Temperatur Eiswürfel

drum-drum

Neues Mitglied
Hi Leute,

ich bin an sich immer davon überzeugt davon gewesen, dass es besser ist, je kälter die Eiswürfel sind. Doch habe ich gerade eben in einem Cocktailbuch von Franz Brandl gelesen und bin da auf folgende Passage gestoßen:



Zitat aus dem Cocktailbuch "Cocktails - über 1000 Drinks mit und ohne Alkohol" von Franz Brandl, Seite 13:

"Eiswürfel:

Viel zum Gelingen eines Cocktails trägt das verwendete Eis bei. Es darf so abwegig es klingen mag, nicht zu kalt sein. Ideal sind deshalb Eiswürfel aus dem Eiswürfelbereiter, die eine Temperatur von 0°C aufweisen. Eiswürfel aus der Tiefkühltruhe sind mit -15°C zu kalt.
Zu kalte Eiswürfel lösen sich beim Mixen zu langsam auf, und durch das fehlende Schmelzwasser wird nicht der optimale Kühleffekt erzeugt."
:eek:




Ich meine, klar kühlen die Eiswürfel mit 0°C auch deutlich, aber er Drink verwässert doch total.
Benutze ich ,meiner Logik nach, aber zum Shaken und im Drink-Glas Eiswürfel die -40°C haben, so kühlen diese den Drink extrem, ohne auch nur im geringsten den Drink zu verwässen. Die Kühlung dauert vlt ein paar Sekunden länger aber ist doch deutlich besser, oder rede ich Schwachsinn????? :-\
Ich will den Franz Brandl, der ansonsten wirklich TOP-Barbücher geschrieben hat nicht ins falsche Licht rücken.


Beste Grüße, Tim :)

Ja, ich habe die Suche verwendet!
Nein, ich habe nicht vorher nachgefragt, ob Zitate hier erlaubt sind, aber ich hoffe mit der Quellenangabe dabei passt das so.
 
Was du beschreibst ist eben Brandl-Stil:
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=5447;start=20

Es gibt daneben auch andere Mixschulen, die andere Standards setzen...
 
Ich denke das kommt einfach auch auf den Cocktail an. Bei Tropicals ist das meiner Meinung richtig. Hier ist bei der Süße und der Streckung durch die Säfte eine leichte Verwässerung nicht so schlimm. Obwohl ich glaube, daß das Eis jetzt nicht unbedingt genau am Schmelzpunkt sein muß, da es dann wohl doch etwas zu wässrig wird. Dagegen wäre eine Verwässerung bei z.B. einem Martini fatal. Die richtige Kälte erhält man hier eben dadurch, daß man so gut wie alles vorkühlt.
Auf jeden Fall ist es nach meinem physikalischem Wissen in der Tat so, daß der Kühleffekt beim Phasenübergang fest-flüssig größer ist als bei der normalen Aufnahme der Wärmeenergie durch das Eis bei einer Temperaturerhöhung in der Umgebung des Getränks. Das hat damit zu tun, daß beim Phasenübergang die Schmelzwärme als Energie durch die Wärme des Getränks "hineingesteckt" werden muß und die ist ein ganzes Stück größer als die spezifische Wärmekapazität pro Grad.
Gut, wenn Du natürlich Eiswürfel mit -40°C benutzt, wird das Getränk natürlich noch stärker gekühlt, auch wenn es vielleicht ein bissdchen länger dauert. Aber wer hat denn schon Eiswürfel mit -40°C ?
 
@milchkuh: Ich habe jetzt zwar nicht 100%ig deine Begründung nachvollziehen können, aber ich werde sie mir heute Abend in einer ruhigen Minute nocheinmal zu Gemüte führen. :)

Aber wer hat denn schon Eiswürfel mit -40°C ?

Ich^^ - Zumindest schafft mein Eisschrank -40°C. Der läuft zwar meist auf -15 oder -18°C, da es sonst Energieverschwendung wäre, aber für Cocktailpartys kühle ich den zuvor und damit auch die Tonnen an Eiswürfeln auf -40°C ab. Es macht sich deutlich bemerkbar der Unterschied!!!
Jetzt benötige ich nur noch eine GESCHEITE Box für die Eiswürfel. Bisher nutze ich immer noch (seit 2 Jahren) diese ollen Campingboxen zum kühlen, da mir die kaufbaren Lösungen nicht gefallen und ich mich noch nicht getraut habe etwas eigenes zu entwerfen.
 
