MasterShaker - im Dienste der Trunkenheit

MasterShaker

Neues Mitglied
So liebe Forumsmitglieder,
dann bin ich wieder und ab sofort im neuen Thread:
Im Dienste der Trunkenheit.

Ich hatte nie vor so viele Barberichte zu schreiben
und ich hatte den ersten spontan herausgekritzelt,
einfach wegen meiner Auseinandersetzung mit Mike von der Triobar:

Ich weiss daher noch sehr genau wie es überhaupt zu diesen Bartests kam,
das ist alles Triobars Schuld, speziell seinem damaligen Thread:

Awards und Grosse Preise.

Ich hielt Mike für einen elitären Spinner der alles mögliche erzählt und so,
aber wahrscheinlich hinter so einer Muckelbar versauert.
Aber dann war der Abend doch ganz anders
und auch ich dachte Bars können doch ganz schön anders sein.
Ich traf mich mit Mike noch zweimal und telefonierte mit ihm weiterhin
und dabei sprach er immer von diesen kleinen Barwelten.
Das Bars kleine Mikrokosmen der Umgebung sein können und das stimmt -
Sie können wirklich eigene kleine Welten sein.
So kam ich dann auf die Idee auch noch andere Bars sehen zu wollen
und viele aus dem Forum ermutigten mich dabei
und so entschloss ich die Barbesuche der anderen Art weiterzuführen.
Inzwischen wurde ich schon gefragt ob ich die Sachen nicht veröffentlichen will
oder richtig publizieren, aber das will ich nicht.
Ich werde auch kein Ranking der Bars abgeben,
denn das widerspräche meinem eigenen Ansatz.
Wer wissen will wie ich die Bar fand,
der liest aufmerksam und zwischen den Zeilen.
Ich will hier keinen zweiten Thekentanz eröffnen a la Jansen.

Nun einige Hinweise zu diesem Thread gern von mir vorausgeschickt:
Ich bin nicht objektiv und ich will es auch gar nicht sein.
Meine Berichte sind ironisch und locker gehalten,
sie sind keine Bibel
und erst recht nicht die ultimative Antwort ob die Bar gut oder schlecht ist,
bzw ob die Drinks lecker sind oder nicht.
Seht es einfach als einen kleinen humoristischen Barführer an.

Kritik oder Lob über die Berichte oder Anregungen fände ich gut,
hätte sie zwecks der Lesbarkeit lieber als persönliche Nachricht.


So nun sollen aber endlich die Barberichte folgen.
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker erster Einsatz in der TRIOBAR


so jetzt habe ich mir diese Bar mal genauer ansehen müssen,
und nicht nur das ich habe sie auch getestet für euch.

Es war so gegen 01.00 Uhr am Freitag als ich die TRIOBAR in Begleitung zweier Freunde betrat.
Die Bar ist recht klein und ist mit afrikanischer Deko und Tiermalerei verziehrt. -sah aber cool aus -
Der Tresen ist der Mittelpunkt der Bar weil sie halt auch so klein ist, das setzt man sich automatisch an den Tresen halt.
Die Bar ist vollgestopft mit alten Flaschen und enorm viele Flaschen hatte ich auch noch nie vorher gesehen, bzw nicht in der Art und Weise. War auch die erste Bar die ich gesehen habe die keinen Havanna da hatte, dafür aber ganz viele andere Sorten, die meisten kannte ich nicht, sahen aber auch nicht nach Aldi-Sprit aus. -also die Auswahl war irgendwie extrem-
Die Musik klang irgendwie als ob sie aus so irgendeinem alten deutschen Film mit Rühmann oder so was wäre -schräg-
In der Bar saßen noch ein Typ und eine junge Frau, die sich sichtlich amüsierten und wie wild mit Mike herumspassten.
Sie war vollkommen begeistert das er Haken am Tresen hätte, für die Taschen und so. (Wir haben da unsere Jacken rangehangen)

Der Mike begrüsste uns freundlich und fragte nach unserem Getränkewunsch:
Wir wollten erstmal die Getränkekarte haben, da hat er uns gesagt er hätte keine nur eine kleine Auswahl auf der Karte an der Wand da. Den rest würde er indeviduell mit dem gast zusammen entwerfen oder sie sollen ihm einen drink nennen.

Ich fragte nach einem Mai Tai,
aber hatte meinen Freunden gesagt sie sollen SOTB und LIIT verlangen!!!
Die Stussköpfe verlangten dann aber nach einer Caipi.
Mike erklärte dann den beiden das er hier keine Caipi anbieten würde, aber das man die ja auch wirklich überall bekäme und sie jetzt die Chance hätten was anderes tolles zu bestellen.
Gleich daraufhin befragte er sie wie sie ihre Drinks denn sonst trinken würden:
eher süß oder säuerlich?
ob soft oder eher heftig?
ob es spirituosen gäbe die sie bevorzugen würden?

Marvin sagte, er hätte gerne was säuerliches aber soll auch fruchtig sein!
Hendrick wollte eher was starkes, herbes mit Gin!

Er empfahl ihnen dann einen Pink-Gin und einen Rum-Sour!!
Kannten sie beide nicht, aber nickten vollkommen zufrieden.
Voll die Unterstützer (die nehme ich nicht mehr mit zu einer testtour)!!

Mich fragte er dann ob ich meinen Mai Tai mit oder ohne Saft haben möchte und ob er auch etwas stärker sein darf.
Ich verlangte einen ohne saft (hatte ich schon mal im Schuhmann gelesen) und sagte das ich auch einiges vertragen könne.
Er lachte mich an und sagte dann, das wisse man meist erst im nachhinein genauer.

Er machte dann unsere Drinks, den Rum-Sour in so einem Beachmaster und meinen und den Pink-Gin shakte er...
Der Rum-Sour kam dann in so einem Art von Sherry oder Sektglas und der Pink-Gin in einem Caipiglas und mein Mai Tai in einem grossen Caipiglas. -alle komplett ohne Deko-

Vom Rum-Sour war Marvin vollkommen entzückt, so entzückt das er Mike die ganze Zeit dazu Fragen gestellt hat, habe den dann auch mal probiert und fand ihn auch nicht schlecht. Am Ende hat er Mike eine Flasche von dem indischen Rum der da drin war abgekauft. (18€ für den liter, Monk 7 jahre oder so)
Hendrick war auch sehr zufrieden mit seinem Pink-Gin, ich fand den aber zu herb.
Aber der Knaller war ja dann mein Mai Tai ohne Saft,
der goss da drei dunkle Rums reins und davon alles andere als wenig. Das waren bestimmt so an die 16-20 cl Stoff!!!!!!!!!!!!!
Ich dachte erst das kann man niemals trinken, aber das ging erstaunlich gut und war auch noch lecker...
Ausser Rum war da nur noch so einige Spritzer Orgeat und der Limettensaft drin.
Er hat sehr wenig Eis nur genommen so maximal 5-6 Würfel und dann sie nach dem shaken rausgesiebt, aber der Cocktail war kalt genug.
Den ersten habe ich noch recht locker getrunken, aber der zweite riss mir dann den Kopf weg. Der war ehrlich saulecker, aber vom Heimweg weiss ich nichts mehr. Marvin trank noch zwei weitere Rum-Sour und fragte unentwegt nach wie man den macht. Der war voll süchtig nach dem Zeug. Hendrick hatte dann auch noch einen Mai Tai ohne Saft verlangt und er hatte dasselbe Problem wie ich mit dem Weg nach Hause.
Fazit Triobar
Die ist gut aber die Drinks sind gefährlich, wenn auch sehr lecker. Meine Freundin hat mich aus dem Schlafzimmer geworfen, weil ich so besoffen war. Also irgendwie geil die Zechtour, werde da bei Gelegenheit nochmal vorbeischauen, aber dann ein wenig softer trinken...
Bye euer MasterShaker
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker in der grünen Höhle des Rumtraders


