Im
Onlineportal von Pro7 habe ich mir gerade noch den Rest der Reihe angetan...
Jetzt bin ich geteilter Meinung.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass in einer Dorfdisko keine anspruchsvollen Cocktails zubereitet werden. Klar, auch geht es hier eher um Massenabfertigung als um erlesenen Geschmack. Solides Basiswissen über Zubereitung von einfachen Drinks ist gefragt.
Daher ist es ja wirklich schön, dass gezeigt wurde, wie man theoretisch (ohne Jigger) mit Ausgießern genau arbeitet. Auch die völlig verhunzte Zubereitung des Cuba Libres wurde verbessert.
Bloß frage ich mich, ob folgende Kommentare (aus dem Off / von Wiedemann persönlich) wirklich sein müssen:
"Auch Sophie, im neuen Styling, mixt perfekte Cuba Libre, ohne dass sie einen Messbecher braucht. Barexperte David freuts.
'Super! Perfekt. Hast du gut gemacht.' "
Alternativ:
"Bisher können Sophie und Lissy noch nicht einmal ohne Messbecher arbeiten.
'Wenn ich freihändig einmesse, dann zähle ich immer "21, 22". Das sind ungefähr 4 Sekunden und dann habe ich genau 4cl im Glas.'
Einmessen ohne Messbecher: Sophie und Lissy sind auf dem richtigen Weg in Richtung Großstadtbarkeeperinnen."
Ich habe voll und ganz Verständniss dafür, dass es in einer Dorfdisko für Longdrinks (welche neben Bier wohl den meisten Umsatz generieren) sinnvoll ist, frei mit Ausgießern zu arbeiten.
Bloß erwecken die Kommentare meiner Meinung nach beim geneigten Fernsehpublikum den Eindruck, als müsse ein guter Barmann ohne Jigger arbeiten können, als wäre das ein "Prädikat".
Gefährlich wird es mit der Aussage, dass pro Sekunde immer 2cl durchkommen. Bei Sirup oder Likören kann es auf Grund unterschiedlicher Dichte doch wieder ganz anders aussehen?
Auch die ständige Verwendung von Bacardi - hoffentlich kommt keiner auf die Idee, dass Bacardi hochwertig ist, nur weil es der "Inhaber der größten Berliner Barschule" in seinen Vorführungen benutzt.
Zusammengefasst wurden einige richtige und wichtige Verbesserungen gezeigt, aber die unglücklich gewählten Kommentare erwecken zum Teil einen falschen Eindruck.
Schade, denn der Ansatz war gut und mit Herrn Wiedemann stand wohl eine sehr kompetente Person zur Verfügung.
PS: Das
Cocktailangebot (auf Getränke - Cocktails klicken) scheint weiterhin durchwachsen zu sein.
Gin Fizz für 3,25€, Manhattan(!) für 5,50€ - da kann die Qualität eigentlich nicht stimmen.
Wobei... Teilweise haben die typischen "Party-Drinks" einen vergleichsweise saftigen Aufschlag: B52 für 7,50€ und Swimming Pool für 7,25€. Tequila Sunrise und Caipirinha wieder für 5€ - mag es jemand anderes verstehen.