Diskussion zu Maßeinheiten USA / GB /metrisches System

Triobar

Neues Mitglied

Deshalb fordert DMJ Schachtsiek in seinem Bar-Log auch
"Go Metric!" und lobt die Überlegenheit des metrischen Systems:
http://web.mac.com/opinionatedalchemist/the_opinionated_alchemist/the_opinionated_bar-log/Entries/2007/10/5_go_metric.html
[/quote]
vielleicht sollten wir uns auch auf eine Sprache einigen!
Was soll diese Gleichmacherei???
Letztendlich ist das ja auch das Stueck Handwerk was hinter diesem Beruf ja steckt,
das letzte Fitzelchen Kunstwerk was dieser Beruf noch hat.
Hier werden Gleichstellungen international verlangt
ohne das es zwingend Sinn macht -
es doch eigentlich eher der Bequemlichkeit dient.


Auch innerhalb der International Bartender's Association wird eine Vereinheitlichung von Rezeptangaben diskutiert:
http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_talk:WikiProject_Cocktails/Style/Measurements
[/quote]
Wiki ist immer noch eine Hassfigur fuer mich!
Kompromiss ist nur ein Sieg auf Zeit!


und auch im Forum kommt es immer wieder zu Anfragen:
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=4;action=display;threadid=3731;start=msg69465#msg69465
[/quote]
und hier wurde auch schon die Loesung praesentiert,
die die Cocktailmexican jetzt auch nochmal gepostet hat.
Desweiteren ist es ein allgemeines Problem das Maßeinheiten mit der Zeit sich aendern.
____________________________________________________________________________________

Was bedeutet ein "shot" in Rezeptangaben?

Die mir zugänglichen Quellen äussern sich unterschiedlich.
Für den US-Bereich scheint zu gelten:
1shot=1,5oz=4,5cl
Für den englischen Bereich:
1shot=1oz=3cl

Ich glaube, die Schwierigkeit ist erkennbar.
[/quote]
aber wohl doch nicht unloesbar fuer dich?
 
Dann auch gleich nochmal die Maßtabelle von Stephan Berg:
(Bitters-Blog)
Umrechnung von USA / GB Barmaßen
Das waren noch Zeiten als der Bitters-Blog jeden Tag neue Infos rausgab... :'(
 


...Vielleicht sollten wir uns auch auf eine Sprache einigen!
Was soll diese Gleichmacherei???
Letztendlich ist das ja auch das Stueck Handwerk was hinter diesem Beruf ja steckt,
das letzte Fitzelchen Kunstwerk was dieser Beruf noch hat.
Hier werden Gleichstellungen international verlangt
ohne das es zwingend Sinn macht
es doch eigentlich eher der Bequemlichkeit dient....
[/quote]

DAS verstehe ich.
Da habe ich einen Buchtipp:
"Die Monotonisierung der Welt" von Stefan Zweig
Schon sehr prophetisch 1925 beobachtet.

Hier ein Auszug aus dem Essay:

Die Monotonisierung der Welt
========================================
von Stefan Zweig

Paris zu drei Vierteln amerikanisiert, Wien verbudapestet – in seinem furiosen Essay
von 1925!!! beklagt Stefan Zweig die Nivellierung und Gleichförmigkeit der Kulturen.

Monotonisierung der Welt. Stärkster geistiger Eindruck von jeder Reise in den letzten Jahren, trotz aller einzelnen Beglückung: ein leises Grauen vor der Monotonisierung der Welt. Alles wird gleichförmiger in den äußeren Lebensformen, alles nivelliert sich auf ein einheitliches kulturelles Schema. Die individuellen Gebräuche der Völker schleifen sich ab, die Trachten werden uniform, die Sitten internationaler. Immer mehr scheinen die Länder gleichsam ineinandergeschoben, die Menschen nach einem Schema tätig und lebendig, immer mehr die Städte einander äußerlich ähnlich. Paris ist zu drei Vierteln amerikanisiert, Wien verbudapestet: immer mehr verdunstet das feine Aroma des Besonderen in den Kulturen, immer rascher blättern die Farben ab, und unter der zersprungenen Firnisschicht wird der stahlfarbene Kolben des mechanischen Betriebes, die moderne Weltmaschine, sichtbar."
____________________________________________________________________________
Der Tanz, die Mode, die Musik. Monotonie , Gleichförmikeit.

"Konsequenzen: Aufhören aller Individualität bis ins Äußer­liche. Nicht ungestraft gehen alle Menschen gleich angezogen, gehen alle Frauen gleich gekleidet, gleich geschminkt: die Monotonie muß notwendig nach innen dringen. Gesichter werden einander ähnlicher durch gleiche Leidenschaft, Körper einander ähnlicher durch gleichen Sport, die Geister ähnlicher durch gleiche Interessen."
____________________________________________________________________________________
"In all diesen Dingen, von denen ich nur einige wenige andeutete, im Kino, im Radio, im Tanze, in all diesen neuen Mechanisierungsmitteln der Menschheit liegt eine ungeheure Kraft, die nicht zu überwältigen ist. Denn sie alle erfüllen das höchste Ideal des Durchschnittes: Vergnügen zu bieten, ohne Anstrengung zu fordern. Und ihre nicht zu besiegende Stärke liegt darin, daß sie unerhört bequem sind. Der neue Tanz ist von dem plumpsten Dienstmädchen in drei Stunden zu erlernen, das Kino ergötzt Analphabeten und erfordert von ihnen nicht einen Gran Bildung, um den Radiogenuß zu haben, braucht man nur gerade den Hörer vom Tisch zu nehmen und an den Kopf zu hängen, und schon walzt und klingt es einem ins Ohr – gegen eine solche Bequemlichkeit kämpfen selbst die Götter vergebens. Wer nur das Minimum an geistiger und körperlicher Anstrengungen und sittlicher Kraftaufbietung fordert, muß notwendigerweise in der Masse siegen, denn die Mehrzahl steht leidenschaftlich zu ihm, und wer heute noch Selbständigkeit, Eigenwahl, Persönlichkeit selbst im Vergnügen verlangte, wäre lächerlich gegen so ungeheure Übermacht. Wenn die Menschheit sich jetzt zunehmend verlangweiligt und monotonisiert, so geschieht ihr eigentlich nichts anderes, als was sie im Innersten will. Selbständigkeit in der Lebensführung und selbst im Genuß des Lebens bedeutet jetzt nur so wenigen mehr ein Ziel, daß die meisten es nicht mehr fühlen, wie sie Partikel werden, mitgespülte Atome einer gigantischen Gewalt." ...

Hier ein Link mit dem ganzen Originaltext:
www.cicero.de/97.php?item=356&ress_id=4

Der Zusammenhang mit dem Threadthema wird, denke ich, klar.
___________________________________________________________________________________


Wiki ist immer noch eine Hassfigur fuer mich!
[/quote]

Gut nachvollziehbar.
Warum sollte man Wissen auch teilen? Besser, man behält für sich, was man weiß....
[/quote]

Ich denke auch bei Wikipedia geht es Triobar um die Normierung des Wissen. Überall gilt (nur noch?), was im Wiki steht.
Ich persönlich sehe Wiki als sehr gutes Medium für die schnelle Erstinformation.
___________________________________________________________________________________
Auch der von Coca Cola! erfolgreich eingeführte rot-weiss gekleidete Weihnachtsmann bestätigt die ungeheure Kraft der Monotonisierung.
Ich aber feiere heute lieber den Geburtstag von Jesus.
Gesegnete Weihnachten!
 


Wiki ist immer noch eine Hassfigur fuer mich!
[/quote]

Gut nachvollziehbar.
Warum sollte man Wissen auch teilen? Besser, man behält für sich, was man weiß....
[/quote]

Ich denke auch bei Wikipedia geht es Triobar um die Normierung des Wissen. Überall gilt (nur noch?), was im Wiki steht.
Ich persönlich sehe Wiki als sehr gutes Medium für die schnelle Erstinformation.


So sehe ich das auch. Wiki ist perfekt für einen ersten Überblick ohne lange zu googeln und Bücher zu wälzen. Aber diese Page und die darauf enthaltenen Informationen, sind nur zur erst Aufnahme in Ordnung. Alles was darüber hinaus geht ist eigentlich nicht Sinn der Sache.
Wenn man Hausarbeiten oder Kommentare, Berichte etc. verfassen will, dann kann man dort mal reinschnuppern. Aber es ist -verboten- die da aufgegühren Dinge zu verwenden, jedenfalls zu zitieren.