es war so Montag gegen 23.30 Uhr
und als ich endlich diese kleine Eckbar gefunden hatte,
dachte ich schon die wäre zu oder so.
Aber da hing eine Fahne noch draussen
und wie ich erfahren hatte,
solange die Fahne weht ist der Laden auch offen.
Also mutig zu der kleinen Pforte geschritten.
Und erstmal an der Tür gerüttelt,
mist verschlossen dachte ich.
Bis meine Freundin mich auf eine unscheinbare Klingel hinwies!!!
Hatte diesmal meine Freundin mitgenommen,
wollte diesmal sicher gehen,
das ich nicht wieder auf der Couch schlafen musste.
Meine Freundin kennt sich auch gut aus
und ich hoffte, sie würde mich besser unterstützen,
als die Support-Versager vom letzten Bartest.
Ausserdem hatte Mike gesagt, das der Herr des Rumtraders,
zuweilen gnädiger sei, wenn man in Damenbegleitung wäre.
Ich klingelte und es öffnete mir ein Herr in Anzug und Fliege,
er lächelte meine Freundin an und fragte was mich an diese Tür verschlagen hätte. Dachte erst der will mich verscheissern und vergass zu antworten. daraufhin schaute er mich streng und oberlehrerhaft von oben bis unten an.
Meine Freundin sagte dann das wir gehörten, das es hier eine besondere Klasse von Cocktails gebe. Ich dachte noch,
uihhh das geht schief jetzt und der abend ist gleich vorbei,
noch bevor er eigentlich angefangen hat.
Aber er lächelte sie an und sagte, es würde ihn freuen das wir eine andere Klasse von Cocktails suchen würden, als es allgemein üblich wäre und das wäre sehr löblich.
Mike hat ja schon gepostet das die Bar klein wäre,
aber sie ist wirklich winzig und recht skurill auch.
Kein Wunder das sie Mike so gefällt!
Die Bar hat maximal 10 Sitz-Plätze und es ist in dunklem grün gestrichen und hat so seltsame Rattanmöbel.
Sie irgendwie so ein wenig nach englischem Club aus, nur nicht so nobel halt.
Wir setzten uns an die Bar und Herr Scholl plauderte lebhaft mit meiner Freundin und zeigte uns ausführlich seine Getränkekarte.
das ist eher so eine Faltkarte auf superedel gemacht,
mit sehr vielen Querverweisen
und eine sehr edlen Auswahl an Drinks und Spirituosen,
belebt durch süße cartoons,
aber gepfefferten Preisen.
Leider hatte ich meine Freundin eingeladen,
der Abend schlug mit knapp 60 € zu Buche.
Als erstes bestellte meine Freundin einen Elephanthunter
und ich einen Fogcutter.
Beide Drinks hatten reichlich alkohol und waren sehr gelungen,
wenn auch nicht ganz mein Fall.
Herr Scholl unterhielt die Gäste an der Bar
mit seiner sehr schrägen Musikauswahl
und bei einigen Liedern sangen die Stammgäste
begeistert und sehr textsicher mit.
War nicht unbedingt so mein fall,
aber meiner Freundin gefiel es sehr.
Als zweites liess sie sich dann einen Drink empfehlen
und trank einen Rose.
-Etwas so zartes wie sie es sind sollte diesen Cocktail mal genossen haben (Originalzitat vom Barkeeper)-
Ich dachte als Agent von C&D im Auftrage ihrer Trunkenschaft,
wäre ein james Bond Martini genau das richtige jetzt...

sorry war aus privaten Gründen länger offline
es geht weiter...

Da brachte nun dieser eigenartige Barkeeper,
mit dem noch sonderbareren Verhalten
mir einen Martini und uihhh der hatte es in sich.
Wie Barfly es schon vermutet hatte,
war ich stolz ihn in zwei grossen Schlücken
stark dezimiert zu haben,
als Herr Scholl wieder so fast im vorbeigehen
das Glas erneut füllte.
Mein Körper genoss den Alkohol,
während meine Sinne sich langsam verabschiedeten
und ich der Unterhaltung mit meiner Freundin
nun fast ständig neue Akzente gab,
der sie nach einer Weile nicht mehr bereit war zu folgen.
Sie sagte dann das ich ja betrunken sei,
ich wollte das gerade verneinen,
als sie der Barkeeper darin bekräftigte
und ihr riet ein Taxi zu rufen.
Welch Gemeinheit dachte ich mir noch,
war dann aber länger als gewollt,
damit beschäftigt vom Barhocker zu steigen.
Sie nahm mir meine Börse ab
und zahlte übermütig und reichlich.
Sie schwärmte während der gesamten Taxifahrt
noch von dem Barkeeper und den tollen Drinks,
während ich damit zu tun hatte,
den wilden Bildern in meinem Kopf zu folgen.
Zu hause angekommen durfte ich im Schlafzimmer übernachten,
am nächsten Morgen ging es mir bestens,
aber dennoch weiss ich nicht,
warum dieser Martini mich so zerrissen hat.
Fazit Rumtrader!!!
Eine obskure Bar mit einer vielzahl an unbekannten Flaschen,
guten Drinks, skuriller Musik, seltsamen Gästen
und einem leckeren aber zerstörerischem Martini.
Fazit meiner Freundin:
Wir müssen da unbedingt nochmal hin...
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker hinter der grünen Tür des Green Door


