Barkultur & Sprache

hannibal-007

Neues Mitglied
Liebe Cocktailgemeinde

Cocktails sind Genuss.
Cocktails sind Lebensgefühl.
Cocktails geben Lebensqualität.

Wir sprechene darüber um dies zu wahren und zu bessern.

Aber gehört die Sprache nicht dazu?

Wir sprechen und unsere Sprechweisen differieren.
Wir sprechen und verstehen, ja.

Wir sprechen und machen uns Gedanken?
Über den Cocktail?
Auch über die Sprache?

Das Fachvokabular für deutsche Bartender ist kaum bekannt und muss von uns gelernt werden.
Es ist nicht das, was uns die Muttersprache lernt.
Doch gehört es dazu? Ich denk schon.

Wir benötigen Vokabular für die Baruntensilien und den Baraktivitäten.

Da die Begriffe im Englischen etabliert sind und die englischsprachige Barkultur uns domniert, ist sie für uns
das Vorbild. Viele von uns neigen dazu die komplette englischsprachige Sprache neben der Barkultur mit zu übernehmen.

Ist das richtig?
Wir leben in Deutschland mit einer eigenen ausgefeilten Sprache.
Wir haben viele Begriffe, wenn auch nicht alle.

Wir brauchen Begriffe aus anderen Sprachen um uns klar auszudrücken.
Gerade im technischen Bereif ich dies unabdingbar.
Jedoch haben wir gerade Begriffe, die in der Barkultur wichtig sind.

Barmaß, Barsieb, abseihen, abmessen, Eiswürfel, Cocktailspitz sind nur ein Auszug unseres deutschem Vokabelschatzes.
Doch verwenden viele jigger, strainer, strainen, icecubes, cocktailglass etc. Ist das nötig?
Wir haben die Begriffe, warum nutzen wir sie nicht?
Sicher, Schüttler ist unschön und unpräzise, mit Shaker ist viel klarer, was gemeint ist.
Aber ist das ein Grund alle möglichen Begriffe ins Englische zu übertragen?

Gehört es zu einer Subkultur, wie der Barkultur, nicht dazu die eigene Hauptkultur zu wahren?
Ist die deutsche Sprache so unfähig, so peinlich?
Warum nutzen viele von uns diese nicht?

In Deutschland wird es immer populärer englische Begriffe zu verwenden. Es klingt toll.
Es ist us-amerikanisch / britisch. Denglish wird zum Alltag und viele der jungen Leute haben Schwierigkeiten sich selber in Deutsch auszudrücken.
Ist us-amerikanisch cool äh toll?
Brauchen wir so etwas in unserem Forum?

Ich denke, wir brauchen dies nicht, im Gegenteil wir stellen uns selber damit ein Bein, weil wir UNSERE Kultur in Frage stellen.

user, posten, threads, usw.

Unsere Zielgruppe ist der deutschprachige Raum, sonst müssten wir eine andere Sprache sprechen, auf jeden Fall nicht Deutsch.


Brauchen wir diese Vermischung von Sprachen wirklich?

 
Viele der Fachbegriffe sind sprachenübergreifend damit ein Fachpublikum sich problemloser etwas darunter vorstellen kann.
Ich halte wenig von der Einführung des Schüttelbechers
und einer kleinen Zwangsverdeutschung.
Das Problem ist nicht der >Umgang > mit der Sprache von Fachleuten und ambitionierten Laien,
das Problem ist der Verlust der allgemeinen Sprachkompetenz
in der Muttersprache.
Ein Problem was aber auch die Amerikaner so sehen,
sie sehen nur als negativen Einfluss das Spanisch der Südamerikaner.

bleib im Barbereich sprachlich konkret & klar
und wir werden dich immer verstehen...
 
Oh Gott ich fand schon die Diskussion peinlich ob die Sprache "Deutsch" im Grundgesetz verankert werden soll wie bei den Franzosen. Ich bin ehrlich gesagt stolz darauf, dass wir offen für Neues sind und nicht an einer Sprache festhalten.
Wenn die Leute von damals so engstirnig gewesen wären, würden wir heute noch Altdeutsch reden.
Vokabular zu verwenden, um mir den Alltag zu erleichtern, ist kein Fehler sondern eine Möglichkeit. Abseihen, der Begriff hat mir erst was gesagt nachdem ich mich mit Cocktails beschäftigt habe, also muss man diese Begriffe auch "lernen" obwohl es in den meisten Fällen reicht einmal das Wort zu hören und zu verstehen, dahinter steckt kein großer Lernprozess.
Also ich finde jeder der sich an die deutsche Sprache klammert, sich eher auf wichtigere Problem konzentrieren sollte.
Gruß

Edith: Was mir nachträglich noch dazu einfällt, wäre es eigentlich nicht wünschenswert, dass es nur eine Sprache auf der Welt gibt? Das hätte mein Fremdsprachen Problem in der Schule damals erleichtert :D
Kultur ist mehr als nur eine Sprache.
 
