Billigspirituosen

mimesot

Neues Mitglied
Hallo allerseits!

Wie die meisten von euch bin ich auch hobbymäßig am mixen, genieße Spirituosen auch gerne mal pur. Für mich selber, da ich nicht so viel trinke, kann ich es mir leisten eher bessere Zutaten zu verwenden. Nun macht es aber midestens so viel Spaß, Gäste zu bewirten, von denen aber sicher gut 2/3 die höhere Qualität der Waren icht zu schätzen wissen, und ich kanns mir auh schlicht und einfach nicht leisten. Insbesondere, wenn es mal zu bunt wird, und die stärkeren Leute beginne einGlas nach dem anderen zu exen, bräucht ich was billigeres. Betrunken merken die den Qualitätsunterschied eh nicht mehr. Daher ist meine Frage beinahe überflüssig. Dennoch:

Was sind die unter den Schund-Spirituosen und Billig-Likören die empfehlenswertesten Objekte?

Mich würde zum Beispiel bei weißem Rum der unterschied zwischen Old Custer un Boscabana interessieren.
Was für einen Billig-Scotch, Bourbon, Gin, Tequila (gibt's sowas, ich mein grauslich ja (zB Sierra), aber billig?), dunkler Rum, Wodka würdet ihr verwenden.

Ne ganz andere Frage:
Was für einen Alltags-Boubon (also so zwischen 10 und 20€) würdet ihr verwenden? An hochwertigem amerikanischen Whiskey hab ich nur einen Old Turky Rye (ja, kein Bourbon sondern ein Roggen) zuhause, der kostet bei mir (Österreich) 35€ und ist mir zu schad für zwischendurch. Ein Manhattan mit diesem ist aber einfach hervorragend.

Liebe Grüße!
 
die höhere Qualität der Waren icht zu schätzen wissen
NOCH nicht. Wenn dir etwas an deinem Hobby liegt, versuche zu überzeugen.

Insbesondere, wenn es mal zu bunt wird, und die stärkeren Leute beginne einGlas nach dem anderen zu exen, bräucht ich was billigeres.
Solche Festivitäten finden dann nicht bei mir in Verbindung mit Cocktailabenden statt. Ich unterstütze sie nicht, sondern toleriere sie nur außerhalb.

Betrunken merken die den Qualitätsunterschied eh nicht mehr.
Eine unglaublich nette Geste für Freunde

Daher ist meine Frage beinahe überflüssig.
Falsch! Sie ist vollkommen überflüssig!
 

Insbesondere, wenn es mal zu bunt wird, und die stärkeren Leute beginne einGlas nach dem anderen zu exen, bräucht ich was billigeres. Betrunken merken die den Qualitätsunterschied eh nicht mehr.
[/quote]

Lass es doch gar nicht so weit kommen. Wenn die Leute nur auf den schnellen Rausch aus sind, versuche sie vom Geschmack zu überzeugen. Ich finde "Don't drink to get drunk, drink to enjoy alcohol.!" sehr passend.
Mir (und diejenigen Freunde, die es zu schätzen wissen) geht es inzwischen so, dass drei, höchstens vier (je nach Drink ist das schon zu viel), Cocktails am Abend vollkommen ausreichend sind. Danach sind die Geschmacksnerven zu betäubt und Spaß hat man auch ohne Rausch.
Wenn ich mich nur schnell betrinken möchte... da sind Cocktails meiner Meinung nach wahrlich der falsche Weg für.


Ne ganz andere Frage:
Was für einen Alltags-Boubon (also so zwischen 10 und 20€) würdet ihr verwenden?
[/quote]

Da gibt es hier einige Beitrage zu, sogar ein Online-Blind-Tasting wurde durchgeführt. Eine allgemeine Empfehlung konnte - wie so oft - auch nach diesem Tasting nicht ausgesprochen werden, aber der Elija Craig hat relativ gute Bewertungen bekommen. Wäre vielleicht eine (günstigere) Empfehlung wert.
Lies dich doch mal durch die Bewertungskommentare.

Meinst du übrigens gerade den "Wild Turkey Kentucky Straight Rye"? Der hat im Rye-Tasting eher schlecht abgeschnitten, da sollte sich wohl recht einfach etwas besseres finden lassen.
 

NOCH nicht. Wenn dir etwas an deinem Hobby liegt, versuche zu überzeugen.

Solche Festivitäten finden dann nicht bei mir in Verbindung mit Cocktailabenden statt. Ich unterstütze sie nicht, sondern toleriere sie nur außerhalb.
[/quote]

Na da hat einer die Liebenswürdigkeit mit dem Löffel gefressen ;)
Na es gibt solche und solche Leute. Tatsächlich hält sich die Verteilung zwischen Leuten ohne kultivierte Geschmacksnerven und solche, die sich in einen Cocktail vertiefen etwa die Waage. In meinem Umfeld hab ich bereits alle, bei denen es möglich ist, bereits zur Wertschätzung höherqualitativer Waren gebracht, aber ein beträchtlicher Teil merkt den Unterschied leider wirklich nur an der Form der Flasche. Man kann einem Blinden halt nicht von der Farbe erzählen.

Ich persönlich habe es mir angewöhnt in vielen Fällen, zB bei einem Daiquiri zu fragen: "mit Bacardi oder Havana Club?". Wenn man mir dann eine Sorte sagt oder zumindest fragt, was denn der Unterschied sei, hab ich einen würdigen Konsumenten vor mir. Schaut man mich mit einem "was wilst du eigentlich von mir"-Blick an oder meint, es sei ihm egal (und es ist sowas von nicht egal, das werden 2 komplett unterscheidliche Getränke), dann kann ich genauso gut einen halb so teuren Boscabana verwenden. Wird für die Person nicht wirklich einen unterschied machen.

