen.

Habe ihn heute kurz pur probiert und im Doctor Cocktail mit Lime Keys Heavy Bodied Rum. Pur ging es noch, zwar recht scharf, aber diese leicht exotische Note war vorhanden. Vermischt gefiel es mir überhaupt nicht mehr, zu wenig Aroma, zu flach, zu unausgewogen. Definitiv hat der Swedish Punch nachgelassen.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass damals zumindest der Tee kein sonderlich hochwertiger war. Der Rum war - so glaube ich - auch nur El Dorado Dark. Arrak war von Boven's mit 40%.

Jetzt habe ich Lust, am Wochenende eine neuen Versuch zu starten. :)
 
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass damals zumindest der Tee kein sonderlich hochwertiger war.
Macht der Tee bei der verhältnismäßig kleinen Menge überhaupt einen Unterschied?
 

Habe ihn heute kurz pur probiert und im Doctor Cocktail mit Lime Keys Heavy Bodied Rum. Pur ging es noch, zwar recht scharf, aber diese leicht exotische Note war vorhanden. Vermischt gefiel es mir überhaupt nicht mehr, zu wenig Aroma, zu flach, zu unausgewogen. Definitiv hat der Swedish Punch nachgelassen.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass damals zumindest der Tee kein sonderlich hochwertiger war. Der Rum war - so glaube ich - auch nur El Dorado Dark. Arrak war von Boven's mit 40%.

Jetzt habe ich Lust, am Wochenende eine neuen Versuch zu starten. :)
[/quote]
Ich mach meinen Doctor Cocktail immer so:
4,5cl Swedish Punch
2,25cl Appleton 12
2,25cl Lime Juice
Mir gefällter so mit meinem Swedish Punch sehr gut, er wird nur vom Rum ergänzt und nicht dominiert.

Ich denke für einen Swedish Punch, vor allem wenn man eine größere Menge macht, sind El Dorado Dark und Boven's 40% völlig in Ordnung.


Macht der Tee bei der verhältnismäßig kleinen Menge überhaupt einen Unterschied?
[/quote]
Meiner Meinung nach macht er einen sehr großen Unterschied. Durch die lange Ziehzeit lösen sich viele Aromen und man kann sogar am Schluss im Drink noch den Geschmack des Tees erkennen.
 
Ich habe das gleiche Verhältnis (lediglich 6/3/3), hier passte die Harmonie einfach nicht. Nach dem selben Rezept fande ich ihn vor längerer Zeit ganz angenehm - es muss also wirklich ein Aromenverfall eingesetzt haben. El Dorado Dark würde ich heute vielleicht gegen einen etwas leichteren Vertreter eintauschen, mir gefällt dafür Columbus Anejo 7y immer gut. Dem Tee und der Tatsache, dass du noch extra Kräuter beigefügt hast, würde ich heute auch größere Aufmerksamkeit schenken.
 
Ich würd bei einem Demerara Rum bleiben. ;) Ob die Kräutermischung etwas bringt weiß ich nicht, hab eine Flasche mit und eine ohne sie angesetzt und konnte kaum einen Unterschied feststellen. Ich verwende die Schweden Kräuter auch inzwischen beim Bitters machen neben Enzian und Wermut... Irgendwie muss man die ja weg kriegen.
Dazu vielleicht noch einen Tipp: In der Originalen Mischung ist Sauerampfer drinnen und mir wurde im Kräuterladen davon abgeraten weil das sehr schnell sehr bitter wird. Deswegen hab ich die "Hausmischung" ohne Sauerampfer genommen.
 
Danke für den Hinweis zu den Kräutern. Ich schau mal, ob ich am Samstag was auf dem Markt bekomme. Zum Rum: El Dorado Dark scheint mir doch etwas zu rau dafür, schließlich soll der Swedish Punch möglichst gut harmonieren. Daher würde ich eher zu gereiften, mittelschweren Vertretern greifen.
 
Auch wieder wahr, aber ich bin mit dem El Dorado 5 ziemlich zufrieden gewesen. Werd mir aber als nächstes mal den 8er für solche Sachen bestellen.
 
Eine kurze Rückmeldung zum Swedish Punch nach MJM (mit angepasstem Rum, ohne Macis und Schwedenkräuter): Im Doktor Cocktail sehr schön, benötigte aufgrund der Limetten aber 1 BL Rohrzuckersirup zusätzlich. Dann aber ausgewogen und aromatisch.

Pur konnte mich der Mix nicht völlig überzeugen, in der Nase mischen sich Tee und Rum/Arrack zu einem dumpfen Ton (nach Vergorenem?), am Gaumen auch etwas unrund. Schwierig an einer Komponente festzumachen. Zwar möchte ich Swedish Punch nicht pur trinken, aber hier hätte ich doch etwas mehr erwartet...
 