Wie gesagt, von Schüttelbecher bin ich auch nicht begeistert,
aber Messbecher ist ein vollkommen normaler Begriff, genauso wie Spritzer, wer sich verständigen will mit ausländischen Personen, der kann das einfache englische Vokabluar wie dash, jigger usw. auch verwenden.
Ist ja nicht wie in der Medizin, wos 10.000 Mio Fachbegriffe gibt.

Ich halte es allgemein für peinlich, wenn man Leute nach der Übersetzung von Callcenter usw. fragt und die kein deutsches Wort mehr dafür finden. Das ist ein allgemeinen Problem.

PS: Ich bin scharfer Kritiker von Konservativen, kein Befürworter.


Edith: Was mir nachträglich noch dazu einfällt, wäre es eigentlich nicht wünschenswert, dass es nur eine Sprache auf der Welt gibt? Das hätte mein Fremdsprachen Problem in der Schule damals erleichtert :D
Kultur ist mehr als nur eine Sprache.

Das willst du nur, solange deine Sprache die Hauptsprache wird, aber da gibts nochn paar andere auf der Welt, sowas hat man schon Probiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Esperanto
Ist gründlich daneben gegangen, auch Englisch wird nie auf der gesamten Welt gesprochen werden.
Das wäre nicht auszuhalten.
 
Ich kann dieses Anliegen ein Stück weit nachvollziehen sofern jemand englische Begriffe nur verwendet um damit anzugeben. Aber erfahrungsgemäß ist dagegen anzukämpfen ein Kampf gegen Windmühlen. Sprache verändert sich eben im Lauf der Zeit, ob zum positiven oder zum negativen (subjektiv gesehen). Bisher ist noch jeder Versuch einer Regulierung gescheitert.

LG
Guenni
 
Ich habe eine Weltsprache nicht im Sinne gemeint eine neue Sprache zu entwickeln oder eine alte zu verwenden, sondern einfach der Vermischung der Globalisierung ihren Lauf zu lassen und Veränderungen hinzunehmen und nicht dagegen anzukämpfen. ;)
 
Richtig die Sprache hat sich immer verändert. Ihr sprecht schließlich auch keine reine germanische Sprache mehr. Will jetzt aber auch nicht anfangen alle Lehnwörter aus dem Lateinischen und allen anderen Sprachen aufzuzählen, hab nämlich auch noch was anderes vor ;)
Auch diese Wörter wurden ins Deutsche übernommen.
Solange ein Sprache gesprochen wird, wird sie sich weiterentwickeln. Neue Wörter auch aus anderen Sprachen werden übernommen und alte Wörter gehen durch den angepassten Sprachgebrauch verloren ...
 
Also im Barbereich sehe ich da kein Problem.
Viele Begriffe sind einfach wohlklingender, in ihrer Herkunftssprache und es erleichtert auch ziemlich die Kommunikation.

Es ist nur schade, dass prinzipiell die deutsche Sprache immer mehr leidet.
Verstümmlung und Vergewaltigung unserer Sprache gehört ja schon fast zum guten Ton.
Das finde ich schrecklich!
Es gibt immer weniger Leute, die sich gepflegt und gesittet, in einem normalen Deutschen verständigen können und dabei auch Fremdwörter verstehen und korrekt verwenden können.
 
Hmm leider wird man da nicht gegen den Einfluss der Globalisierung ankommen, denn dies ist zweifelsfrei in meinen Augen die größte Ursache hierfür.....
 

Ja.

Ich teile deine Meinung überhaupt nicht, hannibal. Für mich ist das viel zu weit hergeholt und nicht mal eine Diskussion wert. Wir sollten uns mit sinnvollen Dingen beschäftigen die wirklich etwas bezwecken oder etwas verändern können.
Für das was du da gerade schreibst, bekommst du von professioneller Seite ein ganz großes "Haha". Sorry, aber darüber solltest du mal nachdenken.