Natürlich bevorzuge auch ich kultivierten Genuss gegenüber einem Besäufniss, aber es kommt des öfteren vor, dass ich oder auch der eine oder andere meiner Freunde eine große Party schmeißt und ich die Ausschank übernehme. Da sind zwangsläufig beide Gruppen von trinkern vertreten. Ich schenke dann dennoch auch Cocktails aus, weil das ein Teil meiner Freunde sehr schätzt. Naja, der übliche Biertrinker kommt dann aber auch angekrochen un will gerne nen Zombie haben. Wenn der aber schon sein 6tes intus hat will er im Endeffekt eh nur nen starken Alk mit Fruchtsaft haben. Fragst du nun ernstlich, warum ich dem nicht 8cl hochwertigen Alkohols ausschenken will?


Lass es doch gar nicht so weit kommen. Wenn die Leute nur auf den schnellen Rausch aus sind, versuche sie vom Geschmack zu überzeugen. Ich finde "Don't drink to get drunk, drink to enjoy alcohol.!" sehr passend.
Mir (und diejenigen Freunde, die es zu schätzen wissen) geht es inzwischen so, dass drei, höchstens vier (je nach Drink ist das schon zu viel), Cocktails am Abend vollkommen ausreichend sind. Danach sind die Geschmacksnerven zu betäubt und Spaß hat man auch ohne Rausch.
Wenn ich mich nur schnell betrinken möchte... da sind Cocktails meiner Meinung nach wahrlich der falsche Weg für.
[/quote]

Im engen Kreis bei einem Cocktailabend schaut die Sache ganz anders aus, als im obig genannten Fall (meine Anfrage war auch für solche Fälle zu verstehen). Da find ich folgenden Ausspruch bzgl Martinis recht weisend:
„I like to have a martini,
two at the very most.
After three I'm under the table,
after four I'm under my host!“


Da gibt es hier einige Beitrage zu, sogar ein Online-Blind-Tasting wurde durchgeführt. Eine allgemeine Empfehlung konnte - wie so oft - auch nach diesem Tasting nicht ausgesprochen werden, aber der Elija Craig hat relativ gute Bewertungen bekommen. Wäre vielleicht eine (günstigere) Empfehlung wert.
Lies dich doch mal durch die Bewertungskommentare.
[/quote]

Ah, danke, ich hatte den recht neuen Thread "Welcher Bourbon" gesehen "Es gibt ja mittlerweile für fast jede Spirituose einen Thread, allerdings..." und dann hab ich gar nicht weiter gesucht. Sorry! Maker's Mark und Elija Craig sind die einzigen der gelisteten die ich in Österreich unter 30€ bekomme. Werde über die beiden nachlesen. Danke!


Meinst du übrigens gerade den "Wild Turkey Kentucky Straight Rye"? Der hat im Rye-Tasting eher schlecht abgeschnitten, da sollte sich wohl recht einfach etwas besseres finden lassen.
[/quote]

Also in Österreichs Supermärkten, auch den großen (außer Metro, ich hab keine Karte, daher war ich da noch nie in derSpirituosenabteilung) ist in sachen Rye tote hose. Bisher hab ich erst in einem einzigen Getränkefachgeschäft Rye entdeckt und der Hatte nur den Jim Beam (~18€) und den Old Turkey (~35€), mir wurde da der letztere empfohlen, aufgrund von Feedback eines Barkeepers, und da Jim Beam auf grund des widerlichen White Lable keinen so guten Ruf besitzt hab ich mir das auch einreden lassen. Das angebot ist in Wien irgendwie triste, vielleicht sollt ich mal was online bestellen.

Edit:
Ich hab grad diesen PennyPecker gefunden, delFabro in wien hat den, um 13€ :eek: Ok, und der hat so gut abgeschnitten?
 
Die meisten hier im Forum kaufen ihre Spirituosen wohl online. Im Laden ist die Auswahl wie Du ja gemerkt hast recht begenzt. Sind die Alkoholpreise in Österreich höher als in Deutschland?
Nachdem ich raus gefunden habe was man für relativ kleines Geld an Qualität bekommt gebe ich nicht mehr mit schlechterem zufrieden. Auf meinen Cocktailabenden gebe ich die Unkosten immer an meine Gäste weiter. Die wissen die gute Qualität zu schätzen und haben am nächsten Tag kein Kopfweh.
Wenn ich eine Literflasche El Dorado White für 12,- bekomme kauf ich keinen Fusel mehr.
 
Generell würd ich sagen, die Preise in Österreich sind höher. Das hängt aber interessanterweise ganz schön vom Produkt ab. Während ich find, dass Scotch oder Rum Fallweise sogar etwas billiger ist, ist Bourbon konsequent teurer.

Na ich bin leider erst dabei herauszufinden, wie man billig und gut durchs leben kommt, nehme Tipps daher begierig entgegen. Das mit dem Unkosten weitergeben ab ich auch schon erfolgreich probiert und ist auch bei großen Feten unumgänglich ... und dann kommt jemand mit 5 Kisten Freibier und ich bleib auf 10 rad angebrochenen Fruchtsäften sitzen, hassenswert.

Was machst du mit El Dorado White? Ich mag seinen dunklen Counterpart, und für El Dorado 12years könnte ich sterben, aber mit dem White komme ich nicht zurecht. Irgendwie ist er mir zu süßlich und hat so viele Aromen, aber irgendwie fehlt mir der Rum in diesem Rum. Nicht weniger ein wohlschmechendes Destillat, aber ich trinke es weder pur noch wüsste ich, in welchen Cocktail ich es Mischen sollte.
 