Bestens präpariert mit fettigem Essen und ausgiebigem Schlafkontigent,
erprobte ich mal wieder Berlins beste Cocktailbars
für unser geliebtes Cocktail-Forum.
Diesmal war das Green Door in der Winterfeldstr. dran,
diese Cocktailbar schliesst seit Jahren in der
Top Ten-Platzierung der besten Bars Berlins ab.
Ein Grund mehr diese mal ausführlich zu besuchen,
auch diesmal war ich nicht allein unterwegs,
sondern in Begleitung zweier Frauen.
Meiner eigenen und der besten Freundin meiner Frau,
beides Cocktailkennerinen und Geniesserinen.
Wir kamen gegen 22.30 Uhr an einem Mittwoch
vor der grünen Tür an und ähnlich wie beim Rumtrader
muss man hier erstmal klingeln.
Uns öffnete eine nicht sonderlich charmante
Dame in den 30igern und liess uns herein mit der Ansage:
Ist aber voll momentan und die Plätze auf den Bänken
vorne und hinten seien reserviert.
Das Interieurdesign der Bar ist extrem gelungen
und der gerade lange Tresen wirkt klasse
zu der leicht geschwungenen Wand.
Die ganze Bar ist im gehobenen Stil der
60-70iger gemacht und wirkt sehr liebevoll gestylt.
Es ist recht dunkel und war verraucht und
irgendwie fühlte ich mich gleich sehr wohl.
Meinen Begleiterinnen ging es genauso.
Wir sicherten uns nach etwas schieben und drängen
einen Platz am Tresen und studierten ausführlich
die schön gemachte Cocktail-Karte
(wenn auch nicht so toll wie die aus dem Rumtrader).
Ungewollt aber unisono bestellten wir alle drei
erstmal einen Mojito, was wir recht witzig fanden,
aber der Barkeeper wohl dachte,
das wir ihn verscheissern wollen,
als wir zu lachen anfingen.
Nach wenigen Minuten kam der Barkeeper wieder
und stellte uns drei Mojitos hin.
An denen war nichts auszusetzen, die waren richtig gut.
Nach dieser klaren Übereinstimmung,
testete ich dann einen Mai Tai (mit Saft),
meine Freundin einen Honolulu Juicer
und ihre Freundin einen Cosmopolitain.
Wieder kamen alle drei Drinks sehr zügig an unseren
Tresenabschnitt und waren wohlschmeckend,
jedoch bei Mai Tai (Triobar) war ich besseres gewöhnt.
Unsere Begleitung und meine Freundin
plauderten wie wild los und ich nutzte
die Zeit dem Barmann zu beobachten.
Er lächelte freundlich und tat seinen Dienst,
schien sich aber nicht wirklich für seine
Gäste zu interessieren.
Gnadenlos fing ich an ihn zu diversen Cocktails
und Spirituosen zu befragen.
Anfangs scheute er sich etwas auf mich
eingehen zu wollen, aber ich blieb dran.
Er antwortete in kurzen, knappen Sätzen
und liess mich spüren, das er keine Lust hätte Fragen zu beantworten. Ich ignorierte das vollständig
und intensivierte mein Fragenprogramm.
Er entschuldigte sich dann, das er zuviel zu tun hätte
und jetzt keine Zeit für so etwas hätte.
Mein Freundin sagte dann etwas lauter zu mir,
das ich hier nunmal nicht im Rumtrader sei.
Der Barmann guckte kurz auf und verweilte einen Moment
und schaute sie dann etwas herablassend an
(nach ihrer Meinung, ich fand er wirkte nur normal genervt).
Das war sein Fehler!! (das erkannte ich sofort in den Augen meiner Freundin)
Nun starteten wir in die dritte Reihe von Cocktails
und meine Freundin verlangte einen Prince of Wales,
Birgit einen Planters Punch und ich versuchte einen
Martinez-Cocktail zu ordern.
Er nahm die Bestellung auf ohne jeglichen Kommentar
und wenig später kam er dann mit den drei Drinks wieder an.
Birgits Planters Punch fand ich gut - okay,
aber die beiden Girlies fanden ihn zu süß,
mein Martini war völlig anders als der im Rumtrader
und war ein Leichtgewicht.
Der Prince of Wales kam nicht im Silberbecher
und war misslungen (ausgerechnet bei ihr ).
Sie liess ihn nonchalant zurückgehen, da doch extrem viel Angostura Bitter drin war.
Der Barkeeper erklärte das das so bei diesem
Drink nunmal sei.
Nach langem und heftigem Wortwechsel
zog er ihn zurück und brachte einen neuen.
Der war völlig ohne Angostura und auch der
Champagner schien ein anderer zu sein.
Jetzt wurde erst recht diskutiert...
Nach ungefähr 10 minütiger lauterer Diskussion
stand meine Freundin dann auf und verlangte die Rechnung.
Ich sprang dazwischen, bezahlte flink
und wir verliessen sauer die Bar.
Ich persönlich fand den Barkeeper sehr fachlich versiert,
aber im Umgang mit Gästen keineswegs kompetent.
Wir hätten auch noch mehr Cocktails getrunken,
aber so schön die Bar und so gut (fast alle)Drinks auch waren;
ein Barkeeper wie dieser lädt nicht gerade zum verweilen ein.
Wir stapften dann missmutig zur Triobar
und auch dort wurden wir enttäuscht.
Öffnungszeiten Do-So ab 19.30 Uhr
Fazit:
eine tolle Bar,
gute Spirituosen,
schöne Karte - feine Rezepte
preislich okay (6,00 - 12,00 €)
aber unser Barkeeper war ein Flop.
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker vor dem Tresen der Trunkenheit der Victoria-Bar


Mal wieder war ich unterwegs im Dienste der Trunkenheit,
diesmal führte mich mein Weg an das Lehrgebäude
von der Schule der Trunkenheit.
...kurzum die Victoria-Bar war mein Ziel!!!
Es war ein ruhiger Mittwoch-Nachmittag so gegen
18.00 Uhr und in trauter Zweisamkeit (meine schönere Hälfte befand sich an meiner Seite) betraten wir die Bar und
waren überrascht das die Bar sich einer guten kleinen Speisekarte rühmen konnte. Spontan entschlossen wir uns (auf anraten meiner Freundin; verstärkt durch einen höflichen Augenaufschlag und einem whisperndem: Willst du mich nicht auch zum Essen einladen!!!!)
okay... machen wir halt einen Bar- und Restauranttest daraus.
ich wählte etwas aus der Tageskarte
und meine Freundin ebenfalls,
beide Essen waren mit Spargel und überaus lecker...
...so Ende der Restaurantkritik...
Kommen wir zurück zur Bar...
so gegen 19.00 Uhr verliessen wir dann die
Terasse in Richtung Tresen
und in warmen Brauntönen empfing uns die Barhalle.
Die Victoria-Bar ist eine modern gestaltete Bar
in Anleihen an die späten Siebzigern in Form
und Funktion der führende Bardesigner.
Sie ist ein schönes Beispiel dafür wie man
Design, Kunst, Kultur und Bar miteinander verbinden kann.
Sie hat im hinteren Bereich eine Sitzecke
mit leichtem Lounge-Charakter
und einer diskreten Ansammlung von Kunst.
Der Tresen ist langestreckt und teilt den Raum gerecht auf.
Barpersonal und Kühlungen sowie deren treue Elektrohelfer,
sowie deren manuelle Gerätschaften,
haben genauso viel Platz wie die Barbesucher mit ihren Sitzmöbeln.
Wir setzten uns an die Bar
und ein älterer Herr mit feschem Cäppi überreichte uns die Karten und stellte uns zwei Gläser Wasser dazu.
Wir studierten die Cocktailkarte gründlich und
entschlossen uns dann für einen Scorpion und einen Gin Tonic.
Beide Drinks kamen wenig später
und waren von tadelloser Qualität,
wenn ich auch inzwischen einen Gin Tonic mehr schätze,
als einen Tonic mit Gin.
Genüsslich schlürften wir sie zu Ende
und ich fing an den Barkeeper mit Fragen zu löchern.
Er antwortete stets souverän und freundlich
und liess sich durch nichts aus der Ruhe bringen.
Ein Musterbeispiel eines Barkeepers bezeugte auch meine Freundin, er führte charmant seine Antworten aus
und liess sich auch durch komplexere Fragestellungen meinerseits nie von der Arbeit ablenken.
Wir nahmen die nächsten beiden Drinks
dann auf seine Empfehlung hin
und fühlten uns beide auch bestens beraten dadurch.
ich weiss allerdings nicht mehr was er uns empfahl.
Aber es war sehr lecker und mit Rum.
Die Spirituosenauswahl ist gut
und es waren auch nur Qualitätsmarken anzutreffen,
aber persönlich fand ich sie ein wenig charakterlos.
Die Auswahl an Rum und Gin war sehr gering,
dafür war die Whiskeybandbreite besser.
Zu guter letzt entschieden wir uns
dann noch für einen Mojito und einen Mai Tai.
Der Mojito war tadellos und sehr erfrischend kalt.
Der Mai Tai war gut gemixt,
aber meines Erachtens ohne die nötige Liebe gemacht.
Das Publikum in der Victoria-Bar ist überaus erwachsen
und von angenehmer Erscheinung.
Die Preise sind allerdings im oberen drittel anzuschlagen.
Bier 3,00 € - 3,50 € Cocktails von 6,50 € - 12,00 €,
allerdings ein Gosset-Champagner nur 5,50 € das Glas.

Insgesamt eine Bar die man rundum empfehlen kann...
und die auch noch exclusiv den Bombay in 47% führt.