Hm also meins könnte man zur Not auch pur trinken. Ich probier es jetzt vor der Uni nicht, aber vom Geruch her ist es schon angenehm. Schwere Kräuternote, aber nicht nach Weihnachten, wie zB. Pimento Dram, und dann ist da noch eine leichte Zitrusnote. Vielleicht wird deins besser wenn du es noch etwas ruhen lässt?
 
Da ich jetzt leider nich so der Selbermacher bin und FF ja zu unser aller Leidwesen keinen Swedish Punch mehr herstellt, gibt es ein vergleichbares Produkt?
bzw. kann jemand was zu diesem hier sagen:
https://www.weinquelle.com/artikel/Carlshamns_Flaggpunsch_Schwedish_Punch_8825.html
 
Es gibt kein vergleichbares Produkt.
Ich finde den Carlhamns brauchbar - und das ist schon eine sehr positive Beschreibung
 
Nun hat Revolte einen Swedish Punch auf den Markt gebracht. Hat ihn schon jemand von Euch verkostet?

Falls ja: möchte Revolte hier ein klassisches Rezept anbieten oder eine Neuinterpretation? Arrack wird schon mal nicht als Basis verwendet.
 
Vorweg: Den von Revolte kenne ich nicht.


Aber da die restlichen Beiträge alle sechs Jahre oder länger zurückliegen, kann ich ja der Vervollständigung halber erwähnen, dass ich mit dem Schwedenpunsch der Preußischen Spirituosen Manufaktur mixe und damit ziemlich zufrieden bin.

Deutlich zufriedener jedenfalls als mit dem Carlshamns Flaggpunsch, den ich zuvor hatte, und den oscomp so treffend als "brauchbar" im sehr positiven Sinne beschrieben hat.

"Brauchbar" war er tatsächlich; aber ich war am Ende doch froh, als er dann endlich leer war... :P





Andererseits hat es mich als jemanden, der auch schon Falernum oder Pimento Dram selber hergestellt hat, immer gereizt, mal einen Swedish Punsch selbst anzusetzen.
Und dazu hätte ich eine Frage:

Man liest immer, dass Swedish Punsch letztlich nichts anderes sei als gesüßter und mit Zitrusfrüchten und Kräutern versetzter Arrak.
Alexander Pilz von gentledrinks.de (k.A. ob der hier - vllt. sogar persönlich - bekannt ist) schlägt in die gleiche Kerbe und verwendet für seinen Ansatz 500 mL Arrak.

Hier im Thread lese ich hingegen, dass die "Selbermacher" Arrak zusammen mit (Demerara) Rum ansetzen, und das auch noch im Verhältnis 1:2 zugunsten des Rums.

Wie kommt es eigentlich zu dieser Diskrepanz?
 
Liegt vielleicht daran dass es sehr aromatische (Boven z.B.) und neutralere (Ceylon z.B.) Arraks gibt.
 
Den Boven's hatte ich mir dafür übrigens schon zugelegt - und zwar den mit 58%. :D
Geöffnet habe ich ihn allerdings noch nicht.


Aber da Arrak und Rum letztlich ja doch zwei verschiedene Dinge sind (zumindest gehe ich fest davon aus ;)), stelle ich mir eben die Frage, wie der Rum überhaupt in den Swedish Punsch kommt bzw. kam. (?)
 
Aber da Arrak und Rum letztlich ja doch zwei verschiedene Dinge sind (zumindest gehe ich fest davon aus ;)), stelle ich mir eben die Frage, wie der Rum überhaupt in den Swedish Punsch kommt bzw. kam. (?)

Der Swedish Punsch ist ein Punsch und kommt vom Grog her, einem gewürzten, zuckerhaltigen Heißgetränk.
Im Grunde ist er ein skandinavischer "bottled" Grog-Premix.
Man kann ihn heiss machen, etwas Zitrone ergänzen und hat einen Grog in Grog-Stärke.
Für einen guten Grog verwendet man gerne Rum.
 
Nun, ich bin davon ausgegangen, dass Swedish Punsch halt nicht einfach nur irgendein Punsch ist, sondern schon einer besonderen Rezeptur folgt.

Im Ausgangspost dieses Threads von Cocktailmexican (auch wenn dieses mittlerweile über 10 Jahre alt ist) steht wörtlich drin, dass Swedish Punsch letztlich gesüßter Arrak ist. Und weil auf gentledrinks ganz Ähnliches berichtet wird, bin ich davon ausgegangen, dass das historisch so korrekt ist, und dass das Ersetzen bzw. Ergänzen des Arraks durch andere Spirituosen wie Rum dann erst irgendwann später erfolgte.

Und weiterhin vorausgesetzt, diese Prämisse ist gültig ;), hätte es mich dann einfach interessiert, wann bzw. vielmehr wie es dazu gekommen ist.
 