Ich mag den El Dorado White gern inner Pina Colada
Für größere Feten im Freundeskreis nehme ich:
Rum weiß: El Dorado, Appleton white, HC3 für Mojito
Rum gereift: Appleton V/X
Cachaca: Velho Barreiro Silver(1l 13,-9 oder Gold(1L 16,-) bei Banneke
Tequila: Agavita Platinum(nur Metro), früher Jose Cuervo Gold
Gin: Beefeater 47% oder Finsbury Platinum(beide 1L ca 18,-)
Liköre von Giffard und De Kuyper wegen der leichten Verfügbarkeit hier vor Ort.
Den El Dorado 12 hab ich gestern verkostet, sehr lecker. Danke an drum-drum
 
Hey Dankeschön. Für Pina Colada verwende ich immer gerne den Appleton White, wegen des Jamaica-typischen Aromas. Meistens auch einen Tropfen Appleton Dark, was den Cocktail zwar etwas schwerer macht, aber dafür eine kleine geruchliche Sensation hinzufügt. Wenn du das fasslastigere am Appleton V/X magst, dann probier auch mal den Extra. Der ist nur um so 5€ teurer, excellentzum pur trinken und macht meiner Meinung (mit einem konkrrierenden, aber kleineren Anteil Martinique Rum) die besten MaiTais bei einem vernünftigen Preis. :)

Beefeater. Also Bislang habe ich Gordons (eher flach), Tanqueray No.10 (Wacholder-Bombe) und Bombay Sapphere (die 47% Version, Blumengarten) gehabt. Wie sollte ich den Beefeater einordnen?
 
Bin nicht so gut im beschreiben von Geschmack. http://www.cocktailsoldfashioned.de/2009/01/spirituosen/
Der Finsbury hat ne schöne Zitrusnote.
Hab den Extra auch. Stimmt mit Saint James Royal Ambre gibt das nen Bomben Mai Tai.
 
Jetzt verstehe ich deine Denkweise ein wenig besser. ;)

Es ist in der Tat schwierig in solchen Fällen einen Mittelweg zu bestimmen.
Das könnte einerseits über den Preis gehen (Preis wird über Zutaten errechnet / die, die den Cocktail schätzen haben kein Problem "höhere" Beträge zu bezahlen / die, die sich nur betrinken wollen greifen lieber zum Bier), andererseits über eine Reduzierung der Drinks. Das heißt weder Swimming Pool, noch Piña Colada oder Cuba Libre, sondern Cocktails, die zwar auch bekannt (Sours / Tiki-Drinks) sind, aber nicht diese "abfällige Konnotationen" haben.
Oder aber Cocktails ganz weg lassen - Ich könnte zum Beispiel nicht in Ruhe meinen Drink genießen, wenn neben mir eine Meute Betrunkener sitzt - und sich mit denjenigen alleine treffen, die Spaß an Cocktails haben.

Auf der anderen Seiten sind diese Vorschläge natürlich mehr als kritisierbar. Da schließt man andere Menschen eventuell aus bzw. behindert sie, neue Drinks zu probieren und stellt sich selbst als "elitär" dar, etc.

Aber ich denke, dass es hier durchaus Erfahrungsberichte von anderen zu der gleichen Problematik geben wird.

Nochmals zu den teuren Spirituosen in Österreich: Barfish liefert doch auch zu euch. Lohnt sich das nicht?
 
Hehe. Darum höre ich mir ja auch gerne eure Meinung an.

Werde narütlich alle Spielarten ausprobieren und feststellen wie man am günstigsten (nicht nur finanziell, sondern auch was die Stimmung der Leute betrifft) durchkommt. Auf Partys auf Cocktails verzichten will ich nicht, denn die Arbeit an der Bar macht mir einfach viel zu viel Spaß. In dieser Form kann ich das bei kleinen gesellschaftlichen Abenden zu Hause nicht machen. Da bin ich dann nicht so explizit der Barkeeper, sondern sitze mit meinen Freunden gemütlich am Bett herum und meine Bar ist mein Schreibtisch auf dem ein großer Teller mit nem Schwammtuch statt einer Barmatte steht und die Eiswürfel werden einzeln aus der Küche geholt. (Ich muss endlich (wieder) eine eigene Wohnung haben)

Ja, Barfish liefert gar nicht mal so teuer uns. Hab auch schon was bestellt ;) Der Mount Gay XO ist bei Barfish um 15€ günstier als irgendwo in österreich, da rentiert sich der Versandt.
 
@Marler:

OMG ich hab heute beim Merkur den Penny Packer gefunden. 10€ - das bei einem Whisky der doch beim Test mit Wild Turkey und George Dickel gleichgezogen hat. Hab ihn auch gleich getestet. War für den Preis einfach beeindruckt. Eine qualitätvolle Billigspirituose! ;D
 
Da ich das hier gerade zufällig gelesen habe noch mal meinen Senf zum Penny Packer. Ich habe den damals im Blind Tasting auch relativ gut bewertet, allerdings weiß ich auch noch, dass ich ihn vergleichsweise angenehm mild fand, was ihn für den puren Genuß ohne Eis in Relation zu den anderen doch sehr kräftigen Bourbons im Tasting bekömmlicher gemacht hat.
Aufgrund dessen, könnte ich mir vorstellen, dass der Penny Packer in einem Cocktail (wie bspw. dem Whiskey Sour) etwas untergeht.
Ich habe es nie ausprobiert, es ist nur eine Vermutung, die aus meiner Erfahrung mit Canadian Whiskey herrührt. Dem ein oder anderen schmeckt diese Variante vielleicht sogar besser, da sie etwas sanfter ist. Mir ist das aber zu langweilig. Musst du mal ausprobieren, wie du da tickst.
 


