Frairtrade Siegel im Alkohol Bereich?

Arnachie

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Ich wurde vor kurzem gefragt, ob es eigentlich auch Alkoholika mit Fair Trade Siegel gibt. Von manchen Weinen (Südafrika etc.) weiß ich, dass es so etwas gibt, aber wie sieht eigentlich bei härteren Alkoholika aus? Die Frage darf ja zumindest im Rum Bereich erlaubt sein. Gerade bei Premiumprodukten ist ja die Frage: kriegen die Arbeiter überhaupt etwas von den teils sehr teuren Kaufpreis zu sehen? Wenn die Melasse für den Rum bei der Produktion von Zucker eh abfällt, böte es sich doch an, dass die Zuckerhersteller, die eh das Fair Trade Siegel haben daraus auch entsprechend Rum herstellen lassen. Andere Frage: wenn es soetwas gäbe, würdet ihr Kompromisse bei der Qualität der Getränke dafür eingehen?
BTW: ich bin durchaus selbst zwiegespalten wie ich zu solchen Fragen stehe. Folgendes Video zeigt ziemlich gut, wie zwiespältig diese ganze Fair Trade/Bio Sache sein kann: http://www.youtube.com/watch?v=hpAMbpQ8J7g
 
Hier ein interessanter Artikel von Phil Duff zu Bio in Bars:

http://mixology.eu/aktuelles/debatte/okologischer-schwachsinn-was-macht-bio-in-bars/
 
Nur ein Beispiel zu Fairtrade.

http://shop.dwersteg.de/products/de/Importspirituosen/Papagayo-White-Rum.html


Es gibt noch ein paar mehr wo es auch draufsteht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es auch welche gibt die Fairtrade sind, aber es sich nicht draufschreiben lassen.
 
Hey Crackone, ich liebe Polemik, deshalb auch der Post von dem Zizek Video.
Ich selbst achte bei meinen alltäglichen Einkäufen kaum auf Bio oder FairTrade, meist weil ich schlicht als Student mir den "Aufpreis" nicht leisten kann/will. Außerdem verachte ich den Moralismus , der sich mit so einer Kaufentscheidung ein gutes Gewissen kauft. Manchmal denke ich auch, dass es bald auf eine Opposition zwischen "Sozialem" und "Ökologischen" hinausläuft, denn ökologisch korrekter Anbau ist nunmal meistens kein Ding der Dritten Welt.
So nachdem das gesagt ist: ich finde es gibt ein großen Unterschied zwischen Zizeks Argumentation und der von Phillip Duff. Ganz ehrlich: ich musste erstmal nachgucken, ob der gute eventuell aus dem mittleren Westen der USA kommt und vielleicht den ein oder anderen Whiskey Julep zu viel getrunken haben könnte. Der Artikel ist einfach... dumm. Ob die Verwendung von Pestiziden einen Einfluß auf die Qualität des Getränks hat ist mit Verlaub ja nicht die Frage und ich halte es für - zumindestens - arg naiv zu denken das wäre die Frage. Und Argumente wie: "Lkw's sind von den Frachtfirmen so gebaut worden, dass sie möglichst wenig Diesel verbrauchen und deshalb ist es allemal besser Obst quer über die Welt zu schiffen - denn dort drüben hat das Obst ja Saison(!) - als mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren und dort lokales Obst zu kaufen." werden ja nur von diesem Super Argument übertroffen: "Und jetzt feiern Sie sich nicht selber, weil Sie zu Aldi mit dem Fahrrad fahren – die verbrauchten Kalorien werden Sie mit Nahrung ersetzen müssen, vermutlich mit Fleisch, das eine hundertmal schlimmere Umweltbilanz hat als meinetwegen Körner oder Insekten". Und wenn dann noch der Klimawandel geleugnet wird, sind wir tatsächlich nicht mehr weit vom "Bible Belt" entfernt.
Ich wurde auch nur auf das Thema durch eine Nachfrage gestoßen, aber finde die Nachfrage berechtigt. Denn im Gegensatz zum Bio Siegel habe ich sehr viel Sympathie fürs Fair Trade Siegel. Gerade beim Luxusprodukt Alkohol finde ich schon: wenn ein Rum (mancmal weit) über 30 euro kostet dann sollen zumindest die Arbeiter vernünftig bezahlt werden.
@drum-drum weiß irgendjemand, ob der Rum auch "was taugt"?
 
Ich teile Phil Duffs Argumentation nicht, ich wollte lediglich auf den Artiekl verweisen.
 
@Crackone: keine Angst, hab ich auch nicht so verstanden. Und ist ja wirklich interessant, wie das Thema so diskutiert wird.
 

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