Du kannst die deutschen Begriffe ja gerne benutzen. Aber du solltest dir nicht anmaßen anderen die englischen Varianten zu verbieten oder sie zu maßregeln.
Natürlich gibt es und wird es auch immer Menschen geben, die kein Englisch sprechen. Da es sich in diesem Fall aber um eine Fachsprache handelt, denke ich nicht, dass sie jemanden daran hindert diesem wundervollen Hobby nachzugehen.
 
Euch ist mit Sicherheit schon aufgefallen, dass ich sehr gesellschaftskritisch bin.

Ich beobachte diverse Entwicklungen auf der Welt, speziell die Kapitalisierung und Amerikanisierung, mit einem weinenden Auge.

Die Finanzkrise ist für mich nur ein Symptom davon, was ich schon erwartet habe.

Alle gesellschaftlichen Probleme, auf die ich stoße haben für mich immer einen gemeinsamen Nenner. (Ich könnte hier noch 300 Seiten schreiben.)

Worauf ich hinaus will:

Die Veränderung der Sprache ist ein Symptom davon, natürlich hat es dies früher auch gegeben, immer wenn eine Kultur dominanter war als die andere, gab es Verschiebungen in allen Bereichen.

Für mich diese Veränderung fehlendes Bewustsein, eine zu schwache Kultur.

Eine Fachsprache ist schön und gut. Monolingualität ist damit aber nicht gerechtfertigt. Es geht hier um 10-15 Grundbegriffe, die in sich in jeder Sprache vorhanden sind.
Sachlich gesehen kann man sich in jeder Sprache ohne jemanden einzuweihen darüber unterhalten und jeder würde es verstehen (allgemeines Sprachverständnis und ne vernünftige Formulierung vorausgesetzt).
Das als Fachsprache zu bezeichnen, kann man tun, ob es sinnvoll ist, ist nochmal ne andere Frage.

Das ist meine Meinung, das kann jeder anders sehen.
Ich wollte nur sensibilisieren.
Ich will nichts bestimmen noch jemanden persönlich angreifen.
Ich hatte gehofft, das dafür noch jemand Verständnis hat.

Schade.
 
Die Finanzkrise ist für mich nur ein Symptom davon, was ich schon erwartet habe.
Na dann hoffe ich doch, dass du dich aus all deinen wahrscheinlich nicht vorhandenen Fonds zurückgezogen hast...
Entschuldige mal dein Text liest sich ziemlich abgehoben. Die Finanzkrise in Amerika hat nichts mit Amerikanisierung noch Kapitalismus zu tun. Lediglich mit der Dummheit von manchen Banken Kredite mit Krediten zu stopfen. Das ging praktisch so schnell, dass das erst öffentlich wurde als die ersten Banken den "Besitzer" wechselden, allen voran Bear Stearns und IndyMac. Die Auswirkungen auf den europäischen Markt wurden unterschätzt sogar von den Besten auf diesem Gebiet und Du willst mir erzählen Du hättest das kommen gesehn... ::)

Sensibilisierung schön und gut, aber übertreibs nicht.
 
Ich bevorzuge die englische Sprache im Allgemeinen, warum auch immer. Jedoch tendiere ich auch sehr stark dafür den deutschen Begriff zu wählen, sofern vorhanden.
Zum Beispiel kann ich es nicht haben wenn man "DNA" sagt...käme ja auch keiner auf die Idee "deoxyribonucleic acid" zu sagen.

Es grundsätzlich verbieten zu wollen, dass Einflüsse auf unsere Sprache wirken ist völliger Blödsinn. Eine Sprache, die sich nicht entwickelt ist eine tote Sprache und ich denke nicht, dass irgendwer soetwas beabsichtigt.

Warum man aber bei einer deutschsprachigen Unterhaltung irgendwelche englische Begriffe nehmen muss, für die es angemessene deutsche gibt, das kann ich nicht nachvollziehen.
 
Gerade in der Forschung geht aber nun mal ein Trend dahin das Vokabular zu vereinheitlichen. Und das macht ja auch durchaus Sinn, schließlich ist es so um einiges einfacher sich mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt auszutauschen, insofern würdest du, wärest du in der Situation dich mit DNA täglich auseinander zu setzen wahrscheinlich auch bald ganz automatisch DNA sagen. Bei DNA weiß schließlich jeder was gemeint ist. Genauso mit den "Callcentern". Die Dinger heißen nun mal so. Auch wenn das Wort vielleicht nicht deutsch ist, so ist es dennoch Teil der deutschen Sprache.