Ich hab heute beim Merkur den Penny Packer gefunden. 10€ - das bei einem Whisky der doch beim Test mit Wild Turkey und George Dickel gleichgezogen hat. Hab ihn auch gleich getestet. War für den Preis einfach beeindruckt. Eine qualitätvolle Billigspirituose! ;D

Sorry mimesot. Ich bin da ganz anderer Meinung. 10€ wären mir für das Produkt schon zuviel.

Ich war Tester 10 und habe damals den Packer ganz anders bewertet. Ich schrieb:
"Zweite Enttäuschung: Penny Packer. Flach, laff, banal, kein Abgang.
Ein schlechtes, ein unzureichendes Produkt. 3 Punkte"
http://www.cocktaildreams.de/smf/index.php?topic=6113.msg108275#msg108275

Ansonsten sehe ich es wie nagaster. Er geht im Mix unter.
Meiner Ansicht nach eine Lusche von Bourbon. ;)
 
Nach einigem Probieren: Für einen Manhattan oder gar Oldfashioned total insuffizient (weil eben sehr mild, flach) für einen Hector-Lorenzo gerade deshalb hervorragend. Hier finde ich einen sehr eichigen mit subtilen Noten versehenen Bourbon völli fehl am Platze. 10€ ist er definitif wert, wenn man sich nicht einbildet, dass er straight oder in einem Shortdrink verarbeitet werden soll.
 
Alchemyst würde vermutlich (wie ich auch) den Hector-Lorenzo dann nicht trinken, weil das Besondere, eben warum wir hier mixen, fehlt.
 
Alchemyst würde vermutlich (wie ich auch) den Hector-Lorenzo dann nicht trinken, weil das Besondere, eben warum wir hier mixen, fehlt.

Stimmt.
______________________________________________________

Hector-Lorenzo kenne ich nicht.
Aber der Drink ist mir zu Saft/Sirup-lastig,
zu voluminös, zu aufgebläht.
Ich stimme zu, der dünne Penny Packer passt hier rein,
weil die Spirituose in der ganzen Gemengelage
von Säften, Sirup, Likör eh keine Chance hat
und überwiegend die Funktion hat,
den Wischi-Waschi-Drink zu alkoholisieren.
______________________________________________________

Für mich funktionieren die einfachen Drinks -
Basisspirituose + Modifier + Aromatizer (+ Additives) -
am besten.
______________________________________________________

Drinks bei denen nicht die Basisspirituose den Drink trägt,
bei denen die Basisspirituose nicht deutlich durchscheint,
oder nur dazu dient, Alkohol in den Drink einzubringen,
sind in der Regel nicht meine Sache.
Ein guter Drink ist meist einfach und transportiert
die Persönlichkeit, den Charakter der Basis(Spirituose).
______________________________________________________

Ich vermeide auch Gerichte mit der allgegenwärtigen Sahnesauce,
da damit meist einfach nur Fett, als Geschmacks-verstärker/-träger eingebracht wird,
was aber auch bedeutet, dass feine Nuancen zugekleistert werden
und nur die vordergründigen fettlöslichen Aromen transportiert werden.
______________________________________________________

Ein wenig von dem, was ich meine findet man hier:
http://www.cocktaildreams.de/smf/index.php?topic=6182.msg107042#msg107042
und hier:
http://www.cocktaildreams.de/smf/index.php?topic=4145.msg62340#msg62340
 
Der Modifier=Richtungsweiser
gibt die Geschmacksrichtung vor.
sauer, herb, lieblich, mild, bitter.
Die Basis wird modifiziert aber nicht egalisiert.
Beispiel Zitronensaft, Vermouth

Der Aromatizer
macht den Drink körperreicher, süffiger,
unterfüttert ihn
und bringt ein zusätzliches Aroma ein.
Beipiel: Cointreau, Cherry Brandy, Apricot Brandy, Grand Manier

Additives zur Abrundung
geben den Effet und manchmal etwas Farbe:
Beispiele: Bitters, Absinth, Pastis, OFW

Ich bin allerdings kein Freund einer zu grossen
Engführung und Schematisierung der Kulinarik.

Das sind nur Verstehenshilfen (nach D. Bock).
 
Ich kenne diese Meinung und sie ist absolut gerechtfertigt. Im Detail entdeckt man eine Fülle von Reichtum. Ich persönlich schätze auch diese diffizile Schönheit, insbesondere wenn es um Rum oder Gin geht.

Nichts desto trotz beschleicht mich manchmal die Vermutung, dass sich viele Member sehr in dieser filigranen Welt versteigen, so auf dieser elitären Linie fahren, dass sie nicht mehr darüber hinausblicken. Manchmal muss es eben Sahnesauße sein oder ganz deftig Tabasco und ich denke der gute Koch sollte auch wissen mit solchen Dingen umgehen zu können. Meiner Meinung nach kann ein Koch, der noch so exquisite Krabbenschaum-soufflets zaubert, sich dennoch nur dann Profi nennen, wenn er auch a gscheit's Wiener-Schnitzl zusamenbringt. Der Kunde will nun Mal eine Pina, wenn ich ein guter Barkeeper bin, mach ich selbst diese mit Bedacht und Liebe.

Ferner ist mir nicht ganz einleuchtend, warum stets die Spirituose die erste Geige spielen sollte? Bloß weil sie den meisten Alkohol beinhaltet? (Sorry für den Sarkasmus, hat mich letztlich jemand gefragt, ob sich für mich brauner Rum durch de Farbe auszeichnet) Wenn ich gerade frische Erdbeeren in Händen halte und mir überlege eventuell die zu einem Drink zu verarbeiten, dann sind die Erdbeeren das Zentrum meines Interesses. Wenn ich eventuell eine Spirituose hinzufüge, dann ist diese die Garnierung der Erdbeeren, nicht die Erdbeeren die Garnierung der Spirituose. Ich würde wohl als meiner Rum-sammlung wählen, einen, der das Erdbeer-Aroma besonders gut zur Geltung bringt (nicht wie du oben schreibts um Alk in den Drink zu bringen - sorry, aber diese Ansicht finde ich zu primitif), ebenso Sirupe oder gar Sahne ; ) In diesem Sinne ist ein Hector-Lorenzo niche ein Fruchtpantsch der mit Whisky alkoholisiert ist sondern ein mit dem Mais-Aroma eines Bourbon und Säurern garnierter Orangensaft.