Wir verliessen in bester Stimmung die Victoria-Bar
und haben uns vorgenommen diese Bar öfter zu besuchen...
Auch noch so schön nah an der Triobar...
und mit aussichtsreicher Vergnügungsstrecke

Bis demnächst euer Mastershaker!!!
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker unter dem Deckmantel der Cocktailkultur im Windhorst


Es war mal wieder soweit,
es wurde Zeit für einen weiteren
Undercover-Trunkenheitsversuch,
unter dem Deckmantel der Cocktailkultur.
Gegen 21.00 Uhr betraten mein Freund Marvin
(jener Testverderber und Rum-Sour-Freak)
und ich das Windhorst.
Es liegt so verloren und trostlos in Berlin-Mitte
das man schon fast angst haben muss
hier nicht vor Ödnis dahinzuvegetieren.
Die Bar war jedoch gut besucht
und so blieb uns auch nur ein Platz am Tresen.
Als karte wurde uns ein hübsches kleines Büchlein
präsentiert,
welches eine menge netter Rezepte enthielt.
Wollte gerade strategisch vorgehen
als Marvin nach einem Rum-Sour verlangte
und fragte ob auch Old Monk da wäre
und wie er denn hier machen würde.
Marvin quasselte wie wild auf den ärmsten ein
und nur durch einen massiven schubser konnte ich
das gespräch wieder an mich reissen
und eine Drinkbestellung abgeben.
Wir bestellten also einen Rum-Sour
und einen Hardys Delight.
Beide drinks kamen bald zu uns und waren gut,
also Marvin quatschte irgendwas von ist gut,
aber nicht so wie in der anderen bar und ist auch ja kein O.M.
drin, aber mein Hardy´s delight war wirklich köstlich.
Probierte danach noch einen on the Beach und auch dieser war enorm gut gelungen während marvin verzweifelt nach einem drink ausschau hielt.
Der überaus nette und sehr kompetente barmann
empfahl ihm dann einen Hauscocktail namens caravan.
Den fand ich gut aber gewöhnungsbedürftig,
aber marvin fing an zu schwärmen davon.
Nach meinem nächsten drink (einem daiquiri, der sehr lecker war) kam dann noch meine Freundin und bestellte einen
prince of wales und ich bekam schon angst um den Barmann.
Sie probiete ihn und lobte ihn sehr und fand den Barmann auch äusserst nett und zuvorkommend...
ich fand den Barmann jetzt nicht mehr ganz so toll...
marvin der Testverderber sperrte sich selbst mit seiner nächsten bestellung aus meiner Testgruppe in dem er noch einen Caravan nahm.
Insgesamt ist das Windhorst eine schöne kleine gemütliche Bar mit gutem Personal, leckeren Drinks, kleinen tapas die ich aber nicht probiert habe und einer guten Spirituosenauswahl.
also jeder der eine richtig gute Bar sucht...
in der man gepflegt einen Drink nehmen möchte ist hier genau richtig
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker in der Cocktailwüste F-Hain im Designtempel des CSA


wieder einmal schlug ich mir euch zu liebe,
die Nacht um die Ohren
und schlich in schicken Bars herum,
das diesmalige Objekt der durstigen Begierde war das CSA.

Das CSA liegt in Friedrichshain,
eine Cocktailwüste der Barkultur Berlins.
Wer etwas anderes behauptet wohnt dort oder lügt,
eventuell sogar beides.
Von Arbeitskollegen der stylisch-trendigen Art
wurde aber dieser Laden mir empfohlen.

Samstag abend - Berlin Friedrichshain
Im Testerteam diesmal zu Gast:
meine Freundin und ihre Tante.
Wir betraten gegen 22.30 Uhr das CSA
und ich war enorm angetan vom coolen Design.
Der Laden ist schlicht elegant gehalten,
mit einer ganz eigenen stylischen Note
und zwei separaten Sitzecken rechts und links vom Tresen.
Links ist jene Sitzecke hinter Glastüren
und wirkt so wie eine private Lounge.
Der Tresen ist lang und weiss
und das backbord wirkte gut sortiert.
Viele Premiummarken und eine recht gute Auswahl davon.
Der Laden war nur spärlich besucht
und so entschieden wir uns für einen Platz direkt am Barmann,
also direkt am tresen gleich ran.
Die Damen bestellten unisono einen Cosmopolitain
und ich einen Planters punch für den Anfang.
Die Drinks wurden souverän gefertigt
und erfreulicherweise mit Wasserglas anbei serviert.
Die Cocktails erwiesen sich als gute brave Vertreter ihrer Art,
ohne jeden mangel aber ein wenig zu brav fast.
Unsere nächste Runde liess ein wenig auf sich warten,
da die CSA-Bar nun langsam voller wurde.
Wir entschieden uns für einen daiquiri, einen Scorpion
und eine Pina Colada.
Wieder waren die Drinks nicht schlecht,
jedoch ohne das gewisse extra,
was einen veranlassen würde unbedingt wiederzukommen.
So starteten wir einen letzten Versuch
und ich orderte einen Mai-Tai
und meine Freundin ihren obligatorischen Prince of wales,
sowie ihre Tante nun einen Caipi.
Der Barmann war sehr bemüht den Abend über,
aber wirkte so als wäre er ein wenig überfordert.
Er antwortete mir zwar,
doch kann ich nicht behaupten,
das es auch alles Antworten auf meine Fragen waren.
Vieles wirkte wie Routinesätze, die man hektisch um sich schmeisst.
Der caipi kam als erster
und überzeugte uns nun auch erstmals völlig.
solide Qualität (Nega Fulo)!
gut ausbalanciert!
einfach süffig lecker!

Dann kam der PoW...
gut getroffen, aber vielleicht ein wenig zuviel des Angostura Bitter und ohne Silberbecher.
Last but not least - mein Mai-Tai
wenig Rumcharakter, recht viel Limette und zuviel Saft.

so beschlossen wir dann den Abend
und den Test abzuschliessen.
Das CSA ist eine wunderschöne Design-Bar,
der man wünschen würde sie hätte bei ihren Cocktails in etwa genauso gutes gespür wie beim Design.
Insgesamt okay aber nicht besonders überzeugend,
werden uns bestimmt aber nochmal dort blicken lassen.

Preislich war die Bar vollkommen okay 5 -12 €,
wenn auch für die Gegend sonst bestimmt
etwas teurer als normal.
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker und sein Team im Kampf gegen die Professionellen


Undercover 5*Hotelbar-Besuch Berlin
Freitag gegen 20.00 Uhr traf ich mein Hotelbar-Besuchsteam
bestehend aus vier Kollegen und mir.
Trafen uns in einer bekannten italienischen Pizzabude,
die den Kumpels von Jesus namensanhängig geworden ist.
So saß mann beisammen und überlegte welche Bar die richtige sein könnte,
überraschenderweise sagten alle 4 Kollegen obwohl nicht in der Stadt heimisch.
Das die Newton-Bar klasse sein soll, hatte noch nicht soviel über die Newtonbar
besonderes gehört, aber mein Besuchsteam hatte es schon beschlossen;
also nichts wie ab in die Newton-Bar.

Newton-Bar
Freitag 21.30 Uhr
Die Bar empfing uns mit geöffneten Türen und angenehmer Musik,
sehr elegant verteilen sich die fotogenen Meisterwerke des Namensgebers
der Bar. Der Tresen und das Interieur der Bar sind gediegen
und alles andere als billig.
Die Barkarte präsentierte solide Cocktailkultur zu gehobenen Preisen,
insgesamt ein stimmiger Eindruck.
Wir gruppierten uns in einer lockeren Runde um den Tresen herum
und versuchten die erste Runde zu bestellen.
Der überaus coole und bestimmt wahnsinnig trendige Barmann,
war aber leider in einer umfassende philosophischen Betrachtungsweise der üppige Charakterauslage
einer allzu jungen Dame verfallen.
Ich winkte hektischer und ein anderer Barmann schien mein Anliegen erkannt zu haben und schlenderte rüber zu uns.
Wir bestellten drei Mojito und zwei Caipis,
ohne die Karte gesehen zu haben - an die dachte der andere Barmann wohl nicht, als er mit leeren Händen zu uns kam.
Unsere Bestellung war nicht sonderlich einfallsreich,
aber man darf auch nicht zuviel von Versicherungstypen erwarten.