Wiki zur Erstübersicht perfekt, zum einarbeiten in die Materie allerdings sicher nicht geeignet.
 



Wiki ist immer noch eine Hassfigur fuer mich!
[/quote]

Gut nachvollziehbar.
Warum sollte man Wissen auch teilen? Besser, man behält für sich, was man weiß....
[/quote]

Ich denke auch bei Wikipedia geht es Triobar um die Normierung des Wissen. Überall gilt (nur noch?), was im Wiki steht.
Ich persönlich sehe Wiki als sehr gutes Medium für die schnelle Erstinformation.
[/quote]

Besonders beruht Wikipedia auf dem Teilen von Wissen aller NUtzer, nicht nur auf dem der Brockhausschreiber o.Ä.. Viele Wiki-Schreiber sind selbst Koryphhäen auf ihrem Gebiet, gerade hat ein Vergleich zwischen Brockhaus und Wikipedia in puncto Güte Wiki in (ich weiß die Zahl nicht mehr sicher) 80% der Fälle vorne gesehen.
Beides sind keine Fach- sondern Allgemeinlexika, das ist klar.

Aber Wissen wird im althergebrachten Lexikon viel mehr normiert, denn wenn ich etwas besser weiß, kann ich das Wiki einfach editieren.


Auch der von Coca Cola! erfolgreich eingeführte rot-weiss gekleidete Weihnachtsmann bestätigt die ungeheure Kraft der Monotonisierung.
[/quote]

Das ist meines Wissens eine Legende, diese selbst betont die Kraft der Monotonisierung/Globalisiserung, da sie jeder für whr hält, doch vmtl. geht das rote Gewand auf den Nikolaus aus Tyra (heutige Türkei), der Bischof war, zurück. Denn der trug ereits damals das rote Bischofs/Kardinalsgewand....



Aber es ist -verboten- die da aufgegühren Dinge zu verwenden, jedenfalls zu zitieren.

Wer verbietet zitieren von Wiki? Meine Profs nicht....
 


Auch der von Coca Cola! erfolgreich eingeführte rot-weiss gekleidete Weihnachtsmann bestätigt die ungeheure Kraft der Monotonisierung.
[/quote]


Das ist meines Wissens eine Legende, diese selbst betont die Kraft der Monotonisierung/Globalisiserung, da sie jeder für whr hält, doch vmtl. geht das rote Gewand auf den Nikolaus aus Tyra (heutige Türkei), der Bischof war, zurück. Denn der trug bereits damals das rote Bischofs/Kardinalsgewand....

[/quote]

Nun, crackone hat nicht unrecht, wenn man Wikipedia!
glauben kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsmann
siehe dort den Abschnitt: Der rotweiße Weihnachtsmann

ooohmann....
 
Sehr schön wieder beides zusammengeführt... ;) ;)

Und jetzt zurück zum Thema:

VINCENT: ...You know what they call a Quarter Pounder with Cheese in Paris?

JULES: They don't call it a Quarter Pounder with Cheese?

VINCENT: No, they got the metric system there, they wouldn't know what the fuck a Quarter Pounder is.

JULES: What'd they call it?

VINCENT: Royale with Cheese.
 
hahaha ein geiles passendes zitat torben ;D ;D ;D

(aber denke immer daran: ein big mac ist überall ein big mac ;D)
 
Das das SI System auf der gesamten Welt anerkannt und akezptiert ist, brauchen wir doch nicht diskutieren.
Das sagt nicht nur die Wikipedia.

Jeder, der mit Einheiten im Allgemeinen zu tun hat und sich mit Vermischungen von Einheitensystemen rumgeplagt hat, kennt das Pronlem.
Es ist eine einzige Katastrophe.
Effizientes Arbeiten ist schlicht nicht möglich.

Natürlich, die die Bequemlichkeit ist dabei ein wichtiges Stichwort, aber was spricht denn dagegen?

Man hat keine Problemen mit dem Umrechnen (ist ja nicht so, das es immer aufgeht....)
(oder) Man braucht nicht zig Jigger
Man braucht keine unzälige Barmaße kennen

Man kann viel schneller vergleichen, lesen und verstehen.

Der Mensch ist bequem und das ist auch gut so, sonst wäre alles, was wir heute hätten, schlicht nicht da.
Auch das, was man brauch um Cocktails zu mixen.
Wir würden immernoch Tiere jagen und Beeren sammeln.

Vorallem englische Maße werden heute schlicht nicht mehr anerkannt und das hat die Welt der Bartender anscheinend nicht so recht mitbekommen.

Ich hab beim Forumtreffen nicht umsonst ein meinen eigenen Jigger verwendet.
Das ist so wie wenn man einen guten Whiskey probiert hat, der Ramsch will man nicht mehr haben.
 


Wiki ist immer noch eine Hassfigur fuer mich!
[/quote]

Gut nachvollziehbar.
Warum sollte man Wissen auch teilen? Besser, man behält für sich, was man weiß....
[/quote]

ja... deshalb schreibe ich hier auch nur so selten ;)
deshalb habe ich dich zum Cocktailkurs geladen! :D

ich will einfach nur das dieses ganze <Halbwissen> auf Wiki in bezug
auf Spirituosen und Cocktails
endlich mal ein Ende hat (siehe Bacardi - HC-Threads).
Ich habe so oft da falsche Dinge rausgeloescht und geaendert
und immer wieder kommen diese Schwachmaten an
und schreiben es wieder rein...

Wissen teilen und vermehren foerdere ich sonst ja schon...
 
Wissen teilen und vermehren foerdere ich sonst ja schon...

Das weiß ich, daher auch mein ironischer Kommentar.
Generell halte ich Wikis für eine fantastische Sache, natürlich gibt es auch Sachen, die zweifelhaft sind. Aber nicht mehr, als in jedem anderen Lexikon ;)


Jetzt also doch im Netz unterwegs? ;)

Gruß
 
Man hat keine Problemen mit dem Umrechnen (ist ja nicht so, das es immer aufgeht....)
(oder) Man braucht nicht zig Jigger
Man braucht keine unzälige Barmaße kennen

Man kann viel schneller vergleichen, lesen und verstehen.

Vorallem englische Maße werden heute schlicht nicht mehr anerkannt und das hat die Welt der Bartender anscheinend nicht so recht mitbekommen.
du brauchst nur einen guten Glassjigger der mehrfach Skalierungen hat und genormt ist.
Wir wäre es denn auch nur noch mit Einheitsrezepten dann;
das eine Mai Tai-Rezept fuer alle.
Wehret den Anfängen möchte ich da mal nur rufen...
eine Grenadine, einen Rum etc. ...
Viele Maße sind mit der Zeit einfach verloren gegangen...
ich kann mich noch gut erinnern das ich Gemüse und Obst früher Pfundweise gekauft und bestellt habe.

---------------------------------------------------------------------------------

Mich ärgert es auch zuweilen, wenn ich wieder kompliziert umrechnen muss,
aber manchmal steckt da auch ein gewisser Zauber,
denn du realisierst die Evolution und die Veränderung der Rezeptur.
 
Ka ob ich jetzt gleich gesteinigt werde, aber ich arbeite selten mit Einheiten eher mit Mischungsverhältnissen, da is es dann auch vollkommen egal ob cl oder ounce im Rezept steht.

mfg
Sorec
 
Das ist ja auch ok so aber sobald in Rezepten unterschiedliche Mengenangaben aufauchen, fangen die Probleme an.
Wenn z. B. alle Angaben in "Shot" angegeben sind, lässt sich das Rezept einfach nachmixen. Sobald aber Shot, Ounce, Dash usw. durcheinander notiert sind, lässt sich das mit den Verhältnissen nicht mehr realisieren.
 
Mike, von Einheitenrepten hab ich nicht gesprochen, da hast du vollkommen Recht, Rezepte kann man nicht standardisieren.

Mir gehts nur darum, das überhaupt nichts dagegen spricht die Werkzeuge, die man zum Mixen hat für alle gleich sind (im Großen und Ganzen).

Klar, ein Jigger mit zig Einheiten ist ganz nett und würd ich mir durchaus zulegen, nur geht da der handlicher Metalljigger mit z.B. 2/4cl, der für mich bei schnellen Arbeiten wirklich wichtig ist, verloren.
 