Die Sache mit dem Eis hängt von sooo vielen Faktoren ab.
Eisgröße,
Eisform,
Temperatur,
Verwendetes Wasser,
Zubereitungsart des Drinks,
"Shake-methode",

Ich halte die Brandl-Methode für überholt. 0°C ist definitiv zu wenig.
 

Auf jeden Fall ist es nach meinem physikalischem Wissen in der Tat so, daß der Kühleffekt beim Phasenübergang fest-flüssig größer ist als bei der normalen Aufnahme der Wärmeenergie durch das Eis bei einer Temperaturerhöhung in der Umgebung des Getränks. Das hat damit zu tun, daß beim Phasenübergang die Schmelzwärme als Energie durch die Wärme des Getränks "hineingesteckt" werden muß und die ist ein ganzes Stück größer als die spezifische Wärmekapazität pro Grad.
[/quote]

Vollkommen richtig.


Gut, wenn Du natürlich Eiswürfel mit -40°C benutzt, wird das Getränk natürlich noch stärker gekühlt, auch wenn es vielleicht ein bisschen länger dauert.
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Es dauert länger mit wärmeren Eiswürfeln. Denn auch wenn der Phasenübergang mehr Energie aufnimmt, ist für die Geschwindigkeit des Kühlprozesses immer die Temperaturdifferenz maßgeblich.


Je kälter desto besser. Pauschal.
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Ja. Das ist so.


Ich halte die Brandl-Methode für überholt. 0°C ist definitiv zu wenig.
[/quote]

Sehe ich genauso.

Mit genügend Eis bei 0°C kann man eine große Kühlleistung erzielen. Bei dieser Methode geht aber die gesamte Kühlung mit Schmelzwasserbildung einher. In den allermeisten Fällen ist das zuviel.

Um fast ohne Schmelzwasserbildung zu kühlen braucht es viel sehr kaltes Eis. Es mag eine ineffiziente Ausnutzung des Eises sein, den größten Teil seiner Kühlmöglichkeit zu verschenken, aber notwendig, um das gewünschte Resultat zu erzielen. Nämlich z.B. einen sehr kalten, aber nicht verwässerten Martini zu servieren.

Aber nicht nur die Extrembeispiele profitieren von kaltem Eis. Wie viel Verwässerung das Getränk auch verträgt oder benötigt, mit kaltem Eis kann man immer das richtige Resultat erreichen, indem man die Eismenge und -art, Zubereitungsart etc. entsprechend wählt. Wärmer wird es von alleine.
 
Das ganze Thema kann man ja eigentlich super schnell und einfach selbst beantworten.

Man nimmt eiskalte Würfel aus dem Gefrierer und eben 0 Grad kalte Würfel.

Nach kräftigem Schütteln, sind sicher beide Drinks kalt.
Jedoch sind in Drink eins noch alle Eiswürfel groß vorhanden und in Drink 2 kaum mehr zu sehen.
Bem Geschmackstest, ist der Zweite einfach total verwässert.
 
Ich glaube nicht das man pauschal sagen kann je kälter je besser (beim eis).
Die aussen einflüsse spielen wohl auch eine grosse rolle.
Im Sommer bei 35+x grad ist es wohl auch sinnvoll seine Zutaten auf einem vernünftigen level zu halten, sonst bringt der kälteste eiswürfel nix mehr. wenn man den drink von +20-30Grad auf +x Grad runter kühlen muss.
Desweiteren wäre es auch ein gedanke wenn man schmelzwasser weitest gehen vermeiden will Eiswürfel ala Akkus (Die die man auch im gefrierschrank benutzt, gibts ja sicher auch in klein formaten) zu benutzten.
Ich denke jeder sollte seinen drink nach seinem geschmack kühlen. zu kalt killt auch das ein oder andere aroma, welches eventuell erwünscht ist.
Meine Eiswürfel haben ca -18 grad 4-6 rein und shaken dann wirds schon kalt säfte kommen grundsätzlich aus der kühlung.
 
Cocktails sollen kalt getrunken werden. Daher kann man einen Drink auch nicht zu kalt servieren. Wenn es einen doch stören sollte wartet man einfach zwei Minuten.
 
Cocktails sollen kalt getrunken werden. Daher kann man einen Drink auch nicht zu kalt servieren. Wenn es einen doch stören sollte wartet man einfach zwei Minuten.
Eben, außer im Winter im freien, evtl., wird es eh von alleine warm
 

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