Lässig lungerten wir am Tresen herum und waren angenehm überrascht wie zügig die Drinks uns doch erreichten.
Während wir an den solide gemixten Drinks schlürften,
füllte sich langsam die Bar. Das Publikum gut gemischt,
die Herren meist so ab 30 und im Anzug oder vermeintlich
cooler Joop-Jeans/R.L.-Shirt Kombi. Die Damen waren reichlich vertreten und so zwischen 25-35 der Grossteil die da alleine da waren. Das ist eine Besonderheit im Newton, die sich allerdings nicht auf die Qualität der Drinks niederschlägt, auch wenn diese ebenfalls käuflich sind. Auffällig viele einzelne Frauen sitzen oder stehen oft an der Bar oder an exponierten Tischen.
Es handelt sich um optisch sehr gut aussehende Businessfrauen, die vor allem einzelne Männer bzw Männer die ohne weibliche Begleitung da sind, gerne in Gespräche verwickeln.
Und genau an solch eine Dame verloren wir dann auch unser erster
Testteammitglied.
Wir kompensierten den Verlust tapfer in dem er die erste und zweite Runde auf seine Rechnung nahm und mit der dame lächelnd verschwand...
Wir orderten nun einen Mai Tai, einen Kir Royal, einen Singapore Sling und einen Hurricane, wieder ohne Karte da diese anscheinend sehr gut gepflegt wird und nur ungern an Gäste verteilt wird - oder diese verschwinden ähnlich schnell wie die Damen.
Mein Mai Tai, keinesfalls mein bester, dafür war die Mandel zu massig im Glas gelandet, die Süsse hatte man dann wohl noch mit zuviel Zitronensaft begrenzen wollen was aber nur zu einem unangenehmen stechenden Säureton verhalf.
Der Kir war okay, wenn man so etwas halt gerne trinkt.
Beim Singapore Sling war nach meiner meinung der Cherryanteil zu hoch, aber mein Kollege war begeistert. Der Hurricane begraben unter viel zu viel Eis war nur noch ein laues Windchen und die Enttäuschung der Runde. Aus Angst noch einen weiteren kollegen zu verlieren,
oder noch so etwas wässeriges wie den Hurricane zu bekommen verliessen wir die Newton-Bar (oder wie ein kollege meinte...sie könnte auch Nutten-Bar heissen).
Fazit Newton-Bar:
Kein Wunder das diese Bar so hoch von alleinreisenden Geschäftsmännern frequentiert ist,
der Service ist nicht proffessionell und ausschlaggebend für den Abend, aber die Proffessionellen haben einen ausschlaggebenden Service und bieten eine tolle Begleitung für den Abend.
Drinks und Extras der Bar scheinen auf gutem Niveau -
der dann aber doch die Raffinesse fehlt.

Freitag 22.45 Uhr
LeBar
Fröhlich lachend verliessen wir das Taxi und stolperten ins
LeBar, vorm Tresen die selben langweiligen Wesen wie wir mit dem selben Anspruch: wir trinken - wir zahlen - also unterhaltet uns.
Hinter dem Tresen ein professionelles Team das sich dieser Anforderung tapfer stellte.
Aufgrund von Insiderberichten über einen super Gin-Contest hatte ich diese Bar ausgesucht. Die Bar zeigt sich gediegen und der Tresen ist der zentrale Blickfang des Raumes. Ich persönlich mag es nicht wenn Gläser und Flaschen den Barkeeper oben und unten einrahmen, das fand ich auch schon in der Newton-Bar störend.
Ich bestellte einen Hendricks-Tonic, während die anderen die Barkarte studierten. Sie versuchten auf mein Anraten hin ebenfalls Hendricks-Tonic, wenig später servierte uns eine junge Dame souverän unsere Drinks und blieb auch beim höflichen angraben meines Kollegen überaus gelassen und liebreizend.
Was dieser nun allerdings vollkommen missverstand.
Prächtig unterhielt Lanninger am Tresen eine Gruppe junger Damen mit leicht gefrusteten Typen im Schlepptau. Er hatte sein Barteam und seine Bar gut im Griff und jeder Gast wurde mittels Blickkontakt von ihm hofiert, die Damen vielleicht ein wenig mehr.
Mein Kollege wahrscheinlich von der Barfrau noch ganz angetan lud ein zur nächsten Runde, wahrscheinlich nur damit sie ihn nicht verlässt, den unsere Drinks waren gerade mal zur Hälfte leer. Aber so etwas stört einen ja nicht wirklich -
maximal ist das ein problem für die Leber.
ich bestellte einen gimlet, die anderen wählten Swimmingpool, Pina colada (beide wollten damit ein eventuelles Hungergefühl bekämpfen) und unser Spender einen LIIT.
Alle Drinks waren gut getroffen und wir waren zufrieden damit.
Lanninger schlenderte bei uns vorbei und übte seinen herzlichen aber kurzen Smalltalk auch bei uns. Eine Bar in der wir uns gut aufgehoben fühlten was die Getränke und den Service anging,
speziell den Service befand mein Kollege der uns dann auch nicht mehr zur nächsten Station der Trunkenheit folgte.
Aber uns anderen fehlte es uns dann doch ein wenig am rechten Publikum mit dem man sich amüsieren könne.
Fazit: LeBar
Eine Bar die sich durch gute Drinks und netten Service am späten abend auszeichnete, aber in der an diesem Abend leider keine richtige stimmung aufkam.

Samstag 00.05 Uhr
Harrys New York Bar
Den Samstag fröhlich begiessend erreichten wir Harrys New York Bar,
eine bar die in ganz Berlin bekannt geworden ist wenn auch eher durch Service der anderen Art und ihrem alten Barchef Herrn Lanninger.
In Harrys New York Bar weht noch der Chrom leder Charme der 80iger.
Die Bar war voll mit Leuten die begeistert dem Pianisten lauschten.
Chris hiess er wohl an diesem Abend und er zauberte eine dichte musikalische Atmosphäre von Sting über Billy Joel bis hin zu Coldplay.
Das Publikum war begeistert und von dieser Atmosphäre liessen wir uns gerne anstecken. Also ran an den tresen und mal kurz die Barhocker zur Seite geschoben --- s t o p ---
das sah leichter aus als es war...jeder dieser verfluchten Misthocker wog ja locker 35-40 kg. Also zerrte ich eher wie so ein halbbesoffener Sklavenarbeiter an diesem Ungetüm. Mein standing in der Bar war natürlich gleich futsch, die dame neben mir lächelte und sagte dann:
wohl zum ersten mal hier! mein erster Gedanke war, sobald ich wieder Luft habe werde ich ihr sagen das ich eine bar zum trinken suche und nicht zum Stühle zerren. Wurden jedoch charmant von einem jungenhaften Bartender begrüsst der uns sagte er hasse diese Hocker auch. Also dann gleich mal bestellt die erste runde 2 mai Tai und ein Dirty Harry. Es war voll mit menschen denen es anzusehen war, das sie hier des öfteren verweilen und das auch gerne.
Unsere Drinks erreichten uns flink und wir hatten wenig auszusetzen, die raffinesse fehlte aber die gemixten Kreationen waren solide.
das publikum war im Altersgefüge 30+ und die dame von vorhin mit der überflüssigen bemerkung lächelte uns freudig zu. Ich freute mich schon innerlich wieder nicht zu zahlen, weil wir bestimmt noch einen aus dem team verlieren würden. Also höflich zurückgegrinst und gleich noch eine Runde bestellt. Dies mal einen Mojito und einen Hurricane sowie einen LIIT. Der Hurricane erwiess sich inzwischen als ein wahrer Gedankenverwirrbler und der von mir nur kurz angenippte LIIT hatte auch viel drehbares potential, der Mojito war nett aber vielleicht auch nicht mehr wirklich testbar für mich.
Die 35iger Sekretärin mit dem losen mundwerk schaltete sich immer massiver in unsere unterhaltsame aber wenig informativen Wortfetzen, die wir in den Raum warfen und es für eine Unterhaltung hielten. Nach dem ich auf Toilette war, was einen massiv angetrunkenen schon einiges abverlangt (der weg war weit);
kam ich zurück und die Sekretärin lungerte auf meinem Platz und sabberte auf der Unterlippe meines Kollegen herum. Mein anderer Kollege war weg und ich erhielt irgendein seltsames Angebot von den beiden in sich verbissenen. Ich setze mich zum Pianomann und lauschte eine weile der Musik und nachdem mein anderer kollege nicht wieder auftauchte, entschied ich mich für den selben U-Boot Trick und tauchte einfach ab. Rechnung überliess ich dem Firmenkonto der Beissattacke, der sich bis heute nicht mehr bei mir gemeldet hat.
Frank bitte melde dich...
möchte so ungern bei deiner Frau nach dir nachfragen müssen.
Fazit: Harrys New York Bar
Eine Bar die stadtbekannt ist, aber keineswegs schlecht ist.
Musik, Atmosphäre und Service waren einwandfrei und auch die Drinks waren gehobener Standard an einem genussvollen Abend.
Wäre man in Champagner-Spendierlaune gewesen hätte man viel leute auch intensiver kennenlernen können.
Mein besonderes Lob gilt aber der Musik,
wären die Drinks wie die Musik gewesen wäre ich nur schwer weggekommen dort.
 