Ähnlich sehe ich es auch mit dem Cocktailvokabular. Abseihen ist mir genauso ein Begriff wie to strain. Ich kannte beide nicht, bevor ich mich für Cocktails interessiert habe. So gesehen waren beide für mich Fremdwörter, welches ich verwende ist für mich irrelevant und hängt wahrscheinlich nur davon ab, ob ich mein Rezept aus dem Diffordsguide oder bei Brandl rausgesucht habe.

Die deutsche Barkultur sollte sich nicht über eine deutsche Barsprache definieren.

Ich finde die Diskussion auch ziemlich überflüssig.
 
Ich finde die Fragestellung von hannibal-007 nicht abstrus und irrelevant. (Achtung: Fremdwort!)
Im Gegenteil..Die Monoton-isierung unserer Zeit, der anglo-amerikanische Kultur-Imperialismus, die McDonaldisierung und Cocalisierung der Mahlgestaltung sollte man schon im Blick behalten.

Die Sprache ist der wichtigste Träger der Kultur. Es geht ja nicht darum, Zäune zum Schutz der Sprache aufzurichten, sondern die eigene Sprache lebendig zu halten, indem man ihre Wörter virtuos benutzt.

Darauf hat auch Triobar hingewiesen und er hat recht.


Das Problem ist nicht der >Umgang > mit der Sprache von Fachleuten und ambitionierten Laien,
das Problem ist der Verlust der allgemeinen Sprachkompetenz in der Muttersprache.

Er unterscheidet die Fachsprache von der Muttersprache.

Die Sprache der Bar ist eine Art kleine Fachsprache und diese ist englisch.

Die deutschen Fachbegriffe kommen im wesentlichen aus dem Bereich der Küche.
Es wäre zu diskutieren, inwieweit es überhaupt so etwas wie eine wirklich eigenständige deutschsprachige Cocktail-Trinkkultur gibt.
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Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Diskussion.
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=4;action=display;threadid=5329

Die für mich besten Beiträge kamen von Tiefenrausch und Tiki-wise.

Tiefenrausch schrieb:
„Kultur ist das, was man lebt! So wie wir von unserer Umwelt Eindrücke aufnehmen, so geben wir durch unser Verhalten auch Eindrücke zurück, wirken als Beispiele und können Vorbilder für andere sein. Das funktioniert auf den unterschiedlichsten Ebenen, in der Art, wie wir mit Cocktails umgehen ebenso wie mit der äußerlichen Form, wie wir dies tun. Schon allein hier im Forum lassen sich zahlreiche Facetten beobachten, wie sich Kultur entwickelt und verbreitet. Das fängt bei der Diskussionskultur an und hört erst bei der Art auf, wie wir welche Spirituosen, Kräuter, Früchte usw. verarbeiten und mischen.

Du siehst also, man hat durchaus Einfluss im Kleinen. Den kann man bewusst nutzen im Sinne eines kultivierten Umgangs in allen Bereichen des Lebens. Einer alleine würde dabei nicht viel erreichen, aber zum Glück machen nicht nur schlechte Beispiele Schule, sondern auch gute. Wenn sich Gleichgesinnte finden, die zusammen Ideen entwickeln und leben, dann entsteht Kultur. Sie kann die verschiedensten Bereiche betreffen, aber das wichtigste Medium der Kultur ist immer die Sprache! Zum Glück ist es keine kleine Minderheit in Deutschland, die diese hochentwickelte Sprachkultur trägt. Auch wenn vor allem die Werbebranche erheblichen Schaden angerichtet hat im allgemeinen Sprachgebrauch, so ist doch noch eine sehr breite Basis vorhanden, die deutsche Sprache zu sprechen und weiterzutragen. Dass es dabei auch eine breite Bevölkerungsschicht mit eher bescheiden entwickelter Ausdruckfähigkeit gibt ist weder neu noch gefährdet es die deutsche Sprache ernsthaft, solange immer genügend Leute die Sprache in voller Blüte gebrauchen, die Sprachkultur leben. Natürlich haben insbesondere die Medien diese Aufgabe, und deren Niveau (besonders im Fernsehen) hat schon gelitten, aber gerade deshalb ist es umso wichtiger, sich selbst nicht zurückzuentwickeln. Nochmal: Kultur ist, was man draus macht...“
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Tiki-wise hat gute Regeln für den Umgang mit Anglizismen entwickelt.

