Die Kühlung

Kuglblitz

Neues Mitglied
Heute Abend kam ich nach einem netten Abend nach hause und hatte irgendwie noch einen Gusto nach einem guten Late-Night-Dring.

Eine Flasche Tanqueray No. Ten war fast leer, ein Noilly Prat sowieso da, und weil ich gar faul und unbeobachtet war, hab' ich die Bestandteile (5:1, denke ich) direkt mit Eis (ja, ich war zu faul zum mixen) in ein Cocktailglas geleert und trink grad daran.

Nur: den Drink - so gut er auch ist - will nicht so wirklich kalt werden!

Klar, der Frevel, einen klassischen Martini wie einen Apfelsaft zu servieren, rächt sich ;), rein physikalisch betrachtet wundert es mich aber nach wie vor, dass durch sekundenlange Rührung bei der klassischen Zubereitung ein so nachhaltiger Kühleffekt erreicht wird.
 
Beim rühren umfließt die Flüssigkeit die Eiswürfel. Dadurch entsteht im Prinzip eine rießige Fläche welche mit dem Eis in Kontakt kommt. Es kommt zu einer schnellen und hohen Abkühlung.
 
Der Kühleffekt beim Rühren ist nicht nachhaltiger als beim Schütteln oder beim Aufbauen des Drinks. Nur die Temperaturdifferenz, die die Flüssigkeit in derselben Zeit durchläuft, ist eine andere.
Diese Nachhaltigkeit des Kühlens, von der du sprichst, ist durch die stoffspezifische Wärmekapazität, also die Fähigkeit eines Stoffes, Energie in Form von Wärme zu speichern, oder eben, wie beim Erwärmen, Energie aufzunehmen und sich dadurch zu erwärmen.
Die Wärmekapazität gibt dabei die Energie an, die für die Temperaturänderung benötigt wird.
Die Quintessenz hierbei ist - wie bereits oben gesagt - dass die Nachhaltigkeit dieselbe ist.

Was aber anders ist, ist die Möglichkeit der Flüssigkeit mit dem Eis in Wechselwirkung zu treten.
Beim "builden" eines Drinks im Glas fließt die Flüssigkeit bekanntlich nicht, die Wärmeübertragung von Flüssigkeit zu Eiswürfel wird zu einem nicht unerheblichen Teil von der Wärmeleitfähigkeit der zu kühlenden Flüssigkeit bestimmt.
Beim "stirren" reduziert sich durch die Bewegung der Flüssigkeit der Anteil des Wärmeaustauschs durch die Wärmeleitung, da ja alle Teile der Flüssigkeit irgendwann in diesem Zeitraum direkt mit dem Eis in Kontakt treten.
Beim "shaken" haben wir noch mehr Bewegung, teilweise zerspringen Eiswürfel, neue Flächen entstehen, an denen die Flüssigkeit mit dem Eis in Wechselwirkung treten kann, die Flüssigkeit kühlt noch schneller.

Qunitessenz:
Shaken kühlt schneller als stirren kühlt schneller als builden.
 
Du kannst auch das Glas vor dem Zubereiten des Drinks ins Eisfach stellen.
Das mache ich immer. Kühlt auch echt gut! :) ;D
Ich hoffe, ich habe einwenig geholfen.

Viele coole
8) Grüße,
Camparishaker
 
Der Kühleffekt beim Rühren ist nicht nachhaltiger als beim Schütteln oder beim Aufbauen des Drinks. Nur die Temperaturdifferenz, die die Flüssigkeit in derselben Zeit durchläuft, ist eine andere.
Diese Nachhaltigkeit des Kühlens, von der du sprichst, ist durch die stoffspezifische Wärmekapazität, also die Fähigkeit eines Stoffes, Energie in Form von Wärme zu speichern, oder eben, wie beim Erwärmen, Energie aufzunehmen und sich dadurch zu erwärmen.
Die Wärmekapazität gibt dabei die Energie an, die für die Temperaturänderung benötigt wird.
Die Quintessenz hierbei ist - wie bereits oben gesagt - dass die Nachhaltigkeit dieselbe ist.

Was aber anders ist, ist die Möglichkeit der Flüssigkeit mit dem Eis in Wechselwirkung zu treten.
Beim "builden" eines Drinks im Glas fließt die Flüssigkeit bekanntlich nicht, die Wärmeübertragung von Flüssigkeit zu Eiswürfel wird zu einem nicht unerheblichen Teil von der Wärmeleitfähigkeit der zu kühlenden Flüssigkeit bestimmt.
Beim "stirren" reduziert sich durch die Bewegung der Flüssigkeit der Anteil des Wärmeaustauschs durch die Wärmeleitung, da ja alle Teile der Flüssigkeit irgendwann in diesem Zeitraum direkt mit dem Eis in Kontakt treten.
Beim "shaken" haben wir noch mehr Bewegung, teilweise zerspringen Eiswürfel, neue Flächen entstehen, an denen die Flüssigkeit mit dem Eis in Wechselwirkung treten kann, die Flüssigkeit kühlt noch schneller.