Nichts für ungut, aber die Cocktails Basisspirit+Richtungsweiser+Süffigmacher+Abrunder ist nur ein (wenngleich sehr potenter und auch mir liebster) Teilaspekt der Kulinarik.
 
Ich bin allerdings kein Freund einer zu grossen
Engführung und Schematisierung der Kulinarik.

Das sind nur Verstehenshilfen (nach D. Bock).

Ja, das seh ich ähnlich.
Beispielsweise wenn Wermut zur Basis wird, kommt das System an seine Grenzen.
Das Problem für mich ist, man kann Zutatentypen nicht semantisch spezifizieren.
Jede Spirituose aromatisieren, dann ist es immernoch eine Spirituose.
Gebe ich Zucker dazu ist es ein Likör. Koche ich es ein ergibt es einen Bitter und Rückwärts gehts auch. Okay, Bitters brauchen kein Zucker und dem Geschmack ist dies im Extremen auch nicht förderlich. Allerdings zeigt dies für mich, dass Zutaten über ihre Klassifikation alleine nicht benutzbar sind.
Man kann alles prinzipiell umformen bzw. zerlegen (z.B. Likör = Spiritose + Zucker).
Ich kann mit Kiefergin herstellen und den Zucker im Drink speziell angepasst hinzugeben, ich kann aber auch gleich Zucker für den Likör hinzufügen. Abgesehen von praktischen Aspekten: Es kommt das gleiche bei raus.
Andersherum kann ich auch sagen, ich nutze z.B. Absinth zum Abrunden oder eben als Basis, ohne dabei die Zutat zu ändern.

In meiner Mixwelt hab ich ne Basis (1. Geige), diese kann prinzipiell beliebig sein, diese kann ich modifizieren (dürfen 1. Geige nicht übertrumpfen, sondern müssen im Hintergrund begleiten oder auch bändigen und dürfen beim Abrunden helfen. Die Balance wird letztendlich mit Zucker, Wasser, Zesten etc. hergestellt. Modifizierer dürfen beim Abrunden helfen, weil sie meist Balancemittel schon dabei haben, die Basis natürlich ebenso. Es kann natürlich passieren, dass man die Balance nie herstellen kann, weil die Basis beispielsweise zu süß ist. Das zu verhindern liegt in meiner Obhut.
Wie die Modifizierer arbeiten, kommt ganz auch den Anwendungszweck an, da liegt mein Spielraum.
 

Ich kenne diese Meinung und sie ist absolut gerechtfertigt. Im Detail entdeckt man eine Fülle von Reichtum. Ich persönlich schätze auch diese diffizile Schönheit, insbesondere wenn es um Rum oder Gin geht.

Nichts desto trotz beschleicht mich manchmal die Vermutung, dass sich viele Member sehr in dieser filigranen Welt versteigen, so auf dieser elitären Linie fahren, dass sie nicht mehr darüber hinausblicken. Manchmal muss es eben Sahnesauße sein oder ganz deftig Tabasco und ich denke der gute Koch sollte auch wissen mit solchen Dingen umgehen zu können. Meiner Meinung nach kann ein Koch, der noch so exquisite Krabbenschaum-soufflets zaubert, sich dennoch nur dann Profi nennen, wenn er auch a gscheit's Wiener-Schnitzl zusamenbringt. Der Kunde will nun Mal eine Pina, wenn ich ein guter Barkeeper bin, mach ich selbst diese mit Bedacht und Liebe.
[/quote]

Ruhig Blut.
Ich empfehle
http://www.jrgmyr.com/2010/04/samstag-nacht-ein-guter-geschenkter.html
inklusive der Kommentare

Das Alcheymist Aufbau des Getränks weder der Weißheit letzter Schluss ist noch sein soll, hat er extra betont.

Ich würde wohl als meiner Rum-sammlung wählen, einen, der das Erdbeer-Aroma besonders gut zur Geltung bringt (nicht wie du oben schreibts um Alk in den Drink zu bringen - sorry, aber diese Ansicht finde ich zu primitif), ebenso Sirupe oder gar Sahne ; ) In diesem Sinne ist ein Hector-Lorenzo niche ein Fruchtpantsch der mit Whisky alkoholisiert ist sondern ein mit dem Mais-Aroma eines Bourbon und Säurern garnierter Orangensaft.
[/quote]

Wenn du mit der Erdbeere anfängst, ist das ungefähr so, als wenn du beim Kuchen zuerst mit der Garnierung anfängst und der Belag auf die Garnierung kommt. Du kannst es tun. Da kommt aber kein Kuchen sondern etwas undefinierbares bei raus, weil das Konzept aufweicht. 0815 eben. Mit Himbeerbränden würde der Drink aber wieder funktionieren.
 
Wenn du mit der Erdbeere anfängst, ist das ungefähr so, als wenn du beim Kuchen zuerst mit der Garnierung anfängst und der Belag auf die Garnierung kommt. Du kannst es tun. Da kommt aber kein Kuchen sondern etwas undefinierbares bei raus, weil das Konzept aufweicht. 0815 eben. Mit Himbeerbränden würde der Drink aber wieder funktionieren.