Samstag gegen 2.15 Uhr
Vox-Bar
mühsam kletterte ich in ein Taxi
und nuschelte im perfekten 2,3 Promille-Deutsch: Hyaaaaaatttttttttt-VOX-Bahhhhhhhhhhhhhr.

Der Fahrer kannte solche Zustände wohl nur zu gut,
denn er sagte nichts ausser: wehe du kotzt!!
Nachdem ich wahrscheinlich mit einem zu grossen trinkgeld das Taxi verliess, schritt ich durch den Eingangsbereich des Hotels, schaffte es dann gerade noch abzubiegen richtung Hotelbar und ohne zu schwanken oder zu lallen in die Vox-Bar zu kommen. Dort ruhte ich mich erstmal ein wenig in den schweren Clubsesseln aus und lauschte der vermeintlichen spannenden Unterhaltung meiner Nachbarn.
Erst gegen Ende des Abends stellte sich heraus das diese wohl aus Japan kamen und sich daher auch folgerichtig in Japanisch unterhielten. Egal die nette Bedienung kam und brachte Nüsschen und eine Karte die ich jedoch nicht mehr richtig zu nutzen wusste.
Ich betäubte mein Hungergefühl an diesen exotischen Nüsschen und entschied mich für einen Rum-Sour. Ich weiss nicht warum, aber bestellt war bestellt. Der Drink kam mit einiger Verspätung oder aber mein Raum-Zeit-Kontinium drohte sich massiv zu verschieben.
Die Bar kommt daher in edlem schwarz und einem massigen Tresen der eine schöne Beleuchtung durch seine Rückwand erhält, in der sich unzählige Flaschen Whiskey tummelten. Entweder liess meine Sehschärfe nach, oder aber zum Teil waren Flaschen dort (auch einzelne Whiskeysorten) mehrfach vorhanden. Die Bar wirkt sehr elegant und teuer aber für eine Whiskeybar ein wenig zu kühl.
Mein Rum-Sour schien gelungen wenn auch weniger fruchtig als die die ich in letzter Zeit probiert hatte.In 3 massigen schlücken dezimierte ich ihn vollständig und die überaus nette weibliche Servicekraft sah mir meinen Wunsch nach mehr wohl an.
Was macht man wenn man schon arg lädiert vom trinken in einer Bar zu versacken droht??
RICHTIG!!
Man bestellt einen Mai Tai.
Dieser erreichte mich mit einem charmanten Lächeln und mein eingeschränktes Testvermögen liess ihn als überaus gelungen in Erinnerung bleiben. Mein Glas in der Hand gemütlich am Strohhalm saugend musterte ich das um mich herum sitzende Publikum.
Der Grossteil schien Gäste des Hotels zu sein und der andere Teil Barpublikum die sich gerne auch etwas teureres gönnen. 15 minuten später war der Mai Tai leer was der Strohhalm durch massive Schlürfgeräusche mir verkündete. Ich überprüfte meinen körperliche zustand und entschied einen muss die Leber noch abkönnen. Ein weiterer Mai Tai stand vor mir und auch er war sehr gelungen und nach 15 Minuten geleert. Entnervt von der enormen Verdunstung in dieser Bar entschied ich mich für den Heimweg. Ich zahlte und nur mühsam erreichte ich noch das taxi und als ich nach langen zähen ringen mit dem schlüssel die Wohnung betrat entschied ich mich gleich für die Couch
Fazit Vox-Bar:
Eine Bar die sicherlich mehr verdient hat als einen schwer lädierten Bartester,
der die Drinks nur noch so in sich reingeschlürft hat,
die Bar wird nochmal getestet, das sie in der Vortestphase gut abgeschnitten hat.
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker in der Herrenbar Fasanen 47


Es war ein gemütlicher Fernsehabend
und ich drohte langsam vor dem TV zu versacken,
als mich eine spontane Cocktailgier doch noch mal aus dem Haus trieb.
Von einem berüchtigten, wohl aber auch bekannten Barkeeper der Stadt,
hatte ich diesen Tip vernommen:
Die Bar in der Fasanenstr.47 ist auf alle Fälle einen Besuch wert!
Also stapfte ich gegen 22.00 Uhr durch die Fasanenstr
und suchte nach meinen eventuellen neuen Barglück.
So ganz ohne Unterstützung tat ich diese Resie durch das
vielfältig tückische Reich der Mixgetränke und Spirituosen.
Endlich sah ich sie, die Bar Fasanen 47
und von aussen mutete sie auch ein wenig verwegen an,
in Zeiten der modernen bzw gerne auch wieder reduzierten Architektur;
zeigt sie sich dunkel hinter bunten Scheiben,
die ein wenig an bleiverglaste Fenster erinnern.
Mutig zog ich an der Tür die ein wenig offenstand,
trat herein in eine Welt die wohl schon längst vergessen galt oder einfach nur weggestrichen und mit neuen Farben
der guten alten Zeit entrissen.
Das Innenleben der Bar sah so aus wie ich es auch noch von Bars kannte,
die mein Vater gelegentlich besucht hatte
und wenn er dann davon und vom Alkohol berauscht erzählte.
Der Tresenraum ist in dunklem Rauchbraun gehalten
und im Vorraum stehen schwere Ledersofa und ein Flügel.
das ganze hat jedoch nicht den eleganten Charakter einer Hotelbar,
sondern eher den familiären Charakter eines Altherren-Clubs.
Souverän trat ich an den Tresen
und wusste jedoch sofort das ich hier wohl erst um einen Platz am Barbrett bitten müsste.
Hinter dem Barmann standen die Regale voll mit Flaschen
und viele waren mir bekannt,
aber auch viel Exoten von exklusiven Barausflügen konnte ich unter ihnen entdecken.
Eher oberflächlich rauschte ich durch die Karte
und bestellte dann erstmal einen Singapore Sling.
Der Barkeeper musterte mich ruhig
und machte dann wortlos seinen Job.
Seine Gäste (4 ältere Herren, drei davon an der Bar und einem im sessel sitzend)
unterhielten sich weiter - jedoch spürte ich auch ihre Blicke.
Mein Blick ergötzte sich an vielen alten Flaschen die ich noch nicht kannte
und während ich noch so stöberte lauschte ich dem Gespräch der Gäste.
Diese schienen ihre Bar und ihren Barmann schon ewigkeiten zu kennen
und auch stets nur hier zu verweilen so das man sie freundlich schon zum Inventar der Bar wohl zählen durfte.
Mein Drink erreichte mich und ich befand ihn für gelungen und versuchte eine Konversation mit jenem Mann hinter der Bar zu beginnen,
den die anderen Frankie nannten.
Ich fragte einiges zur Bar und zur Auswahl der Spirituosen,
aber vieles beantwortete er nur in Nebensätzen beim Gespräch mit seinen Stammgästen,
jedoch niemals so das ich direkten Grund zur Klage gehabt hätte.
Also trank ich und erfreute mich an der wunderbaren Aura und Atmosphäre dieser alten Bar.
Ich bestellte einen weiteren drink diesmal einen Mai Tai
und erhielt ein gut gemixtes Exemplar jedoch kein aussergewöhnliches.
Langsam kam ich auch vorsichtig ins Gespräch mit den Gästen,
jedoch recht zaghaft hielt ich mich im Gespräch mit ihnen.
Ich verlangte die Rechnung, die für Wilmersdorferverhältnisse überaus moderat ausfiel
und verabschiedete mich höflich vom Barmann und den Gästen
und dankte für die nette Zeitreise.
Mit einem höflichen, teils süffisanten Lächeln verabschiedete man mich in die Nacht.
Fazit Fasanen 47
Eine Bar mit Charakter, die die Zeiten der Vereinheitlichung der Barkultur
wunderbarer Weise unbeschadet überstanden hat
und den Gast nicht unbedingt freudig einlädt,
aber charmant aufzuheben weiss.
Die Preise und die Drinks sind erfreulich.
Stets eine kleine nostalgische Reise wert...
 