Ich hab den Spaß hier mal vom eigentlich interessierenden Thema getrennt. Dann könnt ihr munter weiter disskutieren.
 
Mir gehts nur darum, das überhaupt nichts dagegen spricht die Werkzeuge, die man zum Mixen hat für alle gleich sind (im Großen und Ganzen).
also auch alle den gleichen Shaker und das gleiche Barsieb???
oder geht es dir nur um die Masseinheiten nun???
 
Also Barsieb und Shaker sind doch davon abgekoppelt.
Ich würde es nie wagen sowas jemanden vorschreiben zu wollen.

Mir gehts nur um die Einheiten.
Ich bin auch nicht der Meinung das man alle alten Rezepte umschreiben muss, nur das man in Zukunft mit einheitlichen Einheiten arbeitet.
 
Moin Moin,

ich hoffe Ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen!

Dann will ich mich gleich mal wieder ins Geschehen stürzen:

Ich verstehe die Angst vor der Vereinheitlichung hier überhaupt nicht. Was hier vereinheitlicht werden soll ist schließlich nicht die Art und Weise, wie Cocktails gemixt werden, sondern es geht lediglich darum, dass in Bezug auf die Maße alle die gleiche "Sprache" sprechen und sich gegenseitig verstehen.

Das ist keine fixe Idee eines Bürokratengehirns, sondern hat ganz praktischen Nutzen. Die Bequemlichkeit ist sicher schon ein gutes Argument und Rechtfertigung genug. Aber darüber hinaus dient ein einheitliches Maßsystem auch der Fehlervermeidung. Das geht schon damit los, dass der eine Autor 1,5 oz große "Shots" in seinen Rezepten verarbeitet, der andere 1 oz große; der eine verwendet amerikanische Unzen, der andere englische. Solange die Herkunft des Rezeptes noch genau bekannt ist, bleibt es einigermaßen rekonstruierbar; aber wie schnell macht doch heute ein Rezept die Runde und verliert diese Informationen!

Daher ist ein einheitlichens und konsistentes Maßsystem zu benutzen dringend geboten und nicht nur eine Laune. Es schränkt das Kunsthandwerk nicht wirklich ein. Es ist also eine minimale Forderung, wenn auch nur mit viel Geduld und Beharrlichkeit umzusetzen, wenn man an den angloamerikanischen Raum denkt. Letztlich ist aber das metrische System (SI) weltweit anerkannt, verbindlich, praktisch und leicht zu verstehen. Damit ist es unbedingt jedem anderen System vorzuziehen.

Hannibal hat das ja schon sehr schön auf den Punkt gebracht:


Das das SI System auf der gesamten Welt anerkannt und akezptiert ist, brauchen wir doch nicht diskutieren.
Das sagt nicht nur die Wikipedia.

Jeder, der mit Einheiten im Allgemeinen zu tun hat und sich mit Vermischungen von Einheitensystemen rumgeplagt hat, kennt das Pronlem.
Es ist eine einzige Katastrophe.
Effizientes Arbeiten ist schlicht nicht möglich.

Natürlich, die die Bequemlichkeit ist dabei ein wichtiges Stichwort, aber was spricht denn dagegen?

Man hat keine Problemen mit dem Umrechnen (ist ja nicht so, das es immer aufgeht....)
(oder) Man braucht nicht zig Jigger
Man braucht keine unzälige Barmaße kennen

Man kann viel schneller vergleichen, lesen und verstehen.

Der Mensch ist bequem und das ist auch gut so, sonst wäre alles, was wir heute hätten, schlicht nicht da.
Auch das, was man brauch um Cocktails zu mixen.
Wir würden immernoch Tiere jagen und Beeren sammeln.

Vorallem englische Maße werden heute schlicht nicht mehr anerkannt und das hat die Welt der Bartender anscheinend nicht so recht mitbekommen.

Ich hab beim Forumtreffen nicht umsonst ein meinen eigenen Jigger verwendet.
Das ist so wie wenn man einen guten Whiskey probiert hat, der Ramsch will man nicht mehr haben.
 
ich sage nein...
und meine es auch so...
Jemand deines Intellekts hat damit kein wirkliches Problem -
es ist die Bequemlichkeit.
Es gibt im gesamten Cocktailbereich keine relevante Norm,
also wird sie wohl auch nicht wirklich gebraucht.
Koeche haben auch keine genormten Prisen oder Loeffelangaben.
Wie gross ist eine Butterflocke???
und nochmals zu Wikipedia,
wenn viele Leute viel schreiben ist das nicht unbedingt immer intelligenter, als das was ein einzelner schreibt.
Es gibt auch Wissen ausserhalb des Netzes... ;)
 
Ich verstehe die Angst vor der Vereinheitlichung hier überhaupt nicht. Was hier vereinheitlicht werden soll ist schließlich nicht die Art und Weise, wie Cocktails gemixt werden, sondern es geht lediglich darum, dass in Bezug auf die Maße alle die gleiche "Sprache" sprechen und sich gegenseitig verstehen.

Es geht nicht so sehr um Angst. Ich finde es einfach schade, wenn im Zuge des Zeitgeistes, der Globalisierung, der EU-Gesetzgebung etc. kulturelle Eigenheiten EGALisiert werden.

Die Sprache ist die erste Ausdrucksform der Kultur und somit auch der BarKULTUR:
"...das wichtigste Medium der Kultur ist immer die Sprache". Zitat Tiefenrausch

Die Maße sind Teil dieser Sprache.

Das metrische System ist dem anglo-amerikanishen mit Sicherheit überlegen, es ist einfacher, klarer, strukturierter und verbreiteter.
Mir ist aber im Laufe der Diskussion, insbesondere durch Triobars Input, klar geworden, daß der Verlust des historisch gewachsenen Masssystems, welches Shot, Pony, Gill, Jigger, Ounces benutzt, ein Verlust für die BarKULTUR wäre und ein weiterer Schritt Richtung MONO-TONisierung der Welt wäre.- s.o.

Wir müssen im Barbereich also nicht von vornherein die gleiche Sprache sprechen, wir brauchen keine Welteinheitssprache, auch keine Welteinheitsmaße, aber wir brauchen gute Übersetzungen.
Die Liste von Stephan Berg hilft.
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=5403;start=msg85557#msg85557
_________________________________________________________________________
Nach wie vor fehlt, die verbindliche Übersetzung des Maßes: shot. Tiefenrausch hat die Situation ja nochmal dargestellt.
Meine Antwort nach der Diskussion: Es gibt keine allgemeinverbindliche Antwort. Die Angabe muss von Fall zu Fall interpretiert werden.
Hier zeigt sich wieder die Überlegenheit des Metrischen.
Ein Normierung ala SI-System wäre hilfreich, und ist im Bereich der Naturwissenschaft und Technik eine Notwendigkeit.
Der Bar- und Gastro-Bereich, die Sphäre des Genusses und des Sinnlichen widersetzt sich ein Stück weit jeder Normierung. Es muss auch den Raum für Interpretationen da sein:

Soviel Norm wie nötig (Klare! Angaben)
Soviel Freiheit wie möglich
_________________________________________________________________________
Das erinnert mich an ein verwandtes Thema:
Wieviel ml sind ein dash?
===============================
...
"Meine Meinung: Ich kann Anfänger verstehen, die alles "richtig" machen wollen, und klare Maße brauchen.
Diese amerikanische Unart verschiedenste Messsysteme
miteinander zu vermengen, stört mich auch.
Die Handbuchangaben helfen.

Andererseits ist ein dash, ein Spritzer genau das Fünkchen "Freiheit", das Rezepte dem Schüttelvirtuosen lassen.
Hier entscheidet dann Erfahrung...
...
Normierte Trofengrösse bei Wasser erreicht man mit einer
Pipette, die Normaltropfenzähler heisst.
Zu kompliziert?
Genau!
Eine Prise Salz, ist eine Prise Salz
und ein Spritzer, ein Spritzer.
Und das kann je nach Koch oder Mixer im gewissen Rahmen unterschiedlich ausfallen."
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=331;start=msg81775#msg81775


 


und nochmals zu Wikipedia,
wenn viele Leute viel schreiben ist das nicht unbedingt immer intelligenter, als das was ein einzelner schreibt.
[/quote]

Natürlich haben "Viele" nicht immer recht, und schon gar nicht nur deshalb, weil sie in der Mehrheit sind.
Aber wenn man z.B. auf der Autobahn merkt, daß alle anderen Fahrzeuge einem entgegenkommen und keins in die gleiche Richtung fährt wie man selbst, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß man ein Geisterfahrer ist. ;)
Wenn viele bei Wiki mitschreiben, ist Korrektur immer möglich.
Allerdings (und hier hinkt das Beispiel gewaltig) kann Wahrheit kein Produkt demokratischer Entscheidungen sein.