Wieso gehst du davon aus, dass der Teig immer die Spirituose ist und der Zuckerguss der Fruchtsaft? Wenn dem so wäre, dann wäre fast jeder Longdrink mit einer geschmacksdominanten Verlängerung - also alle Longdrinks außer den Collins' - verkehrt herum. Ja wenn. Der Teig ist aber gerade eben bei Fruchtsäften nicht die Spirituose (bei einem Frucht-Drink von Basis-Spirituose zu reden finde ich per se etwas vermessen) sondern der Fruchtsaft. Und dann ist auch nichts mehr verkehrt. Eine dunkle Teigmasse kann einen hellen Guss haben, ein heller Teig einen dunklen Guss.

 
Sorry, Moment, dann kenne ich mich grad nicht mehr aus ???

EDIT:
OK, aber waum um Himmels willen kann ich dann nicht mit den Erdberen anfangen?
 
So, bin wieder "on board".

Ich finde mimesot, du hast deine Position gut begründet.
Damit komme ich gut klar, auch wenn ich manches anders sehe..

Wir beschreiben hier nur Teilaspekte der Kulinarik.
Das sehe ich auch so.
Ich neige zu einer bestimmten Schule.
Deshalb schreibe ich grundsätzlich einschränkend: "Für mich ist dieses und jenes soundso...!"
Und tatsächlich würde ich meist eine handfeste Currywurst einem Krabbenschaum vorziehen.
Ich teile auch die Sicht, dass ein Koch erstmal die Bereitung eines Spiegeleis perfektionieren sollte,
bevor er sich mit Eiweissschäumen beschäftigt.
__________________________________________

Der in unseren Kreisen stark unterschätzte Animationsfilm Ratatouille, zeigt, dass auch die Zubereitung
eines solchen Eintopfes, eine Kunst ist, die von der Kritik bewertet werden kann.
Die gesammte Restaurantkritik mit Ihren Sternen und Kochlöffelprädikaten, beruht auf der Annahme,
dass man die Qualität eines Gerichtes bzw. einer Küche beurteilen kann. - Ich stimme ihr zu.
__________________________________________

Ich sehe meine Linie deshalb auch nicht als "elitäre Linie" in einer "filigranen Welt"
Ich vertrete keine Linie im Elfenbeinturm ausserhalb der wirklichen Welt,
sondern ein Qualitätsdenken.

Bei allem Geschmacksrelativismus, dem Subjektiven "mag ich" / "mag ich nicht",
gibt es eben, wie in der Kochkunst, Regeln bzw. Objektives nach denen man die Qualität
der Zusammensetzung und der Zubereitung beurteilen kann.
Auch in der "Mixology" gibt es so etwas wie die "Hohe Schule des Mixens",
auf der anderen Seite steht die "Panscherei" oder wie immer wir es nennen.
Auch das Mischen unterliegt Quailitätskriterien.
Es gibt ein "besser" oder schlechter".
Es gibt Bartender, die das bestreiten. Sie bringen uns nicht weiter.
_________________________________________

Es gibt auch in der "Mixology" ein "richtig" und "nicht richtig"
ein "gut" und "nicht gut"
Der Unterschied:
Ich kann argumentativ an Hand von Fakten begründen, warum ich zu einen bestimmten Urteil komme.
Darüber können wir zwar streiten, aber wir haben dann bereits die relativistische Dumpfbacken-Ebene des
"Hauptsache es schmeckt mir" verlassen.
_________________________________________

Ein Beispiel:
Die Sahne in der Pastasauce deckt meist viele feine Aromen, die vorher mühsam eingebracht wurden, zu.
Ich sprach von zukleistern.
Sahne kann auch ein positive Rolle in einem Gericht spielen, da sie Fett und Milcheiweiss mit einbringt,
aber meist verdeckt sie nur das Unvermögen schlechter Köche.

Der Gebrauch von Energydrinks in Mischgetränken, ist,
trotz der bemitleidenswerten Versuche einiger Blogger, diese zu "Geniesserdrinks" zu verarbeiten,
von Übel. Auf jeden Fall ein Armutszeugnis.
Das werde ich an andere Stelle noch ausführlich begründen.

 
Der in unseren Kreisen stark unterschätzte Animationsfilm Ratatouille, zeigt, dass auch die Zubereitung
eines solchen Eintopfes, eine Kunst ist, die von der Kritik bewertet werden kann.
Die gesammte Restaurantkritik mit Ihren Sternen und Kochlöffelprädikaten, beruht auf der Annahme,
dass man die Qualität eines Gerichtes bzw. einer Küche beurteilen kann. - Ich stimme ihr zu.

Jaja, dieser Film verdient in der Tat seine Beachtung. :)