Im Dienste der Trunkenheit -
MasterShaker in den tiefen Gemäuern der Bar Nou


an einem ruhigen Dienstagabend schnappte ich mir meine liebste Testbegleitung
und Stammgarantie für Übernachtungen jenseits der Couch.
Wir überlegten kurz wo wir denn abend verbringen könnten
und entschlossen uns Bartechnisch für die Bar Nou,
da sie in der Nähe eines unseren Lieblingsrestaurants ist.
Gegen 21.30 Uhr erreichten wir die Bar Nou,
deren Treppen uns einen Abstieg vermittelten,
aber laut der Meinung einiger anderer Barkenner
eine kleine Hochkultur der Cocktails bietet in diesem Kiez.
Die Bar Nou präsentiert sich als eine kleine,
aber schicke und moderne Kellerbar,
deren stylisches Design dezent,
sehr gekonnt und überaus gelungen Stil vermittelt.
Im Barbereich vor dem kleinen Tresen
tummeln sich einige Sitzgelegenheiten
und um die Ecke herum erschliesst sich dann noch mal eine grössere Lounge,
die ihre Gäste zum dahinsinken verleitet.
Heldenmutig warfen wir uns an die Bar,
versacken kann man später immer noch.
Der hintere Barschrank der sich stlistisch perfekt in den Raum integriert,
beherbergt eine excellente Sammlung von ausgewählten Markenspirituosen.
Bei der maximal der Rum vielleicht ein wenig unterrepräsentiert war.
Unsere Blicke streiften über die umfangreiche Karte
und wir entschlossen uns für einen Dry Martini und einen Cuban Manhattan (Punt e Mes und Old monk wurde mir von einem Bartender empfohlen).
Unsere Drinks wurden zügig und handwerklich einwandfrei kredenzt und uns überaus freundlich serviert.
Mein Dry martini war sehr gelungen,
aber geradezu ein leichtgewicht im Vergleich mit dem des Rumtraders.
Der Cuban Manhattan gefiel meiner Frau sehr gut
und sie schwärmte von dem leichten schokoaroma des Drinks.
Die Theke leicht ums Eck geschwungen öffnete uns den raum zum Eingang so wie zur lounge gleichermassen
und gerne liessen wir unsere Blicke schweifen.
das publikum war so um die 25 und chic,
aber anscheinend selbstverdiener.
Die stimmung war ausgelassener und fröhlich,
die Atmosphäre einer Bar in der Bar man wohl gerne auch mal etwas länger mit freunden bleibt.
Als nächstes bestellte meine Frau einen Cosmopolitain
und ich einen Mai Tai wenn auch unter protest der holden Weiblichkeit.
Den Cosmopolitain fand ich raffiniert und sehr gelungen
und auch sie geriet darüber sehr in Verzückung,
während mein Mai Tai resolut und kräftig,
aber leider ohne Eleganz daher kam.
Meine charmante Begleiterin lud mich dann noch zu einem daiquiri ein,
welcher uns vollendents überzeugte
und wir diese Bar dann mit einem klaren ja als gute Cocktailbar befanden.

Fazit Bar Nou
Eine elegante kleine Kellerbar,
die weitaus mehr bietet als ihr äusseres vermuten lässt.
Deren überaus gute Spirituosenauswahl zu überzeugen und verlocken weiss.
Deren Service sehr charmant und dezent ist,
aber stets überaus aufmerksam und höflich.
Eine Bar die man sich merken sollte
und mit Freunden öfter aufsuchen sollte.
 
MasterShaker - im Dienste der Trunkenheit
Sweets & Sweeties in der Haifischbar


Wiedereinmal hatte mich der Hunger nach Kreuzberg getrieben
und auch diesmal nutze ich anschließend die Möglichkeit
eine weitere Bar genauer zuertrinken,
jedoch führte mich mein Weg diesmal in die Arndtstr. zur Haifischbar.
Jene Arndtstr. ist so klein und unscheinbar,
wirkt dazu schon fast dörflich wie sie sich von erhobene Position
über dem Bergmannstrassenkiez erhebt,
das man dort kaum mehr eine richtige Cocktailbar zu vermuten mag.
So gegen 21.30 Uhr betraten wir die Bar
(wir, das waren meine Lieblingstrinkerin und ich
+ ein befreundetes Gespann in 2 Personenstärke,
die an dem Tag noch nicht wussten:
wie folgenschwer eine Cocktailnacht werden kann).
Es war wohl voller als wir vermutet hatten
und wohl auch voller als die Betreiber Personal da hatten;
mühsam erkämpften wir uns einen Platz in den angenehm bequemen Barsofas,
die sich rechts des Eingangs in der Nähe der Bar befinden.
Der Barkeeper und seine Gehilfin wuselten hinter und vor der Bar
und vor allem zwischen den zahlreichen erwachsen Gästen
und versuchten jeden bestmöglich zu versorgen.
Schnell bekamen wir die Karte und
wenig später hatten wir uns auch schon
entschieden:
Frühlingserwachen (eine alkoholarme Variante)
oder so hiess eine Variante die einer unsere Gäste erkoren hatte,
ich nahm einen Hauscocktail namens Anaconda
und unsere reizenden Trinkerinnen orderten Caipirinhas.
Die Bar war voll mit Leuten die hier des öfteren wohl gerne tranken,
wenn auch leider in der Mehrzahl eher das Bier als die Cocktails.
Angenehm bequem war das Sofa und es lud so richtig zum absacken ein,
gemütlich kuschelte sich dann auch meine Freundin an mich.
Was konnte jetzt noch schiefgehen -?!?-
Cocktails, seichte Gespräche, schöne Frauen.

Das Design der Bar würde ich als gelungen bezeichnen,
wenn ich auch nicht richtig weiß warum eigentlich,
vielleicht war es das angenehme Licht das von kleine Ecknischen in den Wänden
und von den Säulen den Raum angenehm illuminiert.