Qunitessenz:
Shaken kühlt schneller als stirren kühlt schneller als builden.

Streber!

;)
 


Der Kühleffekt beim Rühren ist nicht nachhaltiger als beim Schütteln oder beim Aufbauen des Drinks. Nur die Temperaturdifferenz, die die Flüssigkeit in derselben Zeit durchläuft, ist eine andere.
Diese Nachhaltigkeit des Kühlens, von der du sprichst, ist durch die stoffspezifische Wärmekapazität, also die Fähigkeit eines Stoffes, Energie in Form von Wärme zu speichern, oder eben, wie beim Erwärmen, Energie aufzunehmen und sich dadurch zu erwärmen.
Die Wärmekapazität gibt dabei die Energie an, die für die Temperaturänderung benötigt wird.
Die Quintessenz hierbei ist - wie bereits oben gesagt - dass die Nachhaltigkeit dieselbe ist.

Was aber anders ist, ist die Möglichkeit der Flüssigkeit mit dem Eis in Wechselwirkung zu treten.
Beim "builden" eines Drinks im Glas fließt die Flüssigkeit bekanntlich nicht, die Wärmeübertragung von Flüssigkeit zu Eiswürfel wird zu einem nicht unerheblichen Teil von der Wärmeleitfähigkeit der zu kühlenden Flüssigkeit bestimmt.
Beim "stirren" reduziert sich durch die Bewegung der Flüssigkeit der Anteil des Wärmeaustauschs durch die Wärmeleitung, da ja alle Teile der Flüssigkeit irgendwann in diesem Zeitraum direkt mit dem Eis in Kontakt treten.
Beim "shaken" haben wir noch mehr Bewegung, teilweise zerspringen Eiswürfel, neue Flächen entstehen, an denen die Flüssigkeit mit dem Eis in Wechselwirkung treten kann, die Flüssigkeit kühlt noch schneller.

Qunitessenz:
Shaken kühlt schneller als stirren kühlt schneller als builden.
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Streber!

;)
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ICE-Hot-Spot Benutzer ;)

Mir war so langweilig auf der Fahrt nach so einem gelungenen Abend.

;)
 
gelungen dürfte wohl noch eine Untertreibung sein, wie ich euch so kenne.
 
So, das mag einigen jetzt wie Frevel vorkommen, ist mir aber schon mehrmals aufgefallen beim Martini (eigentlich nur dort)

Es heisst ja immer, dass man einen Martini bzw. alle Cocktails eiskalt servieren soll.
Soweit sogut, allerdings hat für mich ein nicht ganz eiskalter Martini einiges mehr an Aromen als ein Eiskalter.
 


Es heisst ja immer, dass man einen Martini bzw. alle Cocktails eiskalt servieren soll.
Soweit sogut, allerdings hat für mich ein nicht ganz eiskalter Martini einiges mehr an Aromen als ein Eiskalter.

Das ist mit Sicherheit so, Kälte verringert das Aroma. Aber: der Geschmack entsteht durch das Zusammenspiel von Geschmackssinn, Geruchssinn und Tastsinn. Wenn meine Zunge einen nicht eiskalten Martini ertastet habe ich weniger Vergnügen an diesem Drink als wenn er eiskalt und etwas weniger aromatisch schmeckt.
 

So, das mag einigen jetzt wie Frevel vorkommen, ist mir aber schon mehrmals aufgefallen beim Martini (eigentlich nur dort)

Es heisst ja immer, dass man einen Martini bzw. alle Cocktails eiskalt servieren soll.
Soweit sogut, allerdings hat für mich ein nicht ganz eiskalter Martini einiges mehr an Aromen als ein Eiskalter.

Abgesehen davon, dass das wohl bei jedem Straight Up-Drink so sein wird (Begründung siehe dadid123), ist genau das der Grund, weshalb ich mit dem Martini ausgesprochen selten etwas anfangen kann und lieber zu purem Gin auf Zimmertemperatur greife.
 
Wobei der Drink von alleine wärmer wird, wenn man nicht gerade bei den Temperaturen draussen trinkt.

Ists jemandem zu kalt, lässt man den Drink halt kurz stehen. Umgekehrt ists natürlich schlecht.

Wobei hat sich hier nicht mal jemand über einen zu kalten Drink geärgert ?

Wenn er zu warm serviert wird, besteht auch die Gefahr, dass zuwenig Schmelzwasser entstanden ist, was je nach Gin-Wermut Verhältnis sehr übel sein kann.
 
Wobei hat sich hier nicht mal jemand über einen zu kalten Drink geärgert ?

Also ich habe daran auf jeden Fall schon mal Anstoss genommen.

http://www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=6270;start=msg109915#msg109915
 
Naja, jeder wie er mag. Ich finds total unwichtig, hauptsache (zu) kalt als (zu) warm. Gibt cocktailtechnisch genug Einzelheiten wo man sich Gedanken drum machen kann.
 
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