Qualität kann man beurteilen - dem stimme ich vollends zu. Doch woran wird sie orientiert und woran könnte sie sich orientieren? Erstere Frage kann ich nicht beantworten. Ich bin ein Noob, sowohl in der handfesten Küche als auch im Cocktailmixen. Zweiterer Frage begegne ich aus meinen erfahrungen in einem andere Fachgebieten heraus - den künstlierischen Fertigkeiten Klavierspielen und Tanzen. Und da geht es immer nur um eins: Der Sache Character eintzuhauchen. Die selbe Frage sollte man sich auch bei der Gestaltung eines Getränks stellen. Was für ein Feeling soll der Drink in mir hervorrufen, wenn ich die Augen schließe und mich allein dem Geschmack zuwende. Hinzuzufügen, dass die große Kunst es auch noch ist nicht nur sich selber dieses Erlebnis zu vermitteln, sondern es auch noch in die Welt hinauszutragen, dem Abnehmer zu vermitteln. Wenn meine Musik die Seele des Zuhörers berührt, dann war sie gut dargebracht - egal ob das jetzt Bach, Debussy oder ne Klavierballade von Elton John war. Wenn die auszudrückende getanzte Stimmung den Zuschauer erfasst, dann ist es wahre Leistung und so muss eine Mixtur von Zutaten ein Lebensgefühl weitergeben um ein wertvoller Drink zu sein. Und um diese Qualität zu erreichen spielt es per se keine Rolle was für ein Typus Zutat hierbei verwendet wurde, hauptsache die Zutaten-Qualität erfüllt gewisse Mindestvorraussetzungen. Womit wir dabei wären, dass ich es mir nicht sehr gut vorstellen kann, dass irgendein Energy-Drink die Voraussetzungen für charakterstarke feine Getränke erfüllt. Das ist wie mit gebrochenen Beinen versuchen leidenschaftlich Tango zu tanzen. Hingegen vertrete ich durchaus, dass es möglich ist z.B. Mangosaft in die Mitte eines Getränks zu stellen (Hab ein mal fast ne Stunde versucht diesen mit Ananas, Kokos und etwas Zitrone ins Gleichgewicht zu bringen, mit dem Erfolg ein balanciertes Getränk zu finden, dass Tropensonne wiedergibt, wie es kein Multivitaminsaft vermag). Womit wir bei einem relativobjektiven Charakterform-Merkmal wären - dem Balancing. Die Harmonie und gleichzeitie Unterscheidbarkeit der Zutaen spielt für mich im Cocktail eine der entscheidendsten Rollen. Nichts ist schlimmer, als wie wenn eine Zutat alles andere planiert, zukleistert. Zutate, insbesondere starke Fruchtsäfte in großen Mengen oder gar Sahne sind prädestiniert anderes zu überpinseln, einfach nur den Drink zu strecken, und eine möglich Spirituose zu Alkspender zu reduzieren. Gerade mit so schwierigen Zutaten ist es eine herausforderung ein gutes Balancing zu finden. Daher kann auch ein Allerweltsdrink eine beachtenswerte Leistung darstellen - das Ratatouille des Barkeepers.
 

Qualität kann man beurteilen - dem stimme ich vollends zu. Doch ... woran könnte sie sich orientieren? ...
Zweiterer Frage begegne ich aus meinen erfahrungen in einem andere Fachgebieten heraus - den künstlierischen Fertigkeiten Klavierspielen und Tanzen.
Und da geht es immer nur um eins: Der Sache Character eintzuhauchen.
Die selbe Frage sollte man sich auch bei der Gestaltung eines Getränks stellen.
Was für ein Feeling soll der Drink in mir hervorrufen, wenn ich die Augen schließe und mich allein dem Geschmack zuwende.
Hinzuzufügen, dass die große Kunst es auch noch ist nicht nur sich selber dieses Erlebnis zu vermitteln, sondern es auch noch in die Welt hinauszutragen, dem Abnehmer zu vermitteln.
Wenn meine Musik die Seele des Zuhörers berührt, dann war sie gut dargebracht -
egal ob das jetzt Bach, Debussy oder ne Klavierballade von Elton John war.
Wenn die auszudrückende getanzte Stimmung den Zuschauer erfasst, dann ist es wahre Leistung und so muss eine Mixtur von Zutaten ein Lebensgefühl weitergeben um ein wertvoller Drink zu sein.Und um diese Qualität zu erreichen spielt es per se keine Rolle was für ein Typus Zutat hierbei verwendet wurde, hauptsache die Zutaten-Qualität erfüllt gewisse Mindestvorraussetzungen. Womit wir dabei wären, dass ich es mir nicht s ehr gut vorstellen kann, dass irgendein Energy-Drink die Voraussetzungen für charakterstarke feine Getränke erfüllt. Das ist wie mit gebrochenen Beinen versuchen leidenschaftlich Tango zu tanzen. [/quote]

Verstehe. Interessanter Vergleich.

Siehe auch diesen Thread:
http://www.cocktaildreams.de/smf/index.php?topic=5260.0
Ich persönlich vertrete als Ergebnis dieser Diskussion nicht mehr, dass Bartending eine Kunstform darstellen könnte.
Es ist eine Kunst im Sinne einer Fertigkeit, aber keine künstlerische Tätigkeit.



Hingegen vertrete ich durchaus, dass es möglich ist z.B. Mangosaft in die Mitte eines Getränks zu stellen (Hab ein mal fast ne Stunde versucht diesen mit Ananas, Kokos und etwas Zitrone ins Gleichgewicht zu bringen, mit dem Erfolg ein balanciertes Getränk zu finden, dass Tropensonne wiedergibt, wie es kein Multivitaminsaft vermag). Womit wir bei einem relativobjektiven Charakterform-Merkmal wären - dem Balancing. Die Harmonie und gleichzeitie Unterscheidbarkeit der Zutaen spielt für mich im Cocktail eine der entscheidendsten Rollen. Nichts ist schlimmer, als wie wenn eine Zutat alles andere planiert, zukleistert. Zutate, insbesondere starke Fruchtsäfte in großen Mengen oder gar Sahne sind prädestiniert anderes zu überpinseln, einfach nur den Drink zu strecken, und eine möglich Spirituose zu Alkspender zu reduzieren. Gerade mit so schwierigen Zutaten ist es eine herausforderung ein gutes Balancing zu finden. Daher kann auch ein Allerweltsdrink eine beachtenswerte Leistung darstellen - das Ratatouille des Barkeepers.
[/quote]

Stimmt,
Mangosaft kann die Mitte eines guten Mischgetränks darstellen.
Auch ein Allerweltsdrink kann eine beachtliche Leistung darstellen.
Für eine gute Currywurst, fahre ich durchaus einen Grill weiter. - Ich liebe Currywürste... ;)

Aber eine Currywurst, bleibt eine Currywurst.
5 Sterne Currywurst klingt für meine Ohren lächerlich.
Ein Allerweltsdrink bleibt letztlich ein Allerweltsdrink.