Trotz der Fülle von Leuten in den langgestreckten Räumen der Haifischbar
erreichten uns unsere Drinks überaus flott.
Die Damen plapperten und schlürften an ihren Caipies,
mein Gegenüber trank wortlos und auch ich probierte nun.
Eine quietschsüße Plörre aus verschieden Säften schnürrte meine Kehle zu,
so wie es sonst wohl nur eine Anaconda kann.
Mühsam nur schluckte ich es runter,
das Zeug erinnerte mich an Bonbonwasser und ähnliches.
Höflich fragte ich ob ich mal das Erwachen probieren dürfte,
in der Hoffnung den widerlichen süßen Geschmack runter spülen zu können.
Gierig sog ich an seinem Strohhalm
und da Gier wohl zu den Todsünden zählt,
wurde ich hierfür auch arg bestraft.
Eine weitere Portion Bonbonwasser, getarnt in einem Cocktailglas,
eliminierte meine Geschmacksnerven drastisch.
Süß! nicht wahr?;
sagte mein Leidensgenosse und damit untertrieb er masslos.
Zögerlich packte ich den Caipi,
doch der Blick meiner Freundin riet mir davon ab:
Der ist dir zu süß, Schatz.
Süß war dieser durchaus auch,
aber keineswegs so schlimm wie dieser Zuckerschock,
den ich da im Glas vor mir stehen hatte.
Der Caipi war auch zu süß,
aber das ist man bei denen ja schon fast gewöhnt.
Nachdem wir reihum alle mal die flüssige Zuckerjauche angewiedert geschluckt hatten,
entschied ich mich für den sicheren Rückzug.
Ich ging zum Tresen, orderte ein Bier und zahlte.

Fazit Haifischbar

und der Haifisch,
der hat Zähne und die trägt er im Gesicht,
usw.
Wahrscheinlich sind diese aber schon längst genauso kariös,
wie diese süßen Bonbon-Cocktails desaströs waren.
Eine schöne Örtlichkeit,
mit einer umfangreichen Cocktailkarte,
aber mehr Experimente konnte ich meiner Bauchspeicheldrüse
an einem Abend nicht zumuten.
Vielleicht gebe ich der Haifischbar nochmal eine Chance,
dann allerdings nur mit einem Kanister Limettensaft
in der Tasche.
 
MasterShaker - im Dienste der Trunkenheit
der Taboo Tiki Room oder im Reich des Tikikults


Meine Geschmacksnerven notdürftig mit einem Bier reanimiert,
wollten wir einen so schönen Abend nicht so ausklingen lassen.
Unsere Begleiter schwärmten vom Maybachufer
und sofort ergriff ich die Initiative, rief ein Taxi
und liess den Fahrer das Paul-Linke-Ufer ansteuern.
Paul-Linke-Ufer / Ecke Nansenstr. genauer gesagt.
Den leisen Protest untergrub ich durch das Zahlen der Taxirechnung.
Direkt an der Ecke vor uns, war der Taboo Tiki Room.

Von aussen relativ unscheinbar, nur ein Leuchtschild verrät wer hier herrscht,
da keinerlei Lichtzufuhr wohl gewollt ist,
sind alle Rolläden stets unten.
Vor uns verliess eine Gruppe von erwachsen Rock-a-billies die Bar,
so betraten wir die Bar ohne zu klingeln.

Drinnen empfing uns eine stickigwarme dunkle Höhle,
welch all das als Deko aufwiess, was ich allgemeinhin als kitsch bezeichnen würde.
Doch hier in dieser schummerigen Höhle wirkte das alles total richtig
und vollkommen normal für diese Tikibar.
Ein fantastisches Sammelsurium von exotischen Kleinigkeiten,
die sich hier zu einem wunderbaren Gesamtkunstwerk zusammenfanden.
Schlichtweg genial und überaus passend.

Wir stellten uns an die Bar und stöberten durch die Karte.
Auffallend viele Drinks die ich so gar nicht kannte;
wir entschieden uns für einen Lychee-Nut-Daiquiri, einen Flaming-Lurker,
einen Missionary-Downfall und einen Fogcutter.
Es war voll in dieser Höhle der Trunkenheit,
wenn auch hier leider beim Publikum das Bier vorherrschte.
Aber man vergass problemlos in der ozeanisch-perfekt gestylten Trinkhöhle,
das man sich ja in der Hölle Berlins befand:
Der Taboo Tiki Room ist in Neukölln,
aber da die Bar eh kein Fenster hat,
vergisst man das halt glücklichwerweise wieder sofort.
Als unsere Drinks uns dann erreichten war schon etwas an Zeit vergangen,
aber keineswegs zuviel und schön kalt waren sie auch.
Der Lychee-Nut-Daiquiri erwiess sich als mein Favorit,
gleichsam dicht gefolgt vom Flaming Lurker.
Fog-Cutter und Missionary-Downfall empfand ich als unharmonisch,
den anderen wiederum schmeckten diese Cocktails sehr gut.
Die Musik und das Publikum der Bar wirkten auf mich als etwas störend,
aber vielleicht verhielt es sich umgekehrt genauso.
Animiert von dieser dunklen aber warmen Atmosphäre,
fing unsere Begleitgesellschaft sich hemmungslos in einander zu verbeissen.
Nur durch den Getränkenachschub konnten wir die beiden trennen,
etwas was ich gerne tat und auch öfters.
Nach jeweils 2 Flaming Lurker und 2 Fog-Cutter,
geriet meine Freundin in die 1. Pflegestufe
(Satzbeendigungsschwierigkeiten und Gleichgewichtsprobleme).
Selber hatte ich nun schon 4 dieser Daiquiri in mir und 2 Flaming Lurker,
orderte nun noch eine Mai-Tai-Variante a la der jungen attraktiven Barkeeperin
und verlor mich in einem Gespräch mit ihr am Tresen.
Als ich zurückkam an den Tisch,
war unsere Begleitung nicht da,
aber es schlummerte dort meine Freundin sanft.
Ich trank den Mai Tai aus und wartete
und wartete und wartete ...
weckte dann meine Freundin
und fragte wo unsere Begleitung wäre.
Das was sie sagte ergab keinen Sinn
und war auch akkustisch nicht zu verstehen.
Also stiefelte ich zum Tresen und zahlte missmutig, ging zurück und nahm das was von meiner Frau noch übrig war in meine Arme.
An der Tür angelangt stellte ich sie kurz ab,
da ich bemerkte das sie keine Handtasche bei sich hatte mehr.
Also zurück zum Tisch, da stand die brave Tasche noch,
jedoch unter dem Stuhl unsere Begleitung
hatte sich ein zarter roter Tanga verfangen,
der mich im Farbton sehr an ihren BH-Träger erinnerte.
So waren wir anscheinend nicht nur in einer Ozeanischen Cocktailhöhle gewesen,
sondern anscheinend auch noch in einer verlotterten Liebeshöhle von wild knutschenden Zechprellern.
Danke - Frank und Lydia aus der Fürbringer Str.!!!!!!

Fazit Taboo Tiki Room
Taboos werden hier anscheinend von der Begleitung gebrochen,
ansonsten werden hier leckere Cocktails gereicht
und dazu ein Ambiente geschaffen das so wohl einzigartig in Berlin ist.
Eine häufigere Reise zum Neuköllner Tiki-Höhlentempel wird jetzt zum Muss!!
 
MasterShaker,
habe herzhaft gelacht
und schliesse mich mal wieder deinen Empfehlungen an.
Sie sind stets ein Genuß,
aber deine Begleitungen sind ja diesmal etwas aus dem Rahmen gefallen...
Mußte deine Freundin auf der Couch übernachten??
 
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