Nie würde ich Cocktailmexican widersprechen... ;).
Zumal er Swedish Punsch über Jahre hergestellt und vertrieben hat
und Preisträger eines Mixology-Awards ist.

Swedisch Punsch ist gesüßter, aber auch gewürzter Arrak.
Aber es gibt das Format eben auch in einer Mischung von Rum und Arrak.
https://www.diffordsguide.com/beer-wine-spirits/category/222/swedish-punsch

Du hast wohl recht: Rum könnte später dazugekommen sein,
zumal es ja Ähnlichkeiten mit dem Arrak gibt.

Bevor Swedish Punsch zur Mixlikör wurde war er -aus meiner Sicht - ein Grogpremix:
https://www.ecocktail.de/?p=mischmixkategorien&pboffsetpage=2&pboffsetregister=A&kid=1180
 
Ich habe noch ein mixology-Interview mit Daniel Gsöllpointner gefunden (das ist der, der hinter dem Swedish Punsch von Revolte steckt).

Darin bezeichnet er die Anfänge mit Arrak als etwas, das "man sicher weiß", obwohl er selbst ja einen Rum - den Revolte Overproof - für seinen Ansatz verwendet.
Wobei das bei der Vorgeschichte seines Swedish Punschs natürlich auch Marketing-Gründe haben könnte... ;)


Witzig finde ich, dass er bei der Frage nach dem "Perfect Serve" eine Mischung aus Swedish Punsch, Orangensaft und Limettensaft empfiehlt - was ja letztlich nichts anderes ist als ein Doctor Cocktail (zumindest die von mir favorisierte Variante davon).
 
So, da mir die Sache keine Ruhe gelassen hatte, habe ich mich zwischenzeitlich selbst an die Herstellung eines Swedish Punschs gewagt.

Dazu habe ich die Zesten einer Zitrone, etwas Kardamom(1), etwas Muskatnuss(2) sowie einen Tag später ca. ein Viertel einer Vanilleschote in 300 mL Arrak (Boven's 58%) vorgelegt, für zwei Tage an einem kühlen, lichtgeschützten Ort ziehen gelassen, dabei ab und an durchgeschwenkt und schließlich durch ein Teesieb abfiltriert.


(1) geplant war eine Messerspitze, aber durch Unachtsamkeit bei der Portionierung sind es zwei bis drei Messerspitzen geworden... ::)
(2) den kleinen Rest, der immer übrig bleibt, weil man ihn nicht mehr mit der Muskatreibe verarbeiten kann, ohne dabei die eigenen Finger zu ruinieren, habe ich - in ein Tuch gewickelt - mit einem Hammer in kleine Stückchen zerschlagen


Sodann ließ ich 3 TL Yunnan-Tee und 1 TL Schwedenkräuter (klein; aus der Apotheke) in 100 mL kochendem Wasser 10 min ziehen und löste anschließend 150 g Rohrohrzucker in dem noch warmen Tee auf.


Als dritten Schritt habe ich dann die Arrak-Infusion und den abgekühlten Tee-Sirup vermengt und durch ein Leinentuch in eine Flasche geseiht.


Vorweg: Das Seihen durch ein Leinentuch hätte ich mir wohl sparen können, denn der fertige Swedish Punsch war hinterher genauso trüb wie vorher. ::)

Die Flasche habe ich fest verschlossen und für > 7 Tage stehen gelassen.


Mittlerweile habe ich ihn dann verkostet.

Pur schmeckt der Swedish Punsch recht süß, im Prinzip wie ein Likör.
Die Gewürze und auch der Tee kommen durch, gleichzeitig schmeckt er aber irgendwie ein wenig "muffig".
Eine erste kleine Enttäuschung.

Im Cocktail gefiel er mir dann jedoch merklich besser.
Ich habe zwei Doctor Cocktails damit gemixt:
* Einmal in der klassischen Variante: zwei Teile Swedish Punsch auf je einen Teil Jamaika Rum (Appleton 8 ) und Limettensaft,
* und einmal in der Variante: zwei Teile Swedish Punsch auf je einen Teil Limetten- und Orangensaft.

Der zweite war - der Jahreszeit angemessen - sehr erfrischend und fast (aber nur fast... ;)) schon ein bisschen zu süß; der erste hingegen gefiel mir v.a. deshalb, weil der Jamaika-Rum das Aroma des Swedish Punschs ergänzt und ein paar subtile Aromen im Hintergrund mitbringt, ohne den Drink zu dominieren.


Fazit:
Für den ersten Versuch bin ich recht zufrieden.
Für ein v.a. optisch besseres Ergebnis müsste ich wohl zunächst einmal einen Kursus für professionelle Filtrationstechnik belegen... ;)
 
Mach doch einfach eine Eiweissfällung mit Milch ;)
 
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