Das Wiki "Wissen" bietet in der Regel eine gute Erstinformation. Ich nutze das gern.

Ich glaube sofort, daß in Wiki auch viele Fehler enthalten sind, aber auch mein dickes Brandl Buch enthält einige.

Das Problem ist nicht Wiki, sondern die ÜBERGROSSE BEDEUTUNG, die ihm gegeben wird.
Das Problem liegt weniger auf der Ebene der Informationen, sondern wie diese Infos verarbeitet werden. Oft eben nicht als eine Quelle unter anderen, sondern als DIE Quelle.

Aber gerade dein letzter Satz zeigt ja auf, daß eine Korrektur und Ergänzung möglich ist:

Es gibt auch Wissen ausserhalb des Netzes... ;)
[/quote]

 

Natürlich haben "Viele" nicht immer recht, und schon gar nicht nur deshalb, weil sie in der Mehrheit sind.
Aber wenn man z.B. auf der Autobahn merkt, daß alle anderen Fahrzeuge einem entgegenkommen und keins in die gleiche Richtung fährt wie man selbst, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß man ein Geisterfahrer ist. ;)
[/quote]
Mit Sicherheit wuerden sich mir alle entgegenkommenden auch darauf berufen,
sie haetten nur das getan was ihr Vordermann gemacht haette
und ausserdem waeren sie ja alle in diese Richtung gefahren
und nur ich waere "falsch" gefahren. ;D

Wenn viele bei Wiki mitschreiben, ist Korrektur immer möglich.
Allerdings (und hier hinkt das Beispiel) kann Wahrheit kein Produkt demokratischer Entscheidungen sein.
[/quote]
genau!!!
ich habe oft genug bei Wiki Sachen korrigiert und eine Woche spaeter stand der Scheiss schon wieder drin...
 
Mit Sicherheit wuerden sich mir alle entgegenkommenden auch darauf berufen,
sie haetten nur das getan was ihr Vordermann gemacht haette
und ausserdem waeren sie ja alle in diese Richtung gefahren
und nur ich waere "falsch" gefahren. ;D

Den Fall gibt es natürlich auch.
Zum Beispiel in den 30er, 40er Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland...
Die nannte man dann Mitläufer, während man den "Falschfahrern" zu Recht ein Denkmal setzte


 
Ich speicher meine Rezepte immer in Teilen (Parts) und gebe das letztendliche Glasvolumen dazu an.
Das hat den Vorteil, dass es einfach ist die Cocktails in unterschiedlichen Größen herzustellen. Das wichtige ist doch imho die korrekten Verhältnisse der Zutaten zueinander. Bei Bedarf kann man das natürlich in jede beliebige Einheit umrechnen.
 
Schwierig wird es dann, wenn zu 2 Teilen Rum, einem Teil Limettensaft noch 2 dashes Angostura, 1 Zuckerwürfel und 1/2 Scheibe Ananas kommen...

Dann merke ich mir das lieber gleich konkreter....
 
Ich speicher meine Rezepte immer in Teilen (Parts) und gebe das letztendliche Glasvolumen dazu an.
Das hat den Vorteil, dass es einfach ist die Cocktails in unterschiedlichen Größen herzustellen. Das wichtige ist doch imho die korrekten Verhältnisse der Zutaten zueinander. Bei Bedarf kann man das natürlich in jede beliebige Einheit umrechnen.

Das ist für viele ja der Königsweg und macht auf IBA-Ebene auch Sinn, weil jeder dann "seine" gewohnte Maßeinheit benutzen kann.

Meine/unsere Maßeinheit sind cl/ml.
In diesem Messsystem bin ich zuhause, meine Messzylinder
sind drauf geeicht und meine Drinks werden Maßarbeit.
 


Ich speicher meine Rezepte immer in Teilen (Parts) und gebe das letztendliche Glasvolumen dazu an.
Das hat den Vorteil, dass es einfach ist die Cocktails in unterschiedlichen Größen herzustellen. Das wichtige ist doch imho die korrekten Verhältnisse der Zutaten zueinander. Bei Bedarf kann man das natürlich in jede beliebige Einheit umrechnen.
[/quote]

Das ist für viele ja der Königsweg und macht auf IBA-Ebene auch Sinn, weil jeder dann "seine" gewohnte Maßeinheit benutzen kann.
[/quote]

Königsweg oder doch eher fauler Kompromiss? Wie Crackone schon sagte, versagt das System bei Zuckerwürfeln etc. Außerdem geht die durchaus sinnvolle Information des Gesamtvolumens verloren.


Es gibt im gesamten Cocktailbereich keine relevante Norm,
[/quote]

Das ist eine gewagte Aussage. Ich sehe hier eine Fülle von Normen unterschiedlichster Art. Hier nur eine kleine Auswahl:
- Hygienevorschriften
- freundliches und gepflegtes Auftreten, besonders dem Gast gegenüber
- Normen im Bereich der Zutaten (Bezeichnungen, Angabe des Alkoholgehalts in Volumenprozent, Füllmenge der Flaschen)
- Grundverständnis der bekannten Cocktails. Wenn Du einen Martini dry bestellst, erwartest Du keinen Früchtetee.

Auch das sind Normen, wenn auch nicht alles DIN/ISO, z.T. IBA, aber zumindest "eingebürgert", kultureller Konsens in den Kreisen unserer Barkultur, gewissermaßen gesellschaftliche Normen.


also wird sie wohl auch nicht wirklich gebraucht.[/quote]

Ich gehe davon aus, dass Du nur an festgeschriebene Normen wie DIN/ISO gedacht hast. Wir brauchen sicher keine Norm im Sinne einer Vorschrift "Cocktails dürfen nur noch durch Abmessen von cl hergestellt werden". Aber wenn wir zu einem Konsens kämen, wie wir kommunizieren, wäre das sicher ein Gewinn.

Man kann das auch mal von einer anderen Seite aus betrachten: In allen möglichen Lebensbereichen haben wir mit Maßen zu tun, im Handel, in der Industrie, im Handwerk etc. In vielen Bereichen sind einheitliche festgelegte Maße absolut notwendig und daher auch vorgeschrieben. Irgendwann werden es die Amis auch noch schaffen, auf die Internationalen Einheiten umzustellen. Die ersten Ansätze gibt es ja bereits. Wenn ich also in den meisten Lebensbereichen sowieso nur mit metrischen Maßen zu tun habe, warum soll ich dann plötzlich im Barbereich mit verschiedenen Unzen, gills, shots und ähnlichen antiquierten Maßen hantieren? Das ist nicht nur einfach unbequem, sondern auch völlig sinnlos, überflüssig. Nur aus Nostalgie werde ich bestimmt nicht damit anfangen. Sonst könnte ich auch gleich mal mit hessischen Bollen, fränkischen Meilen und sächsischen Ellen weitermachen. Alles schön und gut (ich halte mich durchaus für traditionsbewusst), aber in der Praxis nicht sinnvoll anzuwenden.
 
Die Sprache ist die erste Ausdrucksform der Kultur und somit auch der BarKULTUR:
"...das wichtigste Medium der Kultur ist immer die Sprache". Zitat Tiefenrausch[/quote]

Damit habe ich aber die natürliche Sprache gemeint.


Ich finde es einfach schade, wenn im Zuge des Zeitgeistes, der Globalisierung, der EU-Gesetzgebung etc. kulturelle Eigenheiten EGALisiert werden.[/quote]

Natürlich kann man auch Maße als kulturelle Eigenheiten betrachten. Aber vor allem sind es Normen, schon immer. Und das bedeutet, hier wurde vereinheitlicht, das ist der Sinn des ganzen! Wenn alle im Dorf eine bestimmte Menge erwarten, wenn sie einen Bollen Butter kaufen, dann mag ein Händler eine kulturelle Eigenheit darin sehen, sein Bollen anders zu definieren als die anderen Händler, aber er wird sich nicht lange damit halten können. Es wird also nicht lange gedauert haben, bis es im Dorf nur noch ein Bollen gab, und das war gut so, kulturelle Eigenheit hin oder her. Das gleiche spielte sich bald sicher schon eine Ebene höher ab, in der Grafschaft z.B.

