@ZeeD: Microsoft OneNote ist echt eine gute Idee für gesammelte Notizen und ähnliches - und besser durchsuchbar als eine Zettelwirtschaft. Man kann vor allem bequem Texte, Bilder aus Blogs und Foren rüberkopieren und selbst ergänzen.
Ich hab selbst schon mit mehreren Möglichkeiten für meine Drink-Verwaltung experimentiert, die ich hier mal vorstellen möchte:
Datenbank-Software Kalua Cocktails:
+ Große Datenbank (über 1000 Rezepte vorhanden)
+ einfach zu bedienen
+ Version für Windows Vista verfügbar
+ Barstock und Rezepte kann man ergänzen
+ ein paar bequeme Funktionen (Alkoholrechner,
Partyplaner, Umrechnung, Suche)
+ Cocktailkarte und Rezeptkarteikarten drucken
- Qualität der Rezepte (geht so ...)
- Datenbank hatte in der älteren Version ein paar Macken
- wenig Möglichkeiten zum Formatieren beim Druck
- Zutaten müssen genau definiert sein
(will man spezielle Produkte im Rezept vorschreiben,
werden diese nicht mehr unter dem Oberbegriff wie z.B. "Rum braun" gefunden)
- kostenpflichtig
Hersteller: Gekko Software (www.gekko-software.de), Download dort 15 EUR, die neuste Vista-Version ist bei Amazon Marketplace als CD derzeit ab 12 EUR zu haben (zzgl. Porto).
Fazit: gutes Einsteigerprodukt, für meine Zwecke nicht mehr optimal.
Datenbank BarMix von Mario Trefsz
+ sehr umfangreiche Features (mehr als Kalua)
+ top Suchfunktion
+ man kann beliebig Kategorien und Getränkegruppen bilden und in der Suche nutzen (z.B. wird ein Rezept mit einer Markenzutat gefunden, wenn ich nach dem Oberbegriff suche)
+ umfangreiche Produkt-Datenbank möglich
+ Beispiel-Datenbank, wenn man nicht alle Rezepte selbst einfplegen will, inkl. Produkt-Datenbank mit Bildern
+ Datenbank-Inhalte können exportiert und importiert werden
+ Rechnungen für Gäste möglich (mit eigener Preiskalkulation)
+ wird ständig weiter entwickelt, inzw. Vista-tauglich
+ kostenlos (für privaten Gebrauch)
- Für Anfänger nicht ganz intuitiv zu bedienen
- kein Open Source, man kann die Software nicht selbst ändern (wäre aber nur für Datenbank-Profis spannend)
Infos und Download: http://www.barmix-software.de
Fazit: lässt für mich fast keine Wünsche offen! Genau das, was ich lange gesucht habe. Hier pflege ich alle Rezepte ein, die ich für "merkenswert" halte, desgleichen Produktinfos usw.
Excel-Liste selbst gebastelt
- Nur eingeschränkte Suchfunktionen, Redundanzen
- langweilige Benutzeroberfläche
- erfordert sehr gute Excel-Kenntnisse, wenn man es halbwegs bequem nutzen möchte (Datenbankfunktionen, Eingabemasken usw.)
Fazit: Ungeeignet!
Datenbank (z.B. Access) selbst gebastelt
Auch das habe ich versucht und eine Datenbankstruktur in Access entworfen. Die Struktur der Tabellen und iher Verbindungen füllte ein ganzes Whiteboard! Erfordert darüber hinaus sehr gute Programmierkenntnisse, wenn sie bequem bedienbar und alle Möglichkeiten bieten soll. Das Projekt hab ich später verworfen, weil Barmix alles bietet, was ich dort einzubauen versucht habe.
Karteikarten
Je Drink 1 kleine Karteikarte (DIN A 7) selbst beschriftet. Sortierung im Kasten alphabetisch nach Name des Drinks. Für verschiedene Gruppen ("Shortdrinks", "süß und cremig", "groß und fruchtig", "erfrischende Longdrinks", "alkoholfrei") habe ich verschiedene Farben genommen und für alles, was sich da nicht einordnen ließ, weiße Kärtchen. Man kann auch zusätzlich kleine "Reiter" aus Klebefolie anbringen z.B. für Klassiker oder besonders beliebte oder neue Drinks.
Auf der Karte steht dann der Name, die Zutaten einschl. Gesamt-Menge + ggf. ein Symbol für das richtige Glas, Zubereitungshinweise und meine "Bewertungsnote". Auf der Rückseite ist dann noch Platz für Varianten o.ä.