Ich glaube, wir sehen es ähnlich, mimesot.
_______________________________________________________________

Übrigens, dieser Satz ist jetzt Bestandteil meiner Zitate Sammlung:
"Womit wir dabei wären, dass ich es mir nicht s ehr gut vorstellen kann, dass irgendein Energy-Drink die Voraussetzungen für charakterstarke feine Getränke erfüllt. Das ist wie mit gebrochenen Beinen versuchen leidenschaftlich Tango zu tanzen." - Sehr gut!


 
Genial! De Einführung des Begriffs Kunsthandwerk erlaubg das mehr-als-nur-Mechanik in die Dienstleustung einzubinden.

Currywust bleibt Currywurst wie auch Allerweltsdrin Allerweltsdrink.

Wie geht man mit Grenzfällen um? Gerade z.B. karibische Fruchdrinks sind hier schwieriges Terrain - sind das noch Cocktails, insbesondere solche, deren genaue Auswahl der Zutaten in einem Cocktailforum doch recht fotgeschrittener Barkeeper diskutiert werden sollte?
 
Wie geht man mit Grenzfällen um? Gerade z.B. karibische Fruchdrinks sind hier schwieriges Terrain - sind das noch Cocktails, insbesondere solche, deren genaue Auswahl der Zutaten in einem Cocktailforum doch recht fotgeschrittener Barkeeper diskutiert werden sollte?

O ja! Gerade die Tiki-Drinks sind nicht einfach nur Saftschorlen. Sondern verändern ihren Charakter massiv, je nach dem Charakter des Rums. Der Erfolg von Don the Beachcomber und Trader Vic beruhte auch darauf, dass sie den genauen Rum und die genauen Verhältnisse des Drinks geheimhielt.

Allerdings muss man sagen, dass hier auch das Rum-Saft-Verhältnis sehr viel anders ist als das der Drinks, die man heute als Tropicals oder Fancy's kennt.
 
Von welchen Saft-Spirit-Verhältnissen reden wir denn hier.

(Bei meinem Planters der gerade vor mir steht macht der Ru ca 35% des Volumens aus, sodassder Alkoholgehalt auf angenehme 16% purzelt)
 
Wenn du dir da den Mai Tai ansiehst, mit ganz grob geschätzt 6cl Rum, 1-2cl Orange Curacao, ein wenig Limette, Zucker- und Mandelsirup, dann bist du bei ca. 60-70% an alkoholhaltigen Zutaten, wo es dann im Besonderen natürlich auf den Rum, aber auch auf den richtigen Curacao ankommt.
 
Findest du, dass ein klassischer Mai Tai ein Saftgepansche ist? Oder spielst du auf zahlreiche misslungene Versuche verschiedenster Unterklassebars an, den Mai Tai erfolgreich zuzubereiten?
 
Also ich mach den am Liebsten so:

*4cl Appleton Extra 12years
*2cl St.James Royal Ambre (damit kommt man auf die vo dir genannte 6cl Rum)
*1,5cl Cointreau (ich find, das ist nun mal der beste Triple Sec, guten mit geheimen gewürzen versehenen Curacao, woher?)
*2cl Limetensaft frisch
*0,5cl Kandiszuckersirup (selbst eingekocht)
*1cl Mandelsirup

68% hochalkoholische Komponenten, das ist ein echter Tiki-Drink. :)

Aber wie steht es um das Renomee von Planter's Punch und Co. Ist es in diesem Forum kathegorisch ausgeschlossen diese als hochwertige Cocktails zu produzieren?
 
Findest du, dass ein klassischer Mai Tai ein Saftgepansche ist? Oder spielst du auf zahlreiche misslungene Versuche verschiedenster Unterklassebars an, den Mai Tai erfolgreich zuzubereiten?

Das dumme ist, die meisten wollen ja so ein Saftgepansche. Die idee des Mai-Tai Rumnoten durch Mandel- und Sour-Aromen hervorzuheben wurde als Rum-Saft-mit-Mandel weitergegeben und jeder Normalo beschreibt MaiTai heute so. Kulturverlust der üblichen Art.

Aber z.B. Planters Punch ist immer schon ein verfeinerter Orangensaft gewesen, nie mehr. Und um solche Drinks geht es mir hier - Mai Tai ist wieder ein eigenes Kapitel.
 
spielst du auf zahlreiche misslungene Versuche verschiedenster Unterklassebars an, den Mai Tai erfolgreich zuzubereiten?

Ja.

@mimesot: Für den Mai Tai lohnt sich wirklich Clément Créole Shrubb als Ersatz für den Dry Curacao.
 
@mimesot: Für den Mai Tai lohnt sich wirklich Clément Créole Shrubb als Ersatz für den Dry Curacao.

Crap! Freshman hat die Sammel-Barfist-Bestellung sicher schon abgeschickt. Jetzt muss ich ein weilchen warten. Naja. Der Ultimative MaiTai darf auch noch ein bisschen warten. Der beste von ganz P'dorf sollte mi genügen :D
 


den Dry Curacao.
[/quote]

Es gibt DEN Dry Curacao? Welchen meinst du?
[/quote]

Witzbold...
Als Ersatz für den im Rezept erwähnten Curacao Dry Orange. Das ganze mischt man dann mit d e m Rum und den anderen Zutaten. Nein, das heißt nicht, dass es d e n Rum gibt. :p
 
Jaja der böse Freshman hat die Bestellung schon abgeschickt und rat mal was er für sich selbst bestellt hat... richtig den Clement Creole Shrubb ;D
 
Nein Nein Nein Nein *hüpfwierumpelstielzchen*

;D

Lädtst du mich mal auf nen MaiTai ein?
 
Zurück
Oben