„Im Alltagsgebrauch sind bei der Nutzung von Anglizismen in meinen Augen zwei Dinge zu beachten:
a) Haben wir es hier mit Fachterminologie zu tun, die von jeher einer Sprache zugeordnet ist? (So in der Musik, z.B. Italienisch, oder Französisch im Restaurant oder eben Englisch im Barfach (Shaker, Stirrer, Strainer,...)
--> wenn nicht, dann:
b) Ist es wahrscheinlich, dass ein Nichtdeutschsprechender sonst ein schweres Problem hat?
(So habe ich kein Problem damit, dass unsere kleine Uni mit 25% Austauschstudenten einen "Food Court/Mensa" hat.
--> wenn nicht, dann:
c) Gibt es ein passendes deutsches Wort?
Und wenn hier dann wieder ein "nein" steht, dann sind Anglizismen im Alltag erlaubt.“
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Da es ein deutsches Wort gibt, schreibe ich Wermut und nicht Vermouth.
Ich bemühe mich von Spritzern zu reden, statt von dashes.
Ich versuche, möglichst die cl-Maßeinheit und nicht oz zu verwenden.
Aber auch die englische Schreibweise hat ihr Recht, denn sie ist die universelle Sprache der Bar.

Sprache ist DAS Mittel der Kommunikation.
Wichtig ist, daß der andere mich versteht.
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Hannibal-007 will uns sensibilisieren. Ich denke, das ist nötig.
 
Ich studiere Germanistik als eines meiner Teilfächer und bin ein großer Feind von unnötigen Anglizismen und suche immer, diese zu vermeiden.

In puncto Bar habe ich mir ebenfalls schon vor längerer Zeit Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen,d ass eine "Zwangseindeutschung" absoluter Humbug wären, denn:


Die Sprache der Bar ist im englischsprachigen Raum gewachsen und hat dort ihre Wurzeln.

Die Barszene ist klein und sehr international. Ihre Sprache ist einfach englisch.


Es verhält sich mE genauso mit der Internetsprache. Für online z.B. gibt es einfach kein adäquates (auf solche Fremdworte müsstest du dann doch auch verzichten oder? Viel Spaß beim Studieren...) deutsches Äquivalent (noch ein FRemdwort. Doch daran würden sich die allerwenigsten stoßen, da es viel intelligenter klingt als "Gegenstück".


Und hierzu
Ich denke, wir brauchen dies nicht, im Gegenteil wir stellen uns selber damit ein Bein, weil wir UNSERE Kultur in Frage stellen.
fällt mir ernstlich nicht viel ein. Durch Benutzen der Worte Strainer und Jigger stelle ich meine Kultur in Frage??? Ich glaube nicht, um ehrlich zu sein.


Desinteresse an der eigenen Kultur und Sprache ist ein Problem - ich werde DEutschlehrer und werde mit diesem Problem Tag für Tag zu tun haben. Das ist der einzige Weg, dagegen anzukämpfen. Aber es auf Barvokabular zu beziehen und dadurch (Achtung, Übertreibung) die deutsche Kultur zu retten halte ich eindeutig für übertrieben.
 
Es gibt Begriffe, die unsere Sprache nicht hat, dafür gibts Fremdwörter, die können auch englisch sein, meinetwegen auch online, Shaker gehört für mich auch dazu, aber bei tasting kann ichs nicht mehr nachvollziehen, weil da unsere Sprache eben Begriffe hat (Verksotung, Probe).

Aber ist ja in Ordnung, wenn ihr das anders seht.
 
Oben wurde geschrieben das es blödsinn sei unsere Sprache ins Grundgesetzt zu übernehemen. Dieser meinung bin ich nicht, da wir als Sprachnation gelten von daher hätte es schon seine Berechtigung.
Warum wird hier darüber dikutiert ob man Bergriffe der Bar ins deutsche Übersetzten soll. Die Bar kommt aus dem englischsprachigen Raum. Es währe doch völlig sinnfrei die Begriffe zu übersetzten, da würden wir doch das Gleiche machen was seit Jahren schon mit dem Deutschen passiert.

Gruß
 
Ich finde ihr macht hier aus einer Mücke einen Elefanten. Der Inhalt ist doch viel wichtiger als die Verpackung. Geniales bleibt genial und dummes Geschwätz bleibt dummes Geschwätz, egal ob man sich englischer, oder deutscher Fachbegriffe bedient. Redet doch einfach so wie ihr Bock habt. Das Abendland wird davon schon nicht untergehen. :)

LG
Guenni
 
Ich hab solangsam das Gefühl dem Hannibal geht es nicht so ganz um die Sprache als Solches.
Vielmehr kritisiert er meiner Auffassung nach die Amerikanissierung bzw Kapitalismus.

Auf jeden Fall erkenne ich viele Parallelen zu Leuten, die sich sehr kritisch solchen Entwicklungen gegenüber äußern.
 
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