Als Rezeptliste ganz praktisch, weil kein PC laufen muss und ich die kleinen Kärtchen an der Bar verfügbar habe. Beim Abmessen der Zutaten ist ein kleines Kärtchen auch bequemer als ein dickes Barbuch auf dem Tresen. Nachteil: für die Gäste unpraktisch zum Stöbern und man findet ab einer gewissen Menge an Karten auch nichts wieder, wenn man den Namen nicht im Kopf hat. Inzwischen zugunsten der Barmix-Software und meines Barbuches nicht mehr erweitert, aber ich benutze sie noch manchmal.
Cocktail-Karte (gedruckt), mit Textverarbeitung erstellt
Das ist bei mir schon fast ein Buch geworden. Die Gliederung:
- Inhaltsverzeichnis
Spezial-Listen mit Querverweisen zum Rezeptteil: "Top 10", "Die großen Klassiker", Apéretif-Empfehlungen usw.)
Großer Rezeptteil (nach Kategorien grob geordnet, z.B. Shortdrinks, Longdrinks, alkoholfrei, Tiki-Drinks mit Rum usw.)
Liste aller Spirituosen (nach Gruppen, mit kurzer Beschreibung, wo nötig und Vol.-Angabe)
Index nach Zutaten mit Querverweisen zu den Seiten der entsprechenden Drinks)
Quellenliste / Literaturliste (in den Rezepten steht, wo möglich, eine Nr. als Quellenhinweis, falls ich mal was nachschlagen möchte)
Im Rezeptteil sind nur Rezepte enthalten, die ich schon mehrmals gemixt habe und die meine Gäste und/oder ich besonders gut fanden (typischer Kommentar: "das muss auf die Karte"), sowie einige Klassiker, die halt nicht fehlen dürfen. Die Kategorien überschneiden sich, ich habe einen Drink immer dort eingeordnet, wo er m.E. am besten passt. Natürlich ist der Teil zu umfangreich für eine Cocktailkarte, aber er eignet sich besser als andere Barbücher trotzdem gut zum Stöbern meiner Gäste.
Bei jedem Drink ist angegeben:
- Name
Zutaten mit Mengenangabe (so dass ich sie direkt nach Buch mixen kann und nicht noch woanders nachsehen muss)
Symbol für das Glas mit cl-Angabe
Evtl. kurzer Text, Anekdoten, Historie o.ä., ggf. gute Varianten
Symbole für die Bewertung, Geschmack und sonstiges (z.b. "Klassiker", "hochprozentig" usw.)
2, 3 Stichworte zum Geschmack
Quellenangabe
Das Ganze ist also quasi mein persönliches Barbuch und als dauerhafte "Baustelle" gedacht, die ich ständig bearbeite, erweitere usw. und dann neu ausdrucke (Hochformat, etwas schmaler als A4). Inhaltsverzeichnis, Querverweise und Index lassen sich mit Word sehr schön automatisch erstellen.
Und wenn jemand etwas Besonderes mit speziellen Zutaten gemixt haben möchte, zu denen ich in meinem Barbuch keine passenden Rezepte habe, kommt der Diffords Guide auf den Tisch
kleine Cocktail-Karte (gedruckt), mit Textverarbeitung erstellt
Da gibt es zwei Möglichkeiten: für bestimmte Anlässe habe ich schon kleine (laminierte) Karten mit einer Auswahl an Drinks erstellt (max. 10-12), so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Dort sind dann auch nur Name, Zutaten und Geschmacksrichtung enthalten. Diese liegen dann in mehreren Exemplaren aus.
Cocktail-Poster
Manchmal lasse ich lieber die Gäste mixen - "Bottle-Party". Dann kommen Zutaten, mit denen sich eine Auswahl guter Drinks machen lassen, an die Mix-Station (= Küche) - die Hausbar ist dann zu klein. Auf einer Tafel stehen dann Rezeptvorschläge, zu jedem gibt es eine kleine laminierte Rezeptkarte (aus der Datenbank gedruckt).
Ganz witzig ist auch das
Periodic Table of Mixology als Poster. Die Rezepte sind zwar nicht die besten, aber es macht Spaß auf einer Party. Ich hab's zu diesem Zweck als "Mixunterlage" laminieren lassen. Gibt es z.B. hier:
http://www.amazon.de/Periodic-Table-Mixology-Subject-Poster/dp/B000XRGE46/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=home-garden&qid=1239716557&sr=8-1
Ergebnis
Zur Verwaltung und zum Wiederfinden von Rezepten, Infos über Zutaten usw. ist die Barmix-Software für mich perfekt, ergänzt um eine manuell getippte Karte mit dem "Best of", die zugleich auch mein Rezeptbuch ist, wenn ich Gäste habe und der Laptop nicht läuft (was er allerdings meist eh tut, weil er die Musikanlage versorgt).