Mittlerweile kennt hier kaum jemand noch das Maß "Bollen". Ein Verlust? Aus Sicht des Kulturhistorikers sicher, aber mal ehrlich, ein Blick ins Museum oder Lexikon befriedigt meinen Bedarf an einem solchen Maß, deshalb muß ich es nicht anwenden.


Mir ist aber im Laufe der Diskussion, insbesondere durch Triobars Input, klar geworden, daß der Verlust des historisch gewachsenen Masssystems, welches Shot, Pony, Gill, Jigger, Ounces benutzt, ein Verlust für die BarKULTUR wäre und ein weiterer Schritt Richtung MONO-TONisierung der Welt wäre.- s.o.
[/quote]

Kein Verlust - s.o.


Der Bar- und Gastro-Bereich, die Sphäre des Genusses und des Sinnlichen widersetzt sich ein Stück weit jeder Normierung.
[/quote]

Du vermengst da zwei völlig verschiedene Dinge. Genuss lässt sich nicht normieren (völlig richtig). Das heißt aber nicht, dass man es auf dem Weg dahin nicht mit Normen zu tun hätte. Und sei es nur die Angabe der 47,3% Vol. auf der Flasche.


Nach wie vor fehlt, die verbindliche Übersetzung des Maßes: shot. Es gibt keine allgemeinverbindliche Antwort. Die Angabe muss von Fall zu Fall interpretiert werden.
[/quote]

Nicht gerade eine erfreuliche Situation. Und im weiteren so vermeidbar.
 
Jemand deines Intellekts hat damit kein wirkliches Problem - es ist die Bequemlichkeit.

Man kann sich daran gewöhnen, dass der Garderobenhaken zu hoch angebracht ist und jedesmal die Trittleiter benutzen um die Jacke aufzuhängen. Man kann aber auch den Haken abschrauben und etwas tiefer anbringen - auch wenn es nur der Bequemlichkeit dient.
 
Deine Argumentation sticht.
Du hast die Effektivität, Vernunft und die Logik (und die Bequemlichkeit ;) ) auf deiner Seite.

Meine "Argumente" bewegen sich letztlich im Bereich des persönlichen Geschmacks.
Mir geht es um Konvention, um Brauchtum.
Ich mag es, wenn ich im Gastrobereich,
in der Sphäre des Sinnlichen,
auf dem Gebiet des Genusses,
das Normale verlasse und in eine andere Welt eintauche.
Ich mag das Außer-Gewöhnliche, das Extra-Ordinäre.
Ich mag es, wenn mein Cocktail "zelebriert" wird.
Wenn mein "Prince of Wales" im Silberbecher kommt.
Ich mag chromblitzende Blender.
Ich mag Bartender in einer weissen Jacke.
Das alles ist nicht nötig, um einen Trank zu bereiten,
aber ich finde es schön.
Ich mag eine spezielle Atmosphäre.
Kurz : ich mag das Besondere, das Flair der Bar-Kultur,
und dazu gehören ( aus meiner Sicht) auch amerikanische Maße (trotz ihrer Nachteile, die ich ja auch sehe).

Für mich wäre es ein Verlust. Das ist meine gewonnene Erkenntnis. - Für dich nicht.

Letztlich ist es eine Güterabwägung
mit der Frage: Was ist mir wichtiger?

Die harten Argumente sind auf deiner Seite.
Die weichen Argumente (Gefühl, Tradition, Flair, persönlicher Geschmack) benutze ich.
(Zugegebenermaßen sehr unbefriedigend. ----- Mist!)
 
Bei der Atmosphäre bin ich sofort auf Deiner Seite. Du hast sehr schön und überzeugend die Details beschrieben, die zur Atmosphäre des Besonderen beitragen. Nur wüsste ich gerne, wo da die amerikanischen Maße ins Spiel kommen - ich kann sie nicht sehen!
 
Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind. ;)
 
Jaja: wir schmecken die Dinge nicht, wie sie sind, wir schmecken sie, wie wir sind. ;D
 

Königsweg oder doch eher fauler Kompromiss? Wie Crackone schon sagte, versagt das System bei Zuckerwürfeln etc. Außerdem geht die durchaus sinnvolle Information des Gesamtvolumens verloren.[/quote]
wie gross sind Zuckerwuerfel???
wie gross ist ein Dash???
wie gross ist ein Tropfen???


Es gibt im gesamten Cocktailbereich keine relevante Norm,
[/quote]

Das ist eine gewagte Aussage. Ich sehe hier eine Fülle von Normen unterschiedlichster Art. Hier nur eine kleine Auswahl:
- Hygienevorschriften
- freundliches und gepflegtes Auftreten, besonders dem Gast gegenüber
- Normen im Bereich der Zutaten (Bezeichnungen, Angabe des Alkoholgehalts in Volumenprozent, Füllmenge der Flaschen)
- Grundverständnis der bekannten Cocktails. Wenn Du einen Martini dry bestellst, erwartest Du keinen Früchtetee.

Auch das sind Normen, wenn auch nicht alles DIN/ISO, z.T. IBA, aber zumindest "eingebürgert", kultureller Konsens in den Kreisen unserer Barkultur, gewissermaßen gesellschaftliche Normen.
[/quote]
Verzeih Tiefenrausch,
aber demokratische Mittel sind keine Qualitaetskriterien!!!
Seid wann muss der Alkoholgehalt angegeben werden auf Flaschen und wie ist das mit den Volumenangaben und seid wann???
Ueberpruefe mal wie lange es solche Angaben erst gibt...
und pruefe mal ob das ueberall so ist...
und warum ist es sinnvoll das bei uns hier 0,75 l bei Spirituosen verboten sind, aber beim Wein nicht???
Es ist deine Pflicht deinen Betrieb hygienisch einwandfrei zu fuehren,
aber es ist voellig egal wieviel Putzmittel du dafuer verbrauchst
und wie gross deine Lappen sind -
auch aus welchem Material.
Wenn ich in eine Cocktail-Bar gehe dann erwarte ich einen Martini-Cocktail,
wenn ich Martini Dry sage.
Besuche ich aber einen Spirituosenhaendler erwarte ich eine Flasche trockenen Wermut einer italienischen Firma.
Bin ich in einem normalen Cafe bekomme ich diesen wahrscheinlich dann auch.
Wo ist da die Norm???

also wird sie wohl auch nicht wirklich gebraucht.[/quote]

Ich gehe davon aus, dass Du nur an festgeschriebene Normen wie DIN/ISO gedacht hast. Wir brauchen sicher keine Norm im Sinne einer Vorschrift "Cocktails dürfen nur noch durch Abmessen von cl hergestellt werden". Aber wenn wir zu einem Konsens kämen, wie wir kommunizieren, wäre das sicher ein Gewinn.

Man kann das auch mal von einer anderen Seite aus betrachten: In allen möglichen Lebensbereichen haben wir mit Maßen zu tun, im Handel, in der Industrie, im Handwerk etc. In vielen Bereichen sind einheitliche festgelegte Maße absolut notwendig und daher auch vorgeschrieben. [/quote]

und in der Gastronomie sind sie es nunmal nicht,
bzw wird kein Drink besser weil er in Cl statt in Unzen gemixt wurde...

Irgendwann werden es die Amis auch noch schaffen, auf die Internationalen Einheiten umzustellen. Die ersten Ansätze gibt es ja bereits. Wenn ich also in den meisten Lebensbereichen sowieso nur mit metrischen Maßen zu tun habe, warum soll ich dann plötzlich im Barbereich mit verschiedenen Unzen, gills, shots und ähnlichen antiquierten Maßen hantieren? Das ist nicht nur einfach unbequem, sondern auch völlig sinnlos, überflüssig. Nur aus Nostalgie werde ich bestimmt nicht damit anfangen. Sonst könnte ich auch gleich mal mit hessischen Bollen, fränkischen Meilen und sächsischen Ellen weitermachen. Alles schön und gut (ich halte mich durchaus für traditionsbewusst), aber in der Praxis nicht sinnvoll anzuwenden.
[/quote]
Warum haben wir 0,7 l bei Weinflaschen und 1 l beim Saft...
da hilft auch kein metrisches System...
Warum sprechen wir in der Kueche weiterhin Franzoesisch???
warum stellen wir nicht um auf amerikanische Masseinheiten???
das waere auch bequemer fuer die Amis und die sind auch noch mehr...
ich brauche nur gute Uebersetzungen aber keine Einheitsnorm,
die allgemeine Vereinheitlichung ist was fuer Herdentiere...
 
Ihr geht ja ab hier...

Ich denke mir: Jeder, wie er's gern hat... oder?
 


Königsweg oder doch eher fauler Kompromiss? Wie Crackone schon sagte, versagt das System bei Zuckerwürfeln etc. Außerdem geht die durchaus sinnvolle Information des Gesamtvolumens verloren.[/quote]
wie gross sind Zuckerwuerfel???
wie gross ist ein Dash???
wie gross ist ein Tropfen???
[/quote]

Und wieviel parts sind ein Zuckerwürfel, ein Dash, ein Tropfen? Bei den beiden erstgenannten kann man das noch von Fall zu Fall herausfinden und vielleicht auch noch halbwegs sinnvoll dosieren, beim Tropfen wird es aber akademisch. Und was machst Du bei einer Olive, Perlzwiebel, Zitronenzeste, Minzezweig, Cocktailkirsche? Es gibt also einige Zutaten, die sich nicht beliebig skalieren lassen. Bei manchen ist es unkritisch, da sie eher als Dekoration dienen, bei anderen spielt das Mengenverhältnis schon eine wichtigere Rolle. Und da sind absolute Angaben die einzige Lösung.
 
demokratische Mittel sind keine Qualitaetskriterien!!!

Worauf beziehst Du Dich? Irgendwie habe ich das Gefühl, Du redest an mir vorbei. Im ganzen restlichen Beitrag. Soweit ich das erkennen kann, bekämpfst Du leidenschaftlich Positionen, die ich nicht bezogen habe...
 


Und wieviel parts sind ein Zuckerwürfel, ein Dash, ein Tropfen?

Da bist du doch mit Triobar einer Meinung.
Triobar wehrt sich gegen jeglichen Normierungswahn,
gegen Raster, gegen Vereinheitlichungen,
gegen Verallgemeinerungen, gegen Egalisierung,
gegen ein "nur so und nicht anders".
So zumindest meine ich, ihn zu verstehen.
Und diese Denke kann ich nachvollziehen.

Er wird sich ja selber noch äussern.
 
Um die Diskussion ein wenig anzuheizen, bin ich in meinem Blog noch ein Stueckchen weitergegangen:


http://web.mac.com/opinionatedalchemist/the_opinionated_alchemist/the_opinionated_bar-log/Entries/2007/12/24_weighting_cocktail_ingredients.html

Ich bin fuer die Vereinheitlichung in Gramm (wie waere es fuer Bar-unique Centigramm?).

Ich finde dass es wichtig ist das ganze Problem im Kontext zu sehen! Es geht weder um den Hobbymixer noch um den "over-the-top-cocktail-artist" - es geht um Konsistenz im Durchschnitt!

Letzlich war ich mit meinen Kollegen in einem Restaurant einer bekannten *****Hotelkette und eine Kollegin bestellte eine Margarita: der erste Versuch ein Tequila Cocktail mit Mandelsirup, Zucker, Zitronensaft und Tequila. Der zweite Versuch (nach Ansagen) war von den Ingredienzen korrekt - aber von den Proportionen auch absolut meilenweit daneben (noch einmal der Hinweis auf 5 Sterne Luxus Hotel!).

Spezialisten eines Faches gehen oftmals andere Wege (ob der Friseur, der mit einer Heckenschere Haare schneidet oder ein Koch, der mit Steinen und Holz kocht; man koennte diese Liste mit zahlreichen bizarren Beispielen fortsetzen).

Der Unterschied zum "Fliessbandbetrieb", genau wie zum mittelmaessigen Barmann: Spezialisten reflektieren ihr Handwerk und haben einen Grund warum sie was tun!

Ich habe das gleiche Problem in meinem Hotel - in manchen Restaurants und Bars ist es mir peinlich im selben Hotel zu arbeiten.

Ausserdem gibt es noch ein weiteren Vorteil der Vereinheitlichung: Cocktailrezepte gehen weniger verloren (bzw. die Proportionen) - das Problem was man teilweise bei historischen Rezepten hat ist, dass man kaum verstehen kann, was der Autor mit einem Weinglas oder anderen uniquen Barmassen meint. Ich glaube dass das Gramm noch eine Weile benutzt wird!

Nichts gegen die Meinung von Mike. In der relativ kleinen Triobar kann man absolut vernuenftig mixen mit Ponies, Jigger, Shots und Unzen. Vielleicht auch in Bar Le Lion de Paris, oder anderen fuer Qualitaet bekannten Bars. Wenn Ihr aber wie ich in einigen teils recht anerkannten Hotels und Bars gearbeitet habt, seht Ihr die Dinge ein wenig anders.

Natuerlich koennte man immer noch der Meinung sein, dass solange es kaum Konsistenz gibt, es immer einen Job fuer einen guten Barkeeper gibt bzw. die Leute immer in eine gute Bar gehen wuerden... ::)

Ist aber nicht meine Art..
 
Siehe auch folgende Threads:
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=5226;start=msg85870#msg85870
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=5403;start=msg85557#msg85557
 


Ich bin fuer die Vereinheitlichung in Gramm (wie waere es fuer Bar-unique Centigramm?).
[/quote]

Nach Teil/part und cl ein weiterer "Einheits-Vorschlag".
Dieser hat doch keine echte Verankerung in der Barkultur und ist zwar wirkich interessant, aber völlig künstlich.



Spezialisten reflektieren ihr Handwerk und haben einen Grund warum sie was tun!
[/quote]

Völlig richtig.
Deshalb haben wir hier im Forum ja auch diese Threads, über die manche nur den Kopf schütteln, weil sie oft sehr theoretisch sind.
Ich finde es aber wichtig, sich Gedanken zu machen über das WARUM des Tuns und eine mögliche Entwicklung der Barkultur.



Ausserdem gibt es noch ein weiteren Vorteil der Vereinheitlichung: Cocktailrezepte gehen weniger verloren (bzw. die Proportionen) - das Problem was man teilweise bei historischen Rezepten hat ist, dass man kaum verstehen kann, was der Autor mit einem Weinglas oder anderen uniquen Barmassen meint. Ich glaube dass das Gramm noch eine Weile benutzt wird!

[/quote]

Heutige Cocktails sollten (insbesondere in Europa) im metrischen System formuliert werden (Centiliter).
Das hat nur Vorteile!
Das entspricht unserer Kultur.

Die Barmaße anderer oder früherer Kulturen brauchen nur eine gute, vernünftige Übersetzung.
Die aber b r a u c h e n wir.
Wir müssen andere Kulturen im Bereich des Essens und Trinkens aber nicht kolonialisieren bzw centiliterisieren. ;)



Nichts gegen die Meinung von Mike. In der relativ kleinen Triobar kann man absolut vernuenftig mixen mit Ponies, Jigger, Shots und Unzen. Vielleicht auch in Bar Le Lion de Paris, oder anderen fuer Qualitaet bekannten Bars.
[/quote]

Das spricht ja nicht gegen diese Bars, sondern für sie!



Wenn Ihr aber wie ich in einigen teils recht anerkannten Hotels und Bars gearbeitet habt, seht Ihr die Dinge ein wenig anders.
[/quote]

Das verstehe ich nicht.
 
Hm ich denke es gab schon haeufig in der Geschichte auf verschiedenen Ebenen diese Diskussionen - es war bestimmt kuenstlich sich irgendwann auf das Unzen System oder metrische System zu einigen - Informationen (Rezepte, Kataloge etc) mussten geaendert werden, Arbeitnehmer mussten neu lernen! Aber dies nutzte einer Basis, ohne die wir heutzutage nicht arbeiten koennten!

Ich bin der Meinung, dass es ueberwiegende Vorteile hat, Ingredienzen abzuwiegen - wo ist denn der Unterschied zwischen festen und fluessigen Zutaten???

Die Rezepte neu zu definieren, hat auch seine Vorteile (und fuer die professionelle Kalkulation/Inventur waere es auch ein super Schritt).

Natuerlich ist ein "nicht verklebender, programmierbarer, skalierbarer, guenstiger, robuster Praezessions-Pour-Sprout" die beste Loesung... Aber ich denke, dass es noch ein wenig dauert, bis jemand dieses "Ding" erfindet...
 
Wir haben viele Gründe gehört, warum das metrische System Vorteile hat.
Diese haben keinen Widerspruch gefunden und sind, denke ich mal, hier auch verstanden und anerkannt.

Soweit so gut.

Der entscheidende Streitpunkt ist der Konflikt zwischen Barkultur und diesem System.

Was heißt denn Barkultur?

Sie wird dadurch verkörpert, wenn man bespielsweise
"Prince of Wales" im Silberbecher bekommt.
Aber wenns Goldbecher ist, ist es eben so,
vil dreht sich der Erfinder des Cocktails im Grabe um, ich weiß es nicht, vil lebt er auch noch^^.
Das ist jedem Bartender überlassen.

Die Zutaten gehören zur Barkultur, etc. etc.
Da kann man Aufzählen und ist morgen noch nicht fertig.

Dagegen ist hier auch niemand.

Ich bin der Meinung, dass jeder Cocktail "nur" eine Idee hat, wie diese dann ausgeführt wird, ist der Bartender überlassen.

Das Problem ist nur: Der Mensch kann nur Dinge exakt beschreiben, die er fassen kann. Ideen sind nicht fassbar.

Unsere Sprache ist unser größtes Problem.
Wir sehen und verstehen im Kopf meist ganz genau, was wir sagen wollen, jedoch der Zuhörer hört nur unsere Sprache, nicht unsere Gedanken.

Stellt euch ein Stuhl vor, um den ein Tuch gehüllt ist.
Die Gedanken entsprechen dem Stuhl, die Sprache nur der Hülle rund rum.
Sies ist nicht exakt. Sie ist nicht perfekt, Sie funktioniert aber "irgendwie".

Warum? Weil wir Menschen in der Lage sind daraus die Idee zu schließen, natürlich nicht vollständig, jedoch wenn wir das Rezept eines Margarita lesen, dann können wir ablesen, dass es um das Zusammenwirken einer Agavenspirituose mit Zitrusaromen.
Natürlich ist das wieder diskutierbar, weil das eben wieder in Sprache umgeformt ist.

Worauf ich hinaus will.
Rezepte sind für uns ein Hilsmittel, das uns hilft Cocktails in hoher Qualität mixen zu können.

Zahlen sind für uns wichtig, weil wir sie fassen können.
Ob da 1 oder 4,5 steht ist eig. vollkommen egal, wir müssen dies nur zuordnen können.
Diese Zuordnung ist der Dreh und Angelpunkt unseres Themas hier in diesem Thread.
Alles andere,
Verhältnisse, Zutaten, Dekorationen oder Behältnisse sind davon nicht beeinflusst oder beeinflussbar.
Es ist nur ein Mittel, das uns hilft.

Ich denke, dass Mike ein Vollblutbartender ist, der Versucht die Barkultur zu stärken und in der Vereinheitlichung der Einheit die Gefahr sieht, dass alles andere drum herum auch vereinheitlicht wird.

Nicht nur die Vereinheitlichung hilft, was wir ja schon gehört haben, sondern es ist auch die Basis dafür, dass Cocktails wieder salonfähig werden (außerhalb von GB).
Es ist eine der großen Hemmschwellen und einer der Auslöser dafür, sich damit auch nicht weiter zu befassen, sei es weil man meint die spinnen die Briten (und Amis), auf der anderen Seite, weil man eben damit nicht zurecht kommt.

Natürlich kann man sagen, dass man sich da besser informieren muss, nur muss man sich da auch entscheiden:

Will ich die Bar der Welt öffnen und will ich mich auf meinem Ross ausruhen und mich wundern, dass alles an mir vorbei laufen.

Vereinheitlichung der Einheiten ist nicht nur bequem, es ist notwendig, wenn man die Bar(kultur) nach vorne bringen möchte.

So ist das nun mal wenn man Subkulturen populär machen möchte, oft musste in der Geschichte viel mehr hingenommen werden, hier sind es lächerliche Einheiten.

Ich sehe in dem Mittel Metrische Einheiten einen großen Vorteil für die Barkultur.

 
Hannibal,du hast die Diskussion gedanklich sehr gut aufgearbeitet und zusammengefasst :):

Keiner hat was gegen Metric. In der Technik ein "Muss".
Keiner was gegen die Barkultur.

Ich denke wir sind uns auch einig,
daß die FORM den INHALT beeinflußt,
das VORHER das NACHHER, das ÄUSSERE das INNERE.

Es macht einen Unterschied
WER meinen Trank bereitet,
WIE (stirred/shaken) er ihn bereitet,
WOMIT (welche Spirituose) er ihn bereitet,
IN WAS er ihn serviert usw.
Auch weitere Faktoren (Eismenge, Deko, Temperatur usw.) spielen eine Rolle.
Und ein Großteil unseres "Forumsalltags" wird dafür verwandt,
deutlich zu machen, daß es eben nicht gleichgültig ist,
auf welchem Weg wir ein Ziel erreichen.
Das Wer, Wie, Womit beeinflusst das Was, den Cocktail.
______________________________________________________________________

Einige meinen ja, dass die Masseinheit den Drink nicht beeinflusst.
Das sei zwar auch ein Hilfsmittel, aber nur eine Zahl, eine abstrakte Grösse.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das könnte stimmen. ;)
Andererseits:
Die Maßeinheit zu verstehen, bedeutet auch einen Teil der Kultur zu verstehen.
Die Kultur zu verstehen, die diese Maßeinheit hervorgebracht hat, hilft den Drink zu verstehen. ::)
______________________________________________________________________

Der abschliessende Gedanke aber, daß amerikanische Barmaße
abschrecken und die Ausbreitung der Barkultur behindern,
ist ein reiner Nützlichkeitsgesichtspunkt und hat sehr wohl
den Touch von Populismus, Bequemlichkeit und Monotonisierung.
Ausserdem kann ich auch das Gegenteil behaupten:
Die Leute wollen und lieben die Exotik :eek: (der Barkultur).
Das Barmaß ist ein Teil dieser Exotik, ein Moment des Besonderen, des Außergewöhnlichen. :eek:
 
Exotik, hmmm
Ich hatte ja schon ganz am Anfang gesagt, dass ich nicht dafür bin alles Alte auf Biegen und Brechen umzurechnen, nur dass man eben alles Neue ohne Unze und Konsorten angibt.
 
Da sind wir auf einer Linie.
Wer hier mit Unzen anfängt, ist ein Spinner...
(... oder gerade zugereist)
 

daß die FORM den INHALT beeinflußt,
das VORHER das NACHHER, das ÄUSSERE das INNERE.
[/quote]

Jetzt wirds esoterisch. ::)


Die Maßeinheit zu verstehen, bedeutet auch einen Teil der Kultur zu verstehen.
Die Kultur zu verstehen, die diese Maßeinheit hervorgebracht hat, hilft den Drink zu verstehen. ::)
[/quote]

Nicht falsch, aber ein bischen weit hergeholt. Wer nur etwas Gespür für die Mixgetränke hat, wird das auch so schaffen, den Trank zu verstehen.

Die Leute wollen und lieben die Exotik :eek: (der Barkultur).
Das Barmaß ist ein Teil dieser Exotik, ein Moment des Besonderen, des Außergewöhnlichen. :eek:
[/quote]

Ich glaube da verrennst Du Dich ein bischen. Der einzige der da vielleicht Exotik verspürt ist der Bartender. Für den Gast gibt es wirkungsvollere Möglichkeiten, ihm Exotik zu vermitteln.


Wer hier mit Unzen anfängt, ist ein Spinner...
(... oder gerade zugereist)
[/quote]
 

daß die FORM den INHALT beeinflußt,
das VORHER das NACHHER, das ÄUSSERE das INNERE.
[/quote]

Jetzt wirds esoterisch. ::)
[/quote]

Ich hoffe nicht!

_____________________________________________________________

Die Maßeinheit zu verstehen, bedeutet auch einen Teil der Kultur zu verstehen.
Die Kultur zu verstehen, die diese Maßeinheit hervorgebracht hat, hilft den Drink zu verstehen. ::)
[/quote]

Nicht falsch, aber ein bischen weit hergeholt. Wer nur etwas Gespür für die Mixgetränke hat, wird das auch so schaffen, den Trank zu verstehen.
[/quote]

Ja, das war der schwächste Satz im Text.

_____________________________________________________________

Die Leute wollen und lieben die Exotik :eek: (der Barkultur).
Das Barmaß ist ein Teil dieser Exotik, ein Moment des Besonderen, des Außergewöhnlichen. :eek:
[/quote]

Ich glaube da verrennst Du Dich ein bischen. Der einzige der da vielleicht Exotik verspürt ist der Bartender. Für den Gast gibt es wirkungsvollere Möglichkeiten, ihm Exotik zu vermitteln.
[/quote]


Sicher. Der Satz war mehr auf den Hobbymixer bezogen...

 
Ich finde dass nicht nur die Einheiten verschieden sind - durch das Umrechnen sind unzaehlige Male auch die Proportionen und auch ganz einfach die Mengen veraendert worden!

Ein anschauliches Beispiel liefert Robert Hess, ein Cocktailian, den ich sehr schaetze. In einem Podcast propagiert er kleine(re) Glaeser, da der Cocktail frisch genossen werden sollte (...), andererseits mixt er haeufig mit 2 oz Spirituose + proportional andere Ingredienzen... Das gibt fuer einen Cocktail allein an ingredienzen oftmals mehr als 12cl + Schmelzwasser = min 20 cl (wie gesagt fuer einen Cocktail, der normalerweise ein Shortdrink sein sollte)!

Solche Rezepte sind fuer mich relativ sinnlos - man behaelt sie bei, aus Bequemlichkeit (und aus Furcht etwas der Barkultur "anzutun".

Die Aenderung der Masseinheit beeinflusst IMO ueberhaupt nicht die Barkultur - eventuell wird sie ein wenig verbessert (das Zauberwoertchen heisst nicht Vereinheitlichung, sondern Konsistenz).
 

Ich finde dass nicht nur die Einheiten verschieden sind - durch das Umrechnen sind unzaehlige Male auch die Proportionen und auch ganz einfach die Mengen veraendert worden!
[/quote]

Das stimmt. Das ist mir auch passiert. Das ist ein echtes Problem.
Deshalb ist es so immens wichtig, die richtige Übersetzung zur Hand zur haben.



Solche Rezepte sind fuer mich relativ sinnlos - man behaelt sie bei, aus Bequemlichkeit (und aus Furcht etwas der Barkultur "anzutun".
[/quote]

Ich zumindest habe garnichts gegen das Umrechnen.
Wenn der Drink besser, da frischer ist, macht das Umrechnen
mehr als Sinn: Es ist ein Fortschritt.
Die Barkultur findet ja nicht im Museum statt, wo sie konserviert werden muss.
Die Barkultur ist wie jede Kultur im Fluss.
Sie entwickelt sich, sie reagiert, sie kennt Moden, aber auch den kurzlebigen Hype.
(Wir trinken in der Regel auch nicht mehr Met aus Hörnern ;D)
Kultur ist auch die Angewohnheit, mit dem Besten zufrieden zu sein und zu wissen - warum.
Wenn es also Sinn macht, wenn die Erkenntnis der Zeit ein kleinerer Drink ist
(da freut sich auch die Leber), nur zu: rechnen wir um!
Das metrische System kann dabei alle seine Vorzüge entfalten.



Die Aenderung der Masseinheit beeinflusst IMO ueberhaupt nicht die Barkultur [/quote]

Ja, vielleicht. Ich bin mir nicht sicher. :-\
Wenn man rein technokratisch denkt, ganz bestimmt.
Dann ist es gleichgültig, ob ich 1oz oder 3cl abmesse.
Aber es kommt darauf an, was ich unter Kultur verstehe.
Kultur ist ja nichts Sichtbares, sondern das unsichtbare Band, das die Dinge zusammenhält.



das Zauberwoertchen heisst nicht Vereinheitlichung, sondern Konsistenz.
[/quote]

Genau das mag ich nicht.
Jegliche Kultur hat ihr Muster in der Natur gesucht, gefunden und verwirklicht.
Die Natur zeichnet sich durch überbordernde Vielfalt aus,
und kennt eine Vielfalt von Arten, Sprachen und Maßen.
All the Freaky Cultures makes the Beauty of the World!

Natürlich ist Konsistenz wichtig. Das Band, das die Dinge zusammenhält.
Die Kultur ist so ein Kleber.
Für UNS ist es u.a. auch das Metrische System.
Darüber freue ich mich, da es meiner Meinung nach, das Beste ist.
Für Barmaße ANDERER Kulturen aber, reicht mir die Übersetzung.
Ich brauche da keine Amputationen oder andere operative Eingriffe von aussen. :p
Ich brauche kein Überstülpen. :p
Ich brauche keine globale (Bar)Leitkultur. :p



 
Es hat wenig mit Leitkultur zu tun, wenn ich auf eine "universelle" Messart hinsteure!

Gerade in den letzten Monaten sind historische Rezept Buecher sehr en vogue geworden - hier hat man wieder die alten Einheiten; und in den aktuellen Betrachtungen dieser historischen Buecher und Persoenlichkeiten (David Wondrich's Imbibe) hat man auch eine Umrechnung!

Leute, mir ist trotzdem lieber, dass der Bartender mit einer Digital Waage (selbst wenn sie nicht stylisch ist) die Ingredienzen abwiegt, als dass ich einen schlechten Drink bekomme - gerade das ist aber gang und gebe!

Noch einmal: es geht nicht um den Hobbymixer und den Masterbartender! Es geht um Rudy 0815 Barkeeper, der in Deutschland studiert und sein Lebensunterhalt hintern Tresen zuverdient und in Dubai Hong Wang, der aus einem Dorf in China kommt, das noch nicht einmal andere Chinesen kennen und vom Personalbuero in eine Bar eingeteilt wurde!

Die Chancen sind gut, dass beide am Anfang nicht wissen, was ein cl (oder eine Unze) ist, wie ein Jigger richtig zu benutzen ist.

Sie muessen auch lernen wie eine DigiWaage funktioniert - korrekt nach Rezepten zu mixen funktioniert dann jedoch wesentlich besser.... (besonders wenn man Barloeffel, Splashes etc. auch in gramm umrechnet).

Seit doch mal ehrlich: wie oft habt Ihr einen guten klassischen drink bekommen, und wie oft einen schlechten???

Das Problem was ich erkenne: historische Glaeser waren klein. Nur die Rezepte moegen ueberhaupt nicht stimmen (schaut mal im Jerry Thomas' nach - ich sage dazu nur: teils haarestraeubend!).

Ein Whiskey Tumbler hat sich nicht viel veraendert - aber versucht doch mal eine doppel-Unze Whiskey plus Zitronensaft und Zucker zu shaken und darin unterzubringen... Noch besser wirds im Sourglas...

Und noch viel besser: der Ramos Gin Fizz. Wenn man sich an recht authentische Rezepte haelt und richtig schuettelt, kann man eher zwei Drinks anstatt einen machen...

Weinglaeser waren frueher wesentlich kleiner - viel zu klein fuer Cocktails ihrer Zeit...

Oder soll ein Rezept nicht auf einen Drink gerechnet werden (oder der Rest im Shaker fuer Bartender oder Abfluss sein?)?
 
Natürlich, das ist ein Problem, aber ich denke, da muss man einfach etwas anpassen, deswegen macht man aber den Drink an sich nicht kaputt.

Mike sagt gar nichts mehr, ich fürchte, er hält uns für eine Meute von Thoren und es stehen ihm die Haare zu Berge...hmm
 
Wie handhabt ihr ein der Regel die tolle "ein Weinglas" Einheit? 6 cl, 9 cl?
 
Ich möchte an die Maßtabelle erinnern, die Cocktailmexican hier mal gepostet hat:
www.cocktaildreams.de/forum/index.php?board=1;action=display;threadid=5403
 
Ahh, die Tabelle hab ich nich gefunden...danke.
Gleich mal gespeichert.
Ich brauchs für den Harry Johnson's Bartender's Guide.
 

Ähnliche Beiträge im Cocktail-Forum

